Kara legte den Kopf schief. Sie war froh zu hören das die Hüterin nicht gleich sterben würde. Was habt ihr mit ihr gemacht? Ich mein was kann das Imperium was in Sactaris nicht möglich ist? Kara sah kurz zu Wahn. Sie verstand irgendwie auch nicht das er seine Liebe ins Imperium holte.

Belial schien kurz zu überlegen dann aber antwortete er. Die Leute der Lichtseite würden es niemals fertigbringen in den natürlichen Kreislauf einzugreifen. Wir allerdings schon. Wir nutzen Mittel die sie niemals anrühren würden. Für das Licht wäre es ein Sakrileg. Für uns ist es eine Art Dinge zu tun die andere nie schaffen werden. Sogar den Tod verhindern. Nun gab Wahn einen Abfälligen Laut von sich. Zum Beispiel sich anmaßen Mensch und Maschine einander zu vereinen und es Schöpfung zu schimpfen. Ohne weiter zu warten lief Wahn an Belial vorbei. Zum Beispiel seufzte der Mann mit der Augenbinde.

Kara nickte nur zaghaft, dann folgte sie den beiden Männern. Und ihr schaffst das auch bei der Hüterin? Auch wenn diese Verderbnis sie eigentlich umbringen würde. Kara war nun doch erstaunt. Die junge Frau war das schon als sie Wahn nach seiner Behandlung gesehen hatte. Es war noch immer erschreckend ihn nun so zu sehen. Kara blieb kurz stehen und sah Belial etwas erschüttert an. Aber ihr habt jetzt nicht so etwas gemacht wie bei Wahn. Oder?

Nun schüttelte der Imperator einfach nur den Kopf. Bei Wahn. Ich meine Anima standen uns ganz andere Möglichkeiten offen. Das kannst du nicht vergleichen. Die Hüterin wird lediglich am Leben gehalten schau es dir selbst an. Er deutet zum Eingang ins Labor.

Kara lief nun einfach an Belial vorbei und betrat den Raum. Nur wenige Schritte nach der Tür blieb die junge Frau stehen. Wahn befand sich bereits in dem Raum. Seine linke Hand lag auf dem Glasdeckel eines großen Behälters der mitten in dem Labor stand. Kara schaute nun direkt zu diesem Ding. Durch das Glas konnte sie ganz genau sehen das jemand in diesem lag. Es war die Hüterin. Ihre Augen waren geschlossen, während eine Atemmaske über ihren Mund und Nase gelegt worden war. Am Leib trug die Grünhaarige nichts anderes als ein kurzes Oberteil und eine Art Rock. Wie bei Wahn vorher wies dieser zwei Risse auf, so das die Beine der jungen Frau offen lagen. Das Stoffstück in der Mitte lag genau zwischen den Beinen und verdeckte das Wichtigste.
An dem linken Arm der Hüterin sah Kara zwei Schläuche. Einer war in Höhe des Handgelenkes, der Andere etwa in der Nähe des Ellenbogens. Kara fragte sich was genau durch diese Schläuche lief. Ein Piepsen klang aus einer Ecke des Raumes. Die Schwarzhaarige sah zu dem Gerät was dort stand. Einige Linien leuchteten auf dem Monitor auf. Kara vermutete das es wohl etwas mit Sailin zu tun haben musste.
Wehleidig sah die junge Frau schließlich wieder zu Wahn.

Wahn fuhr etwas über den Glasdeckel. Viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf doch er konnte keinen davon richtig fassen. Der Schwarzhaarige wusste nicht wie es weiter gehen sollte. Hier würde sie nicht an der Verderbnis sterben aber dennoch tat es ihm weh sie so zu sehen. Nun immer wieder? Wie oft würde er hier stehen und in dieses Gefäß schauen. Gab es denn noch Hoffnung das sie jemals wieder erwachte? Wahn zog seine verbundene linke vom Glas und winkelte sie etwas an. Für einen kurzen Moment starrte er sie einfach an, dann schlossen sich die mit den Metallklauen bewerten Finger. Wahn sank in die Knie mit den Kopf lehnte er schließlich am Rand des Gefäßes. Es sah aus als würde er gleich anfangen zu weinen doch irgendwie umging er diese Tatsache.

