Die Sonne begann am Horizont bereits wieder unterzugehen als der Händler mit seinem Wagen in das Dorf Valas kam. Den ganzen Tag über hatte der Mann seine Pferde angetrieben um durch die sterbenden Sande hindurch zu dem Ort hier zu kommen. Während der Mann von seinem Wagen stieg und einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche nahm fiel ihm der schwarze Hengst auf der Wiese auf. Neben diesem saß ein junger Mann. Hey das gibt es doch nicht, rief der Händler diesem nun zu und machte einige Schritte in Richtung des Mannes. Was macht den ein Krieger der Legion hier? Bist schon etwas weit weg von eurer Festung oder?

Währenddessen standen alle bist auf Leiana und Llael in dem neuerrichteten Thronsaal. Den ganzen Tag über hatten sie nach den Kindern Wahns gesucht nachdem Diablo ihnen Bescheid gegeben hatte. Doch nirgends hatten sie auch nur eine Spur von ihnen gefunden. Super hast du das gemacht, murrte Sharoon den Bruder Wahns an. Wie kann man den in so einem wichtigen Moment einschlafen? Sowas macht man doch nicht. Keith sah das Mädchen an. Hey Sharoon. Diablo kann nun wirklich nichts dafür.
Alasdair zog die Luft ein. Das wird ja immer besser. Erst das mit Sailin, dann wird Porto Drako zerstört und nun muss Wahn auf Rachefeldzug gehen. Und das die Kinder jetzt auch weg sind erwähn ich auf diesem Haufen von Problemen mal nicht. Aber seid ihr euch da mit Porto Drako wirklich sicher?, fragte ein grünhaariger Mann, welcher neben Lilith stand. Der junge Mann war Cedric, Alasdairs Sohn. Eigentlich war er der Hauptmann der Streitkräfte Sanctaris, doch durch den Fall der Stadt war er nun ebenfalls hier. Cedric trug eine dunkelgrüne Stoffhose und ein beiges kurzärmliges Hemd. Alasdair sah zu seinem Sohn. Wir können nur mutmaßen, aber nachdem was Wahn erzählt hat und nach Leianas Reaktion können wir es nicht ausschließen. Vielleicht kann sie uns mehr sagen sobald sie sich wieder etwas gesammelt hat. Lilith nahm die Hände an die Hüften. Wir sollten uns erstmal überlegen was wir wegen der Kinder machen. Der Lord erschlägt uns alle sollten wir sie nicht wiederfinden oder ihnen etwas zustoßen.

Wahn richtete sich etwas auf und klopfte sich den Staub aus der Kleidung. Nun ich bin auch der Suche nach etwas. Oder nach mehreren Personen. Sie haben mir etwas wichtiges Genommen und nicht nur mir. Er überlegte kurz. Da ihr Händler seid, vielleicht habt ihr ja etwas merkwürdiges gesehen. Männer mit einer Kette die ein halb geschlossenes Auge zeigt.

Der Händler verschränkte die Arme. Nun es ist jetzt eine Weile her das ich dort war. Aber in der Nähe des Walls habe ich auf jedenfalls mal welche gesehen. Aber wie gesagt ist eine Weile her. Die waren ganz schön dreist und haben sich an meinen Waren bedient ohne wirklich was zu zahlen. Deswegen kann ich mich an die noch so gut erinnern.
Aiden, der noch immer mit seiner Schwester in dem Wagen saß, rutschte etwas nach vorne um kurz hinauszuspähen. Der Händler unterhielt sich mit seinem Vater. Als Ariya ihn am Arm packte und etwas zurück zerrte stand der Junge auf. Hey lass das. Komm ich will mal schauen, murrte Aiden. Als er seinen Arm losreißen wollte stolperte der Junge über eine Kiste und fiel samt Ariya aus dem Wagen. Nicht nur das Aiden hart auf dem Boden landete. Seine Schwester fiel auch noch genau auf ihn drauf.

Ich bezweifle das Wahn uns gleich umbringen wird, aber er wird sauer werden, sagte Llael nun vom Eingang des Saals aus und trat ein. Alle sahen zu ihm. Wie geht es Leiana?, fragte Reynna gleich besorgt. Der Mann seufzte. Wie wohl. Sie redet nicht wirklich und starrt nur sinnlos aus dem Fenster. Im Moment schläft sie aber. Alasdair verschränkte die Arme. Ich glaube ich werde mal jemanden losschicken um nach Porto Drako zu reisen. Wir müssen wissen was da los ist, meinte der Halbelf. Und in der Zwischenzeit sollten wir wohl die Kinder suchen. Alasdair sah in die Runde.

