Lücke

Plötzlich hielt Wahn einfach mitten in seiner Bewegung inne. Lara blickte verwundert zu ihm. Nun erst bemerkte sie die Schatten die um sie herumschlichen. Mehrere Gestalten traten in das Licht. Einer von ihnen richtete seine Waffe gegen Lara. „Wen haben wir denn hier?“, lachte der Mann. Sie waren dunkel gekleidet und anhand ihrer Klauen und Fängen konnte man sehen, dass es sich bei ihnen um keine Menschen handelte. „Ausgestoßene“, murmelte Wahn. Zur jungen Frau meinte er: „Verhalte dich ruhig. Das könnte sonst übel für uns enden.“ Der Mann lachte. „Ja so nennt man uns. Doch immerhin sind wir keine Arschkriecher des Imperiums mehr. Hey keine Sorge. Wir liefern euch nicht aus. Wir wollen nur unseren Spaß. Nur weiß ich nicht ob ihr auch Spaß daran haben werdet.“ Der Mann änderte die Haltung seiner Waffe und Wahn spannte sich an. „Wollen wir doch mal sehen wer von euch beiden als erstes schreit.“ Er schlug mit dem Schwert zu. Wahn sprang nach vorne. Kurz vor dem Angreifer wich er zur Seite und riss ihm dann das Schwert aus der Hand. Blitzschnell hatte er sich entfernt und zielte mit der Klinge abwechselt auf die Männer welche sich ihm näherten. „Lauf Lara!“, brachte er hervor. Die junge Frau sprang auf und setzte sich in Bewegung. Zu Wahns entsetzten jedoch stoppte sie ihren Lauf und so zögerte. Er warf ihr einen beschwörenden Blick zu. „Mach keinen Scheiß. Lauf verdammt“, schrie er. Lara jedoch schüttelte den Kopf. „Nein ich lasse dich nicht alleine.“ Als sie sich umdrehte nutzten zwei der Angreifer ihre Chance und packten sie. Einer der beiden hielt ihr ein Messer an die Kehle. Lara schluckte heftig, so dass die Klinge ihr ein klein wenig in den Hals schnitt. „Dummes Weib“, lachte der Mann. „Du hättest auf ihn hören sollen. Jetzt kann er zusehen wie ich dich aufschlitze.“ Sie sah betroffen zu Wahn, der sichtlich nervös wurde. Er schwenkte die Waffe denn nun musste er sich in einem Bruchteil von Sekunden entscheiden. Bevor der Mann hinter Lara ihr die Kehle durchschneiden konnte schleuderte der Schwarzhaarige seine Waffe in Richtung des Imperialen der sie bedrohte. Die Klinge durchbohrte diesen und Lara konnte sich daraufhin befreien. Genau in diesen Moment wurde der junge Mann von den Männern gepackt die er zuvor im Schach gehalten hatte. Er hatte seinen Vorteil zu Gunsten Laras aufgegeben. Der junge Mann keuchte auf als sein rechter Arm zu Seite gerissen wurde, man ihn festhielt und in die Knie zwang. Der Angreifer mit dem Schwert baute sich bedrohlich vor ihm auf. Dann umrundete er ihn solange bis er direkt hinter Wahn stand. „Wärst du doch nur weggelaufen Mädchen“, lachte er. Lara blickte entsetzt, denn nun hatte sie begriffen was sie da gerade heraufbeschworen hatte. Wahn warf ihr seinerseits einen Wehleidigen Blick zu. Sein Arm schmerzte und fühlte sich an als würde er jeden Moment aus dem Gelenk springen. „Genug nun“, sprach der Mann mit dem Schwert. Er legte die Klinge direkt an Wahns Oberarm an, dann holte er aus. „Ihr habt einen meiner Männer getötet. Strafe muss sein.“ Lara verfolgte entsetzt wie die Klinge hinabraste. Wahn brüllte auf. Der Schmerz explodierte so gewaltig, dass es ihm die Tränen in die Augen trieb. Ein dumpfer Laut folgte, dann wurde er einfach losgelassen. Wahn landete unsanft auf den Boden. Mit zitternder Hand griff er nach der Stelle die schmerzte. Doch er griff einfach ins Leere. Vor seinem Gesicht lag etwas das dort nicht sein sollte. Er konnte es einfach noch nicht realisieren. Der Schmerz raubte ihm fast die Sinne. Zitternd wurde ihm jedoch langsam bewusst, was dort vor ihm lag war ein Teil von ihm.
Sein abgetrennter rechter Arm. Ehe Wahn das Geschehene überhaupt verarbeiten konnte, wurde sein linkes Bein gepackt. Etwas schlug mit gewaltiger Kraft auf es ein.
Von einem gewaltigen Knacken begleitet folgte ein weiterer Schmerz als man ihm die Knochen brach. Nochmals brüllte Wahn nun auf. Er krümmte sich am Boden zusammen. Das Gelächter der Männer hallte in seinen Kopf. Sie sagten noch etwas doch dies verstand er schon nicht mehr richtig. Im schwanden die Sinne. Durch dichte Nebelschwaden sah er wie sich die Meute einfach entfernte. Sie ließen ihn hier einfach zurück. Eine Stimme drang zu ihm herüber. Die Stimme einer Frau. Dann ließ der Schmerz einfach nach, zurück blieb ein taubes Gefühl.

