Kein Problem, lächelte Selina. Deine Einladung nehmen wir gerne an. Es war eine lange Reise. Wie schaffte ihr beide das immer soviel hin und herzureisen? Nun zuckte Sailin mit den Schultern. Es geht eigentlich und Ahriman ist uns mit seinen Wyvern eine große Hilfe. Ab und an tut das auch Cyrill, aber nur bei mir. Sein Verhältnis zu Wahn hat sich noch immer nicht gebessert. Die Hüterin blickte nun zu ihrem Wächter. Ihr seid zwei Sturköpfe.

Das wird sich auch nicht mehr ändern kam es von Wahn. Wir können uns gegenseitig nicht ausstehen. Der Imperator stand nun auf. Ihr könnt hier warten ich werde dafür Sorgen das ihr ein gutes Mahl bekommt. Wir sehen uns dann später. Er verließ den Saal und suchte einen der Bediensteten auf um ihm anzuweisen.

Wie geht es denn den Kindern?, fragte Selina die Hüterin. Diese lächelte nun. Sehr gut. Sie freuen sich bestimmt euch alle wiederzusehen. Sailin setzte sich zu ihren Freunden und unterhielt sich noch eine ganze Weile mit ihnen.

Selina, sowie Ward und auch Seng blieben noch einen Tag. Sie trafen Vorbereitungen und, kauften hier und da noch etwas in der Stadt ein und entschieden sich dann eine der Lieferungen für Limuna zu begleiten. Sailin war froh das sich alles so gut entwickelte. Nun würde es auch für das Volk Azalens wieder vorangehen. Und auch Varlek und seine Dunkelelfen bekamen endlich das was ihnen zustand.

Wahn wies seine Männer an eine größere Lieferung für den Dunkelelfen fertig zu machen. es galt schließlich das neue Gebiet zu erkunden um dann dort eine eigene Heimat zu errichten. Während die Imperialen diese und auch andere Aufgaben erledigten widmete sich Wahn erneut dem Training mit Nargash. Die Freundin des Schwarzhaarigen blieb ebenfalls in der Stadt. Sailin sah sie ab und zu beim Training wie sie den Männern zusah. Immer mal wieder musste die Hüterin die Kinder von dort verscheuchen. Sie waren sehr neugierig und wollten auch zusehen.

Die Dunkelelfen in den Zellen blieben sehr ruhig. Selbst Lucia und ihr Bruder verhielten sich unauffällig. Sailin war froh das es so verlief. Immer mal wieder besuchte die Hüterin die Beiden und erkundigte sich nach dem Befinden der Elfe. Diese war sehr ruhig. Meistens lag sie da oder starrte aus dem Fenster. Nerversis hatte sie wohl doch etwas erreicht denn wenigstens weinte Lucia nicht mehr ununterbrochen. Doch wirklich bergauf ging es mit ihr trotzdem nicht. Es schien als habe sie all ihren Kampfgeist und den Trotz verloren.

Die Hüterin fragte sich was mit den Dunkelelfen nun geschehen sollte. Ewig konnte man sie wohl nicht in den Zellen lassen.

Wahn trainierte erneut mit Nargash. Dieses Mal ging es um den Schwertkampf, denn seit der junge Mann wieder zum Wächter geworden war hatte er diesen doch vernachlässigt. In seiner Hand hielt er Schattensag. Nargash benutzte einen Kampfstab der mit seltsamen grünlichen Verzierungen verziert war fast wie Runen nur das Wahn sie nicht kannte. Sein Gegenüber konnte sehr gut mit dieser Waffe umgehen. Hin und wieder wurde Magie verwendet. Plötzlich aber entwaffnete Nargash seinen Schüler. Wahn wirkte völlig verblüfft als der Mann vor ihm plötzlich Schattensang in der Hand hielt. Irritiert sah er auf seine Hand. Niemand konnte das Schwert halten ohne Konsequenzen zu spüren. An Nargash jedoch schien das ganze vorbei zu gehen. Dieses Schwert begann dieser nun. Mag zwar eine gute Waffe sein aber es kann die Magie du du dabei bist zu meistern nicht benutzen. Schattensang steht für Dunkelheit. Und du solltest eine Waffe führen die nicht jemand anderen gehört hat und für das steht was dich ausmacht. Nargash warf das Schwert nun auf ein Tuch welches am Boden lag. Eure Schmieden sind sehr gut. Nutze sie und deine neue Kraft um dir eine bessere Waffe herzustellen. Aus Stahl, Blut und Magie. Ich habe dich einiges gelehrt und das soll nun deine Prüfung sein. Solange werde ich Schattensang verwahren. Nun wirkte Wahn völlig überrumpelt. Er sagte nichts dazu.

Kalistra, welche wie sooft beim Training zusah, kniete sich nun zu dem Tuch und fing an Schattensang in dieses zu wickeln. Schließlich stand sie auf und hob die Waffe mit an. Da diese in das Tuch gewickelt war konnte die Frau die Klinge problemlos halten. Kurz blickte sie zur Seite als Khaine sich dem Trainingsplatz näherte. Der Dunkelelf stellte sich an einen der Bäume und lehnte sich an. Die Blicke der Beiden trafen sich kurz doch dann trat Kalistra zu Nargash. Sie hielt weiterhin die Klinge fest.

