Ich denke eigentlich schon meinte Sengerath. Wir haben darüber geredet und ich trage ihr nichts mehr nach. Warum sollte ich auch. Wir haben beide Fehler gemacht. Es war nur einfach ziemlich schwer da wieder raus zu kommen.

Ich weiß was du meinst, sagte Sailin. Es hat gedauert bis Wahn und ich uns damals wieder versöhnt hatten. Das damals war keine leichte Zeit. Die junge Frau atmete schwer aus. Dann aber drehte sie den Kopf und lächelte Sengerath an. Es freut mich für euch. Wirklich. Und ich bin auch froh euch beide weiterhin meine Freunde nennen zu dürfen. Mehr wir Freunde. Ihr gehört für mich einfach zur Familie.

Danke für die Blumen, gab Sengerath zurück. Na bei euch war das aber auch noch eine Schippe grausamer. Aber ja. Ein harter Weg. Es gibt viele Scherben wieder zusammenzukehren wenn das hier alles vorbei ist. Hoffen wir es endet bald.

Das wird es, antwortete Sailin mit einem leichten Lächeln. Ich bin da zuversichtlich. Wir werden diese Schlacht gewinnen. Genauso wie wir aus dem Kampf mit Luzifer siegreich hervor gehen werden. Ich weiß nicht wann und wie, aber wir werden es schaffen. Und dann werden wieder fröhlichere Tage einzug halten. Du wirst sehen.

Behalte dir diese Hoffnung bei seufzte Sengerath. Ich schätze viel haben wir davon nicht mehr. Aber wir werden Kämpfen. Bis auf den letzten Mann wenn es sein muss. Luzifer darf damit nicht durchkommen.

Und er wird damit auch nicht durchkommen, fügte Sailin an. Die junge Frau wollte gerade ansetzten noch etwas zu sagen als Rufe laut wurden. Ich glaube wir sind da, meinte Sailin nun und atmete schwer ein. Passt bitte auf euch auf, wenn es losgeht. Ich möchte euch nach der Schlacht alle wiedersehen. Am besten in einem Stück.

Die Truppen sammelten sich wie vorgesehen in Sichtweite der Stadt Ostric. Wahn ritt auf seinen schwarzen Hengst die Reihen ab und verschaffte sich einen genauen Überblick. Die Elfen hatten Stellung bei den Wäldern bezogen und die Drakoniker in der Stadt selbst bei der Wehrmauer in der Nähe des Walls. Das Lager war bereits errichtet worden. Was nun folgen würde war das zermürbende Warten auf den Feind. Unruhe und Angst lag in der Luft. Arax flog zu dem Schwarzhaarigen und landete auf dessen Schulter. Der Feind war schon Nahe. Unter ihnen würden auch einige Kommandeure zu finden sein. Auch der Herr der Dämonen Abaddon so wie es ihm die Krähen als seine Späher berichteten. Angeführt wurden die Truppen des Feindes von der Dunkelheit selbst. Es war ein riesiges Aufgebot das sich ihnen nun näherte. In der Ferne konnte man schon das Donnern von Hufen hören. Sie waren dem Wall sehr Nahe. Wahn ritt nun wieder an die Spitze. Seid Standhaft rief er nun auf so das jeder ihn hören konnte. Ich weiß ihr habt Furcht. Der Feind scheint schier übermächtig und hat euch bereits viel genommen. Doch nicht euren Kampfgeist. Dem Willen sich nicht zu beugen und euch zu widersetzen. Wir werden ihm dieses Land nicht Kampflos überlassen. Es ist sein oberster Leutnant die Dunkelheit selbst die sich uns nähert. Doch auch sie kann besiegt werden. Dies ist bereits geschehen und es kann erneut dazu kommen. Heute werden wir ihm dies beweisen. Luzifer wird heute einen seiner stärksten Männer verlieren. Und er wird zahlreiche seiner Truppen zu seinen Verlusten zählen können. Weil ihr standhaft seid und eure Schwerter vereint gegen die Waffen des Feindes stehen. Drakoniker, Elfen, Wyvern, Andersartige, Menschen und sogar Dämonen. Gemeinsam sind wir eine Macht die selbst der Gefallene fürchtet. Warum sonst schickt er eine so große Armee zu uns. Ja selbst Luzifer kann bedrängt werden. Beweist es ihm. Hier und Heute und lasst die Furcht in euren Herzen zwischen euren Mut verklingen. Kämpft für Asthoria. Wir schenken Luzifer kein weiteres Land. Nie wieder! Denn das ist unserer Heimat und wir stehen hier. Schreien wir es ihm entgegen. Heute ist er es der etwas verliert! Die Männer und Frauen riefen Laut auf und schlugen mit den Waffen auf den Boden und auf ihre Schilder. Durch das Loch im Wall drängte nun die riesige Schwarze Armee. Gleich wie ein gewaltiger Teppich der über das Land rollte.