Die nächsten Tage verbrachte Wahn vorwiegend im Labor. Immer wenn Kara ihn dort drinnen sah stand er junge Mann vor dem Behälter und war in seine Gedanken versunken. Nach wie vor versuchte die Schwarzhaarige ihr bestes um wenigstens ein wenig für ihn da zu sein. Doch egal was sie machte Wahn war abweisend. Was auch immer sie sagte er drehte ihr irgendwie einen Strick draus so das sie sich dann nur noch schlechter fühlte. Ihr fiel auf das er auch zu den Anderen abweisend war, doch sie fühlte sich als ob es bei ihr besonders schlimm war.
Kara verlor nach und nach ihren Halt. Sie war sonst eine starke Frau, doch dies alles um sie herum nahm die junge Frau zutiefst mit. Das was mit Wahn geschehen war ließ sie schwächeln. Ihre Entscheidung bei ihm zu bleiben wurde immer mehr von ihr selbst in Frage gestellt. Was würde es denn noch bringen? Sie war seine Schwester, doch mehr war und würde es nie sein. Langsam wurde dies Kara mehr und mehr bewusst. Auch wenn sie sich wünschte es wäre mehr zwischen ihnen so blieb dies doch nur ein Traum.
Als Wahn wieder einmal in dem Labor stand betrat Kara es zaghaft. Ihr Blick war nur kurz auf den Behälter gerichtet, dann sah sie ihren Bruder an. Ich weiß das ich der allerletzte bin mit dem du reden möchtest, aber da ist etwas was ich dir gerne sagen würde. Von allen die hier sind habe ich wohl das wenigste Recht um mich bei dir aufzuhalten. Doch nach allem was geschehen ist wollte ich dich einfach nicht alleine lassen. Du bist mein Bruder und ich dachte ich würde dir vielleicht etwas helfen können. Die junge Frau atmete tief durch. Du hast alles verloren und da bin ich keine große Hilfe wenn ich dir immer nur auf die Pelle rücke. Ich würde gerne weiterhin an deiner Seite sein, doch weiß ich auch das du dies nicht erwünscht.

Wahn sah kurz vom Behälter auf und die junge Frau an welche sich seine Schwester nannte. Weißt du was. Es ist mir egal was du tust. Und du hast recht. Du kannst mir nicht helfen. Niemand kann das. Außerdem will ich keine Hilfe. Ich bin schon genug abhängig geworden. Mach was du willst. Du kennst mich nicht und du wirst mich nicht kennen lernen.

Kara starrte Wahn plötzlich einfach nur an. Das was er nun gesagt hatte war nur ein weiterer Schlag ins Gesicht. Tränen sammelten sich in den Augen der Frau. Das werde ich wohl wirklich nicht, sagte sie stockend. Auch wenn ich es sehr gerne getan hätte. Doch ich weiß wann ich unerwünscht bin und ich werde dir nicht mehr im Wege stehen. Die junge Frau wand sich nun einfach um. Ihr ging sovieles durch den Kopf. Sachen die sie Wahn noch gerne gesagt hätte, doch es wären nur verschwendete Worte. Er hatte seinen Standpunkt klar und deutlich ausgedrückt. Zu wissen das ich einen Bruder habe hat mich zum ersten Mal in meinem Leben Glücklich gemacht. Auch wenn ich für dich alles nur noch schlimmer gemacht habe als ich den Imperator nach Hilfe fragte war ich froh diesen Bruder nicht zu verlieren. Ich hoffe sie wacht wieder auf und du kannst irgendwann wieder glücklich sein. Nun verließ Kara den Raum ohne noch einmal nach Wahn zu sehen. Die Tränen rannen ihr auch noch über die Wangen als sie die Gänge herunterlief. Das die Imperialen sie in diesem Zustand der Schwäche sahen war ihr vollkommen egal. Sie gehörte doch eh nicht hierher.

Der junge Mann sah seiner Schwester hinterher. So blieb er eine Weile stehen. Dann aber wandte er sich ab und lief zu den Stuhl auf welchen er das meiste der letzten Zeit verbracht hatte. Missmutig lies er sich dort nieder. Dann griff er nach einem der Schläuche die dort über die Lehne hingen. Er wusste dies war seine einzige Möglichkeit Nährstoffe zu bekommen. In Gedanken ziemlich abwesend drehte er das Ende des Schlauches in seiner Klaue. Vermutlich würde er nun nicht länger mit nervigen Fragen seiner Schwester überhäuft werden doch war es richtig sie da raus rennen zu lassen?

