Kapitel VIII Vergangenheit und Gegenwart

Belial (Vergangenheit)

„Mit ihm reden?“, gab Wahn abweisend von sich. „Wer sagt uns denn, dass er uns nicht anlügt und doch noch fürs Imperium arbeitet.“ Diablo seufzte. „Ich versteh dich ja Wahn aber willst du nicht auch endlich wissen was geschehen ist. Warum alles so verläuft und woher du wirklich stammst. Grade du müsstest doch einen drang nach der Wahrheit haben. Wenn uns einer all das erzählen kann, dann nur er.“ Der Angesprochene gab ein Schnauben von sich. Dann jedoch stellte er sich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also gut. Reden wir.“ Diablo wirkte nun doch erleichtert das Wahn sich endlich auf das Gespräch einließ. Er konnte verstehen, dass der junge Mann so schlecht auf Belial zu sprechen war. Vor allen nachdem was im Imperium geschehen war. Auch Lara schien ein Stein vom Herzen zu fallen. Sie lächelte etwas. Diablo rutschte sich einen Stuhl zu Recht und setzte sich verkehrt rum darauf um seine Arme auf der Lehne aufzustützen. Belial hob nun den Kopf an. Er blieb weiterhin auf dem Bett sitzen. „Es fällt mir nun schwer einen Anfang für all das zu finden“, gestand der ehemalige Imperator nun. „Aber ihr habt ein Recht darauf und ich werde versuchen euch alles zu erzählen.“ Er suchte nach Worten. „Ich muss sehr weit zurückgehen in der Geschichte. Etwas 1000 Jahre. Meine Eltern waren sehr stark der dunklen Seite zugetan. Imperiale mit Leib und Seele. Für sie war es selbstverständlich, dass ich einst ebenso ein fester Bestandteil des Imperiums sein würde. Ich wurde sozusagen hineingeboren. Doch das wollte ich nicht. Als ich etwas älter war streifte ich oft umher. Besonders hat mich ein Ort angezogen. Ein See im Wald von Meridian.“ „Soll das heißen du hast die Weise Stadt aus den Sagen mit eigenen Augen gesehen?“, harkte Diablo ungläubig nach. „Ja das habe ich und nicht nur das“, fuhr Belial fort. „Ich verliebte mich in eine Frau vom Volk des Drachengottes. Sie war hübsch, voller Anmut und dieser sanfte gütige Blick. Als ich sie so da stehen sah nachts am See verlor ich mein Herz. Immer wieder beobachtete ich sie, traute mich aber nicht diese Schönheit anzusprechen. Wir waren so unterschiedlich. Sie strahlend wie das Licht und ich eben nur ein Schattenwesen. Doch in einer Nacht entdeckte sie mich. Sie fand es einfach amüsant, während ich mich um Kopf und Kragen redete. Wir erzählten uns sehr viel. Trafen uns mehrere Nächte hintereinander. Immer wieder an diesen See, denn einer wie ihr, eine Herrscherin der weißen Stadt, war es nicht gestattet sich mit einen wie mir abzugeben und von meinen Eltern rede ich besser erst gar nicht.“
Diablo verzog die Lippen zu einen leichten Grinsen. „Also traft ihr euch heimlich obwohl niemand es erfahren durfte?“ „Ja“ antwortete Belial knapp. „Wir verliebten uns und glaubten auch es würde ewig wären. Aus dieser Liebe entstand ein Kind. Unser erstgeborenes.“ Belial seufzte. Es war einfach offensichtlich, dass es dem Mann schwer fiel darüber zu reden. „Ich verstehe die ganzen Zusammenhänge zu uns nicht. Das ist alles so lange her und du eindeutig sehr alt“, bemerkte Wahn. Er winkelte nun ein Bein an um den Fuß an der Wand zu platzieren. Belial hob kurz seine Hand. „Da wir unsere Liebe weiterhin geheim halten mussten, war es mir nicht möglich das Kind oft zu sehen. Wir hofften dadurch würde der Junge nie mit etwas Schlechten in Verbindung gebracht. Doch es kam wie es kommen musste. Als unser Kind ein gewisses Alter erreicht hatte, zeichneten sich die ersten körperlichen Veränderungen bei ihm ab. Seine Flügel waren halb mit dämonischer Haut überzogen und sein eines Auge nicht menschlich. Sogar Krallen und Fänge entwickelten sich. Der Junge trug Dämonenblut in sich. Mein Blut."„Du sprichst von Mepheistos habe ich recht?", stellte Diablo fest und wieder nickte Belial.
Das Rad kam ins Rollen. Die Meridianer fühlten sich von ihrer Herrscherin hintergangen. Und so kam es schließlich ans Licht. Um schlimmeres zu vermeiden trennten sich unsere Wege. Nur noch eine Nacht schenkten wir unserer Liebe und in jener Nacht entstand ein zweites Kind.“
Wahn schüttelte den Kopf. „Ihr habt einfach weitergemacht obwohl ihr wusstet, dass es falsch war?“, fragte er fast schon vorwurfsvoll.
