Ich habe gehört morgen soll wieder eine Warenlieferung in einen der Außenposten geliefert werden, meinte ein Mann der ebenfalls mit bei Caim und Jack saß sehr leise. Es war Alasdair, der ehemalige Kommandant des gefallenen neuen Imperiums. Der Halbelf sah wie auch all die anderen sehr mitgenommen aus. Seine Hände waren von Wunden übersäht. Auch er blickte etwas betroffen zu dem jungen Mann, doch dann nickte er ihm zu. Wenn du es geschickt anstellst Caim kannst du dieser verdammten Arbeit in den Minen mal für einige Zeit entkommen. Diese Warenlieferungen bedeuten zwar einen längeren Marsch aber allemal besser als das hier. Und wer weiß vielleicht bietet sich ja eine Gelegenheit, fügte er noch leiser an.

Gelegenheit für was? setzte Caim an. Zum Abhauen? Auch er sprach leise. Vergiss es. Ich erspare mir diese Folterei lieber. Die haben mich doch eh auf den Kicker weil ich sein Sohn bin. Da brauch man nur mal eine n Blick auf meinen Rücken zu werfen.

Als der Halbelf bereits zu einem Widerspruch ansetzten wollte wurde er gleich unterbrochen. Laß ihn, brachte Samael hervor. Der junge Mann lag auf einer der Liegen in der Nähe seines Bruders und hatte den rechten Arm quer übers Gesicht liegen so das die Augen verdeckt waren. Du weißt mehr als wir alle das es keinen Zweck hat. Wenn diese Möglichkeit bestehen würde dann würden diese Kerlen doch gar keinen von uns mit auf diese Lieferungen mitnehmen. Schon der erste Schritt in eine andere Richtung hat grausame Folgen. Der Schwarzhaarige nahm den Arm etwas zur Seite und blickte zu Alasdair. Dessen Gesicht wurde auf der linken Wange von einer Narbe geziert.
Nach einem Moment sah Samael jedoch zu Caim. Mit einem hat er aber Recht Kleiner. Du solltest die Gelegenheit nutzen um wenigstens mal von der Minenarbeit wegzukommen. Es ist ein leichter Job und ich müsste mal nicht auf deinen Hintern achten. Kurz grinste Samael bevor er jedoch wieder ernst dreinblickte.

Als ob du noch auf meinen Hintern achten müsstest schnaubte Caim und nickte schließlich. Ich wurde eh schon dem Liefertrupp zugewiesen. Ihr braucht euch also keine Gedanken zu machen. Etwas frische Luft wird mir wohl gut tun.

Sehr gut, meinte Samael. Der junge Mann drehte sich etwas auf der Liege. Mitten in der Bewegung stoppte er aber und verzog den Mund. Sein Rücken meldete sich. Noch während er versuchte irgendwie eine angenehme Position zu finden ging die Tür auf und zwei Wachen traten ein. Sofort deutete eine der beiden auf Samael. Dieser stöhnte nur. Was ist denn jetzt wieder? Langsam richtete er sich ganz auf. Überleg dir was du sagst, knurrte eine der Wachen. Los bewegen deinen Hinter. Du wirst verlangt. Nach einem Blick auf Caim in welchem er seinem Bruder zunickte lief Samael zu den Wachen. Diese warteten bis er an ihnen vorbeigelaufen war nur um den jungen Mann dann gegen den Rücken zu schlagen. Ich geh ja schon, knurrte dieser. Nur einen Moment später fiel die Tür auch schon ins Schloss. Alasdair blickte nur verwirrt hinterher. Er fragte sich was das nun sollte. Hatte Samael etwa wieder etwas angestellt?

Am nächsten Morgen wurden die welche für die Lieferung abkommandiert worden waren früh aus den Betten geholt. Caim hatte sich bereits bei den anderen eingefunden und wartete bis es los ging. Ein Wagen mit einen einzigen Pferd stand bereit. Der Rest der Säcke musste getragen werden. Zum Glüvck waren die schweren auf den Wagen. Als endlich die anderen eintrafen, gaben die Wachen den Befehl zum losfahren. Das Pferd setzte sich in Bewegung und die Männer folgten ihm. Vor ihnen öffnete sich das große Tor.

Hier nimm das, sagte der Mann und warf dem Mädchen eine Decke über. Als er sich hinkniete legte er einen Bogen neben sich auf den Boden. Der Mann trug eine schwarze Hose und ein ebenso dunkles Oberteil welches mit einer Kapuze versehen war. Diese trug er über den Kopf gezogen. Bis auf die Augen war das Gesicht des Mannes durch ein Tuch verdeckt. Über das rechte Auge verlief eine Narbe. Im Gegensatz zu dem linken wirkte dieses auch matter. Die Unterarme des Mannes wurden von ledernen Armschienen geziert. Auch an den Beinen und am Oberkörper befanden sich lederne Schutzelemente. Um die Hüfte trug er einen Gürtel während an seinem Rücken ein Köcher hing.

