Kapitel III Der Pakt

Am Abend als Lara nach dem anstrengenden Training nach Hause kam wollte sie zuerst zu Wahn. Der junge Mann war bestimmt nicht gerade angetan davon, dass er nun von dem Training abgezogen worden war. Bestärkte es doch nur seine Behauptung hier nicht erwünscht zu sein. Doch als sie in sein Zimmer kam, fand sie ihn dort nicht vor. So lief sie schließlich zu Sora. „Hey weißt du vielleicht wo Wahn wieder steckt? Er ist nicht in seinem Zimmer." Die angesprochene schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe ihn heute Morgen das letzte Mal gesehen. Ich dachte er wollte zum Training. Ist irgendetwas vorgefallen?“ „Irgendwie ja,“ murmelte Lara und seufzte dann. „Anscheinend hat der Rat beschlossen das Wahn mich nicht länger trainieren soll. Er wäre nicht für die fortgeschrittenen Techniken geeignet. Wobei es mir eher so vorkam als waren sie allgemein nicht davon begeistert das er immer an meiner Seite ist.“ Sora sah sie etwas betroffen an. „Es wird ihm einfach immer wieder zu Lasten gelegt werden, dass er im Imperium war. So wie Diablo." Kaum hatte sie dies gesagt, ging die Tür auf und der Halbdämon trat ein. „Man da draußen ist wieder was los", murrte er. Sora blickte ihn fragend an so das er fortfuhr. „Die Leute sind ziemlich aufgebracht. Es gab wohl einen größeren Tumult. Sie behaupten dein Freund habe ein Kind angegriffen." Er sah nun direkt zu Lara. Diese wirkte nun schockiert. „Aber das würde Wahn doch nie tun.“ Auch Sora schüttelte den Kopf. „Das ist doch vollkommener Unsinn.“
Diablo zuckte mit den Schultern. "Wer weiß. Das ist es zumindest was die Leute behauptet haben, die mit den Wachen sprachen. Und sie behaupten auch das sie danach von zwei weiteren Männern angegriffen wurden die wohl zu ihm gehalten haben. Da gab es wohl auch verletzte.“ „Aber wo ist er nun?“ wollte Lara wissen. „Wo ist Wahn?“ Diablo schloss die Tür hinter sich. „Weg“, kam es von ihm. „Die Soldaten die nach ihm suchen können ihn nicht finden. Er hat sich wohl aus den Staub gemacht. Ist vielleicht auch besser so.“ „Diablo!“, ermahnte ihn Sora nun scharf. Auch Lara wurde nun eine Spur energischer. „Was soll das heißen? Was soll daran besser sein?“ Nun fasste sich der Angesprochene an den Kopf. „Naja“ versuchte er sich zu retten. „Wenn die Wachen ihn finden, wird es ihm wohl nicht gut ergehen hier in der Stadt. Das gibt mir schon zu denken. Er hat sich wohl zu oft mit ihnen angelegt.“ „Ach hör doch auf", fuhr Lara ihn an. „Ich weiß das du schon immer ein Problem mit Wahn hattest. Du konntest ihn nie ausstehen und daraus hast du auch keinen Hehl gemacht. Tu nicht so als würdest du dir plötzlich sorgen machen.“ Lara lief an ihm vorbei und öffnete die Tür während Diablo seine Hand zur Faust ballte. „Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, das sich dein Freund einfach verändert hat. Ich weiß was es heißt beim Imperium zu sein. Sie verdrehen einen den Kopf biss du nur noch ihre Wahrheit akzeptierst und selbst wenn man glaubt man geht seinen eigenen Weg, so ist man doch nur eine Spielfigur. Wahrscheinlich ist er zu ihnen zurückgegangen, jetzt wo er hier Ärger am Hals hat. Er konnte sich noch nie wirklich wehren. Da hat es nie viel gebraucht ihn…Ich meine bis auf das eine Mal wo er…“ nun stoppte Diablo ruckartig. Lara weitet den Blick und drehte sich zu ihm um. „Du warst es?!“ brachte sie hervor und der Angesprochene schwieg nun. „Du hast ihn immer und immer wieder angegriffen!“ Das letzte kam lauter von ihr. Sora stand vom Stuhl auf. „Sag das das nicht wahr ist Diablo!“, verlangte sie. „Hast du den jungen wirklich so verletzt? Warst du es der ihn in der Gasse attackiert hat?“ Wieder blieb Diablo ihnen die Antwort schuldig. „Ich fasse es nicht“, kam es nun enttäuscht von Sora. „Er gehört nicht hier her. Er hat nie hierhergehört, sondern ist nur ein Mitläufer des Imperiums“, knurrte Diablo. Ein schallendes Geräusch ertönte, und er wand seinen Kopf unter der Backpfeife die Sora ihm nun verpasst hatte.
„Wie konntest du nur. Ich habe dich vor dem Rat verteidigt und ich dachte wirklich du hast dich verändert.“ sie klang nun sehr enttäuscht und noch vor Lara verließ sie das Zimmer. Der Halbdämon hob seine Hand nun an die Wange. Der Blick von Lara blieb auf ihn haften. „Wie lange?“ wollte sie nun wissen. „Wie lange schon sucht du ihn heim?“ Von dem jungen Mann kam ein missmutiges Schnauben. „Seit er mich auf der Straße angegangen ist.“ Nun drehte er sich um. "Willst du jetzt von mir hören das es mir leidtut? Das wirst du nicht. Ich hasse diesen Kerl und er mich ebenso. Das beruht also auf Gegenseitigkeit.“ „Falsch Diablo", kam es scharf von Lara. „Du hasst ihn nur, weil er dich an deine Fehler erinnert.“ Ein weiteres Knurren drang aus Diablos Kehle. „Tu nicht so als würdest du mich kennen.“ Lara schüttelte verständnislos den Kopf. „Nein das tue ich wirklich nicht,“ sagte sie und wandte sich von ihm ab. Die Tür schlug zu und Diablo blieb alleine zurück.

Wahn folgte einem der Imperialen durch den langen Gang der zum Herrschersaal des Imperators führte. Der junge Mann trug nun wieder die Kleidung der Rekruten des Imperiums. Ein schwarzes Oberteil so wie eine schwarze Hose und ein dunkleres Lederwams. Sein Vordermann trug wie die meisten Imperialen eine Art Kutte. Doch diese war braun. Darüber trug er eine schwarze Lederrüstung. Das rechte Auge des Mannes leuchtete komplett Rot während das andere etwas normaler erschien. Jedoch war auch in diesen die Iris von einer rötlichen Farbe. Über das rechte Auge verlief eine Narbe in Form von drei Striemen. Wahn wusste das dieser Mann sich oft in der Nähe des Imperators aufhielt.
Seinen Namen kannte er allerdings nicht. Die Wachen schienen dem Mann jedoch etwas Respekt entgegen zu bringen, was wohl bedeutet das er einen höheren Rang hatte.
Mit ihm ins Gespräch kam er nicht wirklich. Dieser Mann war ihm gegen über sehr Abweisend. Schließlich erreichten sie den Herrschersaal. Der Anführer des Imperiums schien bereits auf sie zu warten. Er stand vor dem dunklen Thron. Nun verbeugte sich der Mann vor ihm und Wahn tat es ihm gleich. „Mein Imperator. Ich bringe dir wie gewünscht den jungen Krieger. Die Männer sagen er ist soweit.“ „Sehr gut Mepheistos“, sprach Belial und bedeute ihnen näher zu kommen. „Folge mir.“ Das letzte galt eindeutig Wahn und er richtete sich wieder auf, um dem Folge zu leisten. Sie näherten sich dem großen steinernen Tor hinter dem Thron. Belial sprach ein paar Worte in einer für Wahn unbekannten Sprache. Die gewundenen Linien flammten purpurn auf. Sie bewegten sich nun als wären sie lebendig und die verschlungenen Muster schienen sich zu lösen. Mit einen grollen öffnete sich das riesige Tor vor ihnen. Dahinter erstreckte sich eine steinerne Treppe und weiter hinten völlige Dunkelheit. Belial streckte seine Hand aus und eine Flamme erschien in dieser. Damit zündete er neben sich eine Fackel an der Wand an. Kurz darauf begannen mehrere dieser zu brennen und erleuchteten den Pfad. Wahn lief dem Imperator etwas zögerlich hinterher. Auch Mepheistos folgte ihnen nun mit etwas Abstand dem Pfad die Stufen hinab. Nach einer Weile den sie schließlich einfach nur einen längeren Gang am Ende der Stufen entlanggelaufen waren endete dieser in einen größeren Fast runden Raum.
Eine große Statue von einer Gestalt in Kutten ragte dort empor. Direkt vor ihr in der Mitte des Raumes befand sich ein merkwürdiges Objekt. Ein Kugel die von einer steinernen mit roten Rubinen verzierten schwarzen Kralle aus Stein gehalten wurde. In dieser Ovalen Kugel flackerte eine dunkle Flamme. Der Imperator stellte sich nun neben dieses und bedeute Wahn näher zu kommen. Dieser trat etwas dichter heran und betrachte die Kugel argwöhnisch. „Wir nennen dies das Auge der Dunkelheit. Jeder der es berührt wird von unseren Meister geprüft. All jene die sich als würdig erweisen erhalten von ihm ein Geschenkt. Die verborgene Kraft tief im inneren. Macht die in einen selbst steckt. Ist dies nicht dein Wunsch junger Krieger?“ Tatsächlich war dies ein kleiner Wunsch vom ihm. Er wollte nicht mehr herumgestoßen und verrufen werden. Jeden großen Kampf hatte er bisher verloren egal wie hart er dafür trainiert hatte. Diablo war er unterlegen in seinen jetzigen Zustand. Er musste sich eingestehen das er bei all den Verletzungen wohl einfach nur Glück gehabt hatte sie überhaupt zu überleben. Auch den Kriegern von Sanctaris würde er nichts entgegen setzten können, wenn es zum äußersten kam. Hier also könnte sich das nun für ihn ändern. Wahn streckte langsam eine Hand aus, hielt aber noch inne. „Ich muss es also nur berühren?“ fragte er. „Bevor du das tust, meinte der Imperator, sei dir über eines im Klaren. Du schließt einen Pakt mit der Dunkelheit und dies ist endgültig.“ Wahn sah noch kurz das Auge an. War dies wirklich seine einzige Chance? Nach allem was er durchgemacht hatte endlich ein Schritt nach vorne. Was hatte er denn schon zu verlieren? Als Imperialen verrief man ihn eh schon. Er überlegte noch kurz dann berührte seine Hand das Auge.
Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn. Es war anders als er jemals einen solchen verspürt hatte. Das Gefühl das ihn nun durchströmte war drückend und merkwürdig. In seinen Kopf hörte er plötzlich leises Flüstern. Jemand rief ihn. Wahn brüllte auf, als eine seltsame Kraft nun seinen Körper durchströmte. Er konnte die dunkle Flamme deutlich spüren. Etwas legte sich über seine Sinne. Dann wurde ihm schwarz vor den Augen. Es folgte ein dumpfer Schlag.