Belial nickte zustimmend. „Ja das haben wir. Die Liebe bringt einem dazu ungewöhnlichen Dinge zu tun. Auch wenn unser Verstand sagte nein, so geschah es dennoch.“
„Verrückt“, gab Diablo zu verstehen. „Und wie ging es weiter. Habt ihr euch wiedergesehen?“ Der ehemalige Imperator fasste sich kurz an die Augenbinde. „Als ich nach Hause kam, fingen mich meine Eltern ab. Sie hatten von all dem erfahren und waren wütend. Und da war noch etwas. Mein Vater hielt etwas in den Händen. Eine merkwürdige Augenlose Maske. Sie sagten ich würde sie nie wieder so enttäuschen und dass es Zeit war meine Bestimmung zu erfüllen. Ich spürte, dass von diesem Ding etwas Finsteres ausging. Etwas unbeschreiblich Finsteres, also wehrte ich mich dagegen als sie mir die Maske aufsetzen wollten. Doch ich konnte es nicht verhindern. Meine Eltern zwangen mir dieses fürchterliche Teil einfach auf. Den Schmerz werde ich nie vergessen. Von jenem Tag an hörte ich eine Stimme. Schneidend und kalt. Es trieb mich allmählich in den Wahnsinn. Einen Wahnsinn dem ich nicht entkommen konnte. So gelangte ich ins Imperium.“ Wieder drehte Wahn den Kopf weg. „Und so wurdest du zum Imperator“, „Ja“, bekam er als Antwort. „Der Rest folgte sehr schnell, denn es war die Stimme der Dunkelheit selbst die in meinen Kopf sprach.“ Kurz machte er eine Pause und drehte den Kopf in Wahns Richtung, dann aber fuhr er fort. „Das zweite Kind, Solan. Es war noch sehr junge als ich Sie ein letztes Mal traf. Dennoch waren Zwei Jahre vergangen. Die Herrscherin empfing mich freudig, doch wie immer im geheimen. Doch ich war bereits jemand anderes und der Imperator.
Nach Meridian kam ich nur aus eine Grund. Ich wollte das Kind sehen. So kam es dann auch dazu. Doch da war etwas das nicht sein durfte. Was ich stets immer verhindern wollte. Ein dunkles Vorzeichen. Meine Befürchtung bewahrheitete sich. Der kleine Solan trug das dunkle Mal. Und so versuchte ich ihn zu töten.“
Diablo weitete die Augen. „Du hast versucht dein eigenes Kind zu töten Aber warum. Warum hast du das getan?“ Er konnte es nicht glauben. Belial griff sich an die Stirn. Wahns Blick war nun etwas starr auf ihn gerichtet. „Welches Mal?“ brachte er etwas stockend hervor. Der ehemalige Imperator brauchte nun etwas bevor er weitererzählen konnte. „Ein Zeichen dafür das dieses Kind nicht normal war und ihm ein unausweichliches Schicksal blühte. Das Schattenmal soll Zeugnis tragen, von dem dunklen Blut in seinen Adern. Dies waren die Worte des Paktes, der vor sehr langer Zeit geschlossen wurde“ „Und das Kind also trug dieses Mal?“, bohrte Diablo nach. Ihm fiel auf das Wahn etwas bleich geworden war. „Das Symbol der Dunkelheit, eine schattenhafte Spirale. Das Kind trug das Mal am linken Schulterblatt.“ Plötzlich rutschte Wahn an der Wand hinab. Sein Blick war ziemlich starr. Diablo sprang auf und lief zu ihm. Er verstand nicht so recht was nun los war. Kannte Wahn das Kind etwa? Wenn ja wie war es möglich. Meridian existierte vor 1000 Jahren. Besorgt sah er ihn an. Wahn beugte sich nun etwas nach vorne. Dann zog er sein Oberteil auf der linken Seite runter bis die Schulter frei lag. Diablo sah ihn fassungslos an. Zum Vorschein kam das Mal das Belial gerade beschrieben hatte. Dieser war vom Bett aufgestanden und stand nun vor ihnen. „Ganz recht Wahn d Fay. Du warst Solan. Vor mehr als 1000 Jahren hast du schon einmal gelebt, als das Kind der Herrscherin von Meridian. Du kennst sie. Heute ist sie bekannt als die oberste vom Rat des Lichtes. Aresteria und Mepheistos ist niemand anderes als dein Bruder. Du wurdest wiedergeboren Kleiner. Du bist mein Sohn.“
Energisch schüttelte Wahn den Kopf. „Das ist doch Unsinn“, brachte er hervor. „Du lügst doch.“ Für den jungen Mann schien es gerade einfach zu viel zu werden. Diablo wirkte plötzlich auch sehr erschrocken. „Es ist die Wahrheit“, erwiderte Belial. „Einen Moment mal. Wenn Aresteria Wahns Mutter ist dann... fing Diablo nun an und Wahn starrte zu ihm. Auch ihm schien es gerade zu dämmern. „So ist es", stimmte Belial zu. „Ihr Beide seit Halbgeschwister. Hier in diesem Leben in dieser Zeit. Ihr habt die gleiche Mutter, jedoch unterschiedliche Väter." „Das kommt jetzt unerwartet", murmelte Diablo daraufhin. Eine Weile starrten die Beiden sich noch an bis Wahn wieder zu Belial blickte.
