Jack sah Sailin nachdenklich an. Ich weiß jetzt nicht so recht was ich dazu sagen soll. Ja ihm geht es nicht wirklich gut. Das hat er allerdings schon länger. Bisher kam er damit immer noch zurecht. Kurz schwieg er. Dann senkte er den Kopf. Wahn hat euch als Freunde akzeptiert. Auch wenn man ihm das nicht immer so ansieht. Was ich dir jetzt sage behalte bitte für dich. Helena ist etwas zu redselig und wenn sie das erfahren würde ließe sie ihm wohl gar keine ruhe mehr. Jack sah sich kurz um. Etwas weiter hinten lief gerade Wahn in Richtung Universität. Erst als dieser aus den Blickfeld war sagte er. Wahn hat Probleme mit seinen Herz.

Sailin nickte. Da gab sie Jack zum Teil Recht. Helena war eine Plaudertasche. Doch auch sie konnte Geheimnisse bewahren. Und das wusste Sailin besser als alle anderen. Kommt er den soweit klar? Muss er operiert werden oder so was? Die junge Frau fühlte einen Anflug von Angst um Wahn. Sie mochte diesen Kerl irgendwie. Er erinnerte sie doch sehr an jemanden. Während sie auf Jacks Antwort wartete sah sie einen Mann etwas weiter entfernt laufen. Sailin sah diesem verwirrt hinter her. Dachte sie doch das er jemand bekanntes sein musste. Doch war das überhaupt möglich? Sailin schüttelte den Kopf.

Jack bemerkte Sailins Abwesenheit. Öm alles Ok bei dir? fragte er. Kurz sah er in die selbe Richtung wo sie hin starrte. Doch er sah dort niemanden. Wenig später stieß Wahn zu ihnen. Ach da bist du ich hab dich schon gesucht, meinte er. Zu Sailin sagte er: Tut mir Leid wenn ich gestern einfach abgehauen bin aber mir ging es wirklich nicht sonderlich gut. Da werde ich mich dann wohl noch vor Helena rechtfertigen müssen. Er grinste etwas.

Einige Zeit später saßen sie alle zusammen in der Mensa. Jack hatte das Essen besorgt und stellte es gerade hin. Wahn wirkte merkwürdig abwesend, so das Jack mit der Hand vor seinen Gesicht wedelte. He Erde an Freak alles klar bei dir. Nun reagierte Wahn auch. Ja ja alles in Ordnung.

Sailin und Helena grinsten bei Jacks Ausspruch. Nun Wahn. Du wolltest mir doch noch etwas sagen. Helena starrte nun den jungen Mann an.
Während Wahn sich bei Helena entschuldigte und sich rausredete sah sich Sailin in der Mensa um. Sie hatte seit dem Hof ein merkwürdiges Gefühl. Es ließ sie einfach nicht mehr los. Kurz schüttelte sie den Kopf. Plötzlich stand er da. Mitten in der Tür. Sie hatte sich nicht geirrt. Belphegor, hauchte sie leise so das es die anderen kaum verstanden. Der Mann hatte normale Sachen wie auch sie selbst an. Doch sie irrte nicht. Sailin? Helena hatte gehört wie ihre Freundin den Namen murmelte. Als sich der Fremde entfernte sprang diese regelrecht aus ihrem Stuhl, welcher nach hinten umfiel. Sailin rannte aus der Mensa. Sailin!, schrie Helena ihr nach. Wen hast du denn gesehen das du so wegrennst? Helena stand neben ihrem Stuhl und schlug plötzlich die Hände vor ihrem Mund. Ups. Mist. Verlegen sah Helena zu Jack und Wahn.

Wahn legte den Kopf schief. Zuerst sah er Sailin hinterher dann aber sah er direkt Helena an. Würdest du mir bitte mal erklären was hier los ist? Hat das mit diesen Kerl in der Tür zu tun? Aus irgendeinen Grund hatte Wahn das Gefühl er war ihm auch schon einmal begegnet. Doch er konnte sich einfach nicht erinnern. Letztendlich gab er es auf. Vielleicht erfuhr er von Helena mehr. Was war das für ein Kerl?