Ich glaube jetzt wäre doch noch ein kleines letztes Gebet angebracht, kam es von Tailor als er die Armee sah. Der junge Mann schluckte schwer während ihm sein Bruder eine Hand auf die Schulter legte. Bei dir helfen doch selbst keine Gebete mehr. Pass lieber auf dich auf. Ich will deinen Arsch nachher wieder sehen. Der Rothaarige sah seinen Bruder kurz ernst an. Dieser nickte knapp. Schließlich wandeten sie ihren Blick wieder auf die näherkommenden Feinde. Nicht mehr lang und es würde losgehen. Doch Wahns Rede hatte ihnen Ansporn gegeben.

Ich hoffe du hast ein paar Tricks auf Lager, meinte Varresh nun an Wahn gewandt. Der Lord Drakars trug diesmal eine beschlagene Lederrüstung. Sonst ist das hier schnell vorbei. Ich arbeite dran gab der Imperiale zurück. Behaltet auch Richtung Lumina im Blick. Von dort können sie auch angreifen. Allerdings erwartet sie dort eine Überraschung.

Glaubst du ihnen geht es gut Onkel Elias?, fragte Neo den Weißhaarigen während er neben seiner Schwester auf einem Bett saß. Warum bist du nicht auch mitgegangen? Der junge Mann lächelte während er sich zwischen die beiden Kinder setzte und ihnen eine Hand auf die Schulter legte. Jemand muss doch eure Tante dabei unterstützen auf euch zwei Racker aufzupassen. Nicht das ihr noch auf die Idee kommt sie zu ärgern. Das würden wir nie tun, kam es promt von Neo so das Elias eine Augenbraue hochzog. Und was war das mit den Bettlacken?, fragte der Mann und grinste. Ich weiß nicht was du meinst. Der Junge drehte den Kopf weg so das Elias lachte. Ich will zu Mama und Papa, jammerte Luna dann aber. Ich weiß Süße, aber die Beiden müssen gerade etwas ganz wichtiges erledigen. Du wirst sehen. Sie sind schneller da wie du glaubst. Na kommt ihr zwei. Schauen wir doch mal was Leonie und Clive so treiben. Oder aber ihr könntet eure neuen Freunde besuchen. Lauriel wollte heute doch irgendetwas mit ihnen machen. Kaum hatte Elias dies gesagt schauten sich die zwei Kinder mit großen Augen an. Stimmt ja. Lauriel wartet auf uns, kam es sofort von Neo. Der Junge hüpfte vom Bett. Zusammen mit Luna eilte er gleich nach draussen, während Elias zum Fenster ging. Mit ernstem Gesichtsausdruck schaute er hinaus. Hoffte er doch das der Kampf gegen die Dunkelheit gut ausging.

In der Zwischenzeit hatte die Schlacht bei Ostric bereits begonnen. Die Beiden Armeen prallten aufeinander und schon bei dem ersten Zusammenstoß gab es zahlreiche Tote und auch Verletzte auf beiden Seiten zu verzeichnen. Die Anführer der Truppen riefen immer wieder Befehle aus. In Wahns Nähe sammelten sich ein paar der Seelenjäger. Tatsächlich hielt er sich vorerst aus den Kampf heraus und verfolgte alles von weiter hinten. Seine Vorbereitungen hatte er längst abgeschlossen. Jetzt galt es nur auf den Richtigen Moment zu warten. Die Dunkelheit selbst hatte sich auf einen Felsvorsprung begeben so das jeder den Dämon sehen konnte. Abaddon befand sich neben ihm.

Nach einer Weile des Kampfes hörte man einen Soldaten aufrufen. Sie kommen über den Fluss. Westlich von uns. Kurz darauf ertönte ein weiterer Aufruf. Hinterhalt. Angriff aus Lumina. Tatsächlich näherte sich nun zusätzlich noch ein Trupp Reiter aus der Richtung der Lichtstadt. Ihr Ziel war es die hinteren Reihen auf zumischen. Während die Krieger eher unruhig wurden verzog Wahn nur etwas das Gesicht. Sollen sie nur, kommentierte er.

Irgendwie wird es nun doch mal Zeit etwas zu Tun zu bekommen. Es wurde schon langweilig, grinste ein junger Mann mit blonden, kurzen und leicht zersausten Haaren. Seine Augen waren auf das Schlachtfeld vor ihnen gerichtet. Sie näherten sich wie geplant von Westen aus dem Kampfgeschehen. Ihr Ziel war der Fluß. Sobald sie diesen erreicht hatten, würden sie durch das Wasser waten und dann der feindlichen Armee in den Rücken fallen. Neben dem jungen Mann ritt eine Frau. Ihre langen schwarz lilanen Haare waren von roten Strähnen durchzogen und wehten im Wind nach hinten. Sei aufmerksam Uriel und lass dich nicht von deiner Freude ablenken. Kaum hatte die Frau dies gesagt schnaubte der Blonde. Red nicht so geschwollen Astraia. Lass mich doch ein bisschen Vorfreude genießen. Wir werden diesen Säcken so richtig in den Arsch treten. Wortwörtlich. Während Uriel grinste, schüttelte die Frau den Kopf. Ihr Blick wanderte wieder nach vorne. Jedoch zeichnete sich auch bei ihr ein leichtes Grinsen im Gesicht ab.

Verdammt was sollen wir jetzt tun regierte Matt nervös. Du hast damit gerechnet oder? fragte er nun direkt an Wahn gewandt. Dieser wirkte ziemlich ruhig zum Unverständnis der anderen. Nur ruhig. Haltet einfach die Stellung. Gebannt blickten die Männer und Frauen zu dem See den die Imperialen nun gerade überquerten. Das Wasser war ziemlich trübe und die Pferden mussten Schwimmen. Plötzlich schrie einer der Männer auf und auch das Pferd gab einen erschrockenen Laut von sich. Beide waren Plötzlich einfach weg. Das Wasser an der Stelle sehr unruhig. Erschrocken drehten sich manche Männer herum. Was zum... brachte einer hervor bevor er ebenfalls samt Pferd unter Wasser gezogen wurde. Man konnte noch etwas Mannsgroßes dort schwimmen sehen. Immer mehr der Männer und der Reittiere zog es unter das Wasser. Wenig später gelang es einen der Pferde zurück an Land zu schwimmen. Diesem folgten weitere. Die Krieger jedoch blieben verschwunden. Der Angriff ging weiter. Hier ist etwas ganz und gar nicht richtig sagte ein weiterer Mann. Kurz darauf erhob sich neben ihm etwas aus den Wasser. Ein etwa zwei Meter großes Reptilienartiges Wesen mit schuppiger grünen Haut und leuchtenden Gelben Augen. Es gab ein zischen von sich. Man konnte es nicht lange sehen denn in seinen Klauen hielt es eine Lanze und stach direkt auf den Mann ein, um ihn kurz darauf mit sich unter Wasser zu ziehen.

Zu gleichen gelangten die Reiter des anderen Angriffstrupps in die Nähe der Verteidiger. Bevor sie diese jedoch erreichten brach der Boden unter den Hufen ihrer Pferde weg und sie stürzten in die Tiefe. Nach und nach tat sich ein langer etwa drei bis vier Meter tiefer Graben auf. Wahn näherte sich nun den Männern dort die erleichtert aufatmeten. Anzünden sagte er kalt. Daraufhin warfen mehrere Seelenjäger Fackeln in den Graben. Das Feuer breitete sich rasant aus und Geschrei drang zu ihnen herüber. Wahn hatte Öl dort verschütten lassen und der mit Holz und Laub getarnte Graben war am Boden mit Stroh ausgelegt worden. Somit kam der Hinterhalt zum Stoppen. Ein paar der feindlichen Reiter hielten noch rechtzeitig an. Jedoch konnten sie den Graben nicht mehr überqueren.

Das darf doch nicht wahr sein, knurrte Sargas. Der schwarzhaarige Mann mit den grünen Augen war einer der wenigen Krieger gewesen, welcher sein Pferd gerade so noch stoppen konnte. Die Zügel fest in der Hand haltend starrte er zu dem brennenden Abgrund. Die Schreie der Männer waren lautstark zu hören. Der Geruch von verbranntem Fleisch drang in seine Nase. Angewidert schaute er in Richtung Graben. Verdammter Schweinehund, brüllte Sargas auf als er den Blick abwandte und über den Graben wandern ließ um nach Wahn zu sehen.

Wahn hob nun seine Hand als wolle er provokativ zuwinken. Dann wandte er sich einfach ab. So dafür ist erst mal gesorgt. Damit haben wir diesen Trupp vorerst aus den Kampf genommen meinte er an Matt gewandt. Dieser gab einen pfeifenden Laut von sich der irgendwie erleichtert klang. Die Bogenschützen sollen den Himmel im Blick behalten. Sie werden mit Sicherheit einen Angriff aus der Luft starten. Sofort nickte Matt und eilte los. Nun näherte sich Wahn ein weiteres Schlangenhaftes Wesen. Es war einer der Nagas die gerade den Feind aufmischten. Er wirkte etwas größer und und trug ein paar Rüstungsteile am Leib. Die Haut des Wesen war grünlich und die Muster welche die Schuppen überzogen wiesen eine bläuliche Farbe auf. Die Unterseite wies eine gelbliche Farbe auf. Einige Zacken welche recht bunt waren zierten den langen Schlangenschwanz und auch den Rücken hinauf. Der Trupp wurde aufgehalten mein Lord sagte er mit einer dunklen Stimme und einem zischenden Laut begleitet. Gute Arbeit Asmodan. Kümmert euch um Nachzügler. Lasst niemanden über diesen Fluss. Das Wesen nickte und entfernte sich dann schlängelnd.