Und das obwohl ich die ganze Zeit bei euch war. Bei dir. Erst im Schwert und dann im Körper dieses Söldner. Es tut mir Leid Sailin. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mir kommt es fast so vor als habe ich dich im Stich gelassen. Wahn senkte den Kopf. Ich war immer ein Wächter. Zum Schluss habe ich mich nur selbst betrogen. Das Amt kann man nicht ablegen und um ehrlich zu sein will ich es auch nicht mehr.

Sailin sah Wahn an. Die junge Frau hob ihre Hand und legte sie an sein Kinn. Sanft drückte sie seinen Kopf etwas nach oben. Ihre Augen trafen sich und die Hüterin lächelte. Es machte sie froh was er gesagt hatte. Dann schaute sie ihn wehleidig an. Es tut mir auch Leid Wahn. Wegen dem was ich getan habe. Ich wusste keinen anderen Weg. Und danke. Du bist dafür verantwortlich das ich nun hier stehe oder? Du hast mir geholfen und dafür danke ich dir. Ich bin so froh dich wiederzuhaben. Nun kam die junge Frau näher. Sie küsste Wahn auf die Wange wo du Maske diese nicht verdeckte. Dann umarmte sie ihn einfach wieder. Seinen Mund konnte sie schließlich durch die Maske nicht küssen. Ich liebe dich. Geht es ihnen wirklich gut?, fragte sie schließlich jedoch leise. Kaum gefragt schlug die Zimmertür laut auf. Mama, kam es von Ariya als das Mädchen in das Zimmer kam. Ohne zu warten lief Ariya zu den ihren Eltern und umarmte sie. Auch Aiden folgte gleich darauf. Sailin löste sich von Wahn und ging in die Hocke. Tränen sammelten sich in ihren Augen als sie die beiden Kinder nun in ihre Arme schloss. Sie war so froh sie wiederzuhaben. Ihr seid so dünn. Geht es euch wirklich gut? Ariya und Aiden nickten nur. Während Keith an der Tür stand war Sharoon nicht da.

Auch Wahn ging in die Hocke um die Kinder nochmals zu umarmen. Man konnte es zwar nicht sehen durch die Maske doch er lächelte. Der junge Mann war einfach froh das alles nun ein Ende hatte und seine Familie endlich sicher war vor dieser Dämonin. Lange genug hatte sie versucht diese Familie zu zerstören. Wo ist denn Sharoon? fragte Wahn schließlich verwundert den Mann an der Tür.

Keith deutete hinter sich. Sie ist rausgegangen. Wollte wohl die Drachen ansehen. Sailin hob nun ihren Kopf. Nocheinmal drückte sie ihre beiden Kinder und küsste sie, dann stand sie einfach auf und lief an dem Mann vorbei. Dieser schaute der jungen Frau kurz nach, dann wand er seinen Blick zu Wahn und den Kindern. Ich fürchte da stimmt etwas nicht so richtig, meinte er betroffen. Aiden und Ariya schauten ebenfalls mitgenommen aus, dann liefen sie auch an Keith vorbei.
Sharoon stand auf dem großen freien Hof und sah zu den Drachen. Plötzlich stand jemand hinter ihr so das sie sich umdrehte. Bevor sie überhaupt reagieren konnte wurde das Mädchen auch schon umarmt. Sharoon Süße, brachte Sailin hervor. Geht es dir gut? Das braunhaarige Kind nickte nur kurz.

Wahn folgte den anderen hinaus. Gerade als er den Hof betrat kam ihm der schwarze Hengst Shaitan entgegen. Der Wächter streckte seine Hand aus und legte sie auf die Blesse des Pferdes. Dann klopfte er ihm auf den Hals. Wahn sah ebenfalls zu Sharoon. Ist mit dir alles in Ordnung Kleine? Du wirkst betrübt.