Helena ließ sich deprimiert auf den Stuhl sinken. Sie versuchte so leise zu reden das nur die beiden verstehen konnten was sie sagte. Eigentlich darf ich es niemandem sagen, aber... Jetzt da es eh fast raus ist. Ja sie kann sehen. Allerdings meint sie anders als es normal wäre. Sie hat nicht drüber gesprochen wie es passiert ist. Kurz sah Helena die beiden Jungs an. Ihr werdet mich für verrückt erklären. Nun Sailin kommt nicht von hier. Sie ist durch einen Zufall vor mehr als einem halben Jahr hier gelandet. Damals hatte sie anscheinend ihre Freunde vor diesem Mann beschützt. Immer wenn sie in der Nacht Alpträume hat dann schreit sie den Namen dieses Mannes. Den, welchen sie gerade geflüstert hat. Helena stand auf. Ich denke nicht das dieser Kerl hier ist. Sie wird wahrscheinlich wieder in der Nacht schlecht geträumt haben und hat nun etwas überreagiert. Ich werde schauen ob ich sie finde. Aber ich denke mal spätestens heute Abend ist sie wieder zu hause. Am Anfang ist das öfters vorgekommen. Ich melde mich bei euch wenn sie wieder da ist. Macht euch keine Sorgen. Damit verließ Helena die Beiden.

Am späten Abend klopfte es an die Tür. Wahn richtete sich im Bett auf, stand auf und lief durch den Flur zur Tür.
Da schoss Varg an ihm vorbei. Versuch das erst gar nicht Freundchen wies Wahn ihn zurecht. Nun blieb Varg sitzen und sah einfach weiter in seine Richtung. Der junge Mann schüttelte den Kopf und öffnete die Tür. Vor ihr stand Helena. Sie wirkte etwas aufgelöst. Was machst du denn um die Zeit noch hier? fragte er verwundert.

Sailin war die ganze Zeit durch die Strassen gelaufen. Es war bereits dunkel geworden als sie in eine Gasse bog. Könnte ie sich geirrt haben? Nein. Sailin war sich sicher das der Mann Belphegor war. Ob er gestorben ist hatte sie ja nie gesehen. Bevor sie durch das Portal gefallen war, prallte die junge Frau gegen ihn. Soviel wusste sie. Konnte es sein das Sailin ihn mit durch das Portal gezogen hatte? Ein Geräusch hinter ihr veranlasste Sailin sich umzudrehen. Kaum hatte sie dies getan spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrer rechten Seite. Vor Sailin stand ein hochgewachsener Mann. Er trug einen Kaputzenmantel und funkelte sie aus der hochgezogenen Kapuze an. Kurz sah die junge Frau nach unten. In ihrer Seite steckte ein langer Dolch. Lange nicht mehr gesehen Sailin Liam, fauchte der Mann. Belphegor, hauchte sie zurück. Mit einem Ruck wurde der Dolch herausgezogen. Die junge Frau taumelte ein paar Schritte zurück. Ihre Hände färbten sich rot als sie diese auf die Wunde drückte. Du hast mir so viel verdorben. Ich war so kurz davor die Macht zu übernehmen. Doch dank dir bin ich nun verdammt in dieser Menschenwelt zu leben. Belphegor funkelte Sailin an. Als die junge Frau in die Knie sank grinste er noch. Keine Sorge du wirst daran nicht sterben. Noch nicht.

Helena sah Wahn völlig aufgelöst an. Sie ist noch nicht aufgetaucht. Wahn ich mache mir echt Sorgen. Ich habe alle mir bekannten Plätze abgesucht. Aber sie ist nirgends. Helena war den Tränen nah. Kannst du mir bitte helfen sie zu suchen?

Wahn schnappte sich ein graues Hemd das über den Stuhl hing und zog es sich über. Sicher. Dann lass uns losgehen. Nur Hamburg ist groß. Da dürften wir einiges abzusuchen haben. Wahn kratzte sich nachdenklich am Kinn. Varg tauchte neben ihm auf und sah zu ihm hinauf. Mir kommt da eine Idee meinte der junge Mann schließlich. Hast du einen Gegenstand von Sailin. Helena nickte eifrig und reichte ihm ein Tuch das ihr gehörte. Wahn nahm es zur Hand und hielt es Varg vor die Schnauze. Das große Tier schnupperte daran. Dann hielt er seine Schnauze in die Luft. Also los gehn wir. Wenn sie noch in der Nähe ist findet er sie.

Wahn und Helena folgten Varg wie er zielgerichtet durch die Strassen lief. Die junge Frau war froh das sie nicht mehr alleine suchen musste. Doch etwas nagte noch an ihr. Sie sah den jungen Mann an. Glaubst du mir denn das was ich euch vorhin erzählte? Oder hältst du mich für verrückt?

