„Nein tu das nicht!“, brüllte Belial auf als Wahn mit der Klinge ausholte, bereit Schattensang in der dafür vorgesehenen Einbuchtung zu versenken. Genau dies geschah nun. Die Klinge wurde von einen zischenden Laut begleitet, während sie in den Stein glitt, da Magie freigesetzt wurde. Mepheistos war mitten in seiner Bewegung erstarrt. „Das glaub ich jetzt nicht“, murmelte er. „Dieser verdammte Narr.“ Dann ging alles sehr schnell. Die Magie strömte aus und näherte sich den Imperialen. Sie wurden einfach von einer Druckwelle umgerissen. Auch Mepheistos wich zurück und musste sich an einen Stein festhalten. „Also gut“, rief er auf. „Du wirst schon sehen was du davon hast.“ Ein Portal öffnete sich. Mehrere vermummte Gestalten traten aus diesen und begannen sich um Wahn herum in einen Halbkreis aufzustellen. Lara rannte auf ihn zu. „Nein ihr dürft ihn uns nicht wegnehmen“, schrie sie beinahe schon die Gestalten an. An dessen Rüstungen erkannte man das sie zu den Schatten gehörten. Die junge Frau umarmte Wahn und hielt ihn einfach fest. „Bitte nehmt ihn uns nicht weg“, jammerte sie. "Wir brauchen ihn. Ich brauche ihn." Der Schatten inmitten des Halbkreises trat hervor. „Er muss sein Schicksal nun erfüllen. Als Kind der Schatten war ihn dies schon immer vorbestimmt. Nun rief er uns als er das Siegel endgültig brach. Es gibt kein Zurück mehr. Wir fordern was uns zusteht.“ Lara umklammerte Wahn noch fester. Dieser legte ihr nun eine Hand an die Wange. „Es soll so sein Lara“, meinte er leise. „Ich bin darauf vorbereitet und akzeptiere mein Schicksal. Du musst mich gehen lassen. Nur so wird der Frieden gewahrt.“ „Das kann ich aber nicht“, schüttelte Lara den Kopf. „Du verlangst zu viel von mir. Dazu liebe ich dich zu sehr und ich will dich einfach nicht verlieren.“ „Das haben wir nicht länger in der Hand“ kam es leise von Wahn. „Es tut mir leid, dass es so kommen muss.“ Nun trat Belial vor und ergriff Lara vorsichtig. Dann zog er sie etwas von Wahn fort. „Es war nur eine Frage der Zeit bis es soweit kommen würde, du musst ihn gehen lassen. Nur so werden die Schatten sich wieder zurückziehen. Er muss mit ihnen gehen. So war es ihn von Geburt an vorbestimmt.“ Lara schüttelte verzweifelt den Kopf. "Bestimmung, Schicksal. Warum kann er nicht selbst bestimmen wohin ihn sein Weg führt?“ „Das hat er nun getan“, meinte Belial. „In den Moment als er das Schwert in die Statue rammte, entschied er sich sein Schicksal anzunehmen.“ Lara wollte es nicht dabei beruhen lassen. Immer wieder schüttelte sie den Kopf. „Es wird vorbei sein Lara“, behauptete Wahn. „Die Schatten werden nicht länger euer Feind sein. Dafür gehe ich gerne, denn ich weiß ihr seid frei.“ Der Schatten legte Wahn nun eine Hand auf die Schulter. „Es wird Zeit zu gehen Schattenträger. Gehe in die Schatten.“ Wahn drehte sich langsam herum und folgte ihnen. Vor dem Portal allerdings blieb er stehen um nochmals zu den anderen zu sehen. Sein Blick kündete von Trauer. „Vergesst mich einfach nicht“, sagte er ruhig. Dann trat er durch das Portal und die Schatten folgten ihm.

--Orcalus und Lara-

Schattenstadt.

In der Ferne entdeckte sie eine weitere Gruppe. Die junge Frau sah eine Weile zu ihnen hinüber dann aber lief sie los. Ihr Gefühl sagte ihr das sie genau dort hinmusste. Die Schatten beobachteten sie gar nicht. Selbst als sie direkt neben er Gruppe stand zeigten sie keinerlei Interesse an ihr. Nur einer der dunklen Gestalten blieb stehen. Sein Blick war genau auf sie gerichtet. Lara spürte ihn. Sie spürte was von ihm ausging. Ohne weiter zu überlegen ging sie direkt auf ihn zu. Ja sie wusste einfach das er es war. „Wahn?“, sprach sie ihn an. Der Schatten wandte sich ihr nun ganz zu. „Du solltest nicht hier sein“, sagte er mit einer dunklen verzerrten Stimme. Lara erschrak. Die Verwandlung in einen Schatten war also bereits so weit fortgeschritten. Wie lange blieb ihm noch bis er sein bisheriges Leben einfach vergessen würde? Der Fluch der Schatten auch ihn ereilte.