Kara sah das große Tor hoch. Es war das Einzige was sie noch von der Stadt und dem restlichen der Welt trennte. Noch einmal wischte sich die junge Frau über die Augen, so wie sie es den ganzen Weg hierher immer wieder getan hatte. Doch es half nichts. Die Tränen liefen einfach weiter. Sie trug doch selbst Schuld an dem was nun passierte. Wäre sie doch nie losgezogen, dann hätte sie die Antworten nicht gefunden und es würde jetzt nicht so wehtun. Und das tat es gerade mehr als sich jemand vorstellen konnte.
Kara sah noch einmal zurück zu der Festung, welche sich hinter ihr aufbaute. Nach diesem einen Blick drehte sich die junge Frau wieder um und durchschritt das große Tor. Vor ihr ragte eine riesige Stadt auf. Sie war wie auch die Festung ziemlich dunkel. Der Himmel war da nicht gerade hilfreich um sie etwas heller wirken zu lassen. Auch das Maschinelle war mit in die Stadt eingebaut. Doch bei weitem nicht soviel wie in den Laboren selbst. Hier schien man sich eher auf das alte und magische zu besinnen. Dennoch war es anders als in Sanctaris. Kara schaute sich kurz um, dann aber setzte sie sich in Bewegung.Die junge Frau hatte keine Ahnung wohin sie lief, hoffte sie einfach nur den schnellsten Weg aus der Stadt zu finden. Auch hier in dieser sah Kara nicht wirklich Frauen. Immer mehr fragte sie sich was es damit auf sich hatte. Auch Kinder spielten nicht auf den Strassen. Man hörte auch keine. Hin und wieder merkte die junge Frau das sich die Imperialen zu ihr umdrehten. Es behagte ihr nicht, aber dennoch lief sie weiter.
Nach einer Weile drehte sich Kara um. Sie fühlte sich immer mehr beobachtet. Hinter ihr sah die junge Frau zwei Imperiale. Die beiden Männer trugen dunkle Sachen. An ihren Händen konnte Kara die spitzen Klauen sehen. Um die Hüfte des einen Mannes hing ein Gürtel. An diesem steckte ein Dolch. Beide Männer hatten einen merkwürdigen Gesichtsausdruck so das Kara sich wieder umwand. Nach einem kleinen Augenblick lief die junge Frau weiter, doch diesmal beschleunigte sie ihren Schritt. Durch das Klacken der Stiefel hinter sich wusste die Schwarzhaarige die beiden Männer waren noch immer hinter ihr. Wieder beschleunigte Kara ihren Schritt, soweit bis sie schließlich durch die Strassen rannte. Immer mal wieder sah sie dabei nach hinten. Die Imperialen verfolgten sie. Als sie nach einer Kurve und einigen weiteren Metern wieder nach hinten schaute war dort nur noch ein Mann. Bleib doch mal stehen, rief der Imperiale auf und grinste etwas dabei. Kara rannte weiter die Strasse runter. Dabei kam sie an einigen Imperialen vorbei, doch diese schien das alles nicht wirklich zu interessieren. Als Kara schließlich in eine kleine Gasse bog, in der Hoffnung den Mann nun abhängen zu können, stieß sie mit jemandem zusammen. Sofort wurde die junge Frau etwas zurückgestossen und dann gegen die Wand gedrückt. Du bist aber ganz schön flink, kam es nun von dem zweiten Mann. Kara sah diesen an. Es war der, welchen die junge Frau abgehängt hatte. So dachte sie jedenfalls. Die beiden Männer bauten sich nun vor der jungen Frau auf. Was will den ein Menschlein wie du hier im Imperium? Der zweite Mann mit den Dolch an der Hüfte grinste. Vielleicht hat sie sich ja verlaufen. Kara sah die beiden Männer an. Das geht euch doch nichts an, brachte sie hervor und wollte wieder an ihnen vorbei. Der rechte Imperiale packte jedoch ihren Arm und zog sie wieder zurück gegen die Wand. Plötzlich war er ihr ziemlich nah. Seine Klauenbewährte linke Hand fuhr ihr über die Wange. Mit einer Kralle schnitt er ihr dabei leicht hinein.

Ein seltsames Gefühl beschlich Wahn so das sich der Schwarzhaarige nun aufrichtete. Es war merkwürdig. Als stünde etwas bevor doch er wusste nicht was. Er verließ das Labor und lief den langen Gang entlang welchen zuvor Kara hinunter gerannt war. Etwas ging in der Stadt vor sich das spürte er einfach.

