Du würdest es nicht verstehen kleines Mädchen vernahm man plötzlich eine dunkle Stimme. Sie hatte einen gefährlichen Unterton. Eine eiserne Klaue kam aus den Schatten und legte sich auf den Kopf des Kleinen weißen Drachens. Diesem schien das jedoch zu gefallen, da er den Hals etwas hoch reckte.
Der Kampf wird nicht eingestellt werden und wer sich uns in den Weg stellt wird zum Schweigen gebracht.

Sailin erschauderte etwas bei der Stimme. Dann aber sah sie zu der Person im Schatten. Woher willst du wissen, dass ich es nicht verstehe? Du sagst ja nicht einmal, worum es geht. Niemand hier hat euch etwas getan. Also warum tut ihr das?

Es wird keine Erklärung dazu geben. Sprach die Gestalt auf den Thron. Für unser Vorhaben müssen wir dabei so vorgehen. Tote sind dabei ein notwendiges Übel. Vielleicht mögt ihr nun denken wir haben diesen Krieg angefangen doch noch hat er nicht einmal begonnen. Das soll euch als Antwort genügen. Kehrt zurück nach Santcaris.
Auch zu sagen mischt euch nicht ein, sind nur verschwendete Worte. Das werdet ihr ohnehin tun. Also tragt die Konsequenzen.

Sailin sah geschockt zu der Person und dann zu Laree. Das konnte doch nicht wahr sein. Was diese Gestalt sagte, machte wirklich keinen Sinn für sie. Doch es klang gar nicht gut. Sailin sah wieder zu dem Thron. Wer ist dieser Lord? Ich habe gehört wie die Schatten, welche Kempten angegriffen haben das riefen. Bist du das vielleicht?

So werde ich hier genannt das ist wohl wahr. Er wandte seinen Kopf zu Nocturn. Begleite sie hinaus. Ich denke, sie haben genug gehört. Der kleine weiße Drache, richtete sich auf zwei Beine und platzierte seine Vorderbeine an der Seite des Throns. Er versuchte hinauf zu gelangen. Dabei schlug er kurz mit den Flügeln.
Laree protestierte. Aber ihr könnt uns doch nicht so einfach abfertigen. Er winkte ab. Wir sehen uns wieder, verlasst euch darauf.

Sailin und Laree wurden wieder hinausbegleitet. Die beiden Frauen liefen zu den drei wartenden, kaum das sie die Stadttore durchquert hatten. Helena und die beiden Männer schauten auf. Und? Was habt ihr erfahren?, fragte die junge Frau. Sailin zuckte mit den Schultern. Nicht wirklich viel. Die beiden berichteten, was sie gesehen und gehört hatten.
Das klingt gar nicht gut, meinte Helena als die beiden fertig waren. Geoffrey verschränkte die Arme. Ich frage mich, wer dieser Lord wohl ist. Doch ich denke, wir sollten weiteres lieber woanders besprechen. Nicht das, die noch auf die Idee kommen uns anzugreifen

Er scheint eine Art Dämon zu sein, sprach Laree und strich sich durch das rote Haar. Dieser sogenannte dunkle Lord meine ich. Die Gruppe saß an einem Lagerfeuer und wärmte sich etwas auf. Woher bist du dir das so sicher? fragte Diablo.
Larre schauderte. Allein die Stimme sie klang bösartig und irgendwie verdorben.
Wobei ein weißer Drache sich wohl kaum bei einem Dämon aufhalten würde, was? hackte der Mann mit dem weißen Mantel nach. Das verstehe ich auch nicht so wirklich, gestand Laree. Aber dieser Kerl ist kein Mensch, da bin ich mir sicher. Diese Stimme. Sie sprach mehr in meinen Kopf als zu uns direkt.

Sailin nickte. Schon dieser Schwanz ist ein klarer Beweis. Ich glaube nicht das ein Mensch oder etwas Ähnliches so etwas hat. Ich finde es etwas verwunderlich das überhaupt ein weißer Drache da war. Ich dachte Flamir wäre zusammen mit seinem Bruder der letzte noch lebende. Helena saß da und hielt ihre Hände etwas in die Richtung des Feuers. Ich frage mich was dieser sogenannte Lord vorhat. Ob er gegen Sanctaris ziehen will? Geoffrey hielt seine Lanze fest, welche gegen seine Schulter gelehnt war. Ich fürchte Antarres steht wieder etwas Schlimmes bevor.

Etwas später in der Nacht saß Laree auf einen Felsen uns sah zum Nachthimmel hinauf. Die Sterne waren zu sehen. Ihre Gedanken waren bei ihm. Sie musste an die schönen Momente denken, und an diese Geborgenheit in seiner Nähe. Nun war er jedoch für immer fort. Eingesperrt, verbannt und versiegelt auf das die Bestie Anima nie wieder über Antarres herfallen konnte. Laree seufzte und winkelte ein Bein an. In der anderen Hand ließ sie ein kleines Licht entstehen

Sailin konnte nicht schlafen und so richtete sie sich auf. Es war schon eine ganze Weile her, das die junge Frau eine ganze Nacht durchgeschlafen hatte. Immer wieder musste sie an ihren Verfolger denken. Die junge Frau sah durch ein kleines Licht das Laree etwas abseits auf einem Stein saß. Sailin stand auf und lief zu der rothaarigen Frau. Laree?, fragte Sailin vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken. Kannst wohl auch nicht schlafen. Ich muss daran denken was vielleicht wieder auf uns zukommt und da habe ich mich etwas gefragt. Ich fühle mich nicht besonders stark und meinen Freunden konnte ich nicht so richtig helfen. Sailin ließ sich auf den Boden sinken und schaute zu Laree hoch. Kann man das heilen lernen oder ist das eine angeborene Fähigkeit?