Als er wieder erwachte fühlte sich der junge Mann merkwürdig. Fast schon fremd.
Er richtete sich benommen in seinem Bett auf. Mann hatte ihn auf das Zimmer gebracht das er hier im Imperium die letzte Zeit bewohnt hatte. Noch immer glaubte er ein leises Flüstern in seinen Kopf zu vernehmen. Er schüttelte und schwang seine Beine über den Bettrand. Dann blickte er an sich herunter. Das Zeichen auf seiner Brust hatte sich verändert. Es wirkte nun etwas kräftiger. Wahn verzog die Lippen etwas zu einem zynischen Grinsen. Dann suchte er sein Oberteil um es sich über zu streifen. Gerade als er das getan hatte betrat jemand sein Zimmer. Es war Mepheistos. Nun erinnerte Wahn sich auch woher er den Namen eigentlich noch kannte. Aresteria das oberste Ratsmitglied hatte ihn damals erwähnt. Sie kämpfte einst gegen ihn als er vom Imperium gesandt wurde. Dieser Mann musste mächtig sein. Warum sonst würde er die meiste Zeit an der Seite des Imperators stehen. „Wie ich sehe hast du es überstanden. Die Dunkelheit ist dir wohl gesonnen. Steh auf Kleiner,“ kam es rau von ihm. Wahn tat wie ihm geheißen wurde und zog sich seine Stiefel an um sich dann aufzurichten. „Nimm deine Waffe mit dir. Für dich fängt nun ein neuer Lebensabschnitt an. Du willst hier bei uns groß werden? Dann musst du dafür Arbeiten und eins sage ich dir. Das wird alles andere als leicht. Wir werden sehen ob du standhältst, oder ob du an alledem zerbrichst. Beweise deinen Wert.“ „Das werde ich", kam es von Wahn und er packte sein Schwert. „Darauf kannst du dich verlassen.“ Sein Gegenüber verschränkte die Arme vor der Brust. „Große Worte für jemanden der sich noch nicht einmal ausmalen kann was da auf ihn zukommt.“ Er schnaubte verächtlich. „Mein Vater hält große Stücke auf dich. Enttäusche ihn nicht.“
Wahn legte den Kopf etwas schräg. Mepheistos war der Sohn des Imperators. Das erklärte natürlich die Nähe zu diesem.
Er sagte jedoch nichts dazu, sondern wartete ab. „Wenn du glaubst das Training das du bisher durchgemacht hast war hart, dann vergesse das lieber gleich wieder. Denn das war nur der Beginn des Ganzen. Ich bringe dich nun zu den Trainingshallen. Dort wirst du die nächste Zeit verbringen.
Das hat nichts mehr mit diesen lächerlichen Rekruten Training zu tun.“
Wahn nickte und bedeutete das er bereit war zu gehen. Mepheistos wandte sich ab und lief los so das Wahn ihn folgte. Sie durchquerten die zahlreichen Gänge des Imperiums, die Wahn die letzte Zeit schon kennen gelehrt hatte. Dann erreichten sie ein größeres eisernes Tor, das Wahn noch nie durchquerten konnte. Wachen waren davor postiert. Als Mepheistos ihnen zunickte traten sie zur Seite und das Tor wurde geöffnet. Dahinter lag eine lange Brücke die zu einem anderen Gebäudekomplex führte der wirkte wie eine riesige Kuppel aus Stahl. Als Wahn einen Blick nach unten warf konnte er einen Großteil der Imperialen Stadt überblicken. Hier wo es eigentlich nie Tag wurde wirkte alles so anders als in Sanctaria.
Es herrschte zwar auch ein reges Treiben und Händler boten ihre Ware an. Doch hier galten andere Gesetze.
Eines der auffälligsten Dinge die Wahn mit der Zeit aufgefallen sind, war das es hier so gut wie keine Frauen gab. Die einzigen die er je gesehen hatte, waren jene, welche von Imperialen an Ketten mit zu den Zellen geführt wurden. Er hatte dies jedoch nie hinterfragt. Vermutlich würde er bald mehr über ihre Regeln und Gesetzte erfahren als er bisher schon wusste. Im Imperium herrschte eine eiserne Disziplin. Die Stadt war rund um die Uhr schwer bewacht. Wahn lies den Rand des Geländers der Brücke los und folgte wieder Mepheistos der schon ungeduldig wartete. „Es gibt eine Regel hier in unserer Welt du dir in deine Gedanken brennen solltest. Nur die Starken überleben und können im Imperium aufsteigen, alle anderen gehen unter.“ Wahn schluckte etwas nickte dann aber. Stark war er nun wirklich nicht, doch bisher hatte er den Schutz des Imperators genossen. Warum das wusste er selbst nicht. Doch er war entschlossen dies nun zu ändern. Wahn atmete durch und folgte Mepheistos weiter über die Brücke. Als das nächste Tor geöffnet wurde drangen ihn Kampfeslaute und Rufe an die Ohren. Ihm wurde dabei etwas mulmig. Manche rufe wirkten eher wie Schreie. Dennoch lief er weiter. Ein weiterer Imperialer der zu den höherrangigen gehörte kam auf sie zu. Man konnte es an seiner Kleidung und roten Symbol auf der Lederüstung erkennen. Dieser Mann war Teil der Elite Truppe. Die gefürchtetsten Krieger unter den Imperialen. „Hier ist er,“ sprach Mepheistos und verpasste Wahn einen Stoß in den Rücken so dass er nach vorne stolperte. „Alles ist erlaubt. Der Imperator will das er lernt wie die Dinge hier laufen.“ Der andere Imperiale nickte. „Also gut. Wir werden ja sehen ob er stark genug ist.“ Er packte Wahn am Arm und zog ihn ein Stück mit sich. Mepheistos grinste etwas. „Ich werde bei Gelegenheit nach dir sehen. Viel Spaß Kleiner und sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt.“ Dann wandte er sich mit einer winkenden Geste ab und machte sich auf den Rückweg. Wahn wurde von den Imperialen bis zu einen weiteren merkwürdigen Komplex gezogen. Hier befanden sich mehrere Kammern in den Seiten eingelassen. Ein weiterer Imperialer kam auf sie zu. Der Mann hielt eine Art Eisenring in der Hand. Diesen legte er Wahn nun einfach um das Rechte Handgelenk. Als Wahn einen Blick darauf war konnte er eine Nummer erkennen. Die 460. Kurz drauf bekam er wieder einen Stoß, was als Aufforderung galt weiter zu gehen. Sie liefen dabei an mehreren dieser Kammern vorbei. In diesen befanden sich öfters auch Personen. Man konnte sie durch die Gitterstäbe an den Türen sehen. Manchmal am Boden liegend, manchmal auch dort herumlaufend. Jedoch gab es auch einige die sich kaum mehr bewegte, was bei Wahn die Frage aufkommen ließ ob sie überhaupt noch lebten. In der nächsten Zelle lag wieder jemand auf den Boden. Ein Schwert steckte durch seinen Oberkörper. Dieser hier war eindeutig tot. „Du kannst dich hier einleben, oder du kannst es auch beenden wie dieser Kerl hier, wenn du es nicht aushalten solltest, kommentierte der Imperiale. Das bleibt dir überlassen.
Die Männer räumen den Dreck dann weg.“ Wahn wurde in die Kammer gegenüber des Toten gestoßen. Dort gab es nur eine Matratze. Einen Stuhl und ein Regal. In der Ecke befand sich noch etwas zum erleichtern. „Ist das hier ein Gefängnis?“ fragte er nun doch den Mann des Elite Trupps. „Sieh es wie du willst. Je mehr du dich hocharbeitest umso angenehmer wird dein Aufenthalt. Du kannst es als Ansporn betrachten dich in das Training rein zu hängen. Aber keine Sorge. Langweilig wird es dir nicht werden. Du bekommst noch Lesestoff und ich glaube du wirst jede Minute deiner freien Zeit damit verbringen dich auszuruhen und das würde ich dir auch empfehlen. Meine Männer holen dich dann ab wenn du an der Reihe bist. Genieß die ruhige Zeit. Die wirst du bald sehr vermissen.“ Der Imperiale lachte nun etwas. Dann liefen beide Männer weiter.