Lara schrie seinen Namen. Er reagierte allerdings nicht mehr. Stattdessen starrte er einfach nur geradeaus zu dem abgeschlagenen Arm der immer noch direkt vor ihm lag. Der junge Mann stand unter Schock. Lara zog die Stoffjacke aus und riss sie in mehrere Streifen.
Diese wickelte sie um Wahns Armstumpf. Einen davon zog sie fest um die Blutung zu stoppen. Schließlich sah sie sich suchend um und wurde sogar fündig. Sie entdeckte eine mehr als Fingerbreite Metallstange die man durchaus benutzen konnte. Schnell wickelte sie den restlichen Stoff um den oberen Teil der Stange, umso zu verhindern das Wahn sich daran verletzen konnte. Während sie das tat rief sie immer mal wieder laut nach Hilfe. In der Hoffnung das irgendjemand sie hören würde. Doch es reagierte niemand. Sie waren alleine. Mit der Stange in der einen Hand packte sie ihn schließlich unter der Schulter und hob ihn an. In seine gesunde Hand drückte sie die Metallstange. „Wir müssen hier weg Wahn. Die Typen kommen vielleicht zurück.“ Er umfasste sie etwas verkrampft. Mit deren Hilfe und der Unterstützung von Lara arbeitete er sich langsam nach vorne. Sein linkes Bein schleifte hinterher. Er sprach keinen Ton schien aber wieder etwas zurechnungsfähig zu sein. Die junge Frau fürchtete, er würde es nicht schaffen. Sie hatte Angst das er vor ihren Augen verbluten würde. Immer wieder mal schrie sie nach Hilfe. Doch es kam weiterhin keine Antwort. Der Improvisierte Verband glänzte bereits rot. Mehrfach drohte er in sich zusammen zu brechen. „Halte durch Wahn“, sprach Lara. „Wir müssen nur das nächste Dorf erreichen. Es ist nicht mehr weit.“ Er sagte nichts dazu.
Nur langsam kamen sie vorwärts. Lara fiel es schwer ihn zu stützen. Sie brauchte eine kurze Verschnaufpause und suchte nach einem geeigneten Platz. Dann fand sie einen.
Ein Stein der direkt vor einer Felswand stand. Dort setzte sie Wahn ab so, dass er sich an die Wand anlehnen konnte. Wahn bewegte sich kaum merklich und mittlerweile war er sehr blass. Lara atmete tief durch dann sah sie ihn an. „Es tut mir so leid“, murmelte sie leise. „Ich wünschte das wäre nie geschehen. Du wolltest mich doch bloß beschützen. Es tut mir leid.“ Sie verharrte noch einen Augenblick. Dann stand sie auf und legte ihm eine Hand auf die Wange, da hob er den Kopf an.
In seinen Blick lag etwas Erschreckendes. „Es tut dir leid?“, fragte er in einen seltsamen Ton. Lara zog die Hand zurück.
„Du bescheuerte Kuh, hättest einfach einmal das tun sollen was ich dir gesagt habe. Einmal auf mich hören. War das zu viel verlangt? Wenn du gelaufen wärst, hättest du mir diesen Dreck erspart, aber nein das Fräulein Lara handelt mal wieder auf eigene Faust und reitet mich direkt in die Scheiße rein. Das habe ich alles dir zu verdanken. Vielen Dank auch!“ Lara wich zurück und schüttelte den Kopf. „Das habe ich nicht gewollt Wahn. Ich wusste doch nicht...“, wimmerte sie. „Das hilft mir jetzt auch nicht mehr weiter“, knurrte er. „Ich habe dich gewarnt. Ich sagte dir du sollst weglaufen. Und das war nicht das erste Mal.Immer ging alles nach deinem Kopf und ich musste dich aus dem Dreck ziehen. Du siehst doch wozu das nun geführt hat. Mir reicht es nun endgültig.“ Er wurde lauter. „Verschwinde und lass mich in Ruhe. Verschwinde einfach. Ich schaff das schon alleine.“ „Aber“, gab Lara verstört von sich. „Hau ab!“ brüllte Wahn nun. Lara sah ihn mit Tränen in den Augen an, dann lief sie langsam Rückwärts. Schließlich drehte sie sich herum und rannte weinend davon.
Wahn sah Lara wütend hinterher. Dann blickte er an sich herunter. Er musste hier weg. Sonst wäre er dem nächsten vorbeikommenden Trupp des Imperiums hilflos ausgeliefert. Entschlossen umfasster er die Metallstange drückte sie fest auf den Boden und zog sich daran vom Stein herunter. Wackelig stand er nun auf einem Bein. Es fiel ihm unglaublich schwer überhaupt vorwärts zu kommen. Dennoch biss er die Zähne zusammen und arbeite sich Stück für Stück nach vorne. Am liebsten hätte er vor Schmerz geschrien. Doch genau dies gestattete er sich nicht. Wenn er die Stange nach vorne setzte, lag all sein Gewicht auf seinem rechten Bein. Er wankte bedrohlich und allmählich überkamen ihm Zweifel. Wie lange würde er so durchhalten. Verbissen kämpfte er sich weiter voran. In seinen Kopf hatte sich das Bild der lachenden ehemaligen Imperialen festgesetzt. Er war es in ihren Augen nicht einmal Wert einfach getötet zu werden. Sie verspotteten ihn. Kurz schüttelte der junge Mann den Kopf. Er musste unbedingt weiter über die Grenze, bis zum nächsten Dorf. Etwas entfernt vor sich sah er einen Fluss. Ein Zeichen dafür, dass sein Weg wirklich fast geschafft war. Der Name des Flusses wollte ihm aber gerade einfach nicht einfallen. Er wankte noch einem Schritt nach vorne. Nun verlor er doch noch das Gleichgewicht und stürzte der Länge nach hin. Dabei stieß er einen leisen Fluch aus und blieb einen lang Moment einfach nur liegen. Die Schmerzen schienen tatsächlich noch ein wenig zuzunehmen. Er fragte sich wie es nun weitergehen sollte. Gebrochene Knochen würden wieder heilen doch ein abgetrennten Arm, war fort und es gab keine Möglichkeit das zu ändern. Wut kam in ihm auf. Er krümmte sich etwas zusammen und umfasste den Rest welcher ihm von seinen Arm geblieben war mit der gesunden Hand. Seine Augen flammten rot auf. Doch es dauerte nicht lange da wich die Wut etwas Anderen. Verzweiflung.
Wahn versuchte sich mit Hilfe der Stange hochzustemmen, doch alles was geschah, war das sie ihm nun aus der Hand glitt und wegrollte. Missmutig schlug er mehrfach mit der Hand auf den Boden. Dann sah er in Richtung des Flusses und ihm kam ein Gedanke. Kurz darauf setzte er sich wieder in Bewegung. Der Fähigkeit des Laufens beraubt, zog er sich nun mit vollem Einsatz seines gesunden Armes und Beines über den Boden und arbeite sich so Stück für Stück voran. Es dauerte sehr lange bis er endlich den Fluss erreichte. Hier streckte er seine Hand in das Wasser. Das kühle Nass umspülte sie. Es tat gut. Wahn schloss die Augen und genoss dieses Gefühl einfach. Er hörte dem rauschen des Wassers zu und konzentrierte sich nur auf dieses Gefühl. Dann aber kam er wieder. Der Schmerz. Dieses Mal so gewaltig das er nun doch noch aufschrie. Er wollte nur noch, dass es aufhörte. Wollte das es vorbei wahr. Mit letzter Kraft zog er sich dem Wasser weiter entgegen. Nur noch ein Stück und der Fluss würde ihn zu sich holen. Dann wäre es vorbei. Wahns Lippen verzogen sich zu einem makaberen Grinsen. Alles um ihn herum nahm er schon nicht mehr wahr, als er in das Wasser glitt.