Zuerst starrte Wahn einfach nur auf die beiden Kinder die da gerade aus den Wagen gefallen waren. Kurz wanderte sein Blick dann zu dem Händler, schließlich jedoch wieder zu Ariya und Aiden. Das gibt es doch jetzt nicht oder. Was zur Hölle macht ihr denn hier?

Diablo seufzte. Gut ich geh dann mal etwas außerhalb der Feste suchen. Wahns Bruder hatte ein mieses Gefühl in der Magengegend. Was wenn sie einfach ihren Vater gefolgt waren?

Der Händler schaute irritiert auf die Kinder. Was tut ihr zwei denn da drinnen? Wie kommt ihr da rein? Der Mann schien genauso verwundert zu sein wie Wahn. Ariya richtete sich etwas auf um von Aiden runterzurutschen. Sie blieb aber auf ihren Knien hocken und funkelte nun ihren Bruder wütend an. Dieser schaute erst noch zu Wahn. Hey ich kann doch nichts dafür also schau mich nichts so an., murrte Aiden nun seine Schwester an als er ihren Blick sah. Du hättest mich ja nicht so festhalten müssen. Nun richtete sich Aiden auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Dann sah er wieder zu seinem Vater, während Ariya ihren Kopf wegdrehte. So wirklich wusste Aiden nun nicht was er sagen sollte schließlich war er seiner Schwester nur gefolgt. Doch er konnte doch jetzt nicht auf sie zeigen und sagen frag sie. Ihr ging es ja schon so nicht gut. Der Junge seufzte und ließ die Schultern hängen.

Wart Diablo, meinte Keith und legte eine Hand auf Sharoons Schulter. Wir begleiten dich. Das Mädchen sah den Mann irritiert an. Dann aber zuckte sie mit den Schultern. Von mir aus. Da kann ich wenigstens aufpassen das ihr nicht einschlaft. Nun ließ Keith den Kopf fallen und seufzte.

Wahn verschränkte die Arme vor der Brust. Dann tippte er mit den Fingern aus seinen Oberarm. Ich glaube ihr seid mir und diesem Mann eine Erklärung schuldig. Ariya Aiden. Was macht ihr hier? Forschend sah er die beiden an. Shaitan kam ein Stück angelaufen und beäugte die Kinder.

Als Shaitan etwas näher kam sah Ariya zu diesem, sagen tat sie aber immernoch nichts. Aiden seufzte. Ehrlich gesagt weiß ich es nicht, meinte er nun. Betrübt schaute er kurz zu Ariya und dann wieder zu seinem Vater. Ich bin Ariya nur gefolgt als sie weggelaufen ist und dann in den Wagen stieg. Ich konnt sie ja nicht alleine lassen. Kaum hatte der Junge das gesagt fing er sich wieder einen wütenden Blick seiner Schwester ein. Ach komm schon Ariya. Jetzt sei keine beleidigte Leberwurst. Ist doch so das ich nicht weiß was du da getan hast.

Wahn wandte sich an den Händler. Ich entschuldige mich für die beiden das sie einfach so auf euren Wagen mitgefahren sind. Dann drehte er sich wieder zu den Kindern. Mensch das könnt ihr doch nicht so einfach machen. Kommt ihr zwei. Ich bring euch wieder zurück. Die Anderen machen sich sicher bereits große Sorgen um euch.

Der Händler winkte nur etwas grinsend ab. Ist kein Problem. So kleine Mitfahrgäste hatte ich bisher noch nie. Aiden sah seinen Vater an, während Ariyas Augen sich etwas weiteten. Das Mädchen sah Wahn kurz an, dann stand sie auf und trat Aiden vors Schienbein. Aua, rief dieser eher erschrocken auf als das es wehtat. Dann sah er seine Schwester an. Diese wendete sich ab und stapfte wütend davon. Ich glaub das will sie nicht, meinte der Junge und sah Wahn an. Ist aber nur so eine Vermutung.