Während Wahn in der Kammer saß, die ihm wirklich mehr wie eine Zelle vorkam, konnte er beobachten wie weitere Männer hergebracht wurde. Man erklärte ihnen wie es nun ablaufen würde und sperrte sie ebenfalls in diese Kammern. Bald schon wurde auch der tote aus der Kammer gegenüber herausgeholt. Nun ertappte er sich bei dem Gedanken ob es die richtige Entscheidung war hier her zurück zu kommen. Bisher war er wirklich geschont worden, wenn er an sein bisheriges Training zurückdachte. Jedoch hatte er bereits gehört das, das Training der Imperialen mörderisch war. Nun wurde er es wohl bald am eigenen Leib erfahren. Nach einer Weile öffnete sich die Tür und er wurde herausgerufen. Wahn folgte den Wache und zusammen mit ein paar anderen brachten sie ihn zu der großen Arena in der Mitte des Komplexes. Gerade waren ein paar Männer noch dabei Verletzte oder Gefallene, so genau konnte man das nicht sagen, fortzubringen. Dann befahl man ihnen sich in der Reihe aufzustellen. Was folgte war eine etwas längere Rede, wie das ganze nun die nächsten Tage ablaufen würde. Man forderte sie auf das sie sich eine Waffe aussuchten mit welcher sie trainieren wollten. Wahn entschied sich bei dem Schwert zu bleiben. Die meisten der Männer mit denen er hier stand, schienen nicht menschlich zu sein. Ein paar andere vielleicht schon. So sicher war er sich bei der Sache nicht. Schließlich verlangen die Imperialen das sich jeweils zwei zusammenfanden und gegen einander kämpften. Sie wollten sehen wie es um die einzelnen Rekruten bestimmt war. Wahn unterlag abermals seinem Gegner der eindeutig dämonischeren Natur war, was ihn den Spott anderer einbrachte. Dann wechselte die Gegner. Das Ganze wiederholte sich bis zu den späten Abendstunden, bevor die Rekruten wieder in ihre Kammern geschickt wurden. Dann warf einer der Männer Wahn ein Buch mit in die Kammer. „Hier du kannst schon mal anfangen zu lernen.“ Etwas irritiert setzte sich Wahn auf die Matratze und schlug das Buch auf. Wirklich schlau wurde er daraus aber nicht. Hier wurde das Thema dunkle Künste und alte Sprachen behandelt. Etwas womit er einfach noch nichts anfangen konnte. Das würde sich aber mit Sicherheit ändern. Bald.

Die Zeit verging. Das Training des jungen Mannes spitzte sich immer mehr zu. Es wurde von Mal zu Mal schwieriger gnadenloser. Einige der Rekruten scheiterten mittlerweile. Dies hatte zur Folge das sie von weiteren Training ausgeschlossen wurden, wenn sie nicht schon an den schweren Prüfungen gestorben waren. Das Resultat war das sie ihr Leben von nun an für alle Zeiten in den Unteren Schichten des Imperiums fortführen mussten. Die anderen stiegen langsam auf. Doch für sie wurde es damit immer gefährlicher. Wahn kämpfte verbittert gegen den Druck von außen und auch der Tatsache das er nur ein Mensch war. Er hatte es schwer mit den Halbdämonen und Magiern mitzuhalten. Hin und wieder kam Mepheistos vorbei manchmal sogar in Begleitung des Imperators. Dann mussten die Männer vor den Augen des Anführers Kämpfen. Hier ging es dann um Leben und Tod.
Doch so hart das alles auch war. Wahn überlebte. Er schaffte es fehlende Kraft durch seine Schnelligkeit wett zu machen. Das Training stählte ihn. Formte Ausdauer und Kondition. Bald schon mussten die Männer lernen sich ihre Eigene Waffe schmieden. Diese nutzten sie dann in den weiteren Kämpfen. Während den Pausen in den Kammern widmeten sie sich der dunklen Kunst, um sie zu erlernen oder zu vertiefen. Sich die alte Sprache der Dämonen anzueignen und weiteres altes Wissen in sich auszunehmen. Viele Pausen hatten sie nicht. Dann ging auch sogleich das brutale Training weiter. Belial lies Wahn manchmal zu sich bringen. Der Imperator war eindeutig interessiert an seinen Fortschritten. Manchmal erhob er sogar selbst das Schwert gegen den jungen Mann um ihn zu fordern. Kämpfe die für ihn zu den schlimmsten gehörten, denn mittlerweile nahm der Herrscher des Imperiums keine Rücksicht mehr. Ging Wahn zu Boden, zwang er ihn wieder auf die Beine. Zögerte er, wurde er niedergeschlagen und das Spiel wiederholte sich. Belial verlangte ihm alles ab während Mepheistos meistens stillschweigend in der Nähe stand. Dann übernahm der Sohn des Imperators und forderte Wahn auf sich mehr in das Thema Magie zu vertiefen. Er forderte Konzentration und fragte ihn über einige Dinge aus. Da er selbst keine wirken konnte musste er während dem Training mit Mepheistos, sich vorwiegend darauf vertiefen, die Magie der Anderen verstehen zu lernen. Öfters schleuderte ihm der Mann auch einfach seine Magie entgegen und er musste ihr ausweichen oder sie mit einer Waffe blockieren. Die meiste Zeit fand er sich nach diesen Trainigsrunden mit dem Imperator und dessen Sohn, am Boden liegend wieder. Zurück in der Trainingshalle ging es dann einfach weiter. Von Tag zu Tag wurden die Aufgaben die sie zu bewältigen hatten härter. Das Training zielte nun auch darauf ab, anderen gezielt und effektiv das Leben zu nehmen. Einmal veranstalteten die Imperialen eine Art Treibjagd auf die angehenden Krieger. Nur jene die eine bestimmte Zeit überlebten konnten hier als Sieger hervorgehen. Sie nannten es die Fähigen von den Schwachen zu trennen. Allgegenwärtig war das Gesetzt: Nur die starken überleben. Viele Männer zerbrachen daran. Hin und wieder hörte man Schreie aus den Kammern. Und so ein manches Mal wurden Männer die sich selbst das Leben nahmen nach draußen getragen. Auch Wahn gelangte immer wieder an seine Grenzen. Manchmal saß er in seiner Kammer. Die Beine an den Leib gezogen und kämpfte mit den Tränen. Dennoch kämpfte er weiter. Etwas trieb ihn an. Etwas das er sich selbst nicht erklären konnte. Doch eines wusste er.
Er wollte nicht noch einmal scheitern und hier würde Scheitern nur den Tod bedeuten.
Er wollte Leben.

Lara saß auf einer Mauer in einen der Dörfer etwas vor Sanctaris. In ihrer Nähe befanden sich zwei Wachleute aus Sanctaris und Matt ein wenig mit dem Hengst Ero durch die Gegend. Der Junge redete ihn immer wieder gut zu. Jedoch war Matt seit den Ereignissen vor zwei Jahren schweigsamer geworden. Sie wusste das Matt Wahn sehr gerne mochte und in ihm fast den großen Bruder sah, den er nie hatte. Matt hatte immer wieder gefragt wann er denn zurückkommen würde, doch Lara konnte ihm keine zufriedenstellende Antwort geben. Nun war halte wieder einiges an Zeit verstrichen. Die Männer aus Sanctaris hatten die Suche nach ihm aufgegeben. Auch Diablo hatte Sanctaris verlassen und tauchte nicht wieder auf. Etwas das Sora einen Stich ins Herz versetzte. Seine Gefährtin litt sehr darunter auch wenn sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Ansonsten ging alles weiter wie gehabt. Lara ging jeden Tag zum Training, doch so wirklich Fortschritte machte sie gerade nicht mehr. Ihr Trainer wurde langsam etwas ungeduldig mit ihr. Nur die Magie hatte sie sich nun ein wenig aneignen können. Doch ihre Gedanken waren einfach wo anders. Sie fragte sich ob sie Wahn wieder treffen würde und wenn ja wann. In ihrer Hand schimmerte eine kleine Kugel aus Lichtmagie, welche helle strahlte. Nachdenklich blickte sie diese einfach an. Plötzlich fing Ero an unruhig zu werden und zu Bäumen. „Was ist denn los Ero?“, wunderte sich Matt und versuchte beruhigend zu dem Tier zu sprechen. Lara lies die Kugel verschwinden. Die beiden Wachmänner die sie begleiteten zogen ihre Waffen. Bevor sie richtig reagieren konnten, wurden die jeweils von einem Pfeil im Hals getroffen und sackten zu Boden. Sofort sprang Lara von der Mauer. Doch es war bereits zu spät. Jemand packte sie von hinten und stülpte ihr einen Sack über den Kopf. Matt rief etwas das sie nicht mehr verstehen konnte, auch er wurde einfach festgehalten und sein Pferd rannte weg. Dann folgte ein dumpfer Schlag und Lara sackte zu Boden.