Danke Griffin, sagte das Mädchen und lächelte kurz als der Mann ihr eine Hand auf den Kopf legte. Sie selbst trug ein langes Kleid. Der Rock wie auch die Ärmel waren in einem dunkelblauen Ton gehalten. Das Oberteil selbst war rötlich. Um den Hals hing eine silberne Kette. Der Anhänger zeigte einen Drachen. Ihre langen braunen Haare fielen ihr über die Schultern. Mit ihren grünen Augen sah sie zu dem Mann während sie die Decke etwas enger zog.

Der Mann nickte nur. Wir können kein Feuer machen. Das würde uns verraten, aber das weißt du ja. Kurz schaute sich Griffin um. Sie befanden sich gerade zwischen rauen Gestein mitten in dem Gebiet des alten Imperiums. Ruh dich aus und rühr dich nicht, meinte der Mann nach einem Moment. Ich schau mich kurz um okay? Das Mädchen schaute ängstlich doch nickte sie leicht so das der Mann ihr kurz durch die Haare wuschelte und sich dann erhob. Die Braunhaarige sah ihmnach während er über die Felsen kletterte und verschwand. Sofort zog sie die Decke noch enger um sich und rutschte näher an die Felsen.

Der Trupp mit dem Wagen lief den einzig breiten schotternen Weg entlang. Dieser würde sie direkt zum nächsten Außenposten führen. Caim sog die Luft ein und genoss es einfach für einen Moment indem er kurz stehen blieb. Vermutlich würden sie bald eine Pause einlegen denn sie waren doch schon seit längeren Unterwegs. Deswegen holte er die anderen auch schnell wieder ein um keine Aufmerksamkeit zu erregen.

Griffin?, fragte das Mädchen leise als sie mehrere Geräusche hörte. Vorsichtig richtete sie sich etwas auf und schaute aus ihrem Versteck hinaus. Sehen konnte die Braunhaarige nichts, doch langsam wurde es auch dunkel. Schließlich setzte sich das Mädchen wieder zurück. Ihr Magen knurrte etwas, doch das Einzige was die Braunhaarige tat war die Decke wieder etwas mehr um sich zu wickeln. Sie wusste Griffin würde schon wiederkommen.

Wie Caim vermutet hatte heilt die Gruppe an um eine Pause zu machen. Das Pferd bekam etwas Wasser und die Männer durften sich kurz hinsetzten. Manche holten ihr Brot hervor das sie sich über den Tag einteilen mussten. Der junge Mann hatte keinen Hunger und lies seinen Blick stattdessen schweifen. Auch wenn alles trostlos wirkte in seiner Umgebung so tat es ihm gut einfach einmal aus der Stadt zu sein. Seinem Gefängnis.

Als sie ein Geräusch hörte schreckte das Mädchen aus ihrem Schlaf auf. Sofort blickte sie sich um. Von ihrem Begleiter fehlte noch jede Spur und so richtete sich die Braunhaarige etwas auf. Langsam zog sie sich a einem der größeren Felsen hoch um aus dme Versteck herauszusehen. Kaum hatte sie das gemacht fiel das Mädchen gleich weder nach hinten. Da bist du ja, kam es dunkel von einer Person. Diese trug einen langen Kuttenumhang so das das Mädchen nichts weiter erkennen konnte. Nein, brachte sie hervor und richtete sich schlagartig auf. Ohne groß zu zögern eilte die Braunhaarige durch die Spalten der zerklüfteten Landschaft. Hinter sich hörte sie die Schritte des Verfolgers. Immer wieder stolperte das Mädchen über die Felsen. Doch auch wenn sie sich dabei einige Schrammen zufügte lief sie weiter vor dem Mann fort.

Caim hatte etwas gehört. Kurz blieb er einfach nur stehen während die anderen weiter gingen. Dann lies er seinen Sack fallen und rannte los. Den Aufruf einer der Männer hinter ihm ignorierte er. Stattdessen eilte er über die Felsen. Etwas entfernt sah er nun das Mädchen und die dunkle Gestalt welche sie bedrohte. Caim näherte sich schnell und ergriff einen Stein welchen er nun nach der Person schleuderte. Such dir doch jemanden deines Kalibers rief er auf.

Der Fremde sah noch für einen Moment auf das Mädchen welches am Boden hockte, dann drehte er langsam den Kopf. Du solltest dich da lieber heraushalten wenn du noch etwas länger leben willst, kam es dunkel von ihm. Unter seiner Kutte zog er ein Schwert hervor und deutete nun auf den jungen Mann. Du bist mir nicht gewachen Kleiner also verzieh dich lieber.

Caim blickte sich suchend um und fand einen Stabilen Ast. Diesen nahm er nun auf. Wir werden ja sehen ob ich dir gewachsen bin oder nicht gab er zu verstehen und stellte sich Kampfbereit hin. Den Ast hielt er fest umschlossen.

Das Mädchen schaute verblüfft zu den beiden Männern. Der Jüngere war wirklich sehr schnell gewesen und hatte den Anderen wahrlich überrascht. Als er den Schlag spürte knurrte der Mann auf. Schlagartig drehte er sich um und schlug seinerseits nach dem jungen Mann aus.