Es war nichts mehr an ihm was an den jungen Krieger der er einst war erinnerte nur die Art wie er sich gab und wie er sie ansah war noch die Seine. „Ich musste dich einfach noch einmal sehen.“ Sie legte ihre Hand auf die Wange des Kriegers. So berührte sie die eiserne Maske die sein Gesicht zur Gänze verdeckte. „Es ist zu gefährlich hier her zu kommen“, sagte er zu ihr. Lara sah ihm tief in die Augen. „Das Spielt keine Rolle für mich, Hauptsache ich kann nochmal bei dir sein.“ Sie schmiegte sich an ihn. Wahn wirkte ratlos. Natürlich wusste er das sie sich nun nicht mehr von ihren Vorhaben abbringen lassen würde. „Es tut mir leid“, sprach er schließlich. „Verzeih mir, dass es so enden musste, doch für mich ist es zu spät. Ich kann nicht mehr zurück. Das musst du akzeptieren. Doch du solltest diesen Ort so schnell wie möglich verlassen.“ Er drückte Lara sanft von sich. „Sie werden dich hier nicht dulden und vermutlich töten. Das darf nicht geschehen. Bitte verlasse diesen Ort. Mein Platz ist nun hier. Auch wenn ich bald alles vergessen werde, freue ich mich noch einmal in dein Gesicht geblickt zu haben.“
Lara schüttelte den Kopf. „Du darfst es nicht einfach so akzeptieren. Kämpfe weiter ich flehe dich an.“ „Ich bin des Kämpfens müde“, gab Wahn ihr zu verstehen.
„Dies war schon immer mein Schicksal. Ich trage das Schattemal und man kann dem nicht entfliehen, auch wenn ich mir immer wieder versucht habe genau das einzureden. Niemand kann dem Schicksal entkommen.“ Lara unterdrückte die Tränen. „Nur, weil jemand seinen Eid nicht einlösen wollte musst du nun dafür herhalten. Das ist nicht fair, das darf so nicht sein.“ Wahn legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich wünschte es gäbe eine andere Möglichkeit diesen Eid zu erfüllen aber dem ist nicht so.“ Einer der Schatten drehte nun den Kopf zu ihnen. Wahn war nun alarmiert. „Du musst jetzt wirklich gehen. Sie dulden niemanden von außen hier. In Nor Drakor existiert kein Licht. Bitte geh nun.“
Lara sah ihn einen Atemzug lang an es viel ihr schwer sich von ihm zu lösen.
„Du wirst frei sein“, sagte sie schließlich. Sie packte seine rechte Hand.
„Wahn. Ich möchte dir noch etwas sagen.“ Er sah sie aufmerksam wenn auch etwas nervös an.
„All die Zeit die ich an deiner Seite war, zeigte mir wie viel du mir doch bedeutest.
Vergib mir was ich tat. Das du durch mich zu Schaden gekommen bist. Ich konnte es nicht ertragen das du in Gefahr schwebtest und ich gab mir die Schuld an alle dem. Dies trieb mich zu diesem großen Fehler.“
Wahn wollte etwas sagen doch Lara hielt ihm den Zeigefinder an die Stelle der Maske wo sich sein Mund darunter befinden musste. „Sag nichts“, sprach sie lächelt. „Ich liebe dich Wahn. Das habe ich schon immer getan. Mein Herz gehört nur dir. Ich möchte einfach nur das du das weißt und was auch geschehen mag, ich werde immer bei dir sein.“ Sie wandte sich herum und eilte davon. Nun musste sie mit den Tränen kämpfen. Es würde nicht mehr lange dauern bis Wahn alles vergessen hatte. Seine Freunde sein Leben und dadurch auch sie. Der Zeitpunkt an dem seine Seele verloren ging rückte unaufhaltsam näher.
Die junge Frau rannte weiter zum Portal. Dann wandte sie sich nochmals um.
Wahn sah ihr nach. Er wirkte traurig und verletzt. Nun rann Lara doch noch eine Träne übe die Wange, in dem Moment als er seine Hand zum Abschied hob.

Da war dieses Helle Licht das ihn umschlossen hatte. Sanft und barmherzig.
Es kam als die Dunkelheit sich langsam seiner Seele bemächtigen wollte.
Noch konnte er es nicht verstehen. Er sah die Licht Stadt. Den Tempel der Avestia.
Hier stand er nun eingehüllt in der silbernen Rüstung und den dunklen Gewändern der Schatten.
Um ihn herum ragten riesige Statuen empor. Abbilder der großen Krieger des Zeitenwandels. Die Hüterinnen und ihre Wächter vergangener Tage.
