Shaian nickte und ließ nun Trin los. Seine Hände ließ er allerdings auf ihren Schultern ruhen. Du kennst doch meinen Bruder, versuchte er es sanft. Ich bin mir sicher das es einen sehr guten Grund dafür gibt das er einfach so gegangen ist. Vor allem ohne etwas zu sagen. Das wird es mit Sicherheit wenn er schon zu diesem Mittel greifen muss. Denk daran das er schon einmal in der letzten Zeit etwas getan hat ohne irgendjemanden in Kenntnis zu setzen. Als die Elfe nun aufsah zuckte Shaian mit den Schultern. Ja ich weiß er tat es wegen einer großen Sache die für den Anfang geheim bleiben sollte. Dennoch er hatte auch da seine Gründe. Nun hob der junge Mann eine Augenbraue und blickte von Trin zu Vehamot und Kaiden. Habt ihr denn schon bei ihm nachgefragt?, hakte er nach und schaute wieder zu der Elfe. Diese schüttelte den Kopf. Er hat viel zu tun, sagte sie dann aber. Irgendwie glaube ich das auch nicht das Varresh dorthin sollte. Und dann auch noch ohne etwas zu sagen. Erneut zuckte Shaian mit den