Er hörte Stimmen, konnte allerdings noch nicht verstehen was sie sagten. Alles klang noch Dumpf. Nur allmählich kehrten seine Sinne zurück.
Es war seltsam hell als er die Augen öffnete, so dass er die Hand vor das Gesicht heben musste. Nur langsam erkannte er die zwei seltsamen Lichter die auf ihn schienen. Männer in Kutten standen um ihn herum. Wahn lag auf einer Liege. Als er zur Seite blickte bemerkte er das eine Vielzahl von Kabeln unter die Decke verliefen die er auf sich liegen hatte. Sie führten zu seiner Rechten Seite. Ihn überkam seltsames Gefühl. Ein Gefühl wo eigentlich keines sein durfte. So erinnerte er sich an die Nacht in der er seinen rechten Arm verloren hatte. Arm! Genau das war das Stichwort. Er zog seinen Arm unter der Decke hervor und hätte beinahe laut geschrien. Etwas ersetzte das verlorene nun einfach. Etwas das nicht organisch war, sondern einfach aus seltsamen Metallen bestand. Wahn starrte den maschinellen Arm fassungslos an, welchen man an seinen Armstumpf befestigt hatte. Schwarzes und graues Metall sollten ihn nun fortan ersetzen. Das konnte nicht sein. Das durfte einfach nicht sein. Der junge Mann brauchte eine Weile bis er wieder klar denken konnte. Prüfend bewegte er die Finger des Gerätes und er wunderte sich wie gut es doch funktionierte. Er konnte dieses mechanische Teil tatsächlich so bewegen als sei es sein eigener Arm. Zwischen den Männern tauchte nun eine weitere Person auf. „Du bist also wach“, meinte er. Es war Belial. Leicht erkennbar an der schwarzen Augenlosen Maske. Weiter hinter den Imperator konnte er nun auch Mepheistos ausmachen. „Verzeih die Unannehmlichkeit“, meinte er an Wahn gewandt. „Wir konnten deinen Arm nicht mehr retten also gaben wir dir einen Ersatz.“ „Dann bin ich nun also wieder im Imperium?“ stellte der junge Mann verbittert fest. Wollte er doch nicht mehr hierher zurückkehren. „So ist es“, kam es zur Antwort. „Unsere Männer fanden dich im Fluss treibend. Was hast du nur wieder angestellt.“ Kurz deutet er auf den maschinellen Arm. Wahn schnaubte daraufhin. „Ich habe nicht um eure Hilfe gebeten.“ Mepheistos stellte sich nun direkt neben Belial. „Ich denke nun ist er bereit für „Projekt Dunkelheit“, wenn nicht jetzt dann nie. Gib mir die Erlaubnis und ich veranlasse das die Letzen Vorbereitungen getroffen werden und wir umgehend beginnen können.“ Belial wandte erst seinen Kopf zu Wahn und dann zu seinen Nebenan. „Es ist der Wille der Dunkelheit also tu was du tun musst.“ Mepheistos verbeugte sich flüchtig und kam dann auf Wahn zu. Dieser wirkte vollkommen verwirrt. Er verstand den Sinn dieses Gespräches nicht. Der Mann hatte plötzlich eine Spritze in der Hand und setzte sie an Wahns gesunden Arm an. Eher es sich dieser versah befand sich dessen Inhalt auch schon in seinem Blut. Dann ging alles schnell. Er wollte noch etwas sagen. Sich wehren doch er war auf einmal einfach nur noch zu müde. Wahn schwanden die Sinne und es wurde ihn allmählich schwarz vor Augen.

Als er erwachte fühlte er sich seltsam. Sein ganzer Körper schmerzte als hätte man ihn mit einem großen Hammer malträtiert. Jede einzelne Faser seines Körpers schien davon betroffen zu sein. Langsam öffnete er sie Augen. Er lag auf einen kalten Boden. Der junge Mann fluchte als er sich aufrichtete und dabei sein Kreuz knackte. Dann sah er sich um und bemerkte daraufhin, dass er eingesperrt war. Er war umgeben von dicken Glaswänden. Durch ein Belüftungssystem das an der Decke angebracht war, erhielt er genügend Luft. Der schwarzhaarige verstand nicht was hier vor sich ging. Draußen konnte er einige Männer in Kitteln herumlaufen sehen. Jede Menge Monitore flimmerten im Raum. Er war mit modernster Technik ausgestattet. Er erkannte diesen Ort. Es war das Labor. Was hatten sie nur mit ihm vor? Nun bemerkte er etwas an seinem linken Handgelenk. Wahn hob es an und sah es sich genauer an. Es handelte sich um ein silbernes dünnes Band aus Metall. Eine Nummer war darauf eingeprägt. E 028. Wahn versuchte es abzunehmen, jedoch blieb dies ohne Erfolg. Nun klopfte er immer wieder an die Scheibe, denn er wollte einfach nur noch hier raus. „Was soll das denn?“ rief er auf obwohl er sich denken konnte, dass ihn niemand hörte. Dies würden die dicken Glaswände mit Sicherheit verhindern. Dann vernahm er die Stimme Mepheistos durch eine Sprechanlage. „Du dienst einer großen Sache junger Krieger. Sei dankbar das du hierfür auserkoren wurdest.“ „Dankbar? Hierfür?“, knurrte Wahn. Plötzlich wurde es ihm richtig schlecht und er musste sich fast übergeben. Gerade so konnte er das Unglück noch verhindern. „Mach dir keine Gedanken darüber“, sprach Mepheistos gelassen. „Das sind nur die vielen Mittel und Medikamente die du intus hast.“ Wahn schüttelte den Kopf. Er fühlte sich nun richtig elend. Ein weiteres Mal würde er das erbrechen nicht verhindern können. Mepheistos wandte sich nun einen der Männer zu. „Testen wir sein Immunsystem. Ich will genaue Daten. Temperatur herunterfahren!“ Der Mann nickte und betätigte ein paar Schalter indem er einfach mit den Fingern über ein Holografisch dargestelltes Schaltpult fuhr. Durch Leitungen an der Decke und den Rändern seines Gefängnisses aus Glas drang nun eine eisige Kälte. Wahn wich zurück. Wollten sie ihn nun etwa tiefgefrieren? Es wurde sehr schnell kalt. Er verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Atem gefror bereits nach wenigen Minuten. Mepheistos beobachtete ihn aufmerksam. „Temperatur weiter drosseln, der hält noch mehr aus." Nun wurde es tatsächlich noch kälter. Wahn hatte das Gefühl er schwamm im Eiswasser. Er wusste, dass sein Körper dieser Temperatur nicht mehr allzu lange standhalten würde. In seinen Haaren hatten sich bereits Eiskristalle gebildet. Die Tatsache, dass er mit nichts mehr bekleidet war außer einer Stoffhose machte das Ganze noch viel schlimmer. Zittern war mittlerweile gar kein Ausdruck mehr. Wenn nicht bald etwas geschah würde er hier erfrieren. Doch es ging einfach weiter. Das Gefühl für Zeit verlor er einfach, so wie auch langsam das Gefühl für seinen Körper. Dieser gehorchte ihm schon längst nicht mehr. Er atmete nur noch sehr langsam. „Temperatur sinkt drastisch. Körperfunktionen versagen,“ sprach der Mann am Pult. „Stoppt die Zufuhr“, befahl Mepheistos nun. „Länger hält der wohl nicht durch. Noch nicht. Langsam Ausgangstemperatur wiederherstellen. Wir starten einen weiteren Versuch sobald er sich stabilisiert hat.“ „Versuch?“ fragte sich Wahn in Gedanken. „Bin ich nun etwa ein Versuchsobjekt?“

