Wahn hob Ariya einfach vom Boden auf. Ihr habt sicher Hunger also gehen wir mal ins Gasthaus da vorne. Zusammen mit Ariya nun auf den Arm und Aiden der hinterher lief betrat Wahn nun das Gasthaus. Er setzte das Mädchen auf einen Stuhl und rutschte dann Aiden einen zurecht. Erst dann lies er sich selbst auf einen nieder.

Ariya schaute sich um, während sie auf dem Stuhl saß. Da es draußen bereits dunkel wurde war in dem Gasthaus viel los. Fast jeder Tisch war besetzt und die Leute redeten laut durcheinander. Dennoch verstummten kurz einige Gespräche als Wahn sich zusammen mit den Kindern hingesetzt hatte. Aiden fragte sich warum die Leute so schauten. Als eine Frau bei ihnen am Tisch auftauchte schaute der Junge auf. Guten Abend, lächelte die Frau etwas verhalten. Was kann ich ihnen den bringen?, fragte sie und schaute zuerst die Kinder an. Ariya winkte die Frau an sich ran und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Aiden seufzte daraufhin nur. Sicher haben wir das, lächelte die Frau nun richtig und sah dann zu Aiden. Gleich nachdem er ihr gesagt hatte was er gerne hätte schaute die Frau zu Wahn. Ihr Blick änderte sich doch etwas dabei. Er war nicht ängstlich oder so, aber unsicher.

Einfach ein Stück gebratenes Fleisch und ein Glas Wasser. Reicht vollkommen aus. Wahn merkte den Blick der Bedienung und verzog kurz die Lippen. Er sagte jedoch nichts weiter dazu und wandte sich wieder ab. Die Hände legte er nun auf den Tisch. Sein Schwert hatte er neben den Stuhl abgestellt.

Während die Leute langsam wieder ihren Gesprächen nachgingen und nur noch ab und zu zu Wahn schauten lehnte sich Aiden etwas zu seinem Vater. Sag mal Papa warum schaun die so?, fragte der Junge etwas leiser. Ich meine sehen wir so verdächtig aus? Ariya sah nun ebenfalls zu Wahn. Die beiden Kinder kannten sowas halt nicht.

Ignoriert das einfach seufzte Wahn. Das liegt an mir nicht an euch. Die Leute haben einfach ein Problem mit Kriegern der Legion. Sie kennen uns nicht gut genug um uns einschätzen zu können. Und die meisten mögen unsere Art nicht so sonderlich.

Aiden sah seinen Vater an und lehnte sich wieder zurück. Bevor sie Wahn kennengelernt hatten haben sie von den Händlern auch nur schlimme Geschichten über die schwarze Legion gehört. Damals haben sie dem Glauben geschenkt, doch nun kannte Aiden und Ariya ja die Wahrheit.
Nach wenigen Minuten kam die Bedienung wieder. Als Aiden sah was sie für Ariya brachte schüttelte der Junge nur den Kopf. Du und deine Orangen., meinte er als die Frau Ariya den Teller mit den Obstscheiben gab. Pass auf das du nicht zu viele davon ist. Nicht das du mal so eine picklige Haut bekommst wie so eine Orange. Aiden grinste frech, während Ariya das Gesicht verzog. Hey das ist aber nicht sehr fein, meinte die Bedienung und lächelte etwas, dann stellte sie Aiden seinen Teller mit etwas Fleisch und rohen Möhren hin. Beide Kinder bekamen ein Glas mit milch. Wusstest du nicht das man von Orangen schöne Haut bekommt? Es schadet ihr also nicht. Aber du solltest mit deinen Möhren aufpassen. Nicht das du orangene Haut bekommst. Ariya streckte Aiden die Zunge raus und schob sich eine der Orangenstücke in den Mund. Die Bedienung stellte noch Wahns Teller und Trinken hin und ging dann.

Nachdem sie fertig waren mit dem Essen mietete Wahn eines der Zimmer für die Nacht. Am nächsten Morgen standen sie früh auf. Wahn wollte das Dorf schnellst möglich verlassen und dem Hinweis folgen. Kaum waren sie an der Stelle angekommen wo er Shaitan abgestellt blieb Wahn ruckartig stehen. Neben dem Hengst lagen zwei Männer und wanden sich mit der Hand auf den Bauch liegend. Shaitan schnaubte. Wahn hielt die Kinder erst einmal zurück und näherte sich den beiden. Sie hatten zerrissene Kleidung an und neben einen der beiden lag ein großer Sack. Kurz sah der Schwarzhaarige in diesen. Dann griff er hinein und holte etwas heraus. Mehrere silberne Ringe und Ketten lagen in seinen Händen.
Diebe also. Nun musste Wahn grinsen. Diese Unglücksvögel hatten wohl versucht Shaitan zu stehlen um ihn vermutlich gewinnbringend verkaufen zu können. Dabei hatten sie aber die Rechnung ohne das Pferd selbst gemacht. Dann fiel ihm etwas auf. In den Sack lag noch etwas. Ein silbernes Amulett. Auf diesen war ein halb geschlossenes Auge zu sehen. Nun packte Wahn den einen am Kragen und hob ihn ein Stück an. Wo hast du das hier her? knurrte er den Mann an und hielt ihm das Amulett vor die Nase. Dieser stammelte etwas vor sich hin, was wohl eher ein Fluchen darstellen sollte. Und nochmal gab Wahn von sich. Woher hast du das. Rede oder ich lockere deine Zunge etwas. Nun nickte der Dieb hastig. Aus der Stadt Asker. Dort war so ein Typ der war unvorsichtig als er sich da mit seinen Kumpels getroffen hat. Der hat das gehabt. Wahn lies ihn nun los. Dann drehte er sich um als er ein paar Leute in der Nähe stehen sah. Diese hatten scheinbar alles angehört. Nun packte der junge Mann den Sack und warf ihn den Dörflern vor die Füße. Ich glaube das gehört euch.