Blut lief aus dem Schnitt an Karas Wange. Die junge Frau drückte ihren Kopf an die Wand hinter sich und drehte ihn zur Seite als der Imperiale ihr noch näher kam. Du brauchst es nicht verstecken deine Angst kann man regelrecht sehen. Der Imperiale mit dem Dolch musste lachen. Läuft hier durch unser Gebiet und denkt wir bemerken sie nicht. Der Mann direkt bei Kara sah nun zur Seite. Wir sollten ihr vielleicht zeigen wie es ist wenn man sich ungebeten hier aufhält. Ich muss gestehen ich hatte schon lange keine Frau mehr. Karas Augen weiteten sich nun. Angst stieg in der jungen Frau auf und sie fing an zu zittern. Lasst mich in Ruhe, sagte sie schließlich wieder und versuchte den Mann von sich wegzudrücken. Sie wollte doch einfach nur hier weg. Reichte es nicht das Wahn sie nun endgültig von sich wegstieß? Das sie nun nicht mehr wusste wohin sie sollte? Und vor allem wie es weiterging. Der Imperiale drückte einfach nur ihre Arme mit Leichtigkeit von seinem Oberkörper weg. Daraufhin versuchte die junge Frau wieder an den Männern vorbeizukommen. Als sich seine Klaue um ihren Arm legte und etwas in ihr Fleisch dabei eindrang schrie Kara auf. Sie drehte sich um und wollte den Mann ins Gesicht schlagen. Doch der Zweite griff nun nach ihrem ausgestreckten Arm. Kara wurde nun einfach zu Boden gerissen. Wieder schrie sie auf während sie sich mit Händen und Füßen versuchte zu befreien. Doch die beiden Männer waren einfach zu stark. Schließlich lag Kara rücklinks am Boden. Der Imperiale mit dem Dolch drückte die Schultern der jungen Frau zu Boden, während der Andere über ihr gebeugt war. Seine Klaue führte er unter das schwarze Oberteil Karas. Mit einer seiner Krallen drang er durch den Stoff. Langsam zog er seinen Arm wieder zurück. Das Oberteil wurde genau mittig entzwei gerissen. Karas Augen waren geweitet als der Mann dies tat. Kaum zog er seine Klaue ganz weg zog die Schwarzhaarige aus Reflex ihr Bein hoch. Der Mann fluchte auf und rutschte von ihr runter. Der zweite Imperiale war etwas verdutzt und ließ die Frau nur für einen Moment etwas los. Diese Chance nutzte Kara und drehte sich. Sie wollte einfach nur weg. Gerade als sie ein bisschen weggekrochen war wurde ihr Knöchel fest umschlungen. Kara fiel nach vorne als der Mann sie ruckartig nach hinten zog. Wieder spürte sie ein Gewicht auf sich als einer der Beiden sein Knie auf ihren Rücken legte. Die junge Frau keuchte auf und schrie als jemand ihren Kopf an den Haaren haltend nach hinten zog. Der Mann mit dem Dolch hockte nun neben ihr, während der Andere sie mit dem Knie am Boden festhielt. In der Hand des Imperialen glänzte nun der Dolch. Du bist weichlich und hast eh keine Chance. Lass es doch einfach sein. Der Mann auf Kara lachte, während der andere ihrem Gesicht nun näher kam, indem er sich etwas vorbeugte. So ein jämmerliches Menschlein wie du hat es nicht verdient zu leben. Ich glaube wir werden eine Menge Spass haben. Und wenn wir genug von ihm haben werden wir dich erlösen. Langsam und qualvoll. Dies geschieht mit so weichlichen Frauen die es sich erdreisten hier aufzutauchen. Der Mann schlug nun einfach mit seiner Klaue zu. Karas Wange schmerzte und sie merkte das etwas aus ihrer Nase lief.

Ein dumpfer schlag ertönte und plötzlich legte sich ein Arm um den Hals des Imperialen. Du solltest jetzt genau überlegen was du tust knurrte jemand hinter ihm und zog ihn in der Haltung hoch. Lasst sie in Ruhe.

Der Mann umklammerte seinen Dolch etwas fester, während sein Blick ein wenig nach unten gerichtet war. Er visierte Kara an. Die junge Frau schaute nun doch etwas nach oben. In ihrem Blick lag Erstaunen. Der Imperiale, welcher auf ihr gekniet hatte lag bewusstlos da. Nur seine Beine hingen noch etwas auf der Frau. Während er so nach unten sah viel der Blick des Mannes auf den linken Arm des Fremden. Er sah merkwürdig aus und war verbunden. Seine linke Klaue formte der Mann nun zu einer Faust, dann schlug er einfach nach hinten gegen den Arm des Fremden. Dieser ließ ihn schlagartig los und gab einen schmerzverzerrten Ton von sich. Der Imperiale drehte sich schlagartig um. Er stand nun zwischen dem Ankömmling und der Frau. Wie kannst du es wagen dich hier einzumischen?, knurrte der Imperiale nun. Er legte den Kopf etwas schief als er den Schwarzhaarigen vor sich sah. Der Mann trug ebenfalls schwarze Sachen und sein eines Auge war rot. Wir mischen uns nicht in Belange anderer ein. Und schon gar nicht wenn es um diese schwächlichen Wesen geht. Du solltest dich hier raushalten und dich besser um dich kümmern. Vielleicht solltest du dich setzten, du siehst etwas kränklich aus.
Kara zog ihre Beine unter dem Imperialen vor und kroch etwas nach hinten. Ihre Arme legte sie um sich selbst. Zitternd starrte sie nach oben. Sie konnte es nicht fassen. Er war hier?