Es dauerte lange bis seinen Körper wieder fühlen konnte und die Funktionen langsam wiederhergestellt waren. Doch ihm war immer noch erbärmlich kalt.
Man hatte ihn alleine gelassen im Labor und im Gefängnis aus Glas, nachdem der nächste Versuch sein Immunsystem zu stärken beendet war. Wahn hatte jeglichen Fluchtversuch aufgegeben. Er konnte diesem Gefängnis nicht entkommen. Fast jeden Tag kamen sie. Gaben ihm Spritzen und Tabletten. Überprüften seine Funktionen und vergewisserten sich über seinen körperlichen Zustand. Er konnte nicht mehr zählen wie oft er sich schon übergeben musste. Mepheistos legte besonders viel Augenmerk auf eine Spritze die er jeden Tag in den Rücken verabreicht bekam. Er hatte es längst begriffen. Nun kannte er die Bedeutung des Metallbandes um sein Handgelenk. Seine Bedeutung im Imperium. Er war nichts weiter als ein Experiment für sie. „Projekt Dunkelheit“ nannten sie es. Er konnte dem ganzen noch nicht viel abgewinnen aber er wusste was die Nummer aussagte. Nämlich nur das es 27 Versuche zu diesem Projekt vor ihm gab. 27 Experimente die fehlschlugen. Immer wieder hatte er Wortfetzen vernommen die von den unglücklichen Opfern handelten und er fürchtete sich davor genauso zu verenden. Wahn hörte Schritte, gefolgt von Stimmen. Sie kamen wieder. Wie lange würden sie ihn noch foltern? Er hatte aufgehört die Tage zu zählen. Die Zeit des Schmerzes

...............Lara weg zum Labor...........