Während die Dörfler Wahn anstarrten und dann den Sack hochhoben liefen Ariya und Aiden zu Wahn. Das Mädchen stellte sich neben Schaitan und streichelte den schwarzen Hengst. Ihr Bruder grinste Wahn an als die Bewohner sich kurz bedankten und dann gingen. Wahrscheinlich wollten sie die Beute nun wieder den rechtmäßigen Besitzern wiedergeben. Die Diebe wurden von mehreren Männern gleich mitgenommen. Das hast du gut gemacht Papa. Obwohl der meiste Lob ja Shaitan gebührt, lachte Aiden.
Na die haben aber auch schonmal fröhlichere Gesichter gezogen, sagte nun ein Mann hinter Wahn. Aiden drehte sich um und erkannte den Händler. Wie ich sehe wollt ihr aufbrechen. Während Ariya den Mann schweigend ansah ließ Aiden die Schultern sinken. Tut uns Leid wegen dem einschleichen. Der Händler lachte auf. Das macht doch nichts. Und Kleine? Immer noch beleidigt?, fragte er Ariya und beugte sich etwas vor. Das Mädchen schaute kurz zu Wahn und drehte sich dann wieder zu Shaitan um. Mädchen, grinste der Händler und richtete sich wieder ganz auf. Sie können so zickig sein, fügte Aiden noch an.

Wahn schüttelte den Kopf. In seiner Hand hielt er immer noch das Amulett. Wenn es sein muss kann ich das auch gab der junge Mann zu verstehen. Bei mir kommt sie damit nicht sonderlich weit. Er sah nun zu den Händler. Falls ihr wieder in die Nähe von Midian kommt könntet ihr mir einen Gefallen tun. Würdet ihr den Leuten dort sagen das die Kinder bei ihren Vater sind. Dann wissen sie bescheid.

Der Händler sah die Kinder an und dann zu Wahn. Verstehe, meinte er und nickte schließlich. Das kann ich gerne machen. Ich werde eh bald wieder dorthin gehen. Dann werde ich einfach Bescheid geben. Der Mann legte Ariya eine Hand auf den Kopf. Und ihr Zwei versucht nicht wieder irgendwo einzusteigen wo ihr nichts drinnen zu suchen habt. Das Mädchen nickte nur kurz und schaute zu Aiden. Dieser zuckte mit den Schultern. Schau mich jetzt nicht so an. Ja ich bin auch mit Schuld. Der Händler lachte und sah Wahn an. Nun denn gute Reise. Und viel Glück mit den beiden Rabauken.

Wahn bedankte sich bei dem Händler und lief dann mit den Kindern zu Shaitan. Zuerst hob er Ariya auf das Pferd und dann Aiden. Zum Schluss schwang er sich darauf. Wieder mal schnaubte das Pferd vermutlich weil es nun drei Personen Tragen sollte. Dem Hengst ging es da wohl eher um das Prinzip. Wahn klopfte ihm auf den Hals. Na komm schon Junge lachte er. Mit einen weiteren Schnauben lief Shaitan los. Wahn achtete bei dem Ritt besonders darauf das die Kinder nicht herunter rutschten. Ariya schwieg weiterhin.

Hey Leiana, sagte Sharoon freudig als sie die Dragonikerin nach weiteren vergangenen zwei Tagen endlich wiedersah. Die Frau hatte sich in ihrem Zimmer vergraben und war nicht herausgekommen. Erst jetzt war sie zusammen mit Llael wieder unterwegs. Leiana versuchte zu lächeln als sie das Mädchen sah, doch es klappte nicht ganz. Llael, welcher neben der Dragonikerin war, schaute kurz etwas bedrückt. Dann gab er Leiana einen Kuss auf die Stirn und sah zu Sharoon. Aufgeweckt wie immer?, fragte er nur. Das Kind schüttelte den Kopf. Nein. Es ist langweilig ohne Ariya und Aiden. Keith treibt sich ja mit Diablo weiter rum und sucht sie. Das Mädchen legte den Kopf schief als sie etwas weiter entfernt Alasdair und Orcalus mit einem Händler reden sah. Sie fragte sich was da los war. Irgendwie schien sich die Anspannung des Halbelfen zu lösen. Los kommt, sagte sie zu Llael und Leiana. Ohne auf die Beiden zu warten lief sie zu Orcalus und Alasdair. Gerade als sie bei ihnen ankam ging der Händler wieder. Was ist? Was ist?, fragte das Mädchen ganz aufgeregt.
Warum seht ihr Beide auf einer Art erleichtert und auf der anderen so besorgt aus?, fragte Llael als er mit der Dragonikerin zu ihnen stieß.