„Blut ruft Blut Wahn", sagte dieser daraufhin. Nun stutzte der junge Mann. „Das war es was Mepheistos damals zu mir sagte als er mich das erste Mal aufsuchte. Ich würde es irgendwann verstehen.“ Belial nickte „Unsere Familie wird sich immer durch das Blut finden junge. Es war einfach nur eine Frage der Zeit. Wir alle tragen es in uns, doch in deinen Adern ist es besonders stark.“ Kurz hielt er inne. Hinter Wahn Stirn schien es zu arbeiten und auch Diablo erging es nicht besser. Lara saß einfach nur noch fassungslos in der Ecke des Zimmers. Sie sagte die ganze Zeit kein Wort. Nun setzte Belial wieder an: „In deinen Träumen siehst du es immer wieder. Die brennende Stadt Meridian. Du hast es selbst miterlebt. Alles was damals geschah.“ Wahn lauschte in sich hinein. Was Belial sagte konnte er einfach nicht glauben und doch musste er es. Denn der ehemalige Imperator hatte Recht. Schon immer Träumte er von diesem Ort als wäre er selbst dort gewesen. Die Flammen seiner Träume waren einfach so echt. Und auch was er über Mepheistos berichtete ergab irgendwie Sinn. „Blut ruft Blut“, murmelte Wahn leise vor sich hin. „Aber warum? Warum erinnere ich mich an nichts. Wenn ich doch ein anderes Leben hatte, warum ist es einfach aus meinen Gedächtnis verschwunden. Ja ich träume von dieser Stadt und ihren Untergang. Wieder und wieder. Es ist als wäre ich selbst vor Ort.“ „Deine Erinnerungen sind fort“, meinte Belial nun. „Dennoch existieren noch Bruchstücke deines alten Lebens in dir. Sie zeigen sich in den Träumen. Leider nur die schlechten.“ „Und Aresteria?“ harkte Wahn nach. „Sie war die Herrscherin von Meridian“, antwortete Belial schon fast mit Ehrfurcht. „Die Güte in Person und eine Wunderbare Mutter. Sie hat alles getan um unsere Kinder zu schützen. Als ich versuchte dich zu töten war sie es die das verhinderte. Das Schicksal machte es ihr nicht leicht. Die Verluste verkraftete sie nicht. Sie verlor dennoch ihre Söhne und später auch, dass was sie ausmachte. Den Meridianer in ihr. Sie Opferte ihn um der Vernichtung zu entkommen. So überlebte sie. Viel später nahm sie den Platz hier im Rat des Lichtes ein. Niemand weiß wer sie wirklich ist außer jene die auch früher lebten.“ „Das heißt sie und auch du können sich daran erinnern?“ wollte Diablo nun wissen. „Dann verstehe ich nicht warum sich Wahn sein früheres Leben so entzieht.“ Belial schien ratlos. „Diese Frage kann ich euch nicht beantworten, denn ich weiß es nicht. Doch ich vermute einfach jemand wollte dich schützen. Und wahrscheinlich auch vor mir.“
Wahn richtete sich nun langsam auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Seine Bewegungen jedoch wirkten sehr müde. In seinen Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander. So viel hatte er gerade erfahren. Sein ganzes Leben schien sich plötzlich in eine andere Richtung zu drehen. Es war als hätte man ihm gerade den Boden unter den Füßen weggezerrt. So vieles das er nie verstanden hatte, ergab Plötzlich einen Sinn. Seine seltsamen Träume, das Interesse des Imperiums an seinem Blut und die Tatsache, dass er manchmal das Gefühl hatte eine Erinnerung zu greifen die nicht ihm gehörte. So viele Fragen schossen ihm durch den Kopf. Noch so viel war einfach ungeklärt. Doch für den Moment war ihm, dass alles einfach zu viel. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wandte er sich ab und verließ das Zimmer. Diablo wollte schon hinterherlaufen als er von Belial am Arm festgehalten wurde. „Lass ihm etwas Zeit. Außerdem denke ich deine Fragen sind auch noch nicht alle geklärt. Nur zur. Ich werde dir antworten so gut ich das kann.“ Nun ließ sich Diablo wieder auf den Stuhl nieder. Besorgt blickte er noch zur Tür aus die Wahn eben noch gelaufen war. Dann aber wandte er sich Belial erneut zu.

(drache)
„Ich weiß einfach nicht mehr wer ich bin“, gab Wahn von sich und kniete am Boden. „Und dann ist das noch dieses Ding in mir. Diese Bestie die töten will. Wie soll ich das noch schaffen?“ Hilfesuchend sah er zu Flamir hoch. Dieser kniete sich nun neben den jungen Mann. „Dein Leben war nie leicht und vielleicht habe ich es dir auch nicht unbedingt leichter gemacht mit dem was ich tat.“ „Mit dem was du tatest?“, fragte Wahn verwundert nach. Flamir legte ihm nun beide Hände an den Kopf. Plötzlich überkam den jungen Mann ein merkwürdiges Gefühl. Er konnte die Augen nicht länger offenhalten. Wie aus der Ferne hörte er Flamirs Stimme. „Sieh es mit eigenen Augen.“

Eine warme Briese umspielte seine Haut. Als seine Hand ausgriff umfasste er Gras. Langsam öffnete er die Augen. Wahn lag auf einer Wiese. In seiner Nähe befand sich ein Baum. An seine Ohren drang ein Kinderlachen. Der junge Mann stemmte sich hoch und stand schließlich auf. Ein kleiner junge kam auf ihn zu gerannt gefolgt von einen älteren. Sie trugen helle Kleidung und hatten beide dunkles Haar. Der jüngere braunes der ältere schwarzes. Die beiden Kinder rannten einfach vorbei, ohne von ihm Notiz zu nehmen.