Laree sah die junge Frau erstaunt an. Dann aber lächelte sie. Magie kann man erlernen. Wenn man sich genügend Zeit nimmt und auch den willen dazu besitzt. Die angeborene Magie ist zwar stärker, aber das Heilen ist dennoch möglich zu erlernen. Wenn auch eingeschränkt, falls keine natürliche Begabung in einem Steckt. Aber viele wissen nicht einmal, was da in ihnen schlummert. Sie senkte die Hand und die kleine Lichtkugel flog nun eigenständig. Mir war die Magie angeboren. Aber ich konnte nicht damit umgehen. Ich habe die Menschen verletzt die mir nahestanden. Also bin ich geflogen.
Jahre später traf ich dann auf Wahn. Er war verzweifelt durch den Verlust seiner Freundin Lara. Und durch diese Verzweiflung hatte er sich selbt verflucht an ihrem Grab zu Wachen. Mit seiner eigenen Kraft sozusagen einen Fluch auferlegt.
Sie sah kurz weg. Zu diesem Zeitpunkt fürchtete ich immer noch darum einen Fehler zu begehen, da ich meine Magie nicht kontrollieren konnte. Letzten Endes gelang es uns Wahn von diesem Fluch zu befreien. So lernte ich ihn kennen, wie er wirklich war. Laree fing das Licht wieder ein. Als ich wieder einmal die Kontrolle verlor, kam er zu mir und bat seine Hilfe an. Durch ihn lernte ich die Magie in mir zu Kontrollieren. Wahn sagte immer, wenn ich es wirklich will, dann funktioniert es auch. Magie fängt mit dem Glauben an die eigenen Fähigkeiten und vertrauen an. Vertraue auf das, was in dir steckt und glaube an sie.
Laree legte den Kopf etwas schief. Auch du trägst die Magie schon in dir. Selbst wenn sie etwas wild wirkt, so ist sie nur das, was du aus ihr machst.

Verstehe, sagte Sailin und sah Laree an. Ich habe nie Magie beherrscht. Erst als Wahn mir mit seinem Blut das Leben rettete, bekam ich sie. Damals hätte ich beinahe Myst getötet, als sie ausser Kontrolle geriet. Wahn hat mir dann dabei geholfen sie zu beherrschen, so das sie nicht einfach aus mir rausplatzt. Kurz schaute Sailin auf ihre Hände. Du sagst also, ich könnte das Heilen lernen, wenn ich den Willen und Glauben dafür habe. Sailin hob ihren Kopf an und schaute die junge Frau ihr gegenüber an. Würdest du mir dabei helfen, wenn es dich nicht stört?

Aber sicher doch sagte Laree. Ich helfe dir gerne. Wir können auch gerne gleich damit anfangen. Ich kann ohnehin nicht schlafen. Wie sieht es bei dir aus?

Sailin schaute kurz zur Seite. Schlafen ist bei mir zurzeit so eine Sache. Dann drehte sie ihren Kopf wieder zu Laree. Von mir aus können wir gerne anfangen.
Laree erklärte Sailin in der Nacht wie sie sich auf die Kraft in sich konzentrieren sollte. Als erstes versuchten die beiden, das es Sailin schaffen sollte, eine kleine Lichtkugel entstehen zu lassen. Als die Sonne am nächsten Tag aufging, hätte es Sailin sogar fast geschafft gehabt. Nachdem die Männer und Helena erwacht waren, machte sich die kleine Gruppe wieder auf den Weg. In jeder Pause, welche sie einlegten, und auch in einigen Nächten saßen die beiden Frauen zusammen. Nach einer Weile schaffte es Sailin die kleine Lichtkugel zu erschaffen und schweben zu lassen. Laree erklärte ihr dann, wie sie sich auf die Kraft in ihren Händen konzentrieren sollte. Dies sollte der nächste Schritt zum Erlernen der Heilung sein.
In einer weiteren Nacht saßen die beiden wieder zusammen. Sanctaris war laut Diablos Aussage nur noch einen Tagesritt entfernt. Sailin schaute auf ihre Hände. Sie hatte es geschafft, sie leicht leuchten zu lassen. Freudig schaute sie Laree an. Diese nickte ihr zu. Sieh an. Habe ich dich endlich gefunden, ertönte plötzlich eine Stimme aus dem Dunklen. Sailin sprang sofort auf. Verdammt, murrte sie. Helena schrak zusammen mit den beiden Männern aus dem Schlaf, als diese bedrohlich klingende Stimme zu vernehmen war. Die junge Frau packte ihren Bogen, während Geoffrey seinen Speer aufhob. Sailin du hast dich diesmal gut versteckt. Ich habe wirklich eine ganze Zeit nicht gewusst wo du warst. Doch jetzt ist das Spielchen mal zuende. Aus dem Schatten trat eine Person in das Licht des Lagerfeuers. Die war komplett verhüllt von einem schwarzen Umhang.

Diablo zog einen kleinen Dolch hervor, den er stets bei sich trug. Was soll das hier. Was willst du von ihr und wer bist du? Denkst du, du kannst hier einfach hereinspazieren, ihr drohen und wir sehen nur zu? Laree wirkte alarmiert und brachte ihren Stab in Stellung.