Warum? fragte Sailin. Ihre Sinne schwanden langsam. Ich möchte kein Risiko eingehen. Ich habe meine Pläne und du könntest sie so wie letztes Mal stören. Außerdem habe ich Spaß daran Leute zu quälen. Das müsstest du doch gerade wissen. Belphegor grinste fies. Oh Solan!, äffte er kurz. Während ihr langsam schwarz vor den Augen wurde drehte sich Belphegor um und verließ die Gasse. Du wirst damit nicht durchkommen, hauchte Sailin noch bevor sie nach hinten umkippte.

Wahn sah Helena nachdenklich an. Ich denke jeder andere würde dich für verrückt erklären bei so einer Aussage aber mach dir keine Sorge. Ich glaube dir. Mir ist einfach bewusst das es mehr gibt als das was wir kennen aber ich kann es dir jetzt nicht erklären
Plötzlich hatte Varg es sehr eilig. Er schoss in die nächste Gasse. Wahn und Helena mussten ihm hinterherrennen. Als sie um die Ecke bogen konnten sie sehen was Varg so in Aufruhr versetzt hatte. Sailin brachte Wahn hervor und eilte zu ihr um sich neben ihr in die knie sinken zu lassen. Er prüfte ihren Puls und entdeckte nun auch die Wunde an ihrer Seite. Mist knurrte er. Wir brauchen Verbandszeug oder gleich einen Arzt.

Oh Sailin, brachte Helena hervor, kniete sich neben Wahn und sah auf Sailin. Dort war so viel Blut. Lebt sie noch? Hektisch kramte sie in ihrer Tasche und fand nur ihren schwarzen Schal. Sie reichte die Sachen zitternd Wahn hinüber. Was machen wir jetzt?

Wahn zog sein Hemd aus und riss es in mehrere Teile. Diese Band er Sailin um die Wunde. Den Schal von Helena wickelte er noch zum stabilisieren darüber. Vorsichtig hob er die junge Frau auf dann lief er los. Das ist nur notdürftig versorgt. Euer Haus ist näher. Lasst sie erst mal zu euch nach Hause bringen.

Als die beiden aus der Gasse auf die Straße liefen und Helena zu Wahn schaute, fiel ihr zum ersten Mal die lange, schmale Narbe in der Nähe seines Herzens auf. Sie wollte ihn schon danach fragen, doch war Sailin jetzt erstmal wichtiger. So schnell sie konnten liefen Helena und Wahn, gefolgt von Varg zu dem Wohnhaus der Mädchen.
Die junge Frau überlegte. Was sollten sie tun? Wenn sie einen Rettungswagen riefen würden Fragen gestellt werden. Und die Polizei würde auch kommen. Dann fiel Helena etwas ein. Kaum zu Hause schloss sie die Tür auf. Bring Sailin schonmal aufs Sofa. Ich hole Maik. Er ist Arzt und ein guter Freund der Familie.
Ein paar Minuten später kam sie in Begleitung eines dunkelhaarigen Mannes wieder. Dieser sah kurz auf Wahn und kniete sich dann neben die bewusstlose Sailin. Vorsichtig entfernte er den provisorischen Verband. Das habt ihr gut gemacht. Dadurch ist wenigstens die Blutung gestoppt worden. Die Wunde ist nicht sonderlich groß, aber tief. Ich muss sie nähen. Ich weiß keine Fragen Helena aber das sieht mir nach einem Messer aus. Was ist passiert? Helena sah kurz zu Wahn. Sie wurde überfallen. Und du weißt doch wie Sailin auf andere Leute und vor allem auf Krankenhäuser reagiert. Sie würde dort sofort abhauen. Helena hoffte Maik würde das glauben.
Nachdem er Sailins Wunde soweit versorgt hatte stand Maik auf. Bringt sie vorsichtig ins Bett. Und sorgt dafür das sie liegen bleibt. Dann sah Maik zu Helena. Egal wie, aber bring sie morgen zu mir in meine Praxis. Die junge Frau nickte und begleitete Maik vor die Tür. Als sie wieder ins Wohnzimmer kam fiel Helena erleichtert auf die Knie. Ich danke dir Wahn. Ohne dich hätte sonstwas passieren können.

Ach dank nicht mir meinte der junge Mann. Dank lieber unseren vierbeinigen Freund hier, Varg wedelte mit den Schwanz und hielt den Kopf dabei leicht schräg. Das hast du gut gemacht Junge. Nun wandte sich Wahn zu Helena. Pass gut auf sie auf und bring sie morgen zu deinen Freund in die Praxis. Ich muss dann wieder los. Hab noch was zu erledigen. Außerdem würde ich mir gerne die Stelle an der Sailin überfallen wurde nochmal genauer ansehen. Und keine Angst ich kann auf mich aufpassen.