Sie turnten um den großen Baum herum und schienen Fangen zu spielen. Nach einer Weile trat noch eine Person auf die Wiese. Eine junge in weiße Gewänder gehüllte Frau. Sie hatte blondes langes Haar und strahlend blaue Augen. Wahn erstarrte förmlich als er die weißen Schwingen der Frau sah. Er kannte sie. Es war Aresteria. Das braunhaarige der beiden Kinder trug ebenfalls diese Weißen Schwingen am Rücken. Wahn drehte sich um die eigene Achse. Überall sah er nun diese Personen mit weißen Schwingen. Meridianer. Hieß das etwa er befand sich gerade in der Stadt die vor 1000 Jahren untergegangen war? Wahn wandte sich ab und lief los. Überall ragten die weißen Gebäude in die Höhe. Sie strahlten etwas Majestätisches aus. Ja dies war Meridian da gab es keinen Zweifel für ihn. Immer wieder hatte er sie in seinen Träumen gesehen. Träumte er etwa gerade wieder oder warum war er hier. Plötzlich veränderte sich das Bild. Er stand nicht mehr mitten in der Stadt, sondern etwas am Rand in der Nähe eines Waldes. Eine dunkle Gestalt die in Kutten verhüllt war trat aus diesen und hielt direkt auf einen Jungen und seine Mutter zu. Es war wieder Aresteria und der Braunhaarige Junge. Der andere allerdings fehlte. Die Frau winkte dem Mann zu. Als er die Kapuze herunter zog erkannte ihn Wahn. Es war Belial. Die Augenlosemaske verriet es. Der kleine Junge freute sich und lief auf den Mann zu. Dieser senkte den Kopf als sähe er den Jungen eine Weile an. Plötzlich packte er ihn und drehte den Kleinen herum. Dann zog er das Oberteil an der Schulter runter. Wahn konnte von seiner Position einen kurzen Blick auf das Symbol auf den linken Schulterblatt des Jungen erkennen. Das Schattenmal. Er erstarrte förmlich. Dieser Junge musste demnach er selbst sein. Plötzlich schrie die Frau auf als etwas in der Hand des Imperialen aufblitzte. Ein Dolch raste auf den Jungen zu. Aresteria stürmte nach vorne und schlug den Arm des Mannes zur Seite. Dieser versuchte es nun noch einmal doch die Mutter des Kindes riss den Jungen zur Seite und stellte sich schützend vor ihn. „Er wird großes Unheil über diese Stadt bringen. Sein Schicksal ist nicht abzuwenden.“
Belial zeigte auf das Kind. Aresteria schüttelte energisch den Kopf. Tränen rannen über ihre Wangen. „Wie kannst du nur. Er ist dein Sohn. Was ist nur aus dir geworden.
Ich erkenne dich nicht wieder. Geh!“ Der Junge dessen Name Solan sein musste lag nun zitternd in den Armen seiner Mutter. Wahn wollte etwas näher heran als das Bild vor ihm einfach verschwamm. Es fühlte sich merkwürdig an so dass er sich den Kopf hielt. Als er aufsah stand er wieder mitten auf einer der Straßen Meridians.
Ein Brunnen befand sich neben ihm. Wahn fühlte sich merkwürdig. Irgendwie verändert. Er blickte an sich hinunter und bemerkte, dass er weiße Kleidung trug mit ein paar Schwarzen Accessoires und festen Stiefeln. Wahn drehte sich herum und sah in den Brunnen. Auf der Wasseroberfläche konnte er sich spiegeln. Lange dunkelbraune Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ein Bärtchen war nur schwach unterm Kinn angedeutet. An seinen Gürtel hing ein Schwert. Der junge Mann betrachtete das Symbol das am Schaft eingelassen war. Zwei Weiße Drachen die sich um ein Schwert wanden. Das Symbol des Herrscherhauses vom Meridian. „Hey Solan“, rief plötzlich jemand auf und kam auf ihn zugelaufen. Wahn drehte sich herum. Der Mann schien Soldat zu sein. Er trug eine silberne Rüstung mit dem Symbol Meridians. Das gleiche wie auf dem Schwert. „Hab ich dich endlich gefunden altes Haus.“ Wahn hob einfach seine Hand zum Gruß. „Hey ich weiß das du dir sorgen um seine Mutter machst, aber Kopf hoch. Du wirst sehen sie wird wieder gesund. Du musst nur daran glauben.“ Der Soldat klopfte ihm auf die Schulter. Nun kam ein weiterer Mann vorbei. Er warf den beiden finstere Blicke zu. Wahn sah, dass sein rechtes Auge nicht das eines Menschen war. Dazu hatte er kurzes Wirres Haar. Er würde diesen Mann überall wiedererkennen. Es war Mepheistos. Sein Bruder passierte ihn einfach und sprach kein Wort. Der Soldat neben ihm zuckte mit den Schultern. „Er wird es wohl nie verkraften können das du wohl als nächstes den Thron besteigst. Du solltest dich beeilen. Dein Lehrmeister wartet und ist schon etwas ungeduldig.