Wahn, brachte Sailin erschrocken hervor. Die junge Frau hatte gar nicht so schnell schauen können wie ihr Wächter auch schon am Boden lag. Eigentlich wäre sie sofort zu ihm gerannt, doch war dies eine gute Idee? Sailin hob ihren rechten unverletzten Arm etwas an und ließ ihren Stab in der Hand erscheinen. Lass die Finger von dem Siegel, brachte sie ernst hervor.

Behalte deine süße Lichtmagie bei dir meinte der Fremde. Du wirst sie anderweitig brauchen und auch nichts gegen mich ausrichten können und es ist ohnehin zu spät dafür. Er hob nun seine Hand an und legte Daumen und Mittelfinger aufeinander. Wenn du jetzt nichts tust wird es brechen. Viel Spaß dabei. Dann schnippte er einfach mit den Fingern. Eine dunkle Magie umgab den magischen Zirkel der sich dort befand.

Nein, keuchte Sailin auf. Die junge Frau wartete nicht lang und lief einfach zu dem Zirkel. Genau neben dem Fremden ging sie in die Knie. Gleich nachdem ihr Stab verschwand legte sie beide Hände auf den Zirkel und versuchte mit ihrer Magie seiner entgegen zu wirken.

Der Fremde lief nun einfach an Sailin vorbei und näherte sich dem Mann an dem Boden. Diesen packte er kurz am Kinn. Den Wächter hatte der Aufprall doch das Bewusstsein geraubt. Erbärmlich kam es von dem Mann in Kutten und er ließ ihn wieder los. Dann verließ er einfach den Raum.

Sailin kniete eine Weile am Boden und wirkte die Magie. Doch so sehr sie sich anstrengte das Siegel wurde immer schwächer. Sailin war verzweifelt. Sie wusste wenn das Siegel brach würden Ismaelia wie auch die anderen Länder von finsteren Kreaturen verwüstet werden. Sailin drehte den Kopf und sah zu Wahn, welcher entfernt noch am Boden lag. Tränen lagen in ihren Augen. Ich bin zu spät gekommen und nun..., flüsterte die junge Frau. Sie stand auf und trat neben Wahn. Bei ihm ging sie in die Hocke. Gleichzeitig nahm Sailin ihre Kette ab um diese dem Schwarzhaarigen in die Hand zu legen. Es tut mir Leid, brachte die Hüterin unter Tränen hervor. Ich muss das Siegel neu errichten. Mir bleibt keine andere Wahl.
Kaum gesagt beugte sich Sailin nach vorne und gab Wahn einen Kuss. Ihre Hand verweilte einen Moment auf seiner Wange. Gleich darauf richtete sie sich wieder auf. Noch kurz sah die Hüterin den Mann an, dann aber drehte sie sich um. Ihr Weg führte die Grünhaarige zurück zu dem Zirkel. Diesen betrat die Grünhaarige nur um gleich darauf erneut ihre Magie zu wirken.

Nach einer Weile regte sich Wahn wieder und fasste sich an den Hinterkopf. Ihm drehte sich alles. Der Schlag gegen die Säule war doch heftig gewesen und er hatte den Fremden einfach unterschätzt. Als er zu Sailin sah erkannte er sie mitten in den Zirkel stehend und eine leuchtende Magie umgab sie. Ruckartig stemmte er sich nach oben und rannte wenn auch etwas stolpernd zu der jungen Frau. Er konnte die Kräfte die nun wirkten deutlichen Spüren. Sailins Magie die eins mit der des Zirkels wurde. Was tust du da? rief er gegen den magischen Wind. Sailin nicht!.

Es ist zu spät Wahn, reagierte Sailin traurig klingend. Das Siegel bricht. Wenn ich jetzt nichts unternehme dann ist Goa in Gefahr. Das kann ich nicht zulassen. Während sie sprach wirkte die Hüterin ihre Magie immer weiter. Ich bin einfach zu spät gekommen. Es tut mir so Leid Wahn.

Aber das... kam es von Wahn. Das muss doch nicht so enden. Wir finden einen Weg. So wie immer. Wir können zu Avon gehen. Nach Lumina versuchte er es weiter. Du kannst mich doch hier jetzt nicht einfach sitzen lassen. Er ballte seine Hand zur Faust.

Dafür ist keine Zeit mehr, reagierte Sailin. Ihr lief eine Träne die Wange hinab. Ich will dich nicht verlassen, aber ich kann nicht zusehen wie das Chaos freigesetzt wird. Geh nach Lumina Wahn. Ich weiß du wirst einen Weg finden mir zu helfen. Nun lächelte die junge Frau leicht. Du bist doch mein Schwert. Schon vergessen?

Und du mein Licht erwiderte Wahn. Nein ich habe es nicht vergessen. Er senkte etwas den Kopf sah nun aber zu der Kette in seiner Hand und umfasste mit der anderen seine eigene. Ich finde einen Weg. Verlass dich darauf.

Das tue ich, antwortete Sailin. Ich glaube an dich Wahn. Man konnte die Traurigkeit ind er Stimme der jungen Frau heraushören. Nun musste sie nicht nur Wahn allein lassen. Ihre Kinder waren in der Menschenwelt und auch zu diesen würde sie nun nicht mehr kommen. Die Magie um die junge Frau nahm immer mehr zu. Ein helles Licht fing an erst Sailin und dann den ganzen Raum zu erfüllen. Ich liebe dich, hörte man Sailin noch sagen.

Wahn musste sich nun doch die Augen abschirmen dar das Licht zu grell wurde. So hob er seine Arme vor den Kopf. Als die Magie sich beruhigte senkte er sie wieder. Vor ihm befand sich nun ein bläulicher Kristall in welchen die junge Frau nun eingesperrt war. Langsam streckte er seine Hand nach ihm aus zog sie dann aber kurz bevor er ihn berührte wieder zurück. Wieder ballte er sie zu Faust und führte sie etwas an seinen Oberkörper. Dann drehte er den Kopf zur Seite. Ich finde einen Weg sagte er leiser. Nach einen weiteren längeren Blick zu ihr wandte er sich ab um den Tempel zu verlassen.

Ein Mann mit langen weißen Haare und heller Kleidung lief einen Saal im Tempel von Lumina entlang. Begleitet wurde er von zwei Wachen. Sie führten ihn zu einen der Zahlreichen Zimmer welche an den Seiten des Gebäudes lagen. Die Wachen blieben vor diesen Stehen und verneigten sich. Der Mann trat schließlich ein und lies seinen Blick kurz schweifen. Eine Priesterin befand sich noch im Raum zusammen mit einer weiteren Person. Diese saß einfach nur ruhig auf einer der Betten. Sehr lange rote Haare fielen über die Schultern des Mannes hinab. Die wohl einst weiße Kleidung war ziemlich zerrissen und verdreckt. Der Blick der gelben Augen starrte leer zu Boden. Noch während die Priesterin zu dem weißhaarigen trat weitete sich dessen Blick.

---------Fortsetzung folgt----------