Ich fasse es nicht. Tatsächlich bin ich nicht der einzige der aus einer anderen Welt stammt und hier gelandet ist, aber ausgerechnet er hier? Mein eigener Sohn tauchte heute bei mir auf. Er fragte mich um Hilfe. Draußen herrschte Chaos. Ich erfuhr von einigen Morden welche wie eine Art Ritual durchgeführt wurden. All das schien eine Dämonin zu kontrollieren. Eine alte Bekannte. Oh wie ich diese Frau hasse. Aber ob das ein Grund war warum ich nun wieder nach draußen treten würde, das wage ich zu bezweifeln. Ich war fertig mit alledem.

Während sie die Zeilen weiterlass schüttelte Sailin immer mal wieder den Kopf. Nein, brachte die junge Frau hervor. Das klang alles zu merkwürdig. Ein Dämon der so lange lebte wie kein anderer. Er war getrennt von allem was er kannte und vereinsamte. Dann taucht sein Sohn auf. Und dann noch eine Dämonin die er abgrundtief hasste. Das konnte doch gar nicht wahr sein. Da waren viel zu viele Sachen die Sailin bekannt vorkamen. Du wirst langsam bekloppt und solltest mehr schlafen, schimpfte Sailin über sich selbst. Schon alleine wegen der Gedanken die sie sich nun machte. Die junge Frau war sich sicher. Sie erfand gerade Zusammenhänge die einfach nicht sein konnten.

Ich weiß nicht warum genau ich es getan habe. Doch an diesen Tag bewahrte ich das Mädchen vor den Tod. Die Handlanger dieser Dämonin hätten sie fast erwischt. Sie hatte mich nicht erkannt aber am Ende zeigte ich mich doch. Sie wollen tatsächlich den verdammten Turm heraufbeschwören. Dort wo der Dämon eingesperrt ist. Sie will ihn auf ihrer Seite wissen. Nun bleibt mir wohl nichts anderes übrig als einzugreifen. Dazu muss ich zuerst zu Kräften kommen. Dafür werde ich Blut brauchen.

Turm?, brachte Sailin nun hervor und lehnte sich etwas nach vorne. Ach komm das ist doch nicht dein ernst. Wieder schüttelte sie den Kopf. Das kann doch nur ein Turm sein. Oder? Sailin schaute etwas entsetzt. Samael?, fragte sie sich selbst. Ungläubig legte sie das Buch etwas anders auf ihren Schoss und versank auch gleich wieder in diesem.

Es ist ein merkwürdiges Gefühl. So lange habe ich den Geschmack des Blutes auf meinen Lippen verweigert. Lies mich gehen und vegetierte nur vor mich hin. An das Kämpfen dachte ich nciht einmal. Doch nun stand etwas bevor wo ich nicht mehr wegsehen konnte. Würde der Turm sich erneut erheben wäre ich derjenige der versagte. Nun also spürte ich es erneut. Blut das meine Kehle hinab ran. Ich fühlte meinen Körper wieder stärker werden, auch wenn es dauerte. Doch der Mann den man nun im Spiegel betrachtete war nicht länger diese ausgezerrte Gestalt. Die kalte Nachtluft war eine Wohltat auf meiner blassen Haut. So lange versteckte ich mich hinter dicken Wänden und in völliger Dunkelheit. Ich spüre sie zurückkehren meine Kraft. Genieße diesen Augenblick. Bald findet ein Maskenball statt. Dort werde ich auf sie treffen. Diese verdammte dämonische Schlange die stets versuchte mein Leben zu zerstören. Ich werde ihren Blick genießen wenn sie erkennt das ich wieder zurück bin. Und ich werde nciht zusehen wie der Turm sich erhebt denn ich war es der den Dämon darin versiegelte.

