Als sie den dumpfen Schlag hörte drehte sich Selina schlagartig um. Der Fremde lag bewusstlos auf der Wiese so das Selina sofort zu ihm rannte. Oh du meine..., rief erschrocken auf. Kaum hatte sie sich neben ihn gekniet drehte Selina den Braunhaarigen auf den Rücken und sah einen Blutfleck auf der Wiese. Die junge Frau krempelte sein rechtes Hosenbein nun doch etwas hoch. Sie war davon ausgegangen das er sich nur am Bein geprellt hatte. Doch was zum Vorschein kam war eine stark blutende Schnittwunde.

Ward kniete sich nun ebenfalls neben dem Fremden. Etwas funkelte in seiner Schnittwunde. Warte mal kurz. Ohne zu zögern zog Ward es einfach heraus, wischte es an seinem Oberteil ab und musterte das Etwas. Jetzt kannst du dich um seine Wunde kümmern, meinte er zu Selina.
Dann sah er die Scherbe wieder an. Scheint wertvoll zu sein. Was das wohl ist?

Wer weiß, antwortete Selina und schaute verwundert. Wie kommt das bloß in sein Bein? Die junge Frau zuckte schließlich mit den Schultern. Vorsichtig hielt sie ihre Hände über die Wunde und konzentrierte sich. Ein leichtes Leuchten ging erneut von diesen aus. Nach wenigen Minuten hatte sich die Wunde am Bein des Mannes vollkommen geschlossen. Nur noch das getrocknete Blut am Schienbein erinnerte an diese.
Von einem Seufzen begleitet richtete sich schließlich auf. Kurz schaute sie sich um. Ich glaube du wirst ihn tragen müssen Ward, reagierte sie und schaute fast schon entschuldigend zu dem Krieger. Plötzlich jedoch ertönten Pferdehufe so das Selina schlagartig den Kopf drehte und sich fast zeitgleich ein wenig hinter den Braunhaarigen stellte.

Ward zog nun schnell sein Schwert, doch der Krieger entspannte sich etwas als er erkannte das es nur ein Reiter war welcher ein weiteres Pferd an den Zügeln mit sich führte. Noch dazu erkannt er den Mann wieder. Sie hatten ihm vor kurzen in Dalmarg geholfen, während er sich in einer misslichen Lage befand.

Sie, kam es überrascht von Selina als auch sie den Mann erkannte. Kaum hatte dieser die Drei erreicht neigte er leicht sein Haupt. Werte Priesterin, sagte er und sah nun auch kurz zu dem Krieger. Ich muss euch und eurer Leibgarde meinen Dank aussprechen. Für eure Hilfe vorhin. Auch wenn es nicht viel gebracht hat. Dalmarg ist versunken in der Finsternis. Und ich konnte ihn nicht retten. Das Einzige was mir von meinem Freund geblieben ist, das ist sein Pferd. Betroffen sah Selina den Mann nun an. Es tut mir so Leid mein Herr.
Vielen Dank, antwortete der Mann. Dann aber fiel sein Blick auf den Langhaarigen, welcher bewusstlos am Boden lag. Hier, sagte er plötzlich und warf die Zügel des zweiten Pferdes zu Ward. Ich denke ihr werdet den Hengst besser gebrauchen können als ich.

Ward fing die Zügel auf. Das dürfte uns eine große Hilfe sein Er bedanke sich schließlich bei dem Mann. Nun bringt dich in Sicherheit. Nachdem der Mann davon geritten warf Ward seinen Blick zu dem am Boden liegenden. Nun wir müssen wirklich weiter. Er hob den Mann nun auf und schaffte ihn auf das Pferd. Wir können meinte er schließlich.

Kaum hatte der Mann dies gesagt drehte Selina etwas den Kopf. Ihr Blick wanderte in Richtung Dalmarg. Wir waren nicht rechtzeitig, seufzte sie und schaute betroffen. Diese armen Menschen. Nach einem kurzen Blick auf den Mann, welcher nun auf dem Pferd lag nickte die Weißhaarige. Lass uns gehen.

Sengerath spürte den rhythmische Bewegung unter sich. Als er die Augen öffnete hatte er Gewissheit. Er saß auf einen Pferd. Nein lag wohl eher auf den Rücken des Tieres. Langsam richtete er sich auf. Sein Bein schmerzte gar nicht mehr. Vor ihm lief der Krieger der das Pferd an den Zügeln führte. Neben ihn lief die junge Frau. Sengerath war ein wenig unwohl dabei als einziger beritten zu sein. Also rutschte er vom Rücken des Tieres herunter. Als er auf den Boden aufkam gaben seine Beine erst einmal unter ihm nach und er landete der Länge nach auf dem sandigen Boden. Die junge Frau drehte sich zu ihm herum während der Krieger nur mit den Schultern zuckte. Sengerath verzog die Lippen zu einen Grinsen dann rappelte er sich wieder auf. Diesmal mit Erfolg.
Sagt mal, begann er. Wer seid ihr eigentlich und woher kommt ihr?

Mit einem Lächeln im Gesicht schaute die junge Frau den Braunhaarigen an. Sein kleines Missgeschick fand sie doch ein wenig amüsant. Dann aber sah sie kurz zu dem Krieger neben sich. Ich bin Selina Monde, Priesterin des Lichts, antwortete die weißhaarige als sie wieder zu dem Langhaarigen sah. Kurz deutete sie auf den Krieger neben sich. Und das ist Ward Kormes, meine Leibgarde und tapferer Krieger Lirumas. Wir kommen von dort und genau dorthin gehen wir jetzt auch wieder. Die junge Frau sah ihn nun fragend an. Und wer ist wohl der Mann, welcher mir vorhin so nett vor die Füße gefallen war?