Wahn schüttelte den Kopf. Das kann ja heiter werden murmelte er. Dann verabschiedete sich der junge Mann von dem Händler und bedankte sich noch für dessen Info. Schließlich lief er Ariya hinterher und holte sie auch locker ein. Fräulein bleib mal stehen sagte er etwas forscher doch nicht wütend oder so. Du und dein Bruder könnt doch nicht einfach auf einen Wagen hüpfen. Was habt ihr euch denn dabei gedacht?

Ariya blieb kurz stehen und drehte sich zu Wahn um, welcher seitlich neben ihr war. Dann tippte sie ihn mit dem Finger einfach an und zeigte mit der freien anderen Hand auf Shaitan. Dann zeigte sie auf Aiden und sich und schließlich auf den Wagen. Plötzlich verschränkte sie die Arme und drehte sich wieder um, nur um wieder weiterzulaufen.
Aiden sah seinen Vater an und zuckte mit den Schultern. Ich glaub sie meint du bist ja auch einfach gegangen. Und was du konntest können wir auch? Aiden sah seiner Schwester nach. Mensch Ariya ich bin nicht dein Dolmetscher. Das Mädchen drehte ihren Kopf und streckte Aiden die Zunge raus nur um dann weiterzulaufen.

Aja werden wir nun zickig oder was murrte Wahn. Ich hab ja auch einen Grund für all das. Das was ich hier tue ist gefährlich. Ich kann euch da doch nicht mit hineinziehen. Wenn euch was zustößt könnte ich mir das selbst nicht verzeihen. Also los jetzt sagte er schließlich. Ich bringe euch zurück nach Midian und keine Widerrede.

Aiden sah kurz noch Ariya hinterher und dann zu seinem Vater. Wir wollen aber nicht zurück Papa. Ich für meinen Teil jedenfalls will lieber bei dir bleiben. Und ich wette auch wenn sie gerade sauer ist will sie es im Grunde auch. Aiden schaute zu seiner Schwester. Diese lief einfach weiter und entfernte sich immer mehr von den beiden. Selbst wenn du uns zurückbringst, kannst du nicht garantieren das wir dir wieder nachlaufen. Obwohl es dann sicher schwieriger werden dürfte dich zu finden. Mensch Ariya bleib doch mal stehen. Das Mädchen blieb wirklich stehen, doch ließ sie sich nun einfach auf den Boden fallen und blieb dort im Schneidersitz mit verschränkten Armen sitzen. Aiden sah Wahn wieder an. So einfach ist das. Naja sie wäre eh nicht weiter weggegangen, dafür hat sie doch zu viel Angst, grinste der Junge. Dann aber sah er wieder ernst. Bitte Papa. Wir wollen nicht zurück. Und Ariya wird so weitermachen das kann ich dir sagen.

Wahn sah zu dem Mädchen auf den Boden. Er überlegte. Wie sollte er die Kinder denn bei seinen Vorhaben mitnehmen?
Sie würden wohl oder übel eher eine Belastung sein als eine Hilfe. Außerdem wusste er nicht was ihn alles erwartete.
Immerhin war er auf der Jagt nach Mördern und Fanatikern. Andererseits, was sollte er den nun tun? Die Kinder gegen ihren Willen zurück zur Feste schleifen und als Rabenvater dastehen? Wahn lockerte seine Haltung etwas. Dann lief er zu Ariya.
Also gut dann bleibt, so kann ich euch wenigstens im Auge behalten. Aber ich warne euch. Wenn ich euch etwas sage dann werdet ihr auch genau das tun. Sonst kriegen wir mächtig Ärger verstanden.

Ariya sah zu ihrem Vater hoch. Es schien als überlege sie nun ihrerseits. Neben ihr stand Aiden und sah wie Wahn auf das Mädchen runter. Als sie nach einiger Zeit immernoch nichts sagte oder tat seufzte Aiden. Mensch Ariya jetzt sei nicht so stur und bockig. Oder willst du zurück in die Feste? Wahns Tochter schaute den Jungen nun an und schüttelte den Kopf. Siehst du., meinte Aiden. Ariya sah nun wieder zu Wahn hoch. Langsam nahm sie ihre Arme runter und streckte ihre Beine etwas aus, dennoch sagte sie nichts. Ihr Bruder sah nun auch wieder zu Wahn. Du bist der Chef, grinste er nur frech.