Hätte Sailin gestanden wäre die junge Frau nun umgefallen. Ohne weiter groß zu überlegen oder weiter zu lesen richtete sie sich auf. Das ihr Rücken bei den hektischen Bewegungen schmerzte ignorierte die Grünhaarige. Mit dem Buch in den Händen eilte sie aus dem Zimmer. Diablo, schrie sie regelrecht auf während sie durch den Flur rannte. Als Sailin an den Fenstern vorbeilief sah sie das es bereits später Nachmittag war. Sie hatte fast den ganzen Tag in dem Buch gelesen. Diablo, rief die junge Frau erneut, während sie schon fast regelrecht durch den Flur stolperte.

Ein junger Mann mit mittellangen schwarzen Haar und einen kleinen Kinnbärtchen richtete sich von seinen Stuhl auf auf den er zuvor gesessen hatte. Vor ihm auf den Tisch lag ein Teller mit Gebäck. Von diesen hatte er sich gerade bedient. Einen Keks hielt er gerade in der Hand. Was ist denn mit dir los fragte er verwundert und legte den Keks zurück. Der Mann trug ein kurzärmliges graues Hemd und eine Schwarze Hose.

Etwas schwer atmend lehnte die junge Frau am Türrahmen und schaute Diablo mit weit aufgerissenen Augen an. Ich... ich..., stammelte sie. Bevor sie weitersprach lief Sailin zu dem Tisch, legte das Buch ab und setzte sich hin. Kurz verzog sie den Mund und keuchte doch dann deutete sie auf das Buch. Ihr Blick war nun sehr ernst. Wahn, meinte sie knapp. Dieses Buch hier gehört Wahn. Es lag einfach in meinem Zimmer. Er hat seine Geschichte aufgeschrieben. Die junge Frau lehnte sich etwas vor. Diablo das ist seine Geschichte. Eine Geschichte die gar nicht sein kann. Aber sie ist es.

Diablo legte den Kopf etwas schräg und machte einen verwirrten Eindruck. Ich verstehe nicht was du mir damit sagen willst. Du kennst doch seine Geschichte. Wo sollte dieses Buch plötzlich herkommen. Er konnte den wirren Worten der jungen Frau nciht folgen.

Ich weiß es nicht, schüttelte die junge Frau den Kopf. Sie blickte den Mann dennoch ernst an. Als ich in mein Zimmer kam lag es bereits da. Sicher kenne ich Wahns Geschichte, aber nicht diese. Nun erzählte sie dem Mann grob was sie über die Nacht gelesen hatte. Die Parallelen zu der Kette, der Magie und vor allem dem Turm sowie der Schlangendämonin betonte die Grünhaarige besonders. Sailin schlug das Buch auf und drehte es so das Diablo das Datum auf der ersten Seite sehen konnte. Sieh dir das an. Diese Zeit ist noch gar nicht. Noch lange nicht. Die junge Frau schüttelte den Kopf. Ich weiß es klingt verrückt aber ich glaube Wahn hat mir dieses Buch irgendwie geschickt.

Wie soll er das gemacht haben. Das klingt mehr als unglaubwürdig. Er wird doch nciht einfach durch die Zeit gereist sein. zumindest nicht ohne Hilfe. Kurz fasste sich Diablo an den Kopf. Seinen Bruder Wahn war einiges zu zu trauen. Auch er lass sich nun ein paar stellen des Buches durch. genau die welche Sailin auf den Verdacht brachten das es sich hierbei um den Verschwundenen handelte. Schließlich seufzte er. Ich verstehe das nicht. Es klingt wirklich nach ihm aber wie ist das möglich.

Alles ist möglich, antwortete Sailin daraufhin. Vergiss nicht wie Wahn damals zu seinem Fluch kam. Damals geriet auch das Zeitgefüge durcheinander. Ich bin sicher das Buch kommt von ihm. Er will uns damit bestimmt etwas sagen. Am Anfang steht wie er in einem Labor aufwacht nachdem er in einem steinernen Gefängnis war. Er ist entkommen und war in der Menschenwelt. Diablo das ist der Ort wo wir ihn suchen müssen. Ich bin mir sicher. Kaum hatte sie das gesagt öffnete sich die Tür. Was ist den los?, fragte Alistair. Du hast ja die halbe Festung zusammen geschrien. Verwundert blickte der Halbelf zu Diablo und Sailin.