“ Wahn sah nachdenklich hinter seinen Bruder her. Seine Bewegungen und Reaktionen schienen genau die zu sein die Solan damals auch verfolgte. Er fand sich in diesem jungen Mann tatsächlich wieder und es war als kenne er diesen Moment bereits. Wieder begann das Bild zu verschwimmen. Diesmal sah er wieder wie aus der Ferne zu. Solan rannte ziemlich schnell durch eine Gasse. An seiner Hand eine junge Frau die zerrissene Kleidung trug und sehr ängstlich wirkte. Er schien ihr helfen zu wollen. Als er mit ihr jedoch um eine Ecke rannte standen sie direkt vor einigen Wachen Meridians. Sie entrissen ihm die junge Frau förmlich die panisch um Hilfe schrie und Solan flehend ansah. Wieder änderte sich das Bild und es wurde Plötzlich heiß. Wahn starrte nun direkt auf die Flammen eines Scheiterhaufens. Mehrere Personen hatten sich um diesen versammelt. Auch Mepheistos. Dieser kniete am Boden und wurde von Wachen festgehalten. Er schrie wütend herum. Wahn erkannte nun den brennenden Leib der Frau die Solan vor kurzen noch mit sich gezogen hatte. Die meisten Personen hier schienen Menschen zu sein Nur die Wachen Mepheistos und er kamen aus Meridian. Plötzlich schrie dieser auf. „Ich verfluche euch alle und ich verfluche auch dich Solan. Wegen dir musste sie sterben. Hat es dir nicht gereicht mir mein Recht auf den Thron zu nehmen. Nun nimmst du mir auch, dass was ich liebe. Du wirst dafür zahlen das schwöre ich Solan!“
Das eine Auge Mepheistos glühte rot auf. Wahn wich ein paar Schritte zurück und hielt sich wieder die Hand an den Kopf. Das merkwürdige Gefühl überkam ihn erneut. Als er wieder klar sehen konnte stand er in einem Zimmer. Er musste wohl wieder in Midian sein. Auf einem großen königlichen Bett lag eine Frau mit weißen Gewändern. Aresteria. Ihre Brust hob und senkte sich nicht mehr. Die Königin Meridians war verstorben. Wahn schluckte. Bevor er irgendetwas tun konnte geschah es wieder. Alles verschwamm und fügte sich neu zusammen. Nun saß er auf etwas. Wahn versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Er befand sich in einen riesigen Saal. Ein langer blauer Läufer verlief den Boden entlang direkt zu der Stelle wo er saß. Es war ein Thron. Der junge Mann griff sich an den Kopf und bekam etwas zu fassen. Dann zog er es ab. In seiner Hand hielt er nun eine schmale silberne schlichtgehaltene Krone. Etwas erschrocken warf er sie von sich auf den Boden. „Es reicht“, murmelte er leise. „Ich möchte nicht mehr. Ich will das nicht mehr sehen.“ Er richtete sich auf und verlor plötzlich den Halt. Wahn stürzte und noch während er stürzte verschwamm seine Umgebung erneut. Der junge Mann hielt sich den Kopf. Kampfgeräusche drangen an seine Ohren. Um ihn herum tobte eine Schlacht. Zuerst konnte er nicht viel erkennen dann aber weitete er den Blick. Er sah wie die Meridianer kämpften. Doch gegen wen sie das taten erschreckte ihn sehr. Sie erhoben die Waffen gegen ihres gleichen. Die Stadt brannte. Geflügelte Geschöpfe fielen mit brennenden Schwingen vom Himmel. Es roch nach Tod und Verderben. Wahn schüttelte den Kopf und richtete sich auf. Er wollte weg von hier. Sein Traum wiederholte sich und wieder stand er mitten drin. Der Untergang der weißen Stadt. Die Auslöschung eines ganzen Volkes.
Die Schreie machten ihn fast taub. Er wollte es nicht mehr sehen und lief weiter. Am Rand der Stadt näherte er sich einer Klippe. Dort ging er in die Knie. „Aufhören!“, schrie er auf. Sein Leib bebte. Eine unbeschreibliche Angst kam in ihm auf. Auf einmal hörte er Schwingenschläge. Wahn zitterte am ganzen Körper und sein Blick weitete sich. Er begann sich zu erinnern. Doch er wollte es nicht. Ein großer Weißer Drache erhob sich vor ihm. „Aber das…“ brachte der junge Mann hervor. „Bitte hol mich hier raus“, flehte er regelrecht, dann aber wurde es ihm einfach schwarz vor den Augen.

