Am Abend versammelten sich die Drachen etwas entfernt von dem Lager. Dieses mal war es sogar noch ein wenig mehr weg von all den anderen Leuten. Erneut stellten sich die Drachen in einem Kreis auf. Ihre Flügel breiteten diese etwas aus um die Sicht auf das Innerste vor neugierige Augen zu verbergen. In der Mitte stand der rote Drache zusammen mit einem Dragoniker der das kleine Drachenbaby auf dem Arm hielt. Die großen Augen der Kleinen blickten neugierig herum.
Llael stand neben Varresh, während Leiana ihre Tochter im Arm hielt. Kurz blickte die Dragonikerin zu ihrem Gefährten. Er war ursprünglich ein Mensch und nur durch Varreshs Blut zu einem Halbdämon geworden. Weder von Drachen gesegnet noch mit ihm im Bunde blieb Llael nichts anderes übrig als wie seine Freunde nur zuzusehen. Leiana lächelte etwas, dann trat sie vor und in die Mitte des Kreises. Aurelia hielt sie dabei fest. Dieses mal war das Kind in keine Decke gehüllt so das man ihre süßes Gesicht und die grünen Augen sehen konnte während sie sich umsah. Neben dem Dragoniker der das Drachenbaby im Arm hielt blieb Leiana stehen. Der Mond schien auf sie alle herab, während ein dritter Dragoniker sich zu ihnen gesellte. In seinen Händen hielt er eine Schale mit einer bläulich schimmernden Flüssigkeit darinnen.
Der Mann fing an etwas zu rede doch Sailin konnte es nicht verstehen. Es war die Sprache der Drachen welche er nutzte. Mit den Fingern tauchte er in die Schale um dann ein wenig der Flüssigkeit auf die Stirn der Kleinen zu streichen. Die Flüssigkeit leuchtete auf. Für einen kurzen Moment schien es als strahlten die beiden Kleinen ebenfalls. Sailin war sich nicht sicher, es hätte auch einfach nur das Licht des Mondes sein können. Auriel lachte und auch von dem kleinen Drachen kam ein amüsierter Ton. Während die Tochter Llaels und Leiana versuchte nach dem Drachen zu greifen stupste dieser Auriel immer wieder an. Wieder sagte der Dragoniker etwas, dieses mal konnte Sailin auch etwas verstehen. Es war ein Name. Auriel ihrer und ein Zweiter. Taileen. Ob dies der Name des kleinen Drachen war?
Etwas später war alles auch schon vorbei. Sailin saß an einem der Feuer und blickte immer wieder mal zu den Drachen. Diese waren nach wie vor versammelt. Zwischen ihnen konnte sie das große Wesen mit den kleinen Babys sehen. Leiana saß neben diesem und betrachtete beide während sie nebeneinander schliefen, während ihre Freunde den Rest des Tages ausklingen ließen.

Verwundern tut mich das jetzt nicht das du diese Sprache kannst, murmelte Sailin etwas verschlafen. Die junge Frau rieb sich in den Augen. Lass mich raten du hast sie in Meridian lernen müssen? Wäre teilweise neu für mich. Wenn ich mich richtig erinnere warst du in der Hinsicht immer nicht so hinterher. Eher hast du mit Jack Musik gemacht.

Es waren wieder heitere Momente unter den Freunden und Flüchtlingen. Hoffnung wurde geschöpft das sich nun alles wieder zum Guten wenden würde. Sicher war ihnen allen klar das der Gefallene und seine Armee noch irgendwo auf eine neue Chance lauerte, doch diese so hofften alle war noch fern. Nun galt es sich endlich wieder eine neue Heimat zu schaffen. Ein Zuhause indem sie endlich wieder leben konnten. Die Flüchtlinge packten alle mit an um ihren Traum von dieser Heimat wirklich werden zu lassen. Hier auf diesem Fleck sollte sie entstehen die neue Stadt des Lichts. Doch was würde mit all den Anderen geschehen? Die Krieger der Legion und auch viele der Andersartigen würden in dieser Stadt nie glücklich werden, geschweige denn von den Anderen aufgenommen. Doch wo sollten sie hin? Dies wusste bisher keiner und so errichteten sich ein größeres Lager neben der Stadt. Im Moment würde das genügen müssen, solange bis auch sie endlich einen Ort fanden wo sie unterkommen würden.
Sailin und Wahn hatten alles in ihrer Macht stehende getan um all diesen Leuten ein neues Leben zu ermöglichen. Lange waren die Quellen mit ihnen gereist, doch nun waren diese an sicheren Orten. Niemand wusste was dies für die Beiden noch bedeuten könnte von den Quellen berührt worden zu sein. Wahn hatte erschreckender Weise eine Kraft in sich entdeckt, welche von der Dunkelheit herrührte. War dies das einzige Überbleibsel? Was würde wohl in Sailin schlummern? Keiner von den Beiden machte sich nun Gedanken darum. Es gab viel Arbeit und jeder wusste das die folgenden Tage, Wochen und sogar Monate nicht leicht werden würden. Hier in dem neuen Land. Ein Land an dessen Namen sich viele erst gewöhnen mussten, denn Antarres war es nicht mehr. Von den Einwohnern Soles wurde es Asthoria genannt.

---Ende---