Sie hörte dumpfe Stimmen zu ihr hinüberdringen. Nur langsam klomm die Benommenheit von ihr ab. Etwas verschwommen erkannte sie die Beiden Männer vor sich die sich wild miteinander unterhielten. „Die ist sicher ein ordentliches Sümmchen wert“, meinte der eine mit einem längeren Bart. Der zweite war etwas schlanker und trug ein Kopftuch. „Wenn sie wirklich diese Auserwählte ist werden die ordentlich was springen lassen beim Rat.“ „Oder uns die halbe Armee von Sanctaris auf den Leib hetzten“, murrte er dünne. „Wir sollten nicht länger hierbleiben als nötig.“ Bei den Männern schien es sich eindeutig um Banditen oder sogar schlimmeres zu Handeln. Ihr zerlumpte Kleidung und die Waffen welche sie bei sich trugen deuteten darauf hin. Lara blickte sich etwas um. Neben sich befand sich auch Matt. Der Junge war wie sie mit einem Seil gefesselt doch ein Knebel steckte in seinen Mund. Anscheinend war er den Männern auf die Nerven gefallen. Etwas wehleidig blickte sie ihn an. Dann bemerkte sie wie der bärtige auf sie zukam. „Hey sie mal. Die Süße ist wach. Hey kleines Püppchen. Hast du gut geschlafen?“ Er klang etwas spöttisch so das Lara ihn trotzig anfunkelte. „Lassen sie uns gefälligst gehen. Was soll das hier. Sie handeln sich mächtigen Ärger ein. Die Männer aus Sanctaris werden nach uns suchen.“ „"Darauf wetten wir“, gab der Schlanke von sich. „Und wir wollen lieber nicht mehr hier sein, wenn sie den Ort hier erreichen. Weißt du. Wir verdienen unser Geld mit wertvoller Fracht wie du es bist und wissen uns durchaus zu wehren. Du musst dich also nicht um unser Wohlergehen sorgen.“ Er umfasste nun das Kinn der jungen Frau. „Du bist wirklich aber wirklich ein hübsches Ding. Schade das wir nicht erst unseren Spaß mit dir haben können. Das mindert leider nur den Preis.“ „Ihr seid Sklavenhändler“, brachte Lara hervor. Sie musste daran denken wie spielend einfach sie die Wachen ausgeschaltet hatten so dass sie nun schluckte. Diese Männer waren gefährlich und etwas weiter weg von ihnen standen weitere von ihnen. Sie konnte insgesamt fünf von ihnen zählen. „Sklavenhänder“, meinte der Mann mit dem Kopftuch.
„Das ist so ein unschönes Wort. Wir selbst bezeichnen und lieber als Vermittler.“ Er grinste etwas. „Das klingt ein wenig seriöser findest du nicht?“ Lara schüttelte den Kopf.
„Es ändert nichts daran an dem was ihr tut. Es ist grausam. Lasst uns frei!“ forderte sie nun. „Ihr werdet es sonst bereuen.“ Nun lachten die Männer auf. Der bärtige tätschelte die junge Frau schließlich an der Wange. „Was wollen den eine so zarte Gestalt und ein Kind gegen uns ausrichten. Zuckerpuppe. Uns zu Tode quatschen?“ Wieder lachten die Männer. Dann packte er die junge Frau und zog sie auf die Füße. Das gleiche tat ein anderer mit Matt. „Die Zeit zum Plaudern ist vorbei. Wir brechen auf", sagte der mit dem Kopftuch. „Ihr werdet uns begleiten, ob ihr wollt oder nicht. Los jetzt.“
Matt und Lara wurden zu den Pferden getrieben und man zog sie unsanft auf diese. Wenig später befanden sie sich bereits auf den Weg. Wohin das wusste sie nicht wirklich.
Nach einiger Zeit erst hielten die Männer an um die nächste Rast einzulegen. Wieder wurden die beiden von den Pferden gezogen und an einen Baum gebunden. „Wenn der Junge nicht wieder losbrüllt dann nehme ich ihn das Ding aus den Mund“, meinte der Mann mit dem Kopftuch. Der bärtige kam nun mit einem Becher Wasser. Den ersten hielt er Matt vor den Mund so dass der junge kurz nachdem er den Knebel entfernt bekommen nun doch hastig trank. Dann war Lara an der Reihe. „Wir wollen ja nicht das ihr verdurstet“, meinte er. „Lebendig seid ihr mehr wert.“ Kurz drauf entfernten sich die Männer wieder und setzten sich an das Lagerfeuer welches sie entzündet hatten. Mittlerweile war es dunkel geworden. Lara drehte sich zu Matt. „Hab keine Angst. Wir kommen hier schon raus. Ich werde mir etwas einfallen lassen. Verhalte dich ruhig. Wir dürfen sie nicht verärgern.“ Der Junge nickte langsam. Er schien doch große Angst zu haben. Sie konnten die Männer Reden hören. Sie prahlten über ihrem letzten Fang und sinnierten wie viel ihre jetzige Beute einbringen würde. Immer wieder erzählten sie auch alte Geschichten von ihren angeblichen Heldentaten. Plötzlich jedoch wurden ihre Pferde unruhig. Lara konnte etwas rascheln hören. Einer der Männer richtete sich nun auf. „Was haben denn die Gäule nur wieder murrte er und lief zu den Tieren. Plötzlich schoss ein Reiter mit einem dunklen Pferd auf ihn zu. Ehe er es sich versah wurde er von einen breiten Schwert enthauptet. Der Reiter hielt den Kopf noch in seiner Hand. Weitere folgten ihm und umkreisten das Lager der Sklavenhändler. Diese waren aufgesprungen und wollten zu ihren Waffen greifen doch sie waren bereits umstellt. „Das solltet ihr nicht tun“, sprach der Reiter mit dem Kopf in der Hand. Diesen schleuderte er nun neben das Lagerfeuer. Nun erkannte Lara auch das Zeichen der Imperialen an dem Zaumzeug der Tiere. Der dunkle Reiter trug eine schwarze Kutte und ein rotes Pentagramm war im Schein des Feuers auf seinen Brustpanzer zu sehen. „Ihr werdet uns nun begleiten. Jeder Fluchtversucht endet wie bei euren Freund hier.“ Er deutete auf den Kopf am Feuer. Nun kam auch einer der Imperialen zu Lara und Matt. „Was ist mit der Frau und dem Kind?“, wollte er wissen. „Nehmt sie ebenfalls mit. Wir finden schon eine Verwendung für sie.“ Die Sklavenhändler ließen nun doch ihre Waffen fallen und legten die Hände hinter den Kopf. So hatten sie sich den Abend nicht vorgestellt als sie noch von ihrem großen Sieg sprachen. Die Imperialen legten ihnen nun Ketten an. Sie wurden nun vor den Pferden hergetrieben während Matt und Lara bei einem der Imperialen auf das Pferd gehievt wurden. Nun hatte alles eine unerwartete Wendung genommen. „Du hattest Recht“, flüsterte Matt welcher vor ihr auf dem Pferd lag. „Wir kommen da raus.“ Lara wirkte nun betroffen.