Sie betrat das Labor mit großen Unbehagen. Langsam schritt sie an der freien Wand entlang. Auf der gegenüberliegenden Seite stand eine Vielzahl von Geräten. Holografische Monitore flimmerten vor sich hin. Was sie zeigten konnte die junge Frau ohnehin nicht verstehen also machte sie sich erst gar nicht die Mühe einen Blick darauf zu werfen.
Stattdessen lief sie einfach weiter und versuchte dabei nichts umzuwerfen oder sonst irgendwie Lärm zu verursachen. Das Labor war bis hierher vollkommen Menschenleer.
Sie wundert sich. Hatte sie doch erwartet die Männer des Imperiums hier anzutreffen. Dieser Einbruch gestaltete sich doch als Recht leicht. Das hatte sie aber wohl auch Diablo zu verdanken der die Imperialen gerade für sie ablenkte. Sie fragte sich allerdings wie lange das noch gelingen würde. Die junge Frau atmete tief ein und setzte ihren Weg fort. Lara näherte sich der nächsten Tür. Diese führte tiefer in das Labor hinein. Dann hielt sie inne. Ein seltsames Licht strahlte durch ein Fenster in der Wand die diesen Raum von dem dahinterliegenden trennte. Dann war da noch dieses Geräusch. Als würde jemand tief durchatmen. Ihr Unbehagen wurde mit jedem Schritt den sie auf diesen Raum zumachte größer. Vor der Tür blieb sie stehen. Sie stand einen Spalt offen. Lara sammelte sich und trat ein. Das Licht entpuppte sich ganz gegen ihre Erwartung als ein schwacher Schein der den Raum leicht erhellte. Allerdings sorgte auch genau dieses Licht für eine gespenstische Atmosphäre. Eine Liege stand mitten im Raum. Lara kam noch einen Schritt näher. Ihr Blick fiel auf das was auf der Liege lag. Der Körper eines Menschen? Sie starrte den liegenden an. Seine Brust hob und senkte sich langsam doch beständig. Das laute Atmen wurde von einen Atemgerät verursacht das man ihm angelegt hatte. Lara Blick füllte sich mit Schrecken. Dieser Mann, was man an seinen Körperbau erkennen konnte, war von Kopf bis Fuß in Tücher und Verbänden eingewickelt worden. Selbst über das gesamte Gesicht. An einigen Stellen die noch heraus schauten erkannte sie was mit dieser Person geschehen war, denn nacktes Fleisch lugte hier hervor. Ihr wurde es schlecht. Diesem Mann fehlte aus einen ihr unerklärlichen Grund die gesamte Haut. Deswegen wurde er fast am ganzen Körper verbunden. Eine andere Erklärung gab es hierfür nicht. Dann war es Furcht was sie beschlich. Auf einen Monitor unmittelbar neben der Liege entdeckte sie ein Röntgenbild. Dazu stand unter einer Bezeichnung ein längerer Text. Lara näherte sich dem Monitor. Das schwere Atmen des Mannes begleitete sie als sie die Daten durchsuchte. „Projekt Dunkelheit“, las sie in Gedanken. Die meisten Begriffe verstand sie nicht doch die Bilder erzählten genug. So offenbarte sich ihr die Tatsache, dass es sich hierbei um Versuchsobjekte handelte. Was sie las und sah stockte ihr den Atem. Sie überflog ein wenig später die Sätze nur noch. „E 25 starb an massiver Knochenverformung die nicht aufzuhalten war“, murmelte sie leise vor sich hin. „E 26 verblutete. E 27 versagte der Heilprozess des Körpers bei der Häutung. Häutung?“, wiederholte sie entsetzt? Dann gelangte sie zu Subjekt E 28 und die Bilder ließen ihr die Tränen in die Augen steigen. Eines dieser weiter unten zeigte einen jungen Mann. Eingesperrt in einem Gefängnis aus Glas und das Gesicht der Kamera zugewendet. Sie wandte sich in einer unendlich langsam wirkenden Bewegung zu dem Mann auf der Liege um. Dann starrte sie auf das schmale Metallband an seinen Arm. Die Nummer die sie las lies es tief in ihr aufschreien.
Der Mann drehte plötzlich den Kopf in ihre Richtung. Lara zitterte. Sie hatte das Gefühl etwas stach einfach durch sie durch. Die junge Frau konnte es spüren. Sie spürte es bereits die ganze Zeit über doch sie wollte es nicht wahrhaben. Ihr Verstand sagte nein. Nun traf sie es wie ein Messerstich ins Herz. Die Erkenntnis wer dort vor ihr lag. Genau in diesen Moment hob er seine Hand an als wolle er nach ihr greifen. Es war eine Hilfe suchende Geste. Lara schnürte es nahezu die Kehle zu. Sie zitterte am ganzen Leib. Dann wich sie zurück. Schritt um Schritt und hielt sich die Hand vor den Mund. Es fiel ihr schwer nicht einfach los zu schreien. Eines der Tücher das um den Arm des jungen Mannes gewickelt war rutschte nun herab und gab den Anblick auf einen gänzlich fleischlosen Arm frei. Dies war zu viel für die junge Frau. Sie drehte sich herum und rannte los. Dabei riss sie ein Tablett von einem kleinen Tisch das mit einen scheppernden Laut auf den Boden aufkam. Das blutige Operationsbesteck verteilten sich dort. Lara wollte nur noch diesen Ort verlassen und lies ihn einfach dort zurück. In diesen Moment konnte sie nicht anders. Dennoch drehte sie sich nochmals herum. Seine Hand war immer noch in ihre Richtung ausgestreckt und Griff hilfesuchend in die Luft. Dort wo er keine Hilfe finden würde.
Ein schwarzer Schleier legte sich über ihre Gedanken und ihr wurde es plötzlich heiß. Sie musste einfach hier raus, so schnell wie möglich. Ein Schrei hallte in ihren Kopf. Sein Schrei als er wohl endgültig das Vertrauen in sie verlor. Lara weinte. Dennoch wandte sie sich erneut ab. „Vergib mir Wahn. Bitte vergib mir doch ich kann einfach nicht.“
Mit diesen Worten rannte sie einfach aus den Labor ohne ein weiteres Mal zurückzublicken.

„Was ist das. Warum fühle ich mich so fremd? Da ist etwas in mir das da nicht sein sollte.
Wie kann ich es beschreiben. Kann man es überhaupt beschreiben? Es fühlt sich an als hätte man mir etwas genommen doch auch etwas Neues gegeben. Dieses seltsame Empfinden. Wie soll ich es verstehen? Diese Kraft. Ich spüre sie auch wenn sie noch schläft. Was haben sie mit mir gemacht.
Was werde ich sehen, wenn ich die Augen öffne. Was fühlen und erkennen. Wie konnten sie nur? Sie gingen zu weit. Wenn diese Kraft nun mein eigen ist, so werde ich sie nutzen. Alle sollen sie spüren. Sie werden ernten was sie gesät haben. Diese Egoistischen Narren. So selbst verliebt in ihre Schöpfung.
Niemanden hat es interessiert wie es mir dabei erging. Nur das Ergebnis zählt. Sie werden bald erkennen zu was all dies geführt hat.
Ich werde ihnen die Augen öffnen. Bald sehr bald. Spürt ihr die Dunkelheit in meinen Herzen. Sie ist was euch einst zerstören wird.
Ich höre sie, die Stimmen. Es ist Zeit zu erwachen!“