Wahn schreckte auf. Er lag auf einen weichen Untergrund. Um sich herum befanden sich Bäume und vor ihm war der See. Der junge Mann atmete schwer auf. Er war wieder zurück im Wald. Als er kurz an sich herabsah, erkannte er seine alte Kleidung. Noch immer hatte er die vielen Bilder im Kopf. Sie ergaben plötzlich fast alle einen Sinn. Doch warum war dies letzten Endes alles geschehen. Dies hatte er noch immer nicht verstanden. Wahn erinnerte sich an die Worte Belials. „Er wird großes Unheil über die Stadt bringen.“ Der Schwarzhaarige schüttelte sich. Etwas näherte sich. Ein Schatten fiel über den jungen Mann. Als er nach etwas zur Seite blickte sah er das Ende eines gewaltigen gefiederten Flügels. Wahn drehte sich nun langsam herum während er sich ganz aufrichtete. Dann weitete er die Augen. Da war er wieder. Der weiße Drache den er in Meridian gesehen hatte. Er stand an der Stelle wo zuvor noch Flamir gestanden hatte, Konnte das wirklich sein. Wahn brachte keinen Ton heraus. „Verzeih mir Solan“, begann der Drache nun zu Sprechen. „Ich konnte es dir einfach nicht sagen. Die Zeit war nicht reif dafür.“ „Flamir?“, fragte Wahn völlig überfordert. Der Drache bewegte den Kopf kurz hoch und runter so, dass man es als nicken deuten konnte. „Das glaub ich nicht“, reagierte der junge Mann nun. „Du bist ein Drache. Ein Weißer Drache wie es sie nur in Meridian gab?“ „So ist es“, gab der Drache zu verstehen. „Und ich bin es auch der über dich gewacht hat, soweit es mir möglich war. Allerdings habe ich versagt. Einst als dein erstes Leben ein Ende fand und nun erneut als das Imperium dich gefangen nahm und dein Schicksal vorantrieb. Ich war es auch der dich ins Leben zurückholte, durch den Bund der Meridianer und der weißen Drachen. So wollte ich meine Schuld tilgen und so nahm ich dir all deine Erinnerungen und lies dich als Wahn wiedergeboren werden. Als kleines Kind übergab ich dich Aresteria.“ „Aber Aresteria war doch beim Rat und ich wurde bei einer anderen Frau groß. Sie hieß Arkasha. Ich verstehe nicht ganz? “ Wahn sah nun etwas zu Boden und der Drache neigte nun ebenfalls den Kopf. „Arkasha war immer Aresteria. Sie versteckte sich vor dem Imperium und fand einen anderen Mann der an ihrer Seite lebte. Als kleines Kind übergab ich dich ihr und sie zog dich ein weiteres Mal auf ohne die Fehler ihrer Vergangenheit. Allerdings wusste ich nicht das es Belial schon längst bewusst war. Dein Schicksal und dein dunkles Erbe. Es ist meine Schuld das du all das ertragen musstest.“ Wahn wusste nicht was er dazu sagen sollte. Er maß ihn mit einem wehleidigen Blick. Flamir war also wirklich ein weißer Drache. Vielleicht sogar der letzter seiner Art. Er hätte nie geglaubt das er jemals einen solchen Wesen begegnen würde. Jedoch hatte er in seiner Nähe stets etwas Vertrautes gespürt. „Danke Flamir“, sagte er nun zu ihm. „Danke dass du über mich gewacht hast. Du hast nicht versagt. Ich bin hier und ich lebe. Dank dir.“ Er berührte nun den Kopf des weißen Drachens. Eine ganze Weile verharrten sie so.

Etwas später nachdem Flamir gegangen war saß Wahn wieder am See. Das Was Flamir ihm gezeigt hatte und all die Worte von seinem Vater und dem Drachen kreisten durch seine Gedanken. Für den jungen Mann war es einfach zu viel auf einmal. Er wusste nicht so recht wie er das alles in seinen Kopf noch ordnen sollte. Heute hatte er viel über seine wahre Familie erfahren und über ein Leben das er nicht einmal mehr kannte. Doch jetzt wo es ausgesprochen war und Flamir ihn all dies zeigte, kamen sie langsam wieder. Wahn schüttelte etwas den Kopf. Dann aber hörte er etwas. „Wie lange seid ihr schon hier?“ fragte er nun einfach. Diablo und Lara und auch Matt traten nun zwischen den Bäumen hervor. „Eine Weile schon“, gestand die junge Frau. „Dann habt ihr alles mit angehört und gesehen?“ wollte Wahn daraufhin wissen. Diablo fasste sich etwas an den Hinterkopf. „Du meinst das Flamir ein weiser Drache ist und dich beschützt hat? Ja das haben wir mitbekommen aber es schien ihn nicht zu stören. Er hat uns gesehen.“ Wahn zuckte mit den Schultern. „Er vertraut euch wohl auch in dieser Sache.“ Nun kam Lara an seine Seite und lies sich dort nieder. Sie sah etwas um See. Auch Diablo und Matt näherten sich. Hielten aber etwas Abstand. Während sich Diablo auf einen Stein neiderlies sank Matt einfach in das Gras. Wahn schwieg nun einfach und starrte weiter zu dem Wasser. Ein Knie hatte er dabei angezogen. Auf diesen ruhte sein einer Arm. Die junge Frau legte ihm nun ihre Hand auf die Schulter. „Du hast wohl gerade viel zu verdauen. Wir wollten dich einfach wissen lassen das du da nicht alleine durch musst. Hörst du mein Lieber. Wir sind hier bei dir.