Am Ende stand auf den Stufen die nach oben zum Tempel führten ein Altar auf weißen Stein. Geschützt von de Statue der Avestia und ihren Wächter, den Krieger Orcalus. Wahn näherte sich dem Altar. Jemand lag auf diesen Stein. Er konnte jedoch nichts Genaues erkennen. So gütig und warm das Licht auch strahlte es stach in seine Augen und machte ihn fast Blind. Als Kind der Dunkelheit war dies nicht seine Welt. Wahn lief dennoch weiter. Die Last an seinen Körper wurde von Schritt zu Schritt weniger. Rüstungsteile fielen scheppernd auf den Boden. Er streckte die Hand, eine nicht menschliche Hand, nach der leuchtenden Gestalt auf den Altar aus. Eine sanfte Stimme sprach zu ihm. „Wach auf Wahn Lacure d Fay.“

Mit der Stimme in seinen Kopf riss er die Augen auf. Das helle Licht war verschwunden. Kälte fraß sich in seine Glieder. Schlug erbarmungslos zu wie ein Raubtier auf Jagt. Wahn fühlte sich seltsam. Die Last war gewichen. Doch nun blieb eine sonderbare Leere zurück. Er stützte sich mit den Händen am Boden auf. Menschliche Hände. Als er aufstand sah er an sich herunter. War dies ein Traum oder hatte er die Gestalt eines Schattens wirklich abgelegt? Als er sich umsah fand er nichts das auf eine Verwandlung zuvor schließen ließ. War er wirklich dem Schattenreich entkommen? Wahn versuchte sich ein Bild von seiner Umgebung zu machen. Keine Große Statuen und helles Licht erwartet ihn.
Stattdessen befand er sich inmitten einer verlassenen Ruine. Am Rand standen Dinge die zuvor vielleicht einmal Statuen gewesen sein konnten. Dann erblickte er die steinernen Stufen aus seinen Traum. Am Ende der Stufen stand der steinerne Altar. Jemand lag auf ihn. Eingehüllt in weißen Gewändern die im Wind wehten. Er setzte sich in Bewegung schnell stolperte er die Treppen hinauf.
Als er vor dem Altar stand, entwichen ihm alle Gesichtszüge.
Plötzlich fühlte er sich leer. „Nein“, murmelte er. „Das darf nicht sein.“
Wahn ging in die Knie. Er konnte sie sehen, doch er konnte sie nicht fühlen.
Kein Herzschlag, kein Lebenszeichen. Sie wirkte als schliefe sie friedlich doch die Brust hob und senkte sich nicht mehr. Der junge Mann umfasst ihre rechte Hand.
„Warum nur?“, sprach er in gebrochenen Ton. „Warum lasst ihr das zu“, sagte er etwas lauter. „Sie war eure Auserwählte. Eure Hoffnung. Eine Dienerin des Lichts. Weshalb musste sie sterben?“ „Weil sie es so wollte“, sprach eine Stimme plötzlich hinter ihm. Wahn wandte sich langsam um. Er erblickte die Gestalt eines Dämons, mit völlig weißer Haut und einer silbernen Rüstung. In seiner Hand trug er einen mächtigen verzierten Speer. Das Gesicht war von einer silbernen Maske verborgen. Zwei Hörner ragten empor. Schwarze Haare wehten im Wind auf und ab. Der Dämon sah ihn aus roten Augen an. „Warum sollte sie das wollen?“, fragte Wahn verbittert und auch misstrauisch. „Sie wollte nicht zulassen das du als Schatten endest.“ Sprach der Dämon. „Ihr Herz konnte dies nicht ertragen. So kam sie zum alten Tempel und flehte um deine Erlösung. Sie gab ihr Leben für deines“ „Nein“, rief Wahn auf.
„Warum habt ihr sie nicht aufgehalten?“ „Weil es ihr sehnlichster Wunsch war“,
antwortete der Dämon. „Könntest du ein liebendes Herz aufhalten?“
Wahn sah ihn verbissen an. Er wusste wie stur diese junge Frau im Leben war.
Lara Raynold hätte alles dafür gegeben andere Glücklich zu sehen. Der junge Mann konnte es nicht fassen. Trauer überkam ihn. Ein Gefühl der Hilflosigkeit und tiefen Bedauern. „Warum nur so?“ murmelte er verbittert.
Der Dämon trat ein paar Schritte näher so das er direkt neben ihm stand.
„Die Geschichte hat sich wiederholt.“ „Sie hat sich wiederholt?“ fragte Wahn verwundert und sah zu ihm auf. „Einst opferte sich die ehrenwerte Avestia für eine einzige Person. Ihr Herz ertrug es nicht das er Opfer eines dunklen Fluches wurde und seine Seele dabei war zu vergehen. So opferte sie ihr Leben um seine Seele zu retten.“ Wahn hörte ihm zu. „Sie hätte das nicht für mich tun dürfen“, wandte er schließlich ein. „Es war doch mein Schicksal in die Schatten zu gehen. Das Schicksal kann man nicht aufhalten. Bitte holt sie zurück. Schickt mich wieder in die Schatten aber lasst Lara leben. Macht es rückgängig. Ich flehe euch an.“ Der Dämon sah ihn mit einem nachdenklichen Blick an. „Es ist bereits entschieden.“ Nun sprang Wahn auf. Seine Augen flammten rot auf. Krallen schoben sich aus seinen Fingerspitzen. Die gewaltigen Flügel glitten aus seinen Rücken. Er breitet sie aus und reckte den Kopf gen Himmel. Dann stieß er einen verzweifelten und wütenden Schrei aus. Der Dämon ging einen Schritt zurück. Er ließ den Fial-Dark seinen Zorn und seine Verzweiflung hinaus schreien. Wenig später sank Wahn wieder in die Knie. Seine Flügel senkten sich. Er legte seine Hand behutsam auf ihre Wange. Tränen liefen seine eigenen hinab. „Das wollte ich nicht. Ich wollte nie dass sie wegen mir zu Schaden kommt, denn ich liebe diese Frau. Mehr als ich aussprechen kann.“ Wahn legte seinen Kopf auf ihren Bauch. „Ich konnte ihr nicht einmal sagen das ich ihr längst verziehen habe. Vergib mir Lara. Ich war blind und dumm.“ Wahn weinte.