Sie wusste nicht wie lange sie nun unterwegs waren. Irgendwann fielen ihr auch einfach die Augen zu. Als sie wiedererwachte raschelte es. Noch dazu drangen merkwürdig dumpfe Laute zu ihr herüber, die sie gerade nicht zuordnen konnte. Kurz blickte sie an sich herunter. An ihren Fuß befand sich eine Eisenkette. Sie lag auf kalten Stein wohl in einer Art Zelle. Matt befand sich in ihrer Nähe. Auch er war am Fuß festgemacht worden. „So ein Mist“, murmelte die junge Frau und stemmte sich etwas hoch.
„Hey Matt wach auf.“ Sie rüttelte etwas an dem Jungen bis dieser sich regte. Dann hörte sie ein weiteres Klirren das jedoch nicht von ihr oder Matt stammte.
„Na endlich aufgewacht?“ fragte eine männliche Stimme. Sie kam ihr doch bekannt vor. Dann richtete sich im Schatten jemand auf und trat etwas ins Licht. Lara weitete den Blick. „Diablo?“ brachte sie hervor. „Was machst du hier?“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Das selbe könnte ich euch auch fragen. Aber für mich sieht es so aus als wären wir alle Gefangene des Imperiums. Du hast es wohl nicht mehr hinter den sicheren Mauern von Sanctaris ausgehalten.“ „Wir wurden von Sklavenhändlern überrascht" kam es von Lara. „Aber dann sind sie gekommen. Die Imperialen. Sie haben die Männer gefangengenommen und uns gleich mit.“ Diablo winkte ab. „Das tun sie gerade dauernd. Ständig kommen neue Leute hier an. Vorwiegend Männer. Sie brauchen sie für ihre Arena. Um der Meute ein Schauspiel zu liefern.“ „Arena?“ wunderte sich Lara. „Was für eine Arena?“ Diablo deutet zu den Gitterstäben der Zelle. „Sieh raus. Du kannst es nicht übersehen. Wir sind mitten drinnen,“ meinte er knapp so das Lara sich nun aufrichtete. Sie konnte die Tür der Zelle erreichen und einen Blick hinauswerfen. Tatsächlich sah sie nun eine Art Kolosseum. Ein paar Männer, standen mit schweren Ketten versehen in der Mitte dieses sandigen Platzes. Ängstlich blickten sie herum. Lara erkannte nun zahlreiche Personen welche auf den Tribünen saßen und wohl auf ein weiteres Ereignis warteten. Sie jubelten und schrien. Viele der Zuschauer trugen Kutten, was deutlich machte das sie zum Imperium gehörten. Als Die Männer in der Arena jedoch hatten nur noch zerfetzte Kleidung am Leib und sahen ziemlich geschwächt aus. Einige von ihnen hatten sogar Wunden. Als Lara zur Seite blickte sah sie noch weiterer Zellen mit einer Vielzahl von Gefangenen. Manche von ihnen wirkten nicht als wären sie in einen guten Zustand. Der sandige Boden der Arena war von Blut getränkt und zahlreiche zerstörte Waffen lagen dort. Manche Dinge konnte sie nicht erkennen. Vor den Männern die dort unten gefangen wahren ging nun ein großes Gitter auf. Ein tosendes Gebrüll war zu hören und eine große Kreatur auf vier Beinen kam auf sie zu gerannt. Das Geschöpf besaß den Kopf eines Löwen, das Hinterteil einer Ziege und der Schwanz bestand aus einer geifernden Schlange. Lara hatte so etwas noch nie gesehen. Ketten schleiften am Boden, während die Kreatur über die Männer herfiel. Klägliche Schreie hallten zu ihnen herüber. Lara drehte nun den Kopf zur Seite, dann bemerkte sie Matt der neben ihr saß und ebenfalls dorthin starrte. „Ich will nach Hause“, murmelte er. Lara nahm ihn nun in den Arm. Fassungslos starrte sie Diablo an. Das Gebrüll der Männer ging in den tosenden Applaus der Zuschauer unter. „Willkommen in der schwarzen Arena, ein Spielplatz des Imperiums,“ kommentierte Diablo nun. „Das ist furchtbar“, brachte Lara stockend hervor. Diablo lehnte sich an die Wand neben sich wobei die Ketten klirrten. Ihr viel auf das er noch an den Armen welche umgelegt bekommen hatte. „So läuft das hier. So eine Dämonen Meute will unterhalten werden. Hier landen jene, die dem Imperium nicht mehr von Nutzen sind, oder die Armen Teufel die sie von draußen auflesen. Oft Leute die keiner vermissen würde. Banditen, Bettler, Diebe oder Sklaven.
Sie werden hier an die Kreaturen verfüttert. Alle anderen die kämpfen können, dienen anders der Unterhaltung. Hier landet übrigens auch so mancher Imperialer und viele kämpfen freiwillig um zu zeigen was sie draufhaben.“ Kurz bewegte er seinen Arm. Die Ketten schienen ihn gerade zu stören. „Immer wieder werden hier kämpfe ausgefochten, meist bis zur Erschöpfung. Oft aber auch auf Leben und Tod.“ Lara wusste nicht mehr was sie dazu sagen sollte. Sie hielt immer noch Matt umklammert. Dieser zitterte etwas.
„Wir müssen hier weg“, kam es dann von ihr. „Irgendwie müssen wir doch hier rauskommen bevor…“ Diablo unterbrach sie. „Ihr braucht euch nicht allzu große Gedanken machen. Der Junge ist nicht geeignet um die Imperialen zu belustigen und Frauen müssen hier eigentlich keine schweren Arbeiten machen. In diesen Falle Waffen säubern und Wunden verarzten. Außerdem werden die Imperialen wissen wen sie da gefangen haben. Allerdings wird euch das Ganze hier sicherlich zu schaffen machen, wenn ihr erst mal ein paar dieser Kämpfe verfolgt habt.“ Kurz schaute Lara zu Matt um dann wieder zu Diablo zu blicken.
„Wie lange bist du schon hier, woher kennst du das alles und wie konnten sie dich fangen?“ Der Angesprochene schnaubte. „Ich war einfach unvorsichtig. Sie haben mich auf ein Feld getrieben und dort überwältigt.“ Er legte sich seine Hand ans Kinn. „Ich kenne die Arena noch von früher aus meiner Zeit im Imperium und jetzt bin ich etwa drei Monate hier. Also musste ich schon so manchen Kampf durchstehen. Bisher hatte ich mit meinen Gegnern Glück. Sonst stünde ich hier nicht so kaum ohne Wunden. Aber es gibt hier schon sehr harte Brocken.“ Inzwischen waren die Leichen der Männer die die Bestie erlegt hatte, fortgeschafft und das Wesen zurück an die Seite der Arena getrieben worden. Man hatte es wieder in die schweren Ketten gelegt. Nun lauerte es dort. Dann wurden zwei weitere Gitter geöffnet.
Je auf der Gegenüberliegenden Seite. Ein größerer Dämon mit einer wuchtigen Rüstung und einen ebenso Wuchtigen Großschwert betrat die Arena und ließ sich sichtlich von der Menge feiern. Gegenüber trat ein Mann in einer schwarzen Kutte aus den Toten. In der Hand hielt er eine dunkle Klinge welche mit einem purpurnen Leuchten versehen war.
Der Mann trug eine Gesichtslose Maske und eine schwarze Lederrüstung. Die Kapuze der Kutte hatte er übergezogen. „Das dürfte Interessant werden" murmelte Diablo nun und blickte ebenfalls nach draußen. Lara konzentrierte sich etwas. Von beiden Kontrahenten ging etwas aus. Sie hatte gelernt gewissen Kräfte zu erkennen. „Kennst du sie?“ fragte sie schließlich nach. Diablo schüttelte den Kopf. „Nicht persönlich aber die zwei haben bereits mehrere Kämpfe ausgefochten und sind immer wieder als Sieger hervorgegangen. Ich bin gespannt wer das hier nun gewinnt.“ Der Dämon in der Arena gab einen Abfälligen Laut von sich. „Du bist also mein Gegner? „Ich hätte mir etwas Größeres erhofft.“ Er lachte abfällig. Daraufhin drehte der Imperiale vor ihm sein Schwert ein wenig. „Kein Mann der vielen Worte was", gab der Dämon von sich und legte sein Großschwert prahlerisch über seine Schulter. „Na los greif mich an du Wicht. Ich mache deinen Höhenflug nun ein Ende.“ Kaum hatte er dies gesagt stürmte der Imperiale auf ihn zu. Die Waffe hatte er zur Seite ausgestreckt. Der Dämon reagierte für seine Größe schnell und lies sein Großschwert herunter rasen, doch sein Gegner wich ihm geschickt aus und verpasste dem Dämon einen Hieb mit seiner Klinge. Dieser brüllte auf. Dann setzte er zum Gegenschlag an. Immer wieder wich der andere den Hieben aus. Dies ging nun eine ganze Weile bis der Dämon erneut wütend aufbrüllte., Du bist Schnell das muss man dir lassen." Er spuckte etwas aus. „Also gut. Schluss mit den Spielchen.“Kaum hatte er dies gesagt schoss das Großschwert wieder nach vorne und donnerte mit ganzer Kraft auf den Boden der Arena. Von dem Schwert aus schoss nun eine Welle Feuer auf den Mann zu der diesen nun doch nur etwas knapper ausweichen konnte. Die Kutte fing dabei leicht an Feuer zu fangen so dass er sie erst einmal ausklopfen musste. Kurz darauf stürmte der große auf ihn zu. Ein erneutes Ausweichmanöver war erforderlich um diesen Angriff zu entgehen. Schließlich stand der Imperiale auf der anderen Seite. Sein Schwert hielt er Seitlich von sich und die linke Hand war erhoben. Er machte nun eine heranwinkende Geste. Dies erzürnte den Anderen und erneut ging er zum Angriff mit seiner Wuchtigen Waffe über. Doch dann ging alles schnell. Der Maskierte stürmte ebenfalls auf ihn zu. In seiner Hand erschien ein dunkler Dolch. Diesen schleuderte er nun auf den drei Köpfe größeren Dämon. Als dieser das Wurfgschoss mit seiner Waffe abfing, wich der Andere zur Seite und verpasste ihn einen Hieb mit seinem dunklen Schwert. Dann kam er hinter ihm zum Stehen und schwenkte seine Waffe um sie dann neben sich herunter zu halten. Wieder brüllte der Dämon auf, dann ging er in die Knie. Es folgte ein lauter dumpfer Schlag als er ganz zu Boden viel. Blut breitete sich unter ihm aus. Die Meute jubelte. Nachdenklich strich sich Diablo über das Kinn. „Interessant“, murmelte er. Während der Imperiale die Arena nun verließ und andere Männer den Gefallenen Dämon wegschafften, wandte sich Lara dem Halbdämon in der Zelle zu. „Bisher hat er alle seine Gegner besiegt“, meinte Diablo als er ihren Blick bemerkte. „Sogar noch größere als den da.“ Diablo seufzte. „Wie auch immer. Ich habe von ein paar Wachen gehört das wohl in ein paar Tagen der Imperator hier her kommt. Ich schätze dann wird man sich wohl auch dir annehmen. Immerhin bist du das erwählte Kind.“ Lara senkte den Kopf.
„Du kannst einen echten Mut machen.“ Er wiederrum schüttelte den Kopf. „Ich bin nur realistisch.“

Die nächsten Tage mussten Lara und Matt die meiste Zeit in der Zelle verbringen. Hin und wieder wurde die junge Frau jedoch geholt. Sie sollte dann die Wunden der verletzten Krieger versorgen. Dies tat sie so ein manches Mal nur um kurz drauf wieder in der Zelle zu landen. Immer wieder wurden Kämpfe in der Arena ausgefochten, welche sie von ihrer Zelle aus gut verfolgen konnten. Selbst wenn sie das eigentlich nicht wollte. Auch Diablo musste weitere kämpfe ausfechten. Er gewann diese jedoch meist. Als es einmal knapp für ihn wurde, schaffte er es doch noch das Ruder herum zu reißen und seinen Gegner zu überraschen. Lara musste danach die Wunden des Mannes versorgen. Diablo tat ihr nun fast schon leid. Auch der Maskierte Imperiale und weitere bekannte Gesichter hier aus der Arena kämpften immer wieder gegeneinander. Für was das wusste die junge Frau nicht wirklich. Wie konnten die Imperialen nur solch gefallen an den Gefechten finden.
Dann kam der Tag an welchen der Imperator selbst die Arena besuchte. Ihm zu Ehren wurde eine Art Parade abgehalten und es gab einen Eröffnungskampf von Söldnern. Der Anführer des Imperiums verfolgte all das von dem höchsten Punkt der Tribüne aus. An seiner Seite stand ein Mann in Brauner Kutte und mehrere Imperiale Wachen. Schließlich folgten mehrere Einzelkämpfe die Lara teils das Blut in den Andern gefrieren ließen. Nur wenige der Verlierer dieser Kämpfe überlebten. Sie erschrak als die Wachen an ihre Zelle kamen und Diablo herausholten. Nun musste auch er zurück in die Arena. Als sein Gegner diese betrat schluckte sie bitteren Speichel herunter. Es war der maskierte Imperiale. „Pass auf dich auf Diablo" murmelte sie leise. Matt rutschte wieder in ihre Nähe. „Werden sie ihn nun töten?" fragte er fast schon flüstern. Lara schüttelte den Kopf. „Nicht doch. Diablo ist sehr stark. Er schafft das. Da bin ich mir sicher.“ Lara hoffte nur sie würde recht behalten und starrte zu dem Ereignis.