“ Wahn blickte nun auf. „Das weiß ich zu schätzen. Wirklich. Es ist einfach nur…“ Er schien nach Worten zu suchen. „Mein ganzes Leben war eine einzige Lüge. Jetzt wo die Erinnerungen an früher wiederkehren, wird mir das allmählich klar. Ich wuchs auf in dem glauben eines Tages über die weiße Stadt zu herrschen und meine Mutter stolz zu machen. Doch ich war bereits Seit meiner Geburt verdorben. Mein…“ Die nächsten Worte kamen etwas zögernd hervor. „Mein sogenannter Vater wusste es von Anfang an. Er hat sogar versucht mich umzubringen. Wenn ich nun an seine Worte zurückdenke als er meiner Mutter gegenüberstand. Er wird großes Unheil über die Stadt bringen, dann frage ich mich nun einfach: War es meine Schuld das die Dunkelheit über Meridian hereinbrach. Kam dieser Dämon wegen meinen Blut. Bin ich dann nicht schuld am Untergang dieser Stadt?“ Lara sah ihn nun betroffen an. Dann schüttelte sie heftig den Kopf. „Sowas darfst du nicht denken. Vielleicht war dies einer der Gedanken dieses Dämons aber du bist sicher nicht Schuld das Meridian gefallen ist.“ „Richtig“, warf Matt nun ein. „Dieser Dämon ist bösartig. Und so etwas tut er nun mal.“ „Gib dir nicht die Schuld für etwas was du nicht aufhalten konntest“, teilte nun auch Diablo seine Meinung mit. „Dieses Volk war der Dunkelheit ein Dorn im Auge. Selbst ohne dein dunkles Erbe wäre sie wohl dort eingefallen. Ich schließe nicht aus das sie durchaus Interesse an dir hatte, aber sie wollte dieses Volk wohl einfach zerstören. Wer weiß. Vielleicht fürchtete sie auch was die Meridianer in ferner Zukunft bewirken könnten. Sie besitzen immerhin Mage der weißen Drachen.“ Nun wandte sich Wahn direkt an ihn. „Sag mir Diablo. Warum verabscheust du die Meridianer so sehr. Du konntest spüren was ich war, schon immer aber du hast es mir nie gesagt. Aber du hast es mir lange verdeutlicht und jetzt wo ich weiß das Arkasha stets Aresteria war, wusstest du auch das sie zum Volk von Meridians gehörte? Hast du sie deshalb versucht zu ermorden? Ich meine du wusstest doch, dass sie deine Mutter ist.“ Lara schluckte etwas als Wahn dies direkt fragte und auch Diablo wirkte nun sehr unruhig. Er wusste wohl nicht so recht was er darauf antworten sollte so das Wahn nochmals nachlegte. „Wenn ich dich als meinen Bruder akzeptieren soll das muss ich das einfach wissen. Ich brauche Gewissheit und einfach die Wahrheit.“ Der Angesprochene senkte den Kopf und schien zu überlegen. „Diablo?“, versuchte es Lara nun auch sanft. Dann kam ein tiefes Seufzen von ihm. „Ja ich wusste das sie meine Mutter war und ich wusste auch, dass sie zum Volk Meridians gehört hat. Es ist kompliziert. Als Kind wurde ich von ihr weggegeben. Ich kannte sie also eigentlich kaum. Sie schloss mit Belial einen Handel ab. Er würde mich mitnehmen dafür behielte er ihr Geheimnis für sich. Angeblich hatte sie keine andere Wahl. So wurde ich für ihre Freiheit ans Imperium verkauft. Als ich das erfuhr wurde ich wütend und ich fing an sie zu hassen und dass was sie ausmachte gleich mit. Ihr müsst wissen das ich in einem Glas großgezogen wurde. Nachdem ich dies verlassen konnte bildete mich das Imperium aus. Je länger ich dort war umso stärker wurde dieser Hass. Dort erfuhr ich einfach alles über Aresteria und ihr Volk. Als ich dann noch efuhr das sie sich nun um ein anderes Kind kümmerte, überkam es mich endgültig. Ich wusste ja nicht das du wirklich ihr leiblicher Sohn bist und somit mein Bruder. Aber vermutlich hätte es damals auch nichts mehr an meiner Einstellung geändert. Ich war Blind vor Wut.“ Wieder lies Diablo den Kopf etwas hängen. Wahn sah ihn weiterhin an. Was sein Bruder da erzählte, traf ihn doch ziemlich. Diablo erzählte schließlich weiter. „Das Imperium erzählte mir stets ich sei das Kind der Dunkelheit. Der der eines Tages für sie den Sieg erringen sollte und ich Narr glaubte das zuerst. Dann aber erfuhr ich das ich nur als ein verdammtes Schild benutzt wurde. Alles um das eigentlich Kind der Dunkelheit zu decken damit es unauffällig aufwachsen konnte. Von da an fing ich an zu rebellieren und meinen eigenen Weg einzuschlagen. Doch er führte mich in die Irre. Egal was ich tat, es diente ihnen irgendwo doch. Es lenkte ab. Von dir Wahn. So konntest du ohne Probleme aufwachsen. Naja zumindest bis ich dann doch über Farlas hergefallen bin. Etwas das dem Imperium nicht passte.“ Kurz rieb sich Diablo etwas über die Hände. Er war sichtlich nervös. „Nachdem sie dann anfingen die Kontrolle über mich zu verlieren griffen sie mich schließlich an und stoppten meinen Rachefeldzug. Das war der Tag als ich dann verletzt nach Sanctaris kam.“ „Sora hat uns davon erzählt“, sagte Lara daraufhin. „Sie meinte es hätte dich damals schwer erwischt". Diablo richtete sich nun tatsächlich auf und zog seinen weißen Mantel aus. Dann auch das schwarze Shirt das er darunter trug.
