Kann man so nicht ganz stehen lassen aber es geht um unsere Söhne. Sie brauchen Hilfe. Sailin wird ohnehin gehen ob ich hier bleibe oder nicht. Ich lasse sie nicht alleine. Dementsprechend steht es also fest. Wieder sah Wahn zu Aurelia. Ich glaube mit dem Messerchen wirst du bei mir aber nicht viel ausrichten können. Wie auch immer. Gehen wir bevor ich es mir anders überlege. Die Kinder sind wohl schon im Bett? fragte er noch in die Runde da es mittlerweile Abend war. Jack nickte. Ihr wart lange da draußen.

Sailin lief nun einfach an allen vorbei in Richtung Kinderzimmer. Kaum dort betrat sie dieses leise. Einen Moment lang sah die junge Frau einfach nur zu den drei Betten. Schließlich lief sie zu Neo. Bei dem Jungen angekommen zog Sailin seine Decke etwas zurecht, strich ihm leicht über die Wange und atmete schwer ein.
Keine Sorge, kam es von Elias der an der Tür aufgetaucht war. Wir werden auf sie achten. Ihnen wird nichts geschehen. Aber bist du wirklich sicher das ihr gehen wollt? Weder Wahn noch du seid... Der Weißhaarige unterbrach als Sailin auf ihn zukam und den Kopf schüttelte. Es geht um unsere Kinder. Das ist alles was zählt, reagierte sie leise. Nach einem weiteren Blick auf die Kleinen verließ Sailin das Zimmer wieder und stieß zu den Anderen. Wir können, sagte sie schließlich.
Aurelia nickte nur und zog eine Art Stein aus ihrer Tasche. Dieser war von einer Rune gezeichnet. Nargash hat ihn mir gegeben. Damit kommen wir direkt nach hause zurück, meinte sie knapp.

Wahn sah kurz zu der Rune. Dann wandte er sich ab und lief nochmals aus den Raum. Etwas später kam er wieder und hatte einen schwarzen Kapuzenumhang dabei, den er sich nun überzog. Dieser war unten etwas zerfetzt. Mehr brauchte er auch nicht. Also gut. Jetzt können wir.

Gut, nickte Aurelia. Die junge Frau setzte die Magie in dem Runenstein frei und nur einen Moment später tauchte ein Portal mitten in dem Wohnzimmer auf. Passt auf euch auf, hört ihr, reagierte Tailor doch sichtlich besorgt klingend. Sollen wir nicht lieber mitkommen? Schlagartig wandte sich Sailin um und schüttelte den Kopf. Die Kinder. Passt auf die Kinder auf, sagte sie so das Tailor schwer einatmete. Sicher machen wir das, reagierte Garrett nun. Der Rothaarige legte seine Hand auf die Schulter seines Bruder. Einen Moment lang sah Sailin die Jungs noch an, dann drehte sie sich einfach um und lief durch das Portal.
Kaum durch musste die junge Frau kurz etwas die Augen zusammenkneifen da sie doch in helles Licht blickte. Als sie diese langsam wieder öffnete hatte Sailin einen großartigen Ausblick auf eine weite Ebene. Die Sonne stand hoch am blauen Himmel. Eine kühle Brise umfing die junge Frau und sorgte dafür das ihre Haare etwas nach hinten geweht worden. Wo?, fragte sie leise während sie den Blick etwas senkte. Sie standen auf etwas drauf das sehr hoch war. Ihre Hände legte die Grünhaarige auf eine der vielen Mauerzinnen, welche sich vor ihr befanden um dann einen Blick nach unten zu riskieren. Schlagartig weiteten sich die Augen der jungen Frau.

Ich würde sagen der Stein hat nicht funktioniert meinte Wahn als er sich neben Sailin stellte und ebenfalls hinab blickte. Dann sah er zur Seite. Das ist der verdammte Wall. Wir sind wohl genau auf ihm gelandet. Was ne... Er stoppte plötzlich einfach. Der Blick seines einen Auges weitete sich als er nun in die andere Richtung sah.

Wahn was ist?, fragte Sailin etwas verwirrt. Fast gleichzeitig drehte auch sie sich um. Die juneg Frau stolperte etwas zurück wodurch sie mit dem Rücken gegen die Zinne prallte. Was zum...?, keuchte Sailin. Geschockt starrte sie auf das was sich vor ihr befand. Die andere Seite war in reinste Finsternis gehüllt. Nur ein kleines Stück wurde noch von der Sonne erhellt so das man das Ausmaß der katastrophalen Veränderung der Landschaft sehen konnte. Die Ebene welche sich hinter dem Wall auftat war reinste Ödnis. Kein einziger grüner Baum stand mehr dort. Blitze zuckten am Himmel. Doch keine einfachen sondern purpurfarbene. Ungläubig dreinblickend drehte Sailin den Kopf um erneut zu der hellen Seite zu sehen. Kaum getan schaute sie wieder zurück und schüttelte fassungslos den Kopf. Ich habe doch gesagt es ist furchtbar, murmelte Aurelia. Da wo es kein Licht mehr gibt sieht es so aus. Nur Lumina hat durch den Lichtdämon noch fruchtbare Erde und vor allem Leben. Kaum hatte die junge Frau dies gesagt sah man wie ein kleiner Vogelschwarm sich erhob. Friedlich zwitschernd flogen sie zum Himmel hinauf, zogen ihre Kreise und überquerten den Wall. Nur einen Moment später zuckte erneut ein Blitz über den dunklen Himmel. Ein Kreischen erklang dann fielen die leblosen Körper der Vögel in Richtung Boden. Sailin stand einfach da und schluckte schwer, während sich das Bild in ihren Kopf brannte.

---Fortsetzung folgt---