Gut dann weißt du was zu tun ist. Das Training ist für heute beendet. Außerdem wirst du wohl gerade geordert. Nargash deutete kurz zu Khaine. Wahn wandte sich nun ab und lief zu diesen. Was gibt es denn ohne Grund kommst du sicher nicht hier her. Irgendwie kam das Für Wahn gerade richtig um diesen seltsamen Moment zu entschärfen.

Khaine verschränkte die Arme vor der Brust und sah zu Kalistra wie auch Nargash. Was war das denn gerade?, fragte er doch dann schüttelte der Dunkelelf den Kopf. Ja ich habe tatsächlich einen Grund warum ich komme. Um ehrlich zu sein hätte ich da eine ungewöhnliche Bitte. Es betrifft Nerversis und seine Schwester. Ich weiß das es um Lucia gerad nicht all zu gut steht. Nach allem was ich ihr angetan habe würde ich ihr nun gerne einmal helfen. Dazu müsste ich sie jedoch mit mir mitnehmen.

Sie mit nehmen? Wohin wenn ich fragen darf wollte Wahn nun wissen. So ganz zusagen tut mir das wirklich nicht. Zumal wir hier noch sehr viele andere Dunkelelfen haben. Solange das mit Lucia nicht geklärt ist weiß ich nicht was mit ihnen geschieht. Ich erwarte einfach das sie sich eingesteht das sie einen Fehler gemacht hat was vermutlich schon so ist und das sie Reue zeigt. Aber nicht nur im Stillen. Sie soll dazu stehen und dafür sorgen das so etwas nicht wieder vorkommt. Nur dann lasse ich sie ziehen.

Was bringt dir eine nicht ernst gemeinte Entschuldigung?, fragte Khaine nun. Der Dunkelelf schüttelte den Kopf. Ein Eingeständnis wirst du bei ihr nicht finden. Nicht jetzt. Nicht so wie sie jetzt im Moment drauf ist. Es bringt doch weder dir noch ihr was wenn nun ein Zwang entsteht. Lass mich mit ihr ziehen und ich verspreche dir Lucia wird zurückkommen und Reue zeigen. Wahre Reue und eine ehrlich gemeinte Entschuldigung. Wohin ich gehe kann ich dir nicht sagen. Ich weiß es selbst noch nicht so ganz genau. Nur wage. Was die Dunkelelfen betrifft sind sie Clanlos so wie ich. Ihr Anführer ist gefallen. Das Haus der Chimären wird nicht mehr existieren. Das Schlimmste was einem Elfen widerfahren kann ist keine Ehre mehr zu haben. Und im Moment haben das wohl die meisten da unten im Kerker. Ich denke an diesem Punkt kannst du gut ansetzen. Viele werden ihre Ehre erneuern wollen.

Wenn ich sie jetzt freilassen würde, wird es wohl Machtkämpfe geben. Sie werden wohl neue Clans errichten wollen. Das kann ich nicht riskieren. Vorher muss ich eine Lösung finden. Der Schwarzhaarige kratzte sich am Hinterkopf. Ich vertraue dir Khaine aber es ist riskant.

Ich sage ja auch nicht das du alle Dunkelelfen freilassen sollst. Es wäre wirklich nur Lucia, meinte Khaine nur. Und ja es ist riskant. Das weiß ich sehr gut, aber ich habe etwas wieder gut zu machen. Und sie nun auch. Bei den Dunkelelfen kann ich dir auch nicht helfen. Mich respektieren sie schon lange nicht mehr. Jedoch. Khaine fuhr sich mit der Hand kurz über das Kinn. Ich weiß das Varlek wohl einiges an Respekt inne hatte. Lucia gefiel das nicht und sie erklärte Varlek zum Feind. Vielleicht kann er dir helfen indem er den Dunkelelfen ihre Lage erklärt.

Also gut wie gesagt ich vertraue dir aber wenn es ärger gibt lass es mich wissen. Ich rede mit Varlek in der Hoffnung das was gutes dabei heraus kommt. Dann werde ich wohl nochmal als Imperator mit ihnen reden müssen. Achja bedenke fügte Wahn nun an. Pass auf Nerversis auf. Er ist gefährlich und wird seine Schwester nicht alleine mit dir gehen lassen.

Das ist mir durchaus bewusst, meinte Khaine zustimmend. Er hasst mich und das zurecht. Es wäre allerdings nicht gut wenn er mitkommt. Wahrscheinlich würde er nur auf eine passende Gelegenheit warten um mich aus dem Weg zu räumen. Der Dunkelelf seufzte. Das dürfte drunter und drüber gehen wenn ich Lucia mitnehmen will. Da dein Training ja gerade rum ist könntest du mir dabei doch sicher etwas zur Hand gehen oder? Zumal ich eh die Zustimmung des Imperators bei den Wachen brauche.

Wahn legte den Kopf etwas schief. Das kann ja was geben. Aber ja ich helfe dir und halte ihn in Schach. Aber was dann. Soll ich ihn die ganze Zeit hier behalten. Ob das gut geht? Naja ich würde sagen gehen wirs an.

Naja deine Ketten halten ihn doch ganz gut, grinste Khaine. Dann aber nickte der Dunkelelf. Ich danke dir. Für die Hilfe und das Vertrauen das du mir gibst. Ich habe sicher nicht vor dieses zu enttäuschen.