Mit diesen Worten verließ er die Wohnung. Varg schickte er zurück. Er wusste das sein vierbeiniger Freund den Weg alleine finden würde. Dann machte sich Wahn auf den Weg zurück in die Gasse wo sie Sailin gefunden hatte. Als er sich umgesehen hatte und sich sicher war nicht beobachtet zu werden nahm er seine dämonische Gestalt an. Nun lies er seinen Blick über den Boden und die Wand streifen. Tatsächlich fand er Fußspuren. Wahn wollte ihnen folgen als ein Schatten sich direkt vor ihm bewegte. Reflexartig zog er den Kopf ein als etwas silbernes Aufgeblitzte. Wenig später bohrte sich ein Messer in die Wand hinter ihm. Gute Reflexe muss ich schon sagen. Der Mann der sich nun aus den Schatten schält war Wahn bereits bekannt. Er hatte ihn vor kurzen in dem Kaufhaus gesehen. Der Mann der eindeutig kein Mensch war. Wahn richtete sich auf.
Noch so einer. Was willst du von mir? knurrte er. Mit langsamen Schritten näherte sich der Fremde. Er zog seinen Arm aus der Schlinge um seinen Hals So wie er diesen bewegte konnte er unmöglich gebrochen sein. Die Schlinge warf der Mann nun achtlos zur Seite. Ich bin hier um mich einem mächtigen Dämon zu stellen. So beschreibt man dich zumindest. Zeig mir das es war ist. Ein dunkler Lichtblitz erschien und plötzlich hatte der Mann ein Schwert in seiner linken. Du bist nicht der einzige der das versucht erwiderte Wahn gereizt. Er breitete seine Schwingen bedrohlich aus. Genug geredet sprach der andere. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen. Nachdem er den Satz beendet hatte stürmte er auf Wahn zu. Dieser musste schnell regieren. Er versuchte die Klinge mit Magie aufzuhalten. Als Antwort kam ihn nun eine kleine Feuerkugel entgegen. Wahn sprang zurück. Hier hatte er es eindeutig mit einen stärkeren Gegner zu tun als bisher. Das könnte interessant werden grinste der Mann. In der Tat entgegnete Wahn daraufhin. Er machte eine schnelle Bewegung als sammle er Luft und schoss dem Fremden eine gewaltige Magieentlanung entgegen. Der andere warf sich zur Seite. Er nutze den Moment um an Wahn heranzukommen. Der Fial Dark nutzte seine Kraft um den Angreifer einfach von sich zu schleudern. So wurde dieser wie von einer unsichtbaren Macht getroffen nach hinten gedrängt.
Doch er war zäh und packte sofort wieder seine Klinge. Nun streckte Wahn seine Rechte aus. In ihr erschien ein dunkles Schwert. Ehe der Fremde ganz an ihm dran war, riss Wahn die Klinge hoch und schlug auf den Arm Fremden ein. Er stieß auf widerstand. Wahn riss die Augen auf als er sah was geschehen war. Die Klinge hatte den Gips des Mannes sauber durchtrennt doch der Arm blieb beinahe unversehrt. Nun erkannte er auch warum. Schwarze Haut glänzte im fahlen Licht das die Gasse erhellte. Der Arm war nicht menschlich. Blitzschnell setzte der fremde zum Gegenangriff an und schlug mit der leicht blutenden Klaue nach Wahn aus. Er traf und streifte die Brust des jungen Mannes. Schnitt tiefe Furchen in diese. Der Fial Dark keuchte auf. Er hatte den Feind unterschätzt. Die Augen seines Gegenübers flammten nun rot. Kein zweifel, der Mann war von dämonischen Blut. Wahn wollte den Kampf nun schnell beenden. Er sammelte seine Kräfte während der Andere zurück wich als ahnte er was nun kommen würde. Die Augen des Fials Darks flammten auf. Eine Welle aus Feuer bildete sich schlagartig vor ihm und raste direkt auf den Fremden zu. Dieser hob seinen Arm und schloss die Augen. Das Feuer hüllte ihn ein. Er konnte sehen wie der andere gegen die geballte Feuerkraft ankämpfte. Starke Magie wurde gewirkt.
Wenig später schaffte es sein Gegenüber die Flammen zu vertreiben. Ein Zeichen dafür das er die Kraft des Feuers nutzen konnte. Wahn zögerte nicht lange. Er lies eine weitere Magiewelle auf seinen Feind los. Dieses Mal riss es den Angreifer von den Füßen. Er versuchte sich benommen hochzustemmen. Wahns Angriff hatte Wirkung gezeigt. Der Fial Dark näherte sich ihm. Genug davon. Zeit das hier zu beenden..