Diablo sah sich um als er mitten in der Arena stand. An den Rändern lauerten mehrere der Mischkreaturen. Man nannte sie Chimären. Sie würden dafür Sorgen das der Kampf interessanter wurde, da man nicht in ihre Nähe kommen sollte. Der Maskierte stand ihm ruhig gegenüber. Sein Schwert hatte er bereits gezogen.
Diablo blickte nach oben zu der Tribüne. Er sah wie der Mann den er als Mepheistos kannte dem Imperator etwas zuflüsterte. Daraufhin nickte dieser nur. Der Halbdämon sah nun wieder zu der dunklen Gestalt vor sich. „Also haben wir nun die Ehre. Schätze wir müssen ihnen einen Kampf liefern den sie nicht so schnell vergessen werden. Ich habe dich oft genug beobachtet. Du bist schnell. Beachtlich." Der Griff um seine Waffe, welche man ihm mitgegeben hatte wurde fester. „Also gut. Bringen wir es hinter uns.“ Beide rannten nun aufeinander zu und Stahl schlug auf Stahl. Kurz darauf sprangen beide zurück nur um erneut zum Angriff überzugehen. Die beiden Männer schenkten sich nichts. Beide waren sehr schnell und versuchte der eine den anderen auszumanövrieren, tat es der andere ihm gleich. Hin und wieder rollten sie über den Boden. Einmal trieb es Diablo doch etwas weit an den Rand der Arena so, dass er der Klaue einer der Chimären ausweichen musste. Das Spiel wiederholte sich nochmals, jedoch war es diesmal der Imperiale der in die Defensive geriet und sich retten musste. Der Kampf zog sich in die Länge und die Meute schrie und jubelte immer wieder. Schließlich schaffte es Diablo seinen Gegner mit einer geschickten Parade und einer darauffolgenden Magie, nach hinten zu schleudern, noch während dieser sich aufrappelte schlug die Chimäre aus. Sie traf den Mann am Rücken so dass dieser nach vorne stolperte. Diablo wollte die Chance nutzen und griff an, doch sein Gegner wich aus. Missmutig wich Diablo etwas zurück, um den Imperialen kein weiteres Angriffsziel zu geben. Dann liefen die beiden etwas im Halbkreis umher. Jeder von ihnen wartet auf eine Lücke in der Deckung des Anderen. „Ich muss sagen, ich habe schon lange keinen Gegner mehr gehabt der so hartnäckig war wie du. Und ich habe gegen viele gekämpft." Sein Gegenüber reagierte nicht wirklich auf das gesagte. Man hörte ihn nur Schnauben. Dann griff er auch erneut an. Wieder musste Diablo ausweichen. Erneut bekämpften sich die beiden erbittert und keiner wollte dem anderen eine Lücke bieten. Dann holte der Imperiale mit der linken aus und schleuderte einen Dolch in Diablos Richtung. Dieser hatte damit jedoch schon die ganze Zeit gerechnet, denn er hatte es schon einmal gesehen. Diablo wich dem Wurfgeschoss aus und achtete darauf nicht Opfer eines der blitzschnellen Angriffe des Gegners zu werden und genau zu dieser setzte der Maskierte nun an. Während Diablo den hieb der Klinge parierte, riss ihn der Andere plötzlich mit einem Tritt das eine Bein Weg. Diablo kam ins straucheln. Dann geschah es. Ein weiterer Hieb traf ihn. Er wurde zu Boden geschleudert und blutete nun aus einer tiefen Schnittwunde. Das Schwert des Kriegers hatte seine Seite gestreift. Der Fremde hatte seine Deckung durchbrochen und ihn somit einen gefährlichen Stoß verpassen können. Wenig später schon spürte Diablo seine Seite kaum mehr. Der Arm war lahm und er konnte ihn nicht mehr bewegen. Dennoch rappelte er sich wieder auf. Als nächstes hob der Imperiale sein eines Bein und trat Diablo gegen die Brust so dass dieser erneut zu Boden fiel. Ein Schwert legte sich an seine Kehle. „Damit wärst du wohl erledigt, Kind der Dunkelheit.“ Der Imperiale lachte.
Das Jubeln der Meute schwoll nun an. Der dunkle Krieger wandte kurz den Kopf in ihre Richtung dann steckte er sein Schwert weg und verließ einfach ohne jedes weitere Wort die Arena. Diablo ließ er einfach dort zurück. Dieser blutete doch ziemlich stark aus der Wunde. Ein paar Männer kamen und zerrten ihn auf die Beine. Er musste allerdings gestützt werden um die Arena überhaupt noch verlassen zu können. Dann wurde er in einen Raum gebracht wo die Verletzten behandelt werden konnten.

Wenig später brachten die Imperialen Lara in den Raum und bedeuteten ihr dies zu tun. „Was wollt ihr mit uns machen“, fragtet Lara nun aber doch die Imperialen im Raum. „Ihr könnt uns doch nicht ewig hier festhalten." Sie nahm nun ein Tuch zur Hand als sie den Mann auf der Liege sah.
Diablo stieß einen zischenden Laut aus während sie sich um seine Verletzung kümmerte. Sein Arm war immer noch völlig taub und seine Seite tat das möglichste um sich ebenfalls bemerkbar zu machen. Der Hieb hatte ihn doch schwerer getroffen als es ihm lieb war. Lara blickte ihn bei ihrer Arbeit besorgt an. „Ruhig Diablo“, meinte sie nun als die Imperialen den Raum verließen und die Tür hinter sich schlossen. Sicher warteten sie nun draußen. Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Dieser Kerl war stärker als meine anderen Gegner. Ich habe ihn wohl einfach unterschätzt.“ Lara seufzte. „Du bist doch schon länger hier. Vielleicht war es auch einfach zu viel mit der Zeit. Ich meine all diese Kämpfe müssen doch auch dir an der Kraft zehren. Wir müssen irgendwie hier herauskommen.“ „Und wie stellst du dir das vor?“, kam es von dem Halbdämon. „Von dem Imperium flieht man nicht einfach. Ob mitten drinnen oder auch nur Außenposten. Du hast es doch gesehen wie gut alles bewacht ist. Mir bleibt doch nichts Anderes übrig als zu kämpfen. Du weißt doch andernfalls lassen sie uns Hungern.“ Sie hörten nun Schritte vor der Tür und jemand weiteres betrat den Raum. „Du hast ordentlich was abbekommen. Von Flucht kann wohl erst mal keine Rede sein. Außerdem braucht ihr das auch nicht.“ Diablo wollte aufspringen als er den Imperialen aus der Arena erblickte. Doch alleine den Versuch bereute er schon als der Schmerz für kurze Zeit schier unerträglich wurde. „Du solltest dich ein wenig schonen“, sprach der maskierte dunkle Krieger. „Deine Verletzung ist nicht grade zu unterschätzen.“ Er wandte sich Lara zu. „Um auf deine Frage zu antworten. Man hat erst einmal nichts mit euch vor, aber ihr werdet wohl eine Weile im Imperium bleiben müssen. Reine Vorsichtsmaßnahme. Doch ihr könnt euch bald frei bewegen und müsst nicht mehr angekettet sein. Na sind das nicht gute Nachrichten?“ Diablo maß die dunkle Gestalt mit einem durchbohrenden Blick. „Wer zur Hölle bist du eigentlich. Du gibst dich so als hättest du hier was zu sagen?“Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. Er seufzte. „Jetzt enttäuscht du mich aber mein alter Freund. Ist das denn so schwer zu erraten.
So sehr verändert habe ich mich doch auch nicht.“ Aus den Rücken des Kriegers glitten nun Schwingen hervor.
Diablo starrte auf die Weiße Feder die nun direkt vor ihm in der Luft flog. Das konnte doch nicht sein?

Lara erstarrte erst einmal völlig, An seiner Stimme hatte sie ihn nicht erkannt, denn diese hatte sich verändert. Sie war dunkler geworden und der Mann vor ihnen auch deutlich größer. Doch diese Schwingen. Es konnte nur er sein. Sie machte einen Schritt auf den Krieger zu. „Bist du es wirklich?“, brachte sie stammelt hervor. „Aber warum? Warum, warum bist du hier? Warum bist du nicht vom Imperium ferngeblieben? Was machst du hier? Warum hast du? Warum hast du zugelassen das sie dies gemacht haben? Zwei Jahre. Wahn. Warum?“ Lara hämmerte leicht und verzweifelt mit ihrer Faust auf die Brust des dunklen Kriegers. „Das sind mir ein wenig viele Warums. Aber warum hätte ich das nicht tun sollen?“, kam es von ihm und schob sie ein wenig von sich. Dann nahm er die Maske ab und hielt sie in der Rechten. „Weißt du was mir in Sanctaris aufgefallen ist? Es war genauso wie in Kenten. Überall Verachtung und hasserfüllte Blick auf meinen Wegen. Sogar Kinder warfen mit Steinen nach mir. Ich sei ein Monster nur, weil ich eine Weile beim Imperium lebte hat man mich bereits gebrandmarkt. Doch du weißt genau warum ich dort hingekommen bin. Weil mich Dörfler verraten haben.“ Er legte die Maske beiseite, dann wandte sich Diablo zu. „Was dich betrifft so ist es nur fair was ich dir angetan habe. Sieh es als Vergeltung für die Zeit die du mich gequält hast und damit kommst du noch wirklich gut weg. Sicher hattest du deine Finger im Spiel, das so viele plötzlich von meiner Zeit im Imperium wussten.“
Nun deutet Diablo ein Achselzucken an und bereute die Bewegung zugleich. „Ich weiß nicht wovon du da redest.“ Wahn schnaubte und sah wieder zu Lara.
„Was spricht dagegen das ich mich nun vom Licht abwende wo sie mir doch nur Verachtung entgegenbrachten. Sie ließen mich nicht einmal mehr zu dir weil ich dich ja mit meiner dunklen Art verderben könnte. Nein Lara es ist nicht falsch was ich hier tue und es macht mich noch lange nicht zu einem Monster.“ Wahn hatte nun auch den Handschuh ausgezogen und sie eingesteckt. Plötzlich sprang Diablo doch auf und packte mit dem unverletzten Arm, Wahns rechte Hand. Auf dessen Handfläche entdeckte er nun ein eingebranntes Pentagramm. Wahn wirkte nun doch etwas überrumpelt und beide verharrten in ihrer Position.
„Noch bist du kein Monster, aber schon bald wirst du deinem neuen imperialen Dasein gerecht werden. Wenn du dir davon Macht versprichst, so wird der Preis den du dafür zahlst hoch sein.“ Wahn riss sich nun einfach los und schüttelte den Kopf. „Lass das meine Sorgen sein. Es war schließlich meine eigene Entscheidung diesen Pakt zu schließen. Keiner hat mich dazu gezwungen.“ „Und bald schon führst du selbst Imperiale Truppen ins Feld", machte Diablo weiter. „Dies sind die Wege des Imperiums." Wahn funkelte ihn nun an. „Hast du ein Problem damit? Darf ich dich daran erinnern das du sogar Imperiale Abtrünnige befehligt hast während deinen Zerstörungstouren durch die Dörfer. Was unterscheidet dich da bitte von anderen Imperialen? Ich sag es dir. Wir erfüllen Aufgaben, du aber wolltest nur alles brennen sehen!" Diablo holte nun tief Luft als wollte er zur Gegenantwort ansetzten, doch er schien sich dann dazu zu entscheiden lieber zu Schweigen.
Wahn schnaubte verächtlich und drehte sich um. „Warte!“, rief Lara auf.
„Das kannst du nicht wirklich wollen. Wahn man sagte mir sogar du hast ein Kind angegriffen. Das bist doch nicht du.“ Verächtlich schüttelte der Angesprochene den Kopf. „Wieder eine Lüge von diesen erbärmlichen Lichtanhängern. Wenn du es glauben willst dann bitte.“ Er wandte er sich zum Gehen.
„Ab morgen könnt ihr euch frei bewegen. Bis dahin gehabt euch wohl.“
„Noch nicht“, murmelte Diablo. „Noch nicht.“ Lara sah nun zu dem Halbdämon. Sie konnte es nicht fassen. Endlich war Wahn wieder aufgetaucht doch diesmal verhielt er sich anders. Fast schon feindlich. Sie musste daran denken was das oberste Ratsmitglied und Sora ihr gesagt hatten. Wovor sie regelrecht warnten. Das Imperium würde Wahn verändern. Lara sank in die Knie. „Was ist das für ein Pakt von dem du gesprochen hast?“ fragte sie nun auch wenn sie Angst vor der Antwort hatte. „Er hat den Pakt mit der Dunkelheit geschlossen. Wird er für würdig erklärt dann erhält er im Gegenzug Macht die tief in ihm verborgen ist. Doch der Pakt fordert immer einen Preis. Wahn wird bald sehen was er davon hat.“ Diablo drehte sich weg. Er schien nicht länger darüber reden zu wollen. Lara sah betroffen zu der Tür durch welche Wahn gegangen war. Was hatte das alles nur zu bedeuten und wie konnte es nur soweit kommen? Schließlich senkte sie den Kopf und versorgte Diablos Verletzung weiter.