Sailin löste sich von Sharoon, legte aber ihre Hände auf die Schulter des Mädchens. Mit etwas schiefgehaltenem Kopf schaute die Hüterin sie fragend an. Sharoon sah abwechselnd zu Sailin und Wahn. Mir geht es gut, murmelte sie schließlich und senkte den Kopf. Aber du hast etwas, sagte Sailin und legte ihre linke Hand an das Kinn des Mädchens. Sanft drückte sie es nach oben und schaute Sharoon in die Augen. Was ist los? Etwas bedrückt dich doch. Vorsichtig strich die Hüterin ihr nun über den Kopf da sie nicht wirklich reagierte. Du kannst über alles mit uns reden. Das weißt du doch. Sharoon senkte den Kopf. Es ist nicht richtig, brachte das Mädchen plötzlich raus. Ich verrate sie. Wen?, hackte Sailin nach. Was meinst du damit Sharoon? Das Mädchen sah auf. Tränen waren in ihren Augen. Meine Eltern. Als wir in dem Kerker waren da hab ich mir nichts mehr gewünscht als wieder bei euch zu sein. Bei Wahn und dir. Aber...aber... das ist nicht richtig oder? Ausserdem ihr Beide habt doch schon Kinder. Da bin ich...ich... Sharoon brach ab. Sie wusste nicht wie sie es sagen sollte. Soviele Gedanken und Gefühle, welche sie einfach nicht ausrücken konnte. Nun weinte das Mädchen erst Recht los. Ich hab euch Beide so lieb und...und... ich wünschte ich könnte euch als meine Eltern haben. Aber aber... Sailin umarmte nun einfach Sharoon und strich ihr über den Hinterkopf. Sanft drückte sie das Mädchen an sich. Ach Süße, sagte die Hüterin betroffen. Wieder löste sie sich von dem Mädchen und legte beide Hände auf die Wangen des Kindes. Damit zwang Sailin Sharoon sie anzusehen. Hör mal Süße. Für mich bist du doch schon längst eines meiner Kinder. Ich hab dich genauso lieb wie Aiden und Ariya und du bist mir sehr wichtig. Wieder umarmte Sailin das Kind. Hör mal du verrätst doch deine Eltern nicht damit. Das sind deine Gefühle und wie du denkst. Ich bin sicher sie freuen sich für dich wenn du jemanden hast. Betroffen schaute sie zu ihrem Wächter, während das Kind sie fest drückte. So kannte Sailin Sharoon gar nicht. Sonst war sie immer so heiter und aufgedreht.

Es ist nichts verwerfliches daran dir das zu wünschen Sharoon sprach Wahn ruhig und ging in die Hocke. Denkst du nicht deine Eltern dort oben sind erleichtert zu wissen das du in guten Händen bist. Sailin ist wirklich eine Liebevolle Mutter. Sie liebt dich wie ihr eigenes Kind. In Keith hast du einen Bruder und hey ich habe dich auch gerne an der Seite. Von Aiden und Ariya brauch ich wohl nicht zu reden. Die Zwei würden mit dir Pferde stehlen gehen. In diesen Moment bekam Wahn einen Stoß von Shaitan so das er einen Satz nach vorne machte. Na so abwegig ist das doch nicht findest du nicht Shaitan?

Papa hat da völlig Recht, meinte Aiden nur und nickte fleißig. Ich hab noch eine Schwester, grinste Ariya und lief zu Sailin und Sharoon. Die Hüterin ließ das Kind los, welche sofort von Ariya gedrückt wurde. Sanft lächelte Sailin die beiden Mädchen an. Siehst du Sharoon. Du brachst dir keine Gedanken zu machen. Wir alle sind froh das du bei uns bist. Und bestimmt sind das deine Eltern auch. Danke, sagte das Mädchen und lächelte etwas. So gefällst du mir schon viel besser., grinste Keith und verschränkte die Arme vor der Brust.
Sharoon löste sich von Ariya und lief zu Wahn. Vor ihm blieb sie stehen. Da er noch nicht wieder richtig stand kam sie leicht mit ihrem Kopf an sein Ohr. Darf ich dich den auch so nennen? Also Papa?, fragte sie ihn leise. Als sie wieder etwas zurückwich konnte man sehen das sie etwas rot im Gesicht war.