Zuerst schoben sich seine Krallen und Fänge hervor, so wie Hörner an seinen Kopf. Eines davon war abgebrochen. Aus seinen Rücken drang nun ebenfalls etwas. Wahn stand ebenfalls auf und Lara hielt sich die Hand vor den Mund. An seinen Rücken konnte man nun die Reste von dämonischen Schwingen erkennen, welche er nun doch etwas zögerlich zeigte. „Oh Gott", brachte Lara hervor. Wahn schluckte etwas bitteren Speichel herunter. Er hatte Diablo noch in seiner Dämonenform gesehen. Damals als er Farlas angriff. Die Schwingen des Mannes waren an der Innenseite schwarz. So wie es auch seine Hörner waren. Dies hatte ich wohl den Beinamen schwarzer Teufel beigebracht. Ihn nun so verstümmelt zu sehen war doch irgendwie ein beklemmendes Gefühl. Und nun tat er ihm wirklich leid. Diablo ließ sich wieder auf den Stein sinken. „Sie hätten mich damals fast getötet und ohne die Hilfe von Sora hätte ich das nicht überlebt. Aber ihr wisst ja, ich habe das wohl nie richtig gewürdigt. Mensch ich war so ein Idiot und dadurch habe ich sie verloren und dir Wahn, tat sich schlimmes an. Als ich dich in Sanctaris sah kam er wieder, dieser Hass und dieser Drang dir einfach zu schaden. Nur für das was du warst. Ich habe in dieser Zeit die Frau verloren die ich liebte und meinen eigenen Bruder fast zerstört.“ Diablo neigte nun noch mehr den Kopf.
„Ich“, fing er zögernd an. „Es tut mir leid Wahn. Für all das Leid das ich dir beschert habe. Es tut mir wirklich leid und ich hoffe du kannst es mir eines Tages vergeben, denn an deinen Weg der dich ins Imperium führte, trage ich eine Mitschuld.“ Ein schweigen hielt Einzug. Während Diablos weiterhin den Kopf unten hielt, sahen sich Lara und Wahn mit betrübten Blick an. Schließlich aber näherte sich letzter dem Halbdämon auf dem Stein und legte ihm eine Hand aus die Schulter. „Jetzt wo du mir die ganze Wahrheit erzählt hast, werde ich das wohl tatsächlich können, denn jetzt kann ich dich sogar verstehen. Du weißt doch das gerade ich mich die letzte Zeit nicht mit Ruhm bekleckert habe. Wer wäre ich denn dann, wenn ich weiterhin auf deinen Fehlern weiter herumreiten würde. Also ja Bruder. Ich verzeihe dir.“ Nun huschte ein Lächeln über Wahns Lippen und und Diablo legte seine Hand nun einfach auf die seine. „Danke Bruder“, kam es ebenso mit einem Lächeln von ihm. „Lass es uns nun einfach besser machen.“ Der Halbdämon zog nun wieder seine Dämonischen Merkmale ein. Es schien ihm einfach unangenehm zu sein sie zu zeigen und Wahn konnte dies auch durchaus verstehen. Plötzlich huschte ein etwas Merkwürdiges grinsen über die Lippen des jungen Mannes. Dann packte er einfach Diablo, riss ihn hoch und warf ihn direkt in den See. „Hey“ kam es von dem nun ziemlich durchnässten Mann. „Was sollte das denn?“ Wahn stemmte die Hände in die Hüften. „Den wollte ich dir nun einfach noch mitgeben. Jetzt sind wir Quitt.“ Etwas perplex schaute DIablo zu den jungen Mann. Dann aber grinste er er während er einfach etwas im See schwamm. „Ok den habe ich wohl verdient. Aber hey. Das Wasser ist richtig angenehm.“ Bevor Wahn etwas darauf antworten konnte, stand Matt plötzlich hinter ihm und verpasste ihm einfach einen Stoß. Diablo wich zur Seite als Wahn direkt neben ihm im Wasser landete. Nun lachte Diablo auf. Lara packte nun einfach Matts Hand. „Na komm schon du Schlingel. Wir wollen ihnen doch nicht den ganzen Spaß alleine gönnen." Sie nickte ihm zu und er verstand wohl genau was sie nun erwartete. Zusammen sprangen sie nun zu den anderen in das Wasser. Lara versank erst einmal da sie das tiefe wohl unterschätzt hatte. Während die beiden Männer noch stehen konnten, war ihr das wohl nicht mehr so möglich und Matt schwamm gleich. Direkt neben Wahn tauchte sie dann jedoch wieder auf. So sah sie direkt in seine Augen. Während Diablo mit Matt nun herumalberte und sie sich gegenseitig nass spritzten, nahm Lara Wahn nun bei der Hand und zog ihn ein Stück mit sich so, dass auch sie gerade noch stehen konnte. Während die Sonne mittlerweile am Horizont verschwand und die freudigen Laute von Matt und Diablo zu ihnen herüber halten näherten sich die Beiden. Matt stieß Diablo schließlich in die Seite und deutete zu ihnen. Dann legte er seinen Zeigefinger an den Mund. Diablo verstand und nickte. Sie wurden beide ruhig. Wahn legte Lara nun beide Hände an die Wangen und ihre Lippen berührten sich. Was um sie herum geschah nahmen sie nicht mehr war.