Er hätte dies nicht für möglich gehalten doch Tränen perlten seine Wange hinab und tropften auf ihr weißes Gewand. Der Dämon wartete eine Weile dann sprach er erneut. „Als Avestia starb war ihr Wächter voller Trauer. Er wollte es rückgängig machen so wie du, doch wurde ihm sehr bald bewusst das diese Entscheidung getroffen war und nichts mehr daran geändert werden konnte. Zu ihren Ehren ließ er ihr einen Tempel errichten. Den Tempel der Avestia. Dort wurde sie zu Ruhe gebettet. Als es vollbracht war verließ der Wächter die Stadt Sanctaris.
Seine Seele war sein doch ein dunkles Schicksal holte ihn langsam ein. Er wurde nie wiedergesehen.“ Wahn blickte auf und sah den Dämon direkt in die Augen. Er las einen Anflug von Trauer die der Dämon nicht weiter verbergen konnte.
„Du bist es nicht wahr?“ Der Dämon wirkte für einen kurzen Moment überrascht. Dann aber antwortete er: „Ja. Ich bin Orcalus. Einst Wächter der Avestia, doch heute nur noch ein Schatten meiner selbst. Lara flehte Avestia an dich zu befreien. Der Rat der Hüterinnen erfüllte ihr diesen Wunsch und so wiederholte sich die Geschichte. Du lebst. Dein Schicksal wurde abgewandt. Halte ihr Andenken stets in ehren.“
Wahn sah ihn einfach eine Weile lang schweigend an. Dann wandte er sich wieder Lara zu. Mit seinen Lippen berührte er sanft die ihren. Langsam veränderte sich seine Dämonische Gestalt wieder und nahm die menschliche an. „Das werde ich“, sprach er schließlich leise.
„Sei stark Wahn Lacure d Fay.“Wieder sprach diese Stimme zu ihm.
Orcalus ging auf einmal in die Knie. Es war nicht Lara die zu ihm sprach.
Im Schein des Lichtes hinter dem Altar wurde eine Frau sichtbar. Sie hatte rotes mittelanges Haar, ein junges edles Gesicht und leuchtende grüne Augen.
Sie war völlig in weiße seidene Gewänder gekleidet und in der Hand trug sie einen Stab dessen Kristall an dessen Ende dieses Licht ausstrahlte.
„Wisse, dort wo Lara nun ist ergeht es ihr gut. Sie hat sich für dich geopfert damit du leben kannst. Wirf dieses Geschenk nicht einfach weg. Lass dieses Opfer nicht umsonst gewesen sein. Dein Schicksal wurde geändert. Dass Mal der Schatten hat seinen Schrecken verloren. Dennoch. Du bist das Kind der Dunkelheit. Es wird eine Zeit kommen in der du kein Licht mehr siehst. Wisse, dass es immer ein Licht geben wird, denn sie ist immer bei dir. Bewahre stets einen Platz für sie in deinen Herzen und dieses Licht wird nie vergehen.“ Wahn hatte sich erhoben und lauschte der jungen Frau. Sie wandte sich dem am Boden knienden Dämon zu.
„Mein geliebter Orcalus“, sprach sie sanft. Der Dämon
richtete sich auf. „Zu lange schon hast du dich versteckt und in den Schatten gehalten. Ich bitte dich geh zurück nach Sanctaris. Unterstütze Aresteria und Flamir. Stehe diesem jungen Mann ebenfalls zur Seite in Zeiten der Not.
Sein Schicksal wurde verändert und sein Kampf ist noch lange nicht vorbei.
Helfe ihm zu erkennen wer er wirklich ist.“
Orcalus sah zuerst zu Wahn und dann wieder zu der jungen Frau. „Wie du wünscht Avestia.“ „Dies ist also die Hüterin Avestia“, murmelte Wahn. Er wischte sich die Tränen aus den Augen. „Nun denn“, sprach sie weiter. „Folge Orcalus. Er wird dich leiten und sein Wort ist weise. Sei stark bei allem was dich erwartet und verliere nie die Hoffnung, Kind des Schicksals.“ Wahn machte einen Satz nach vorne als die Frau sich begann aufzulösen. Mit ihr verschwand auch Lara vom Altar.
„Sag ihr das ich sie Liebe“, rief er ihr zu.
Sie lächelte. „Das weiß sie bereits.“ Mit diesen Worten verschwand sie im Licht und der helle Schein verblasste. Wahn sah betroffen auf den leeren Altar.