Wenn dich das Glücklich macht meinte Wahn sanft und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Ich fühle mich glatt geehrt. Der junge Mann richtete sich auf und verbeugte sich spielerisch.

Sharoon lachte auf und grinste Wahn an. Als er sich aufrichtete umarmte sie ihn einfach. Danke, murmelte sie. Du Papa, fragte nun Ariya und trat neben den Wächter. Dann beugte sie sich etwas vor und deutete auf die Drachen. Denkst du wir dürfen zu den Drachen? Also noch näher ran?

Denke nicht das er was dagegen hat meinte Wahn und zuckte mit den Schultern. Geht ruhig ran. Diese Drachen sind Menschen gewöhnt.

Ariya nickte und zog Sharoon nun einfach mit sich. Aiden zuckte mit den Schultern und folgte den beiden Mädchen. Zu Dritt näherten sie sich dem roten Drachen. Dieser schüttelte etwas seinen Kopf und streckte die Flügel aus. Nach einem kurzen Augenblick näherte sich Morgan den Dreien. Kurz redete sie mit ihnen, dann hob sie Ariya hoch und setzte sie auf den Drachen.
Sailin schaute zu ihnen rüber. Kurz lächelte sie als sie das Lachen der Kinder hörte. Ich bin so froh das es ihnen wirklich gut geht. Für eine Zeit hab ich gedacht ich hab euch alle verloren. Sailin wand sich nun Wahn zu. Ist es für dich wirklich in Ordnung mit Sharoon?

Es ändert sich doch nichts meinte Wahn und sah die junge Frau an. Sharoon ist doch schon so lange bei uns. Dann legte er seine Hand auf Sailins Schulter. Hör zu ich werde Morgen nochmal zum Dämmerlichttempel gehen. Ich muss nochmal mit dem Vergessenen sprechen. Vielleicht lässt sich ja eine Einigung treffen was dieses Ding hier angeht. Mit der Klaue deutete er auf die Maske. Ich hoffe es zumindest. So dumm es nun auch klingen mag ich krieg bereits Hunger.

Ähm Wahn wir sind immer noch in Ismaelia schon vergessen?, fragte Sailin und schaute den jungen Mann an. Ich denke da wird das mit morgen sicher nichts. Jedoch denke ich das ich dir vielleicht etwas helfen kann. Die Hüterin hob ihre beiden Hände etwas an. Ich bin ja schließlich auch für so etwas da oder? Nun ließ Sailin aber ihren Kopf sinken und schaute betrübt. Das ist meine Schuld. Nur wegen dem was du getan hast bist du nun wieder dazu verdammt sie zu tragen.

Hör auf die die Schuld dafür zu geben meinte Wahn. Ich hab mich doch selbst da rein geritten als ich das Amt abgelegt habe. Oder zumindest ablegen wollte. Aber der Vergessene wollte mich wohl eines besseren belehren und hat mich im Glauben gelassen das ginge. Und es war nie möglich das Amt abzulegen hallte plötzlich eine andere Stimme etwas verzerrt. Hinter ihnen erschien ein Dämon im gleißenden Licht so das die anwesenden sich die Augen etwas abschirmen. Es war der Vergessene. Einst hast du ihr die Treue als Wächter geschworen bis zum Tod. Nur dieser kann den Bund endgültig lösen und dies ist sicher nicht mehr dein Wille. Wahn starrte den Lichtdämon einfach eine Weile an dann schüttelte er den Kopf. Dann sei es so. Der Vergessene hob seine Hand und machte eine Bewegung. Die Wächtermaske leuchtete kurz auf und verschwand dann dafür brannte plötzlich das Zeichen auf seinen Arm. Wahn hielt sich dieses. Dies soll dich immer an deinen Schwur erinnern. Dann verschwand der Vergessene einfach wieder bevor Wahn etwas erwidern konnte. An seinen linken Arm befand sich nun wieder der schwarze Reif mit den roten Runen.