Verwirrt legte die junge Frau den Kopf schief. Sie fragte sich wen Mepheistos wohl meinte. Vorallem wieviele waren es wohl? Doch noch mehr interessierte es die junge Frau eigentlich wo genau sie waren. Kannte sie selbst doch gar keine alten verlassenen Unterschlupfe der Imperialen.
Ja ich werde mitkommen, antwortete die Braunhaarige schließlich und trat zu dem Sack um diesen aufzuheben. Außerdem hast du nicht gesagt das auf diesen Datenspeichern eventuell die Antwort zu finden ist warum ich hier bin. Und wer mich zurück holte? Und irgendwie glaube ich fast ich habe sowieso keine andere Wahl. Also ja. Ich begleite dich Bruder.

Dann folg mir halt. Er sah sie mit einen etwas merkwürdigen Blick an. Das die junge Frau ihn nun so bereitwillig folgen würde machte ihn doch etwas stutzig. Doch was war schon normal in der letzten Zeit welche er hier war. Die Beiden liefen aus den Laborkomplex. Draußen angekommen schlug ihnen ein eisiger Wind entgegen. Kurz sah er nach oben. Es war bereits dunkel. Noch immer schneite es. Wie so oft an diesen Ort. Tja das hat schon länger gedauert als geplant.

Und hier willst du rausgehen?, fragte die junge Frau während sie die Arme etwas um sich legte. Wollen wir nicht warten bis es hell ist? Oder ist der andere Standort nicht weit entfernt? Wo sind wir überhaupt? Ich habe noch nie soviel Schnee gesehen.

Weit weg von Asthoria. Den Namen des Landes kenne ich nicht. Hat mich auch nicht interessiert meinte Mepheistos und stapfte einfach durch den Schnee los. Die größte Stadt hier in der Umgebung und wohl die Hauptstadt heißt Winterfall. Mehr kann ich dir dazu nicht sagen. Wir sind jetzt ungefähr einen Monat hier. Ein wenig laufen müssen wir aber es geht. Mit dem Mittel das ich dir gespritzt habe sollten deine Beine das auch schaffen. Danach wirst du dich erst mal erholen müssen bei so einer langen Zeit im Glas.

Verstehe, antwortete die junge Frau. Vorsichtig folgte sie dem Schwarzhaarigen. Dabei zog sie die Kapuze des Umhangs etwas nach oben. Warum bist du hier? Wieso hast du Asthoria hinter dir gelassen? Wo liegt denn dieses Land eigentlich?

Mepheistos murrte etwas vor sich hin und zog sich seine Kapuze über den Kopf. Weil Asthoria und auch die anderen Länder nun Luzifer gehören. Kurz blieb er stehen. Ich war nicht mehr... Ach ist doch auch egal. Ich wurde ersetzt. Jemand anderes leitet nun die Labore. Ich musste einfach weg sonst hätten sie mich getötet. Viele mussten fliehen. Nach Animas Fall kam alles erst richtig ins Rollen. Er schnaubte und lief dann weiter. Hier hab ich meine Ruhe. So halbwegs. Das Land liegt Südlich weit über das Meer.

Animas Fall?, fragte die Braunhaarige verwundert. Sie folgte dem Schwarzhaarigen einfach weiter durch den Schnee. Du meinst als er ein Verdammter wurde oder? Ist er das schon so lange? Die junge Frau klang sehr betroffen. Was heißt du wurdest ersetzt?

Du fragst zu viel murrte Mepheistos. Anima ist kein Verdammter mehr wenn du es genau wissen willst. Er war wohl der einzige der es geschafft hat sich daraus zu befreien. Selbst Luzifer konnte es nicht fassen. Das hat ihn aber letzten Endes auch nicht vor seinen Untergang bewahrt. Auf die zweite Frage ging er nicht ein.

Vor seinem Untergang?, fragte sie erschrocken. Die junge Frau beschleunigte ihren Schritt um den Schwarzhaarigen einzuholen. Gleich darauf griff sie nach seinem Arm. Was meinst du damit?, fragte sie mit weit aufgerissenen Augen.

Wieder blieb der Imperiale stehen. Er wurde offiziell hingerichtet, das meine ich damit. Von ihm ist nicht mehr allzu viel übrig. Die Details erspare ich dir. Nun löste er sich von ihren Griff indem er seinen Arm weg zog und setzte seinen Weg fort. Komm jetzt ich will nicht ewig hier in der Kälte sein. Nachts ist das noch unangenehmer.

Einen Moment lang sah die Frau dem Schwarzhaarigen schweigend nach. In ihren Augen sammelten sich Tränen. Etwas das durch den eisigen Wind unangenehm war. Schließlich aber folgte die junge Frau ihrem Bruder schweigend. Das was sie gerade gehört hatte war einfach nur furchtbar.

Eine ganze Weile liefen sie durch den Schnee. Bald schon lichtete sich der Wald etwas und sie kamen zu einen Haus. Es wirkte fast schon etwas verlassen und doch war es gut versteckt. Die obere Fassade bestand aus Holz während untere Teil aus Stein gebaut war. Draußen gab es sogar einen Garten. Ein Hackklotz stand auch in der Nähe in welchen noch eine Axt steckte. Rauch stieg aus den Schornstein auf. Am Rand des Hauses konnte man einen Stall erkennen. In diesem stand ein großer Schwarzer Hengst. Die Augen des Tieres waren Rot und eine Decke hing über seinen Rücken. Da wären wir. Die Bleibe für die Flüchtlinge.

Shaitan, brachte die junge Frau hervor. Mit dem Sack im Arm lief sie zu dem Stall und besah sich den Hengst. Aber was macht er den hier?
Plötzlich ging die Tür zu dem Haus auf so das die junge Frau den Kopf drehte. Onkel Mephi ist wieder da, rief das achtjährige Mädchen mit den weißen Haaren und grünen Strähnen darin, welches an der Tür auftauchte. Sie trug eine dunkle Hose und ein langärmligen Pullover.

Ich hab euch doch gesagt ihr sollt mich nicht so nennen knurrte Mepheistos und gab ein missmutiges Schnauben von sich. Der Hengst war verletzt also musste er mit. Genauso wie die Quälgeister hier.

Nun legte die Langhaarige ihren Kopf schief. Quälgeister?, fragte sie verwirrt. Luna komm rein. Es ist kalt, kam es von einer anderen weiblichen Stimme von drinnen. Doch das Kind blieb stehen und sah zu Mepheistos. Gleich darauf tauchte noch ein Gesicht auf. Es war ein Junge. Genauso alt wie das Mädchen und hatte eine gewisse Ähnlichkeit zu ihr. Nur hatte er kurze braune Haare mit schwarzen Strähnen. Sein Blick wanderte zu der Frau welche neben den Mann trat. Wen hast du da mitgebracht Mephi?, fragte der Junge verwirrt. Mephi?, kam es belustigt klingend von der Braunhaarigen.