Langsam öffnete er die Augen. Das erste was er wahrnehmen konnte waren die vielen kleinen Bläschen die vor seinem Gesicht aufstiegen. Er atmete aus doch es fiel ihm sehr schwer. Nun erkannte er auch die Ursache hierfür. Ein langer Schlauch steckte in seinen Mund, verbunden mit einem Gerät zum Atmen. Rings um ihn herum befand sich eine seltsame bläulich schimmernde Flüssigkeit. Seine Hand griff aus und berührte die Wand eines Glases. Er erkannte das seine Krallen ausgefahren wahren doch etwas daran war merkwürdig. Sie hatten eine schwarze Färbung angenommen. Nochmals atmete er schwer aus was die Blasen noch vervielfachte. Allmählich konnte er hinter dem Glas Bewegungen wahrnehmen. Gestalten rannten aufgeregt durch den Raum. Noch war es ihm allerdings nicht möglich zu verstehen was sie sagten. Es klang dumpf was zu ihm herüberdrang. Langsam blickte er an sich herunter. In sein Blickfeld geriet etwas verschwommenes Unmenschliches. Dann verstand er einen der Männer wirklich. „Er ist aufgewacht!“ „Aufgewacht?“ wiederholte er in Gedanken. „Habe ich geschlafen?“ „Er lebt noch“, rief ein anderer auf. „Das Experiment war ein Erfolg. „Ich lebe?“, wieder ein Gedanke. „Ich habe immer gelebt, ich lebe!“ Die Augen flammten rot auf. Eine gewaltige Kraft sprengte das Glas regelrecht auseinander und die blaue Flüssigkeit breitete sich auf dem Boden aus. Ein Mann der zu nahe am Glas gestanden hatte hielt sich seinen nun blutenden Arm, da er einer der durch die Luft geschleuderten Scherben nicht rechtzeitig ausweichen konnte. „Ruft den Kommandanten“, meinte ein Laborant. „Er ist wach!“
Wenig später betrat ein Mann in Braunen Kutten das Labor. Es war Mepheistos. Er blieb direkt vor Wahn stehen und sah ihn sich genauer an. Dieser saß in den Scherben des Glases. Mepheistos machte nicht einmal Anstalten ihn dort herauszuhelfen. Stattdessen griff er einfach zum Arm des jungen Mannes und hielt ihn fest. „Der Puls ist in Ordnung,
Was sagt das Herz?“ Sofort rannte einer der Männer an eine Schalttafel. Wahn senkte den Kopf. Aus den Augenwinkeln beobachte er das Treiben.
Ständig wurden Fachbegriffe genannt mit denen er absolut nichts anfangen konnte. Nur allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Umstände. Bisher blieb es verschwommen. Er packte den Schlauch der in seinen Hals steckte und zog ihn einfach mit einen Ruck und einem würgenden Geräusch heraus. Es folgte ein Husten. Der Mann umrundete ihn kurz. „Funktionstüchtigkeit der Flügel?“ fragte er einen der Männer. Der Angesprochene entgegnete. „Das erste paar ist gut durchblutet. Beim zweiten gibt es einige Komplikationen.“ „Überprüft das!“ befahl Mepheistos. Gleich darauf machten sich zwei Männer an Wahns Flügel zu schaffen. Es war sehr unangenehm so dass Wahn mehrfach versuchte sie einzuziehen. Vergeblich. „Zweites paar Flügel?“ fragte er sich in Gedanken. Seit er das Glas verlassen hatte fühlte er sich völlig schwach. Die seltsame Kraft die er vor kurzen noch in sich verspürt hatte war einfach fort. Wahn fühlte sich wie aus einen jahrelangen Schlaf erwacht. Eine schwarze Feder flog ihn vor das Gesicht. Nun spürte er auch das zusätzliche Gewicht an seinen Rücken. Wieder sah er nach unten. Ein langer dämonischer Schwanz hing an den Sockel des zerstörten Glases hinab. Kurz zuckte dieser. Konnte das wirklich sein? Mepheistos stand nun wieder direkt vor ihm. Er packte kurz sein Kinn und brachte Wahn dazu ihm direkt in die Augen zu sehen. „Wer hätte gedacht, dass dieses Experiment mit dir wirklich ein Erfolg wird. Ich war mir sicher du überlebst das eh nicht. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Ab heute wird sich einiges für dich ändern. Du gehörst uns!“ Bei diesen Worten stieg In Wahn ein Anflug von Wut auf. Jedoch fühlte er sich einfach zu schwach um ihn seine Verachtung entgegen zu speien und doch stand er nun einfach auf. Die Kabel die an seinen Körper befestigt waren rissen nach und nach ab als er sich von seinen Ausgangspukt wegbewegte. Schritt für Schritt. Er wollte einfach nur raus. Weg von diesem Ort. Dabei wankte er gefährlich. „Was versucht du hier eigentlich. Bleib stehen du Narr!“ knurrte Mepheistos. Wahn ignorierte ihn einfach und setzte seine Bewegung fort. Das Gewicht an seinen Rücken drohte ihn zu Boden zu reißen. „Haltet ihn auf“, wies der Imperiale nun die anderen an. „Betäubt ihn!“ Einer der Männer rannte zu einem Tisch und packte sich eine Spritze. Schnell füllte er sie auf und kam dann zu Wahn. Dieser begehrte auf und schlug um sich. „Jetzt macht schon“, rief Mepheistos Daraufhin bohrte sich die Spritze in Wahns Hüfte. Er knurrte und versuchte die restlichen Kabel die noch vereinzelnd am Körper hingen abzureißen doch die Betäubung zeigte schnell Wirkung. Eine völlige Taubheit durchzog seinen Körper. Wenig später ging er in die Knie. Ohne dass er es verhindern konnte wurde es ihm abermals schwarz vor Augen.

„Es wird dauern bis er sie benutzen kann. Wenn das überhaupt möglich ist.“ „Ich will ihm bald in Aktion sehen, verstanden!“
„Ja Kommandant.“ Wahn spürte etwas Spitzes in seinen Flügel stechen. Vermutlich schon wieder eine Spritze. Dies würde wohl nun einfach zu seinem Alltag werden. Er hörte wieder das Nerv tötende Summen der Apparaturen an denen er angeschlossen war. Ihm war schlecht und auch wenn er überhaupt keinen Drang verspürte öffnete er die Augen. Er sah Mepheistos der sich mit einen der Forscher unterhielt. Neben sich auf einen kleinen Tisch lagen mehrere Spritzen und Tabletten. Er wollte erst gar nicht wissen wie viele dieser Mittel bereits in seinem Blut waren. Die Übelkeit überkam ihn mehr und mehr. Was hatte er auch erwartet. Mepheistos kam auf ihn zu. Dann griff er nach einer der Spritzen und prüfte ihre Funktionsfähigkeit. „So. Dann wollen wir doch mal“, sprach er und führte die Spritze an Wahns Arm. „Was tust du da?“ fragte dieser leise. Die ersten Worte die er sprach nachdem er erwacht war. „Dein Immunsystem stärken“, gab ihm Mepheistos zur Antwort. Schon drang die Flüssigkeit in ihn ein. Es war ein seltsames Gefühl welches sich in seinen Körper ausbreitete. Dann begann es plötzlich in seinen Körper zu brennen. Alles ging nun sehr schnell. Das brennen erreichte auch seinen Hals. Wahn musste sich übergeben. Die Flüssigkeit die er hochgewürgt hatte brannte sich in sein Fleisch. Je länger es an seinen Mund klebte umso schlimmer wurde es. „Er verträgt das Serum nicht und an der Luft scheint es noch schlimmer auf ihn zu wirken“, meinte einer der Imperialen. Mepheistos sah nur kurz zu dem Mann der dies gesagt hatte. „Planänderung“, meinte er schließlich. Wieder würgte Wahn hoch, doch dieses Mal presste er ihm einfach ein Tuch vor die Nase und man wartete bis es aufhörte. Schließlich zog er es weg, umfasste Wahns Kinn um es etwas hochzudrücken und sich den Schaden der entstanden war genauer anzusehen. Der junge Mann hatte ein grausames Gefühl. Die Schmerzen und auch das Brennen wurde einfach nicht besser und die Blicke der Imperialen kündeten auch nichts Gutes an. Am liebsten hätte er geschrien. Mepheistos warf einen der Imperialen die Spritze zu. „Prüf das!“, befahl er. Ziemlich schnell verließ der Mann nun den Raum.