Sengerath maß Selina mit schiefgehaltenen Kopf. Als sie ihn nach seinen Namen fragte fuhr er auf. Achja richtig. Ich habe mich ja gar nicht vorgestellt. Verzeiht Milady. Er verbeugte sich leicht. Mein Name ist Sengerath.Ich komme aus Dalmarg. Ward hob eine Augenbraue an.
Und einen Nachnamen besitzt du nicht oder wie? wollte er nun wissen. Oder willst du uns diesen nicht verraten und hast du etwas zu verbergen? Sengerath spürte den harten Blick des Kriegers auf sich ruhen. Ich...begann er. Um ehrlich zu sein. Ich habe keinen. Oder ich kenne ihn einfach nicht. Ich habe mein Leben lang schon alleine gelebt. Soetwas habe ich also nie benötigt. Er sah Ward nun trotzig an. Was sollte ich zu verbergen haben. Ich kenne euch genauso wenig wie ihr mich kennt. Also warum dieses Misstrauen? Ward zuckte mit den Schultern. Ich halte es schon für ein wenig seltsam das ein Mann durch die Decke einer Kathedrale fliegt. Von wo her also bist du gefallen. Was hast du getrieben? Der junge Mann wandte seinen Blick von Ward. Ich bin über die Dächer geflohen. Geflohen vor was? bohrte Ward nach. Was soll denn diese blöde Fragerei, rief Sengerath nun. Ich bin vor diesen seltsamen Angreifern geflohen, genau wie ihr. Dabei bin ich halt gestürzt. Er wurde wieder leiser. Sie sind so unmenschlich schnell und stark. Ich habe einfach gespürt das ich gegen sie nicht ankomme. Ward sah ihn weiterhin ausdruckslos an. Dann warf er ihm etwas zu. Das hier hat in deinem Bein gesteckt. Es sieht wertvoll aus. Hast du eine Ahnung was das sein kann? Sengerath betrachtete das Stück genau. Dann schüttelte er nur den Kopf. Ward nahm es ihm wieder aus der Hand und schnappte sich wieder die Zügel des Pferdes. Es sieht so als als könntest du wieder laufen, also tu das auch. Er setzte sich in Bewegung und Sengerath sah ihm missmutig hinterher. Er hatte das Stück sehr wohl erkannt und er hatte gelogen. Nur warum?

Geht es dir wirklich gut?, fragte Selina mit einer gewissen Sorge in ihrer Stimme. Du bist wirklich tief gefallen und dann noch der ganze Blutverlust. Würde mich nicht wundern wenn du dich nach wie vor nicht so gut fühlst. Deinem Bein konnte ich helfen aber Blut ersetzen kann ich nun einmal nicht. Die junge Frau sah Sengerath fast schon durchbohrend an.

Es wird schon gehen meinte Sengerath und lief langsam los. Ward drehte sich nicht mehr um so das ihm wohl keine Wahl bleib. Während Selina neben ihm lief Bedanke er sich auch für das Versorgen seines Beines. Er war fasziniert von der Tatsache das er hier nun mit einer Priesterin unterwegs war, dennoch schwieg er die meiste Zeit. Was in Dalmarg gesehen war saß einfach zu tief.

Die mysteriöse Frau mit den weißen Haaren schritt duch den langen Saal. Am anderen Ende angekommen verbeugte sie sich vor einem Mann. Mein Lord, ich bin zurückgekehrt. Die Stadt Dalmarg ist der Finsternis versunken und wir haben ein Relikt gefunden. Doch. Es war nicht an dem Platz wo es hätte sein sollen. Es lag in der Kathedrale,. Es ist zerbrochen worden und einige Teile fehlen noch. Ich habe Diener losgeschickt um diese zu suchen. Damit legte sie einen roten Stoffbeutel auf den Boden. Hier sind die bereits gefundenen Stücke.

Die dunkle Gestalt ergriff den Beutel und sah sich dessen Inhalt an.
Der Kelch also. Nachdem er ihn wieder verschnürt hatte wandte sich Lord Dracos der Dämonin zu. Dennoch gute Arbeit Finn. Die Zeit ist gekommen. Das Schattenreich ist auferstanden und das Siegel wurde gebrochen. Durch sein Gesicht huschte ein Lächeln.
Es wird Zeit die anderen Relikte zu suchen, meine Liebe. Die Fragmente des Kelches werden mit der Zeit schon in unsere Hände fallen. Gehe nun und bringe der Welt die Finsternis.

Finn verbeugte sich nocheinmal. Ja mein Lord. Ich werde mich sofort auf die Suche nach den anderen Relikten machen. Damit wendete sie sich um und lief den langen Gang zurück und verließ den Saal. Meine Herrin, ihr Pferd, murmelte ein kleiner Diener und reichte ihr die Zügel. Geht doch, fauchte Finn und bestieg es. Dann ritt sie zusammen mit eine Scharr dunkler Wesen hinaus in die Dunkelheit.

Das ist Liruma. Hier ist unser Ziel. Selina schaute zu Sengerath und lächelte. Anscheinend warst du noch nie hier, so wie du staunst. Die junge Frau ließ ihren Blick schweifen. Vor ihnen tat sich die große, runde Stadt Liruma auf. Nach mehrere Tage Marsch, immer nach Südwesten, hatten sie diese endlich erreicht. In der Mitte stand ein großes Gebäude, welches auch den Turm einschloss. Die Stadt selbst wurde von vielen Strassen durchzogen, wobei die großen alle zum Tempel führten. Es gab mehrere große Plätze, von dennen einige einen Brunnen in der Mitte hatten. Vorallem an diesen Plätzen tummelten sich die Bewohner Lirumas. Genau dort fand man die Märkte, bei dennen alle möglichen Waren angeboten wurden.