„Ich danke dir Lara. Du hast mir gezeigt das es etwas gibt für das es sich zu kämpfen lohnt. Ich werde dich nie vergessen. Finde deinen Frieden“, sprach er leise. Ein Windzug erfasst sein schwarzes Haar und trug eine letzte Träne mit sich fort.

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Orcalus ergriff die dunkle Waffe. Sie leuchtete in einem Dämmerlicht.
Wahn wirkte verwirrt. Wie konnte der Krieger sie nur so einfach nehmen, wo sie doch den meisten versucht hatte die Seele zu entreißen. Der Dämon richtete die Klinge aus. Wahn wich zurück. „Was soll das?“, wollte er wissen. Er hatte jetzt schon genug von diesen merkwürdigen Ritual. „Geh nun. Finde dich selbst und erkenne die Wahrheit.“ Orcalus schoss nach vorne und rammte die Klinge in Wahns Leib. Dieser riss die Augen auf. Alles ging fiel zu schnell.
Dunkelheit umfing ihn. Seine Brust sendete einen pochenden Schmerz aus.
„Aber warum?“ brachte er noch hervor bevor er die Augen schloss. War dies der Tod der ihn nun zu sich holte. Alles was er noch hörte war ein Aufschrei. Sein Name wurde geschrien. Dann war dort nichts mehr. Nur noch Leere und völlige Schwärze. Sein Gefühl verging.

Das Pochen seines Herzens hatte aufgehört. Der Schmerz war gewichen. Er fühlte sich seltsam, fragte sich warum er überhaupt noch etwas fühlte. Wahn öffnete die Augen. Es war finster, doch ein seltsamer roter Schein leuchtete ihm in der schwärze. Wo war er hier? Langsam richtete er sich auf. Im Licht dieses roten Scheins entdeckte er ein paar Ranken. Sie waren eng miteinander verschlungen und versperrten ihn somit den Weg.
Durch die Lücken strahlte das rot. Er musste dort hindurch. Wahn wollte die Krallen ausfahren um die Ranken zu zerschneiden, doch nichts geschah. Der Versuch sich zu verwandeln blieb nur bei einem Versuch. „Was ist nur los mit mir?“ murmelte er irritiert. Er hielt inne und versuchte in sich hinein zu horchen. Dann erschrak er.
Da war nichts. Er konnte die dunkle Kraft in sich selbst einfach nicht mehr finden.
Sie war fort. Der Dämon in ihm war einfach verschwunden. Wahn breitet seine Flügel aus. Ein weißes Leuchten drang durch die Dunkelheit. Weiß? Wie konnte das nur möglich sein. Der Fial-Dark war fort. Der Dämon in Wahn war einfach nicht mehr da. Er war verwirrt und konnte sich das Ganze nicht erklären. Nun berührte er einfach die Ranken mit der flachen Hand, wie als wüsste er was zu tun war. Tatsächlich zogen sie sich nun zurück und gaben den Weg frei. Wahn folgte dem Leuchten. Er hatte ein ungutes Gefühl als er sich den roten Schein näherte. Dann wurde er komplett von ihm eingehüllt. Der Geruch von Blut stieg ihm in die Nase. Der junge Mann blickte nach unten. Er stand knietief in einen See aus den dunklen rot und schreckte zurück. Was ging hier bloß vor sich?
Nun konnte er sehen was am Ende des roten Lichtes auf ihn wartete. Etwas vor ihm stand ein Thron errichtet aus zahlreichen Totenschädeln. Auf diesen saß eine dunkle Gestalt. Zwei paar gewaltige Schwingen ragten am Rücken empor. Feuerrote Augen traktierten ihn eindringlich. Die Lippen die zerfetzt wirkten, waren zu einem hämischen Grinsen verzogen das so grotesk wirkte das es Wahn eiskalt den Rücken herunterlief. Dort auf den Thron saß er.
Der Fial-Dark. Er selbst. „Wie kann das sein?“, murmelte Wahn. Der Dämon richtete sich etwas auf. „Ich habe dich bereits erwartet.“ Es war nun tatsächlich seine Stimme die zu ihm sprach doch sie wirkte nun weitaus gefährlicher. „Hier in diesen Hallen der Wahrheit wirst du deine erkennen. Du kannst nicht entkommen. Wahn Lacure d Fay“ „Lass mich gehen“, sprach Wahn. „Du hast doch meinen Körper verlassen und kannst nun tun und lassen was du willst. Hier in diesen Hallen. Gefangen in der Dunkelheit. Aber ich will frei sein. Frei von dir und deinen scheußlichen Taten.“
Der Dämon lachte. „Sie waren auch deine Taten. Alles was ich begehrte, wirst auch du bald schon begehren. Du gehörst mir!“ Wahn fuhr auf.
„Ich bin nicht wie du. Mein Wunsch war es niemals zahlreiche Menschen zu töten. Jenen die ich meine Freunde nenne zu verletzen. Ich wollte nicht, dass sie stirbt. Durch dich habe ich alles verloren.“ Wieder lachte der Dämon.
„Oh du Narr. Und wie es dein Wunsch war. Du wolltest andere Leiden sehen.