Der Imperiale Trupp fiel über das Dorf her. Wahn hatte dies schon oft einfach nur beobachtet, während er bei anderen Missionen dabei war, aber noch nie war er derjenige gewesen, der den Truppen die Befehle gab. Der Imperator selbst hatte ihm für diese Mission die Befehlsgewalt erteilt. Er wollte ihn damit wohl testen. Lara und Diablo mussten ihn begleiten. Auch wenn sie sich beide geweigert hatten. So wirklich verstand Wahn nicht warum der Imperator dies befohlen hatte, doch er würde sich dem nicht wiedersetzten. Es waren bereits einige Tage vergangen seit er Diablo im Arenakampf schwer verletzt hatte. Der Halbdämon hielt seinen Arm immer noch schlaff nach unten. Er schien ihn nicht so wirklich benutzen zu können. Es würde einfach noch dauern. Aber die Verletzung würde heilen. Bei Wesen seiner Art war dies nur eine Frage der Zeit. Wahn richtet den Blick wieder in Richtung des Dorfes. Flammen stoben in die Luft. Man hörte Schreie. Er veranlasste nur die wenigen Anzugreifen die sich ihnen in den Weg stellten. Alle anderen Bewohner die sich aus der Geschichte raushalten würden, sollten ungeschoren davonkommen. Er war nun mal kein Gnadenloser Killer. Die Imperialen hatten bereits die meisten Bewohner zusammengetrieben. Der junge Mann lief nun los. Er durchquerte das Dorf bis er dort ankam, wo die Männer warteten. Schließlich stand er vor der Dorfältesten. Zwei Imperialen an seiner Seite und etwas hinter ihm Diablo und Lara.
„Wie könnt ihr nur“, rief sie auf. „Das ist ganz einfach“, meinte Wahn und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ihr habt eine Abmachung mit dem Imperium getroffen. Doch ihr habt euch nicht an diese gehalten. Deswegen sind wir nun hier und fordern euren Teil dieses Abkommens ein. Ihr habt es euch also selbst zuzuschreiben was hier passiert. Übergebt uns das Pergament, das ihr dem Imperium zugesichert habt und wir werden ohne weiteres Blutvergießen abziehen. Andererseits sind wir gezwungen weitere unschöne Maßnahmen zu ergreifen. Ihr habt die Wahl“.
Die Älteste schüttelte den Kopf und ein Mann neben ihr zog nun die Waffe und stellte sich schützend vor sie. „Wer bist du das du dir anmaßt hier einzudringen und solche Forderungen zu stellen?“ Er richtete die Waffe direkt auf Wahn. Dieser sah ihn nur weiterhin ruhig an.
„Sie nennen mich einfach nur den dunklen Krieger. Im Imperium bedeuten Namen nichts. Haltet mich führ was ihr wollt aber entscheidet euch“. Die letzten Worte wurden von einem lauernden Unterton begleitet. „Was denn kein passender Name für eine mörderische Bestie wie dich?“, sprach der Mann scharf. Plötzlich holte Wahn aus und verpasste ihm einen Schlag. „Ich sagte doch, denkt über mich was ihr wollt, doch macht schnell, bevor ich es mir anders überlege.“ Seine Hand wanderte zu seinem Waffengurt.
Dies schien den Mann nicht abzuschrecken und er griff an. Wahn blockierte den Hieb der Waffe mit seiner eigenen und lies den Mann dabei das Gleichgewicht verlieren. Dann trat er ihm das Bein weg so, dass er zu Boden ging. Schließlich kniete er vor ihm und riss ihn an den Haaren nach oben. „Das hättest du nicht tun sollen. Ich kann auch ganz anders“, knurrte er. „Zum letzten Mal. Kooperiert. Ihr lebt auf Imperialen Gebiet. Wenn ihr nicht für uns seid, seid ihr gegen uns." Der Mann sprang wieder auf und griff Wahn brüllend erneut an. In diesem Moment schoss dessen seine Hand nach vorne und ein Dolch bohrte sich in die Brust seines Gegenübers. Der Mann ging röchelt zu Boden und Wahn ließ ihn einfach los. Dann wandte er sich zu der ältesten die erschrocken die Hand vor den Mund hielt. „Übergebt das Pergament, sofort!“. Er stieg über den sterbenden hinweg und ging mit dem blutigen Dolch in der Hand auf sie zu. Lara konnte es nicht fassen und wandte den Kopf weg. Der Widerstand der Dörfler schien nun jedoch zu brechen. Sie kamen der Forderung der Imperialen nach und einer der Männer lief in das Haus der Ältesten. Wenig später kam er mit einen Stück Pergament wieder heraus. Kurz blickte er die Dorfälteste nochmals an. Diese nickte betrübt und er näherte sich Wahn. Dann hielt er diesen das Schriftstück entgegen. Als dieser es nahm hatte es der Mann sehr eilig von ihm wegzukommen. „Ihr hättet euch das hier ersparen können", meinte Wahn und schüttelte den Kopf. Die Älteste jedoch schaute ihn nun mit einem finsteren Blick an. „Mögest du verflucht sein und dich einst nicht einmal mehr selbst im Spiegel betrachten können, dunkler Krieger“, hauchte sie und fuhr auf den Absatz herum. Die Dörfler zogen sich zurück. Wahn gab nun den Befehl abzuziehen. Sie hatten wozu sie herübergekommen waren. Die Mission war damit erfüllt.

