Nach einer Weile lies die Wache von Caim ab. Man zerrte ihn auf die Beine und löste die Ketten. Dann wurde er einfach vom Podest gestoßen und von einer anderen Wache übernommen. Die Wache bei dem Mädchen schloss sich an und Caim so wie Larissa wurden in den Kerker gebracht. Dort angekommen öffnete die Wache die Zellentür neben einen weiteren Insassen, bei dem es sich um niemand anderen als Samael handelte. Mit einen Stoß beförderte er den jungen Mann und auch die junge Frau hinein und verschloss die Tür. Caim blieb am Boden liegen. Zahlreiche blutige Striemen zierten den Rücken des Schwarzhaarigen.

Eine leichte Aufgabe aha, murmelte Samael. Der junge Mann stand an der Wand und hatte die Arme erhoben. Um die Handgelenke waren eiserne Manchetten gelegt welche mit Ketten verbunden waren. Was hast du jetzt angestellt Kleiner?, brachte sein Bruder besorgt hervor während er auf den Rücken des jungen Mannes blickte.
Nur kurz sah er zu dem Mädchen welches sich einfach in eine Ecke verkroch und dort zitternd sitzen blieb.

Das liegt wohl in unserer Familie scheiße zu bauen seufzte Caim und bewegte sich etwas. Machte sich aber nicht die Mühe sich aufzurichten oder gar um zudrehen. Unerlaubtes vom Trupp entfernen belassen wir es dabei.

Wenn du dich schon entfernst dann mach es richtig Caim, schüttelte Samael nur den Kopf. Schließlich seufzte er. Hat es sich denn wenigstens gelohnt? Die Ketten klirrten kurz als sich der Mann bewegte so das Larissa leicht in seine Richtung sah. Das Mädchen fragte sich wer das wohl war, doch sprach sie es nicht aus.

Da wir nun beide hier sind wohl eher nicht gab Caim zu verstehen. Vom Regen in die Traufe würde ich sagen. Nargash war ziemlich entäuscht von mir und die Wachen haben es wohl eher genossen. Die warten ja nur darauf das ich Fehler mache.

Caim du wirst es ihnen nie recht machen können und du solltest endlich aufhören es versuchen zu wollen. Die werden dich immer als das ansehen was du bist, meinte Samael. Und scheiß darauf ob Nargash enttäuscht von dir ist. Du bist... Bevor er weiterreden konnte rührte sich plötzlich Larissa. Er ist dein Vater oder? Dieser Nargash, brachte sie mit zittriger Stimme hervor.

Nun richtete sich Caim doch auf. Wie kommst du denn jetzt darauf meinte er etwas verwundert. Als Samael anfing zu lachen warf er ihm einen vernichtenden Blick zu. Was ist denn daran jetzt so komisch?

Verzeih Brüderchen, aber der bloße Gedanke an diese Möglichkeit ist einfach nur absurd lächerlich, meinte Samael. Sein Lachen konnte er trotz des Blickes nicht unterdrücken. Nun legte Larissa den Kopf schief. Der Mann an der Wand war Caims Bruder? Naja, fing sie dann an und deutete auf Caim. Da wären zum einen eure Haare. Sie sehen sich doch sehr ähnlich. Und dann die Tatsache das es dich anscheinend enttäuscht das Nargash von dir enttäuscht ist. So würde man doch nur denken wenn einem der andere doch irgendie etwas bedeutet oder nicht?

Sagte ich in irgendeiner Weise das ich enttäuscht bin das er von mir enttäuscht ist? fragte Caim nach. Er fuhr wieder herum. Und du halt die Backen dich würde das genau so betreffen wie mich auch, immerhin sind wir Brüder murrte er in Richtung Samael. Nein wir sind nicht seine Söhne.

Während Samael Caim nun einen vernichtenden Blick zuwarf und damit auch schlagartig aufhörte zu lachen drang nun aus Larissas Ecke ein Kichern. Das Mädchen hielt sich eine Hand vor den Mund. Ihr zwei seit lustig wisst ihr das. Nun legte Samael den Kopf schief. Interessantes Kind. Wo hast du die Kleine her?