Du wolltest deine Freunde strafen. Du lerntest zu verachten und genau all das machte mich stark.“ Ich bereue meine Taten“, erwiderte Wahn.
„Und wenn ich es kann werde ich Buße dafür tun. Wenn es sein muss mein Leben lang. Aber ich lasse mich von dir nicht mehr lenken.“ Der Fial-Dark erhob sich vom Thron. Mit langsamen Schritten kam er auf ihn zu. „Du bist verdorben bis aufs Blut. Dein Leben besteht nur noch aus Hass, Zorn, Verzweiflung und Einsamkeit.
Dein Hass nährte mich, deine Wut stärkte mich und mit mir wurdest auch du stark. Ohne mich bist du niemand.“ [/#4080BF]Er packte Wahn am Kinn und zwang ihn somit ihn anzusehen. Die zerfetzen Lippen des Dämons formten langsam Worte. „Ich bin du. Und ich werde immer du sein. Du gehörst mir. Stell dich deinen Sünden.“
Wahn bemerkte aus den Augenwinkeln eine Bewegung aus dem Blut. Gesichter zeichneten sich darauf ab. Sie hatten die Münder weit aufgerissen. Ihre Schreie erfüllten nun die Halle. Etwas griff nach ihm und begann an seinen Beinen zu zerren. Ihn überkam die Panik. Immer mehr bleiche Hände griffen aus dem Blut heraus und packten ihn. Er wollte schreien, doch der Dämon hielt ihn immer noch eisern fest. „Stell dich deinen Sünden“, wiederholte er nochmals, dann ließ er ihn einfach los. Ehe Wahn reagieren konnte zog man ihn mit gewaltiger Kraft unter die Oberfläche des Sees aus Blut, der plötzlich unendlich tief war. Die Gestalt des Dämons verschwamm mehr und mehr, während Wahn in die tiefe gezogen wurde. Er kämpfte um Luft. Eine Vielzahl von verrotteten Gestalten schwammen um ihn herum. Manche ihrer Gesichter kamen ihm bekannt vor. Menschen die er einst ermordet hatte. Würde ihn nun die Rache seiner Opfer ereilen. Würde er in ihrem Blut ertrinken?
Er schrie. Die Luft konnte er nicht länger halten. Blut strömte in seine Lunge.
Er hatte das Gefühl sie wurde explodieren. Dann wurde es still. Die Schreie verstummten. Er schloss die Augen und sein Körper trieb im See von Blut.
Die Toten ließen von ihm ab. Als Wahn nochmals leicht die Augen öffnete sah er eine helle Gestalt auf sich zukommen. Sie hatte braunes Haar und trug weiße Gewänder. Die Frau streckte eine Hand nach ihm aus. Ihre Gestalt blieb von dem Blut seltsam unberührt. Er erkannte sie. Er kannte ihren Namen. In Gedanken sprach er ihn aus. Sie war bei ihm.
„Steh auf Wahn. Erkenne die Wahrheit. Erkenne wer du bist.“
Als sie die Worte ausgesprochen hatte, folgte eine andere Stimme.
„Du gehörst mir!“ hörte er den Dämon in seinen Kopf. „Ich bin du. Du brauchst mich.“ Wahn riss die Augen auf. Seine Flügel breiteten sich aus. Mit gewaltigen
Schwingenschlägen und rudernden Armen arbeite er sich zur Oberfläche empor. Plötzlich war ihm alles klar. Die Erkenntnis der Wahrheit traf ihn hart.
Er wusste nun was zu tun war. Der junge Mann tauchte ruckartig wieder aus dem See des Blutes auf. Dann klammerte er sich an den schmalen Pfad aus Knochen der zum Thron direkt über den See führte und zog sich heraus. Der Dämon erwartete ihn bereits.
„Begreift du endlich?“ fragte er hämisch. „All das waren deine Taten. Ich lenke dich. Ich habe die Kontrolle über dich. Ohne mich bist du nichts. Ergib dich mir ganz und wir werden mächtiger sein als jemals zuvor. Du kannst mich nicht einfach verbannen.“ „Nein“, sprach Wahn und richtete sich auf. „Das kann ich nicht.“
Er ging auf den Dämon zu. „Ich war so blind. Stets versuchte ich mir einzureden das all die Taten nur dein Werk waren. Das Werk eines Dämons der in mir erwacht war. Ich versuchte dich zu verleumden und wollte nur noch frei von dir sein.
Was für ein Narr ich doch war. Damit habe ich mir nur selbst belogen.
Ein Gefängnis für mich selbst geschaffen und die Kontrolle verloren. Je mehr ich versuchte dich zu verdrängen des so stärker wurdest du.“
Der Dämon legte den Kopf leicht schief. Wahn sprach weiter.
„Du bist die Dunkelheit in mir. Ein großer Teil meiner selbst. Ohne mich könntest du niemals sein. Denn du lebst nur durch mich. Mein Leib ist auch der deiner.