Er wusste nicht wie lange man ihn alleine gelassen hatte. Es war unbequem und sein Mund brannte wie Feuer. Wann immer er glaubte die Foltern ließen endlich nach wurde er eines Besseren belehrt. Wahn suchte sich eine andere Position in der Zelle solange ihm das möglich war, in seinen angeketteten Zustand. Warum war er nur hier? Seine Freunde sagten einst sie würden ihn niemals im Stich lassen. Doch nun war alles anders gekommen. Die Nähe der anderen suchte er hier vergebens. Niemand war hier der ihm die Hand reichen würde. Man hatte ihn alleine gelassen mit all seinen Schmerz und seiner Pein. Der junge Mann starrte auf den Boden. In seinen Gedanken hörte er all die Versprechen seiner Freunde die nun alle gebrochen waren. Niemand würde kommen. Er war alleine.
Schritte näherten sich. Imperiale angeführt von Mepheistos betraten die Zelle. Er hatte etwas in der Hand aber so richtig erkennen konnte es Wahn nicht.
Der Mann stellte sich hinter ihn. Dann packte er Wahn an den Haaren und brachte ihn so dazu seinen Kopf anzuheben. Zuerst schmierte einer der Imperialen eine merkwürdige Paste auf die verletzten Lippen, dann legte sich etwas über das Gesicht des jungen Mannes. Es war Ein Gestell das über seinen Mund verlief, ein Stück über seinen Kopf und über die Stirn. Am Hinterkopf wurde es schließlich befestigt. Erst als sich Mepheistos vergewissert hatte, dass alles wirklich festsaß, indem er kurz daran zog, trat er wieder nach vorne. „Ab jetzt bekommt er die Nährstoffe nur noch zugeführt. Bereitet ihn für den Kampf vor“, sprach er dann. Wahn wurde gepackt und die Ketten lösten sie von der Wand. Nur die welche er an den Händen trug ließ man ihm dran. Die Imperialen drängten ihn mit sich. Zerrten ihn durch einen langen Korridor. Was auch immer nun kommen würde, es gefiel ihm ganz sicher nicht. Doch was sollte er schon dagegen unternehmen. Er fühlte sich immer noch zu schwach um sich zu wehren.

- Lara schweigt... die anderen machen sich sorgen - (diablo stellt sie zur rede- er geht zum Imperium um Wahn zu suchen - Matt oder DIablo Matt zu klein?)

Arena test...

Als das Gitter sich öffnete trat langsam ein Wesen hinaus. Es trug an vielen Stellen seines Körpers Imperiale Technik. Auch auf den Kopf saß ein Metallener Helm, an dessen Hinterseite mehrere dicke Kabel zum Rücken und den Schultern verliefen um dort in anderen Teilen zu verschwinden. Oberkörper, Unterarme und die Beine von den Knien ab wiesen eine Art Rüstung aus diesem besonderen Metall auf. Fast an jedem Teil konnte man Kabel sehen. Unter dem Visier das auf Augenhöhe einen schmalen Streifen aus roten Glas oder einen ähnlichen Material aufwies, funkelte es rot. Am Rücken des Wesens befanden sich zwei paar Schwingen. Die schwarzen mit Federn bestückten, waren halb ausgebreitet, während ein weiteres ledriges Paar schlaf herunterhing. Die Zuschauer jubelten auf, als das Wesen sich der Mitte des Platzes näherte. Diablo konnte es nicht fassen was er dort sah. Das Wesen ging aufrecht wie ein Mensch, doch besaß es Krallen, Flügel und einen langen Dämonischen Schwanz, an welchen sich bis zur Spitze, eine Art Haarkamm entlang zog. Dieser ging am Rücken weiter bis er unter dem Metall am Oberkörper verschwand. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich ihn, während er das Wesen betrachte. Der Dämonische Schwanz peitschte über den sandigen Boden der Arena. Dann öffneten sich die Gitter auf der anderen Seite des Kampfplatzes. Mehrere Dämonen stürmten auf das Wesen zu. Dieses hob nun beide Hände hoch und richtete die Handflächen in Richtung der Feinde. Eine Woge aus Feuer raste auf die Angreifer zu. Während diese noch mit der Magie beschäftigt waren stürmte das Wesen los. Mit den Krallen bohrte es sich in das Fleisch der Feinde, immer wieder entfesselte es Magien welche die Widersacher einfach von ihm wegstießen. Bald schon lagen die ersten am Boden.
Das Wesen blutete aus mehreren Wunden, doch dies schien ihn nicht wirklich einzuschränken. Im Gegenteil. Der Dämon ließ sich davon eher noch antreiben. Er holte zu immer stärker werdenden Attacken aus. Das Gejubel der Zuschauer schwoll an. Dann fielen auch die letzten Angreifer. Das Wesen reckte den Kopf nach oben und stieß ein merkerschütterndes Gebrüll hervor. So das manche der Zuschauer nun tatsächlich verstummten. Diablos blick suchte nun Mepheistos und den Imperator auf welche von der Tribüne aus alles beobachtet hatten. Diese schienen sehr zufrieden zu sein. Vermutlich testeten sie in dieser Arena die Fähigkeiten dieses Kämpfers. Die Ergebnisse waren beeindruckend. Dieses Wesen wäre eine fatale Waffe gegen Sanctaris. Diablo nahm sich vor dort Bericht zu erstatten. Sie mussten davon einfach erfahren. Mehrere Imperiale betraten nun die Arena. Sie trieben den Dämon zurück durch das Gitter aus welchen er gekommen war. Der Dämon blieb jedoch ziemlich ruhig dabei.

....