Sailin glaubt zu wissen wo sich Wahn aufhält sagte Diablo an den Halbelfen gewandt. In diesen Buch würde es stehen. Laut diesem befindet er sich in der Menschenwelt allerdings weit in der Zukunft. Also frage ich mich wie wir ihn so finden sollen. Nun war es Diablo der etwas weiter las.

Es war Nacht. Morgen findet der Maskenball statt. Nun da ich endlich wieder frische Luft atmen konnte, wollte ich mir einen Überblick über das Geschehene machen. Diese Welt scheint in Angst zu leben. Die Straßen sind wie ausgestorben. In der Luft lag der drückende Geruch von Angst.Dieses mal allerdings sah man ein paar Wachen, sie entlang patrouillieren. Ich beobachte von einen Dach aus wie die Männer einen jungen Mann zusammen schlugen der sich wohl unerlaubt draußen aufhielt. Es war die Rede von einer Ausgangssperre. Schließlich schleiften sie den Bewusstlosen weg. War es diese Welt noch wert gerettet zu werden, diese Frage schoss mir durch den Kopf als ich mich auf den Weg zu einen bestimmten Ort machte. Ich fand ihn schließlich auch. Nicht weit entfernt von dem alten verlassen Park. Ich kannte ihn. Vor langer Zeit war ich schon einmal in dieser Welt. Dort lernte ich Menschen kennen die gegen einen mächtigen Feind rebellierten. Menschen denen ich half. An diesem Platz war ich mehrfach vorbeigekommen. Hinter diesem Park befand sich ein riesiger Bauplatz der wohl längst zum erliegen gekommen war. Die Maschinen an denen ich vorbei kam waren verrostet udn wohl schon sehr lange außer Betrieb. Man hatte wohl alles stehen und liegen gelassen. Ich streifte über das Feld. Dann stand ich direkt davor. Ein großes ausgehobenes Loch. Hier war es. Hier hatte man mein steinernes Gefängnis gefunden. Hier gruben sie mich mit schweren Maschinen aus und brachten ihren Fund in das Labor. Dies war der Ort an dem man mich unter der Erde vergrub. Wütend schleuderte ich einen Stein in das Loch, während die Erinnerungen des Verrats zurückkehrten.

Alasdair hob eine Augenbraue. Verzeih aber das könnte doch überall her stammen, meinte der Halbelf und zuckte gleich mit den Schultern. Ich will nicht gleich sagen das es nicht stimmt, aber wie war das mit fremden Sachen die man nicht kennt? Man sollte nicht alles glauben. Zumal das doch sehr schwammig klingt. Sailin schüttelte sofort den Kopf und richtete sich gleich auf. Das bereute sie aber und keuchte auf. Daraufhin drückte der Halbelf sie gleich wieder in den Stuhl. Du hast doch Lauriel gehört, meinte er tadelnd. Ja habe ich, murrte die junge Frau. Aber sie sagte auch es wird heilen. Mit ein bisschen Zeit. Nun seufzte Al. Ja aber nicht wenn du weiterhin wie eine Furie hier herumrennst. Kaum hatte er das gesagt kam ein Schnauben von Sailin. Sie zog das Buch wieder zu sich und überflog die Zeilen nochmals. Ich werde Wahn finden. Egal wie. Und ich werde jedem Hinweis nachgehen den ich bekomme. Und dieses Buch wird uns zu ihm führen. Ich weiß es. Wenn ihr mir dabei nicht helfen wollt ist auch gut, dann gehe ich eben alleine. Die Stimme der jungen Frau veränderte sich mit jedem Satz. Sie klang verzweifelt und rang mit den Tränen.

Wenn dieses Buch stimmt dann müsste er sich in dieser Festung aufhalten. Aber da es weit in der Zukunft geschehen zu sein scheint ist nicht einmal das sicher. Das alles steht auf sehr wackligen Beinen. Diablo seufzte. Allerdings so ein paar Zeilen lassen mich tatsächlich auch daran glauben das es sich bei dem Schreiber um ihn handelt.