Du warst stets ein Teil von mir. Mein Leben meine Kraft und sogar meine Seele. Nun verstehe ich den Sinn dieser Prüfung.“ „Gar nichts verstehst du“, raunte der Dämon. „Wenn du dich weigerst werde ich dich vernichten.“ Wahn kam immer näher. „Das kannst du nicht“, sagte er entschlossen. „Ich sollte erkennen wer ich wirklich bin. Ja ich bin der Fial-Dark. Du bist nur ein Abbild meiner selbst und nun fordere ich das zurück was mir gehört. Ich will wieder eins sein. Denn das ist es was mich ausmacht, was ich bin.“
Er streckte seine Hand aus. Der Dämon wich zurück. „Das wagst du nicht“, knurrte er. „Gib sie mir zurück“, sprach Wahn überzeugt. „Ich bin das Kind der Dunkelheit und mein ist dieser Leib.“ Der Dämon brüllte auf, als ein dunkles Licht ihn umhüllte, ausgehend von Wahns Hand. Der junge Mann spürte wie der Dämon sich zu regen begann. Er fühlte sein erwachen und das alte Gefühl kehrte langsam in ihn zurück. Sein Körper bebte. Die Gestalt vor ihm löste sich langsam auf. Da war sie wieder. Die dunkle macht in seinen Leib. Erneut begann sich sein Körper zu verformen. Nun war der Teil den er zuvor gemisst hatte wieder zurück. Körper und Seele waren wieder eins. Licht und Schatten geeint in einem Wesen.
Wahn stieß einen Schrei aus als er das Gefühl hatte seine Knochen brachen.
Das Dämonische Schwingenpaar entglitt seinen Rücken. Die weißen Schwingen begannen sich zu verdunkeln. Krallen glitten aus seinen Fingern. Reißzähne bildeten sich in seinen Mund. Er schmeckte Blut auf seinen Lippen. Sie waren zerfetzt. Wahn erinnerte sich an die Experimente. Bei einen dieser hatte man seine Lippen nahezu verätzt. Nicht ohne Grund trug er in Dämonsicher Gestalt stets dieses eiserne Gestell vor den Mund. Doch nun lagen sie frei. Es würde noch lange dauern bis sie in dieser Gestalt verheilt waren. Auch wenn er den Grund hierfür nicht verstehen konnte. Der junge Mann ging in die Knie bis die Verwandlung vollständig abgeschlossen war. Erst als der Schmerz nachgelassen hatte erhob er sich langsam und betrachtete seine Hände, nun wieder mit schwarzen Krallen bewehrt. Er fühlte die dunkle Kraft durch sich strömen. Sein altes und unveränderliches Erbe. Schließlich breite er die Schwingen aus, beide wieder schwarz wie die Nacht, riss den Kopf hoch und stieß ein unmenschliches Gebrüll aus. Das war es was er war. Was er immer sein würde. Die Wahrheit die er nicht erkennen wollte. Er war niemals gefangen in den Leib eines Dämons. Er war selbst dieser Dämon. Der Fial-Dark aus der elfischen Prophezeiung. Sein Schrei hallte durch die Finsternis und der rote Schein war fast vollständig erloschen.

Er riss die Augen auf. Ein seltsames Gefühl durchzog seine Brust. Doch trotz der Wunde die sich dort befand tat sie nicht sonderlich weh. Nun registrierte er, dass er auf den Boden lag. Die dämonische Gestalt hatte er noch nicht ganz abgelegt.
Wahn schüttelte sich. Alles verschwamm vor seinen Augen. Ganz dumpf drangen Stimmen zu ihm heran. Jemand legte ihm eine Hand auf die Schulter. Ihm war es schlecht. Nicht länger konnte er verhindern sich zu übergeben.
„Langsam junge“, Es war Flamirs Stimme die er nun hörte. Wahn sah zu ihm auf. Echte Sorge lag im Blick des Rothaarigen. Als er neben sich sah entdeckte er das Schattenschwert. Dessen Klinge war blutig. Vermutlich sein eigenes. Er erinnerte sich daran wie Orcalus ihm die Klinge durch die Brust rammte. Nun lag es in seiner Nähe. Seine Brust wies zwar diese Verletzung auf doch es war bei weiten nicht so schlimm wie es sein hätte müssen.
Orcalus stand etwas abseits. „Hast du gefunden wonach du gesucht hast“, fragte dieser. „Weißt du nun wer du bist?“ „Ich fand die Wahrheit“, antwortete Wahn ihm leise. Dann stellte er sich aufrecht hin. „Nun weiß ich wer ich bin. Wer ich immer war. Von Geburt an trage ich dieses dunkle Erbe in mir, Ich war nie ein Mensch und auch nie ein normaler Meridianer. Stets floss das dunkle Blut in meinen Adern. Mein Leben machte mich zu dem was ich nun bin. Nicht die Imperialen. Sie veränderten nur meinen Körper, doch mein Blut formte mich letzten Endes.