Orcalus griff sich an den Hinterkopf. Nun wir haben gerade erfahren wo die Kinder sind. Zuletzt wurden sie im Dorf Valas gesehen und es geht ihnen gut. Wahn ist bei ihnen. Sie sind im einfach gefolgt. Er seufzte. Die Schlechte Nachricht daran ist wohl eher. Sieht nicht so aus als kommen sie so schnell zurück. Wahn ist wohl immer noch versessen sich an dem Kult zu Rächen und nun hat er auch noch die Kinder dabei.

Nach einen langen Ritt hatten Wahn und die Kinder die Stadt Asker erreicht. Der junge Mann war einer Spur gefolgt. Er hatte die Kinder in einen Gasthaus abgesetzt und verfolgte gerade einen Mann in eine Gasse. Die Kette um seinen Hals hatten ihn aufmerksam werden lassen. Der Mann war Kultist. Wahn hatte den Dolch in seinen Händen fest umschlossen.
Er wartete ab. Doch lange würde er dies nicht mehr tun.

Das ist doch super, grinste Sharoon. Wenigstens geht es ihnen gut. Und Wahn wird doch auf sie aufpassen. Dann können wir ja endlich mit der Suche aufhören. Ich werd gleich Diablo und Keith suchen. Das Mädchen rannte los und Alasdair seufzte. So toll ist das auch nicht. Was denkt Wahn sich dabei sie mitzunehmen? Er wird wohl versucht haben sie wiederzubringen und ist gescheitert. Die Beiden sind so stur wie er, meinte nun Leiana und seufzte. Wenigstens geht es ihnen gut. Das ist doch schonmal etwas. Al sah die Frau an. Du sprichst wieder? Die Dragonikerin verzog die Lippen. Es tut weh zu wissen das wahrscheinlich meine ganze Heimat vernichtet wurde. Aber ich kann ja nicht ewig schweigen oder? So ein Typ bin ich nicht. Die Frau schaute trotzdem traurig. Llael sah zu Orcalus. Hat der Händler was gesagt wohin die drei gehen?

Aiden sass zusammen mit Ariya an einem Tisch in dem Gasthaus und trank einen Schluck Milch. Mensch Ariya, fing der Junge an. Willst du die ganze Zeit nichts sagen? Warum redest du eigentlich nicht mit mir? Ich hab doch gar nichts gemacht. Das Mädchen sah ihren Bruder an und legte dann den Kopf zwischen die Arme. Ich mach was ich möchte, murmelte sie schließlich. Du hast uns ja schließlich veraten und dann noch gepetzt. Aiden seufzte. Du wolltest ja nicht reden also musste ich doch was sagen. Warum schweigst du Papa immernoch an? Bist du nochimmer so sauer auf ihn? Ariya sah kurz auf, dann drehte sie sich auf dem Stuhl zur Seite und schnappte sich etwas Obst von dem Teller auf den Tisch. Auf Aidens Frage ging das Mädchen nicht ein.

Wahn beobachtete weiterhin den Kultisten. Er folgte ihm bis zu einem Kellereingang. Dort klopfte der Mann an die Tür und hielt sein Amulett etwas hoch dabei. Die Tür öffnete sich langsam und ein anderer Mann trat heraus. Er reichte seinen Gegenüber eine Schriftrolle. Wenn du dieses Mal zum treffen nicht erscheinst hast du ein Problem fürchte ich sagte er scharf. Der andere nickte schnell. Der Anführer sieht das nicht gerne. Jaja murrte der Mann den Wahn verfolgt hatte. Erledige deinen Job und komm wieder zurück. Der eine verschwand wieder im Keller während der zweite Kultist sich auf den Rückweg machte. Wahn presste sich an die Wand als der Kerl etwas entfernt von ihm die Treppen hoch kam und in der anderen Richtung weiter lief. Nun näherte der Schwarzhaarige sich schnell und schleichend dem Kultisten und stach zu.

Diablo und Keith erhielten von Sharoon bescheid das sie mit der Suche aufhören konnten. Der Bruder Wahns war dennoch erleichtert als er hörte die Kinder seine bei ihrem Vater.

Orcalus zuckte mit den Schultern. Nun ich habe keine Ahnung wo es hingeht. Wahn jagt den Kult. Er könnte überall sein. Der Händler sagte nichts in der Richtung.