Sie war auf der Flucht vor irgendwelchen Kerlen und stammt aus Ismaelia. Mehr weiß ich eigentlich nicht wirklich. Außer das sie noch eine Begleitung hatte. Bevor wir den finden konnten wurden wir aber schon gefangen. Und hier sind wir nun. Wieder schnaubte Caim und setzte sich auf den Boden. Dabei verzog er den Mund etwas da sein Rücken schmerzte.

Hey, murrte Larissa nun. Ich bin weder ein Kind, noch klein und schon gar keine sie. Ich habe einen Namen und der ist Larissa. Erneut grinste der Mann in den Ketten. Nun Larissa sehr erfreut. Ich bin Samael und meinen kleinen Bruder kennst du ja schon. Wenn du wirklich aus Ismaelia stammst bist du aber sehr weit von deiner Heimat weg. Du hättest lieber dort bleiben sollen. Larissa drehte nur den Kopf weg und verschränkte die Arme vor der Brust. Du hast ja keine Ahnung, murmelte sie. Aber keine Sorge ich werde nicht lange hier bleiben. Irgendwie komm ich hier schon weg. Die Ketten klirrten als Samael versuchte mit den Schultern zu zucken. Du bist entweder absolut dumm oder mutig. Aber versuch dein Glück. Sag mir Bescheid wenn du einen Weg findest. Dein Freund kann froh sein nicht hier gelandet zu sein.

Für einen Moment sah das Mädchen den Schwarzhaarigen schweigend an, dann aber streckte sie ihm die Zunge heraus. Es ist mir egal was du sagst, meinte sie knapp und verzog sich wieder etwas mehr in ihre Ecke. Samael seufzte nur, dann wanderte sein Blick zu Caim. Da du schon einmal hier bist und wir mal die Möglichkeit haben zu reden soll ich dir da deinen furchtbaren Tag etwas versüßen?

Wieso ist noch etwas vorgefallen wollte Caim nun wissen. bei der Aussage seines Bruders fühlte er sich nicht gerade wohl. Wieder bewegte er sich und gab einen zischenden Laut von sich. Warum bist du eigentlich wieder hier?

Du kennst mich doch, meinte Samael knapp. Aber nein diesesmal habe ich nicht randaliert. Die Schlange wollte mal wieder mit mir reden und mir weiß machen ich wäre besser dran wenn ich endlich zu meiner wahren Seite stehen würde. Du kennst doch die alte Leier. Als ob ich noch etwas mit ihr zu tun haben will. Gerade weil sie die Schwester von... Samael verzog den Mund angewidert. Ich hab Yve gesagt sie soll sich zum Teufel scheren. Dabei war ich wohl nicht ganz so freundlich. Naja das brachte mir ein paar Schläge und diese Räumlichkeit ein. Halb so wild. Zumal ich auf dem Weg in den Kerker ein interessantes Gespräch belauschen konnte. Plötzlich grinste Samael. Larissa schaute verwirrt. Der Mann schien sich wirklich zu freuen und das obwohl er so furchtbar wie Caim aussah und noch an der Mauer angekettet war.

Sie ist frei Caim, fuhr Samael nun fort. Dieser schleimige Kerl von Illian war hier und hat sich mit dem schwarzen Drachen angelegt. Es gab da wohl vor einer Weile einen Zwischenfall in welchem sie entkam. Er hat bis jetzt keine Spur von ihr.

Das mag eine gute Nachricht sein aber wird das an der Situation etwas ändern sagte Caim. Sie wird nichts mehr tun. Ihr Herz ist gebrochen. Aber das wichtigste ist wohl das sie nicht mehr bei diesem Bastard ist. Vater hätte ihn umlegen sollen als er die Gelegenheit dazu hatte. Man konnte Abscheu in seiner Stimme hören.