Flucht.... lücke (wahn soll vermietet werden zu einen bestimmten preis um an kämpfen teil zu nehmen)

„Verkauft?“ In Wahn stieg der Hass auf. Er brannte. Er brannte so als wolle er ihn verzehren. Er fühlte sich benutzt und verraten. Für das Imperium war er nichts Anderes mehr als eine Waffe die es noch zu formen galt. Seine Gefühle seine Gedanken waren hier stets gleichgültig. Es war genug.
Direkt um ihn herum verschwamm plötzlich die Umgebung als wäre er von einem durchsichtigen Schild umgeben. Aus den Geräten an denen er angeschlossen war begannen Funken zu sprühen und Rauch stieg empor. Von einem dumpfen Knall begleitet explodierte das erste der Geräte. Mepheistos riss erschrocken herum. Kurz darauf rissen die ersten Kabel in Zwei. Der Fial-Dark brüllte auf. Ein wütender Laut der vom unbändigen Hass kündete. „Was zum Teufel hast du vor“, knurrte der Imperiale. Der Mann neben ihm wurde unruhig. „Solange er diese Rüstung trägt stellt er keine Gefahr für uns da mach dir keine Sorgen.“, versuchte er den anderen Mann zu beruhigen. Durch die Öffnung des Eisernen Helms welchen Wahn tragen musste konnte man seine Augen rot aufflammen sehen. Die Fesseln um seine Arme und Beine zersprangen einfach und er riss sich endgültig los. Nur noch ein paar Kabel waren mit ihm und den zerstörten Geräten verbunden. Mepheistos wich ein paar Schritte zurück als Wahn den ersten Schritt auf ihn zu machte. Der andere mit dem der Imperiale die Bedingungen aushandeln wollte suchte bereits das Weite. Dann begann die Rüstung ihre Wirkung zu entfalten. Wahn knurrte verächtlich und ging in die Knie als ihn dutzende Magieschläge durchfuhren. „Du gehörst uns und du wirst hier nicht entkommen“, sprach Mepheistos nun. Zu einen der Männer neben ihn meinte er. „Wir brauchen Verstärkung. Ich will kein Risiko eingehen, Er darf auf keinen Fall entkommen. Beweg dich!" So schnell der Mann konnte rannte er los. Nachdem die Beiden Männer den Raum verlassen hatten verschlossen sie schnellstmöglich die Tür. Mepheistos musste reagieren. Er eilte zu der Sprechanlage an der Wand und drückte den Kopf. „Sofort in den Sicherheitssektor der Fial-Dark versucht zu fliehen. Wir brauchen hier Verstärkung". Ein Lauter schlag ertönte und der Mann wurde sichtlich unruhiger. Als man ihm die Verstärkung zugesichert hatte wollte der Imperiale zu seiner Waffe greifen, als plötzlich Funken aus dem Sprechgerät züngelten. Dann wurde es durch unsichtbare Kraft regelrecht in sich zerrissen. Als sich Mepheistos umwand sah er im Korridor den Fial Dark stehen. Er hatte die Tür zum Raum einfach mit seiner unbändigen Kraft gesprengt. Nun waren die Schwingen leicht gespreizt und der Kopf des Dämons gesenkt. Die seltsame Kraft umgab ihn regelrecht in einen Unsichtbaren Schild. Immer wieder verschwamm die Umgebung unmittelbar um ihn herum. Geräte die in seiner Nähe standen wurden einfach durch die Kraft überlastet und somit zerstört. Funken tanzten in diesem unwirklich wirkenden Szenario. Langsam kam er auf Mepheistos zu. Noch immer trug er den magieeindämmenden Helm. Jedoch würde nun nichts mehr nützen. Auch diesen hatte er mittlerweile außer Gefecht gesetzt. Die Technik gab ebenfalls Funken von sich. Der Imperiale machte immer mehr Schritte zurück. Hinter ihm öffnete sich schließlich das Tor am Ende des Flurs und mehrere bewaffnete Männer stürmten herein. Sie trugen Schwerter und von Magiedurchdrungene Lanzen bei sich. Manche hatten auch Bögen in ihren Händen. Diese wurden nun gespannt. „Haltet ihn endlich auf verdammt“, knurrte Mepheistos und verzog sich etwas in die hinteren Reihen um auch aus den Schussfeld zu sein. Dutzende Pfeile raßten nun auf den Dämon zu. Dieser konzentrierte sich auf die Geschosse und sie blieben plötzlich einfach in der Luft stehe. Dann fielen sie zu Boden. Die Männer blickten sich erschrocken an. Schließlich stürmten jedoch die ersten auf ihn zu. Gebrüll wurde laut. Es schepperte da viele ihre Waffen verloren, als der Fial Dark die Männer einfach ohne sie überhaupt zu berühren, in die Luft hob, um sie daraufhin gegen die Wände zu schleudert. Klebriges rot lief schon bald diese herab und breitete sich unter den Regungslosen imperialen aus. „Das gibt es doch nicht“, brachte Mepheistos hervor. Er schüttelte Fassungslos den Kopf. „Diese Kraft.“ Der Schrei der Männer erfüllte den Raum. Viele die dem Dämon zu nahe kamen ereilte ein merkwürdiges Schicksal. Auf ihren Leibern zeichneten sich immer mehr Schnitte ab, wie von unsichtbaren Klingen entstanden. Schwer verletzt oder gar tödlich getroffen, sackten sie zu Boden. „Wenn er glaubt er kann uns mit damit vernichten dann beweist ihm das Gegenteil", rief Mepheistos nun auf. „Zeigt ihm die Macht des Imperiums". Ein paar der Männer begannen nun Magien vorzubereiten. Diese ließen sie schließlich auf den Dämon los. Wütend bahnte er sich einen Weg durch die Männer. Mepheistos und einige andere traten den Rückzug durch den Korridor an, bis sie einen größeren Raum erreichten. Der Fial Dark folgte ihnen und errichtete einen Schild aus Magie um die meisten Geschosse abzufangen. Immer mehr Imperiale tauchten auf und ließen Geschosse auf den Dämon hernieder rasen, Einige drangen durch den Schild. „Du kannst nicht gegen das Imperium gewinnen", verkündete Mepheistos mit lauter Stimme. „Wir werden dich wieder zurücktreiben und dich endgültig wegsperren. Wenn es sein muss werden wir dich Stück für Stück bearbeite bis dein Wille gebrochen ist. Du gehörst uns. Du bist unsere Schöpfung. Diese Macht haben wir dir gegeben." Der Fial Dark blickte sich kurz um. Er war umzingelt und es waren einfach zu viele, dann sah der Halbdämon kurz zur Decke. Er breitete die gefiederten Schwingen aus und erhob sich schnell. Bevor die Imperialen etwas tun konnten schoss er einfach durch die steinerne Decke hindurch und riss ein großes Loch in diese. Dann flog er davon. Mepheistos stand nun genau unter dem Loch und sah nach oben. „Du verdammter Hund" knurrte er und ballte seine Hand zu Fäusten. „Du entkommst uns nicht." Etwas Staub rieselte auf ihn.