Die Gabe des Kindes der Dunkelheit, sich anzupassen und alle Kräfte zu nutzen. Der Fial-Dark war stets mein eigenes Fleisch und Blut. Die Dunkelheit schon immer ein Teil von mir. Ist es das was du mir mit dieser Prüfung zeigen wolltest?“
Der Dämon trat einen Schritt näher. „Die Seele des Fial-Darks zu betreten erschien mir die Beste Lösung. Deine Seele.“ „Meine Seele?“ fragte Wahn verwirrt. „Ja“, erwiderte Orcalus. „Dies war der Ort an dem du die Wahrheit gefangen hieltst.
Das Gefängnis deiner Seele.“
Wahn schwieg. Er rief sich die Ereignisse die sich vor kurzen abgespielt hatten nochmals in Erinnerung. Hatte er diesen Ort wirklich aus seinen Ängsten und Gefühlen geschaffen?
„Ich habe sie dort gesehen“, meinte er schließlich leise. „Sie war dort. Lara.“ „Sie wird immer bei dir sein.“, gab Orcalus ihm zu verstehen. „Der weiße Engel wacht über dich.“ Der junge Mann sah zur Decke hinauf. Langsam änderte sich seine dämonische Erscheinung bis sie wieder den Menschen zeigte. „Ich verstehe“, meinte er schließlich. „Und ich danke ihr dafür.“

In völliger Dunkelheit wanderte er. Es war kalt und ein kühler Wind kam ihn entgegen.
Die scharfen Augen durchdrangen den Schleier der Finsternis. Weit in der Ferne konnte er ein rotes Licht erkennen. Warum war er hier. Was war dies für ein Ort.
So leer und vollkommen von der Dunkelheit verschlungen. Niemand sprach zu ihm. Niemand stand an seiner Seite. Er war vollkommen allein an diesen verlassenen Platz. Wahn schüttelte den Kopf. Nein tief in seinen Herzen gab es dieses eine Licht.
Sie war bei ihm und würde ihn nicht verlassen. Kaum als er dies dachte erschien vor ihm ein helles Leuchten. Die Gestalt einer jungen Frau war in ihm zu erkennen. Sie war es. Der Engel der sein Herz berührte. Doch etwas an ihren Blick war anders. Sie hatte Furcht. Tränen rollten ihre Wangen hinab. Mit leiser Stimme sprach sie zu ihm. „Vergib mir Wahn. Vergib mir was ich getan habe.“ Sie verschwand einfach in der Dunkelheit. Wahn konnte es nicht verstehen. Warum bat sie ihn um Verzeihung? Was war es das sie so tief erschütterte? Die Umgebung verschwamm, als sie sich wieder zusammenfügte befand er sich an einen völlig anderen Ort.
Er erkannte die Statuen der alten Hüterinnen und ihrer Wächter. Am Ende der steinernen Stufen stand der Altar. Doch dieses Mal war es anders. Es gab kein warmes Licht an diesem Ort. Die Statuen weinten blutige Tränen. Alles war vollkommen in Dunkelheit gehüllt. „Vergib mir“, hörte er nochmals Laras Stimme.
In seinen Händen lag plötzlich das Schattenschwert. Als er sich umdrehte sah er wieder dieses rote Licht und nun erkannte er auch woher es stammte.
Eine Vielzahl von roten Augen, waren auf ihn gerichtet. Tiefes Knurren erfüllte die Umgebung. Aus schwarzen Nebeln drangen sie.
Schattenhafte Kreaturen grotesk und gierig. Wahn begab sich in Position.
Von allen Seiten bis auf den zerfallenen Tempel kamen sie. Ihre Konturen waren unwirklich verschwammen und fügten sich wieder zusammen. Sie kamen langsam auf ihn zu. Der junge Mann erhob sein Schwert. Er war bereit. Wahrscheinlich würde er sein ganzes Leben lang kämpfen müssen, um das zu schützen was ihm lieb war und auch sich selbst. Dies war wohl sein Schicksal. Doch was würde noch folgen? Was hielt dieses Schicksal für ihn bereit. Er trug Dunkelheit in sich.
Er war der Träger des alten Blutes. Hier und jetzt stand er hier, mit Schattensang in seinen Händen. Er war bereit zu kämpfen. Wahn streckte seinen Arm aus und winkte die Feinde zu sich heran. „Kommt schon“, sprach er. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Weit in der Ferne fügte sich erneut eine Kontur aus Schatten zusammen. Riesiger als alle anderen. Gewaltige dunkle Schwingen breiteten sich aus. Eine Stimme drang zu ihm herüber, schneidend wie die Klinge eines Schwertes. „Kind geboren in den Schatten. Träger des dunklen Blutes. Befreie mich. Denn ich bin was dich ausmacht. Die Stimme der Endlosigkeit. Der Wunsch der Verlorenen. Die Rache der leidenden. Meine Macht ist allgegenwärtig. Du bist meine Schöpfung.“ Die Kreaturen fielen wie auf einen Befehl gehorchend über Wahn her. Schattensang sang ein Lied als Wahn das dunkle Schwert führte. „Vergib mir Wahn“, sprach Laras Stimme erneut. „Niemand kann ungestraft das Schicksal verändern.“ Sie verstummte und stattdessen hallte nochmals die andere Stimme in seinen Kopf. „Ich bin die Dunkelheit!“

Ende?