Als es Nacht wurde schlugen die Imperialen ein Lager auf. Sie würden erst am Morgen den Rest des Weges zum Imperium zurücklegen.
Wahn hatte sich von seinem Trupp entfernt. Er stand nun da und starrte in den Nachthimmel. Ein komisches Gefühl beschlich ihn, aber er konnte es nicht zuordnen.
Es war das erste Mal das er mit purer Absicht einen Mann getötet hatte ohne einen Befehl dazu zu erhalten, wie damals im Training. Zuvor war dies immer unvermeidlich gewesen. Doch nun hatte er gemordet. Wahn wusste nicht ob dieses Gefühl nun Reue war, oder ob es ihn einfach kalt lies. Vielleicht war es auch irgendwas mittendrinn. Dieser Mann hatte ihn als mörderische Bestie beschimpft, doch er hatte keine Ahnung wie Wahn selbst sich dabei gefühlt hatte. Dennoch. War dies ein Grund ihm das Leben zu nehmen? Hatte er nicht stets andere für solche Taten verschrien. Er schüttelte den Kopf. Die Dinge hatten sich nun mal geändert. Er war dem Licht nichts mehr schuldig und im Imperium galten nun mal andere Regeln. Er wollte sich herumdrehen als Lara vor ihm auftauchte. Auch die junge Frau hatte sich etwas vom Lager entfernt, jedoch behielten die Wachen sie im Blick. In ihren Ausdruck lag Enttäuschung aber auch Wut. „Wie konntest du nur. Du hast einen unschuldigen ermordet. Einfach so. Nur für ein verdammtes Stück Papier.“ Wahn schnaubte. „Falls es dir entgangen ist, der Kerl hat mich angegriffen und dieses Stück Papier war nun mal wichtig für das Imperium. Warum wir gleich mit Gewalt vorgegangen sind. Das musst du mich nicht fragen ich befolge nur Befehle. Tust du das nicht auch erwähltes Kind?“ Lara wirkte entsetzt über seine Rechtfertigung. „Befehle befolgen? Ja habe ich denn gerade irgendeine Wahl, als eure Befehle zu befolgen? Schließlich bin ich hier ja irgendwie eine Gefangene. Und seit wann bin ich für dich irgendein erwähltes Kind? Ich dachte wir wären Freunde, nein sogar mehr als das. Seit wann befolgst du ihre Befehle? Und dann auch noch welche die sinnlos morden. Du weißt doch grad am besten wie sich die Opfer fühlen.“ „Unsere Befehle?“, meinte Wahn. „Ihr bekommt hier keine Befehle ihr seid bloß überall im Moment dabei. Nein, darauf habe ich das nicht bezogen. Ich meinte Befehle von dem oberen Rat in Sanctaris. Und nein du bist nicht nur irgendein erwähltes Kind für mich. Das du das so siehst zeigt mir doch nur das du nicht wahrhaben willst was hier eigentlich grade geschieht. Als erwähltes Kind nimmst du Befehle vom Rat des Lichtes entgegen. Streite das nicht ab. Es ist genauso wie auch ich Befehle als Imperialer entgegennehme. Und diese Tatsache habe ich so Leuten zu verdanken wie den, den ich ermordet habe. Ja du hast Recht, es stand mir nicht zu ihn umzubringen, aber das was er zu mir sagte, traf tief und er hat mich immer noch angegriffen“ Wahn stand nun seitlich zu ihr und ballte eine Hand zur Faust.
„Früher war ich auch noch anders. Ist es denn nicht irgendwann genug? Du sagtest immer du kannst mich verstehen. Doch weißt du wirklich wie ich mich fühle?“ Er sah wieder zum Himmel hoch. „Ich kann nicht ewig alles überhören und schlucken. Daran geh ich kaputt. Wenn sie mich nun als ein Monster verschreien wollen, so sei es dann.
Doch selbst wenn ich nun ein Mörder bin, so bin ich nur das was sie aus mir gemacht haben.“ „Ja ich weiß wie du dich fühlst. Es schmerzt dich. Und doch machst du so etwas? Ich weiß es war immer schwer für dich. Doch das rechtfertigt nicht das du einfach so mordest.“ Lara stellte sich vor Wahn und sah ihn an. „Du hast einfach aufgegeben und alles mit dir machen lassen. Du bist nun genau das was du nie sein wolltest. Was sie aus dir gemacht haben? Nein Wahn. Das ist das was du aus dir machen liest.“ Mit einem Mal knackte es hinter den Beiden. Lara drehte sich um und sah das dort Diablo stand. Wahn schaute sie einfach nur an. Warum sagte sie nun so etwas? Musste sie noch in den Wunden bohren. In seinen Kopf herrschte Chaos. Genug um ihn fast in den Wahnsinn zu treiben. Er wollte nicht mehr. Er wollte mit ihr nicht mehr darüber diskutieren. Wahn hatte einen Menschen umgebracht und er wusste nicht einmal ob er es wieder tun würde.
Durch seinen Körper fuhr plötzlich ein stechender Schmerz. Er krümmte sich zusammen und ging schließlich sogar in die Knie um sich auf den Händen abzustützen. Verstehen konnte er es nicht. Etwas geschah in ihm drinnen. Es war als stiege etwas in ihm auf. Ihm wurde es schlecht und er musste sich übergeben. Doch was dort auf den Boden landete war Blut. Er spuckte Blut aus. Diablo hatte sich genähert. Er ging zu Lara und sah aber dabei zu Wahn. „Was nun geschieht hast du dir selbst zuzuschreiben“, sagte er. „Das ist nicht mehr aufzuhalten.“ Wahn schrie auf. Es tat weh. Der Schmerz wurde schier unerträglich. An seinen Fingerspitzen kam ein drückender Schmerz auf. Dann rissen sie ein und von Blut begleitet schoben sich langsam lange Krallen hervor. Auch seine Eckzähne veränderten sich wurden schärfer und spitzer. Reißzähne glitten hervor. Wahn schlug die Krallen in den Boden. Einen weiteren Aufschrei unterdrückte er.
„Das ist der Preis den du für diesen Pakt zahlen musst“, murmelte Diablo. Nun sah Wahn ihn nun wutentbrannt an. „Ach halt doch dein verdammtes Maul“.Eine ganze Weile verharrte er danach mit gesenktem Kopf und verkrampften Körper. Schließlich erklang ein leises Lachen. Es wirkte fast schon wahnsinnig.
Der junge Mann stemmte sich auf die Knie und riss den Kopf in die Höhe. Dann legte er die Hände mit den Handrücken auf seine Knie und spreizte die Krallen.
Was folgte war ein lautes zynisches Lachen. „Der Preis den ich dafür zahlen muss ist also Menschlichkeit? Na gut so sei es dann.
Wenn das der einzige Weg ist den ich noch beschreiten kann.“ Diablo wich ein wenig zurück. Lara hielt sich die Hand vor den Mund.
Die Augen Wahns waren nun von einen tiefen Rotstich durchzogen und begannen allmählich zu glühen.
Sie schüttelte fast schon panisch den Kopf. „Nein" brachte sie hervor. „Das darf nicht sein. Das ist doch ein Alptraum. Wahn. Warum nur hast du diesen Pakt geschlossen.
Warum hast du dich mit der Dunkelheit eingelassen?“ Der Angesprochene riss herum. „Warum, warum, warum? Kannst du auch was anderes als meine Gefühlsregungen zu hinterfragen. Warum? Ich kann dir sagen warum. Haben sie mir jemals die Wahl gelassen? Für sie war ich von je her ein Dämon. Weiße Schwingen, die Schwingen eines Engels wie ihr es sagt? Dass ich sie Besitze machte mich von in ihren Augen zu etwas Anderen. Und das wurde schon immer dämonischen Uhrsprung bezichtigt.
Sie wollten nie etwas Anderes in mir sehen. Bitte schön nun bin ich doch ihrem Bild das sie von mir haben gerecht geworden. Was also ist daran verkehrt?“ Wieder grinste er zynisch. Durch die blutverschmierten spitzen Fänge die nun in seinen Mundwinkeln blitzen, wurde dem ganzen noch ein irrer Ausdruck verliehen.
„Das kann nicht dein einziger Weg sein Wahn versuchte es Lara nun. „Hör auf damit. Verlasse das Imperium bevor du alles verlierst was dich je ausgemacht hat. Noch gibt es bestimmt eine Lösung. Wir können es aufhalten. Bitte komm mit uns.“ Wahn richtete sich nun auf. „Dafür ist es nun zu spät Lara.“ Der Schwarzhaarige riss nun sein Oberteil einfach ein. Man konnte den nackten Oberkörper sehen und das Zeichen auf seiner Brust. Es war nun deutlich zu erkennen. Das Zeichen was jeder Imperiale trug.
„Ich habe für diese Kraft gekämpft. Weil ich es leid bin von so vielen gejagt und niedergemacht zu werden. Für dieses Training bin ich durch die Hölle gegangen und ich habe überlebt. Nur die starken schaffen das in diesen Reich. Mein Leben ist nun hier. Ich bin Imperialer. Finde dich damit ab.“ Er ließ sein Oberteil los und etwas wankend lief er an Lara und Diablo vorbei. Die Schmerzen waren immer noch groß und auf weitere Diskussionen wollte er sich nicht mehr einlassen. Lara blieb fassungslos zurück bei Diablo.

Zeit verging. Lara und Diablo mussten bei einigen Missionen die das Imperium Wahn übergab, anwesend sein. Sie verstanden zwar noch nicht so recht warum die Imperialen dies verlangten, doch mussten sie dem Befehl Folge leisten. Diablo vermutete das Wahn damit getestet wurde, wie treu er nun dem Imperium ergeben war. Er konnte es nicht fassen als der Imperator Wahn das Kommando über einer der stärkeren Imperialen Truppen überlies. Der immer so für Gerechtigkeit einstehende junge Mann, wurde also nun zu einem Truppenführer der dunklen Seite. Auch das erschien ihm wie ein weiterer Test, doch wie tief würde er noch fallen. Diablos Frage sollte schon bald beantwortet werden.
Wahn erhielt den Auftrag, einen Aufständischen Dämon zu erledigen und dessen Schwert zu erlangen. Im Imperium war dieser einfach nur als der Weiße Teufel bekannt.
Viele seiner Art verschrien ihn als Missgeburt, da die Haut seiner Flügel und Schuppen strahlend weiß waren. Das Schwert das er führte war bekannt unter den Namen, der Klang des Himmels. Albino Dämon, so rief man ihn. Wahn zögerte auch hier nicht diesen Auftrag anzunehmen. Abermals mussten Lara und Diablo ihn dabei begleiten. Der Trupp zog aus und führte eine Schlacht mit dem ausgestoßenen Dämon. Diese ging über Tage. Sie hatten doch schwer mit dessen Leuten zu kämpfen. Wahn erwies sich als recht passabler Anführer mussten sich Lara und Diablo wohl eingestehen. Doch man merkte das die Imperialen ihm nur etwas widerwillig folgten und da sie den Befehl von oberster Stelle erhalten hatte. Der junge Krieger musste sich dementsprechend öfters durchsetzen und sich Gehör verschaffen. Es war doch verwunderlich wie eisern er dabei blieb. Auch Diablo musste das eine oder andere Mal mitkämpfen während sich Lara um die Verwunderten kümmerte. Sie konnten nun auch beobachten das Wahn immer häufiger Magie einsetzte. Ein Zeichen dafür das dunkle Kräfte in ihm erwacht waren und sein Training mit Mepheistos und dem Imperator Ergebnisse brachte. Tatsächlich gelang es dem jungen Mann, als er dem weißen Teufel direkt in einen Zweikampf gegenüberstand, ihn zu überwältigen. So brachte er das verhasste Lichtschwert an sich. Die Mission war somit erledigt und voller Stolz kehrten die Krieger zurück mit dem weißen Teufel als Gefangenen.
Als Wahn das Schwert berührte verdarb es plötzlich regelrecht in seinen Händen. Auch wenn er dies nicht beabsichtigt hatte. Der Imperator überließ ihm diese Waffe als Trophäe und als Zeichen seines Sieges gegen einen so starken Feind. Diablo und Lara erfuhren erst später, dass Wahn und die Imperialen die Gefolgschaft des Weißen Teufels gnadenlos gerichtet hatte. Er erkannte den Jungen nicht mehr wieder. Wahn wurde zum dunklen Krieger. Die Dunkelheit hatte sich in sein Herz geschlichen und lenkte nun sein Denken und Handeln. Doch das schlimmste daran war, dass er es selbst scheinbar einfach hinnahm wie es war. Als wüsste er genau, dass ihn dieser Weg noch ins Verderben stürzen würde. Bei einer weiteren Mission gelang es Lara und Diablo zusammen mit Matt zu entkommen. Sie erreichten mit Hilfe einer Patrouille von Lichtkriegern endlich Sanctaris.