Die Männer beobachteten die Näherkommenden aufmerksam. Vier Frauen und ein Mann, meinte der braunhaarige schließlich. Sein Nebenan zuckte mit den Schultern. Dann sollte es wohl kein Problem sein. Setzen wir sie außer Gefecht und befragen sie. Nun schüttelte der Angesprochene den Kopf. Wartet. Der Mann wirkt anders. Ich spüre da etwas. Wir sollten diesen Kerl nicht unterschätzen. Wenn ich raten müsste tippe ich auf einen Imperialen. Er schien nun zu überlegen. Ob sie wirklich von diesen Versteck wissen? Das ist mir zu riskant sagte er schließlich. Wenn sie noch näher kommen eröffnet das Feuer. Vielleicht drehen sie aber ab.

Ich hoffe doch zweiteres ist der Fall, murrte der Mann mit dem Bogen und schüttelte den Kopf. Auch noch ein Imperialer. Das hat uns gerade noch gefehlt. Der Braunhaarige überlegte etwas. Hey warte mal. Ein Imperialer zusammen mit vier Frauen? Bin ich der Einzige dem das irgendwie komisch vorkommt? Ist mir neu das sich Imperiale mit Frauen umgeben.

Wahn hob den Kopf an als er einen Lichtblitz erkannte. Dann folgten mehrere surrende Laute. Der Schwarzhaarige riss seinen Arm nach vorne und ein magischer Schild baute sich um ihn und die anderen auf. Dutzende Pfeile rasten auf sie zu und prallten gegen den Schild. Sieht so aus als haben sie uns bemerkt. Natürlich haben sie das gab er zu verstehen.

Ruhig, kam es sofort von Sailin als ihre Stute etwas aufbäumte. Die vielen Pfeile und das laute Geräusch vom Aufprall hatten das Pferd doch erschrocken. Die junge Frau lehnte sich etwas nach vorne und strich dem Tier über den Hals, während Selina hinter ihr schwer ausatmete. Nun damit hätten wir jedenfalls den Beweis das es dort noch jemanden gibt. Und nun? Sollen wir unser Glück versuchen? Nimm es mir nicht übel Wahn, aber du siehst nicht unbedingt Vertrauenserweckend aus.

Das ist nicht gut, kam es von dem jungen Mann mit den hellbraunen Haaren. Er sah zu seinem Gegenüber. Du hast Recht. Das ist kein normaler Kerl. Nicht nur Imperialer, jetzt auch noch Magier? Der hat unseren kompletten Angriff mit einem Schlag zunichte gemacht. Und nun?

Der Angesprochene kratzte sich kurz am Kinn. Verteilt euch. Lockt sie nicht zum Versteck und umzingelt sie. Der Braunhaarige gab den Befehl zum Ausrücken. Sofort eilten die Männer los. Ein Teil Rechts herum. Der andere Links herum.

Er lauschte etwas angestrengter. So konnte Wahn die ganzen Schritte die sich ihnen näherten ausmachen. Vorsicht. Sie verschanzen sich hinter den Felsen und versuchen uns zu umzingeln. Bleibt zusammen mahnte er.

Haltet euch bereit Ileya, sagte Kara welche vor der Hohepriesterin auf dem grauen Pferd saß. Ihr müsst keine Sorge haben. Wahn ist nicht der einzige der kämpfen kann. Wenn jedoch etwas geschieht dann baut euer Schild auf. Die Braunhaarige hielt die Zügel weiterhin fest doch schaute sich immer wieder etwas um. Ileya hingegen atmete schwer aus. Ich dachte das hier wären eure Freunde.

Freunde ist gerade so eine Sache für sich kommentierte Wahn das gesagte. Sie gehen kein Risiko ein und das ist verständlich. Freunde könnten auch inzwischen Feinde sein vergesst das nicht. Zuviel Zeit ist vergangen. Kaum hatte er dies gesagt kamen auch schon die ersten Männer aus ihrer Deckung stürzten auf sie zu. Festhalten meinte Wahn und zündete eine gewaltige Druckwelle welche sie von den Füßen riss. Staub wirbelte auf und nahm den Angreifern die Sicht.

Der Braunhaarige welcher das Kommando über die Männer hatte wedelte etwas mit der Hand vor dem Gesicht und hustete auf. So ein Mist brachte er hervor. Er ist stark. Was für eine Kraft. Das ist kein normaler Imperialer. Also sich der Staub langsam verzog tauchte die dunkle Gestalt wieder auf. Doch dieses mal war etwas anders. Schwarze gewaltige Schwingen drängten den Rest des Rauches fort als sie sich ruckartig ausbreiteten. Ein paar Federn flogen umher. Aber das... brachte der Mann hervor.

Das ist jetzt ein schlechter Scherz oder?, brachte der junge Mann mit den hellbraunen Haaren hervor. Fassungslos sah er zu dem Fremden, der gerade schwarze federne Schwingen aus seinem Rücken hatte wachsen lassen. Der Gefallene, kam es gleich darauf von jemandem in der Nähe des Braunhaarigen. In den Gesichtern einiger der Männer konnte man nun pures Entsetzen sehen.

Wahn stöhnte nun auf. Nicht euer Ernst murrte er. Kommt dem vermutlich schon nahe aber nein. Ich bin mit Sicherheit nicht Luzifer.

Nun näherte sich der braunhaarige vorsichtig dem schwarzhaarigen. Moment Mal kam es von ihm. Die Männer hinter ihm spannten sich an. Wahn zog nun die Kapuze vom Kopf als der Krieger in seiner Nähe war. Das gibt es doch nicht. Im dessen Gesicht zeichnete sich Fassungslosigkeit ab. Du lebst? Wie man es nennen will kam es prompt von Wahn. Plötzlich ging sein Gegenüber in die Knie. Mein Lord. Wir dachten du wärst Tod. Sofort sprang er wieder auf. Senkt eure Waffen.

Kara kam nun nicht drum herum zu grinsen während die ganzen bewaffneten Männer um sie herum ihre Waffen schlagartig senkten. Ich glaube du hast einige von ihnen gerade zu Tode erschrocken, grinste Kara. In einigen Gesichtern der Krieger konnte man noch immer den Schreck aber auch Verwirrung erkennen. Manche von ihnen hoben dann aber ihre Arme und schlugen sich mit der Faust kurz auf den Oberkörper. Immer mal wieder konnte man das Wort Lord heraushören.
Auch der junge Mann mit den hellbraunen Haaren trat nun etwas vor. Den Bogen hielt er seitlich noch immer in der rechten Hand. Das gibt es doch nicht oder?, kam es leise von ihm.

Hört auf mich so zu nennen seufzte Wahn. Ich werde dem schon lange nicht mehr gerecht. Aber ja. Hier steht nicht Luzifer vor euch. Nun legte er die Flügel an. Ich schätze es gibt viel zu besprechen Leif. Der Braunhaarige nickte etwas zögerlich. Mit Sicherheit. Es tut gut dich unter den lebenden zu wissen. Das ist ein gutes Zeichen. So etwas haben wir schon lange gebraucht. Einfach eine gute Nachricht. Er winkte sie nun heran. Dann kommt. Unser Versteck steht euch natürlich offen.

Und wo soll dieses Versteck sein?, fragte Ileya etwas skeptisch. Die junge Frau stieg von dem Pferd und schaute sich etwas um. Einfach dem Gebirgspfad folgen und dann bei einem Wasserfall durch eine längere Höhle, dann sind wir auch schon da, sagte Sailin. Die junge Frau drehte sich etwas der Hohepriesterin zu und lächelte leicht. Ähm...Wie war das mit niemand kennt das Versteck Leif?, fragte der junge Mann mit den hellbraunen Haaren verwirrt. Oh gib ihm keine Schuld Gabriel, reagierte Sailin sofort so das Leif keine Chance hatte etwas zu erwiedern. Ich glaube ich kenne das Versteck schon etwas länger wie du. Noch während der Braunhaarige die junge Frau verwirrt ansah zog sich Sailin die Kapuze vom Kopf. So wurden ihre langen grünen Haare sichtbar. Von Gabriel kam nun ein etwas merkwürdiger Ton. Oh super. Ihr seid es beide, brachte er knapp hervor und schüttelte den Kopf. Gleich darauf drehte er sich um und lief vor. Ich bin ein toter Mann, hörte Sailin ihn noch murmeln so das sie verwirrt zu Wahn sah.

Wahn legte den Kopf schief als Gabriel dies sagte. Was war das denn jetzt? Leif zuckte nur mit den Schultern. Er führte die kleine Gruppe nun durch den besagten Gebirgspfad und dann an dem Wasserfall vorbei. Weitere Männer und auch Frauen welche sich im Versteck befanden reagierten nun verwirrt. Gemurmel wurde laut während sie diese passierten.

Wahnsinn, kam es doch etwas erstaunt von Kara als sie sah was hinter der Höhle sichtbar wurde, welche nach dem Wasserfall folgte. Umgeben von einem Talkessel war ein kleinerer Wald zu sehen. Unter den großen Bäumen waren mehrere hölzerne Hütten errichtet. Durch den Schutz der Baumkronen war diese Siedlung von oben gar nicht zu sehen. Und so wie es wirkte waren sie gerade durch den einzigen Zugang gekommen. So sah es für Kara jedenfalls aus. Doch wahrscheinlich würde es hier noch irgendwo einen Fluchtweg geben. Da war sich die Braunhaarige sicher.
Das ist wirklich beeindruckend, reagierte nun auch Ileya als sie die ganzen Leute sah, welche hier anscheinend Unterschlupf gefunden hatten. Die junge Frau folgte Wahns Schwester, welche auch das Pferd mit sich führte. So wie es Sailin mit ihrer Stute tat. Selina hingegen folgte einfach nur schweigend. Dennoch ließ auch sie den Blick schweifen. Es schien als wäre hier ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Neben Kriegern sah man auch Frauen und Kinder, sowie einige Ältere.

Willkommen in unserer kleinen Zuflucht sagte Leif und hob kurz die Arme. Das nötigste zum Überleben findet man hier aber eine Wohlfehloase ist es nun nicht. Wahn sah sich etwas um. Dieser Ort ist dennoch ganz schön gewachsen. Vor allem von der Anzahl den Menschen her die sich hier aufhalten. Der Mann nickte. Wir Seelenjäger haben uns wohl breitschlagen lassen nun auf diese Leute aufzupassen. Das Versteck liegt recht gut und Luzifer hat es noch nicht gefunden. Oder aber es interessiert ihn einfach nicht warf Wahn ein. Das kann natürlich auch sein. Leif führte die Gruppe nun in einer der Hütten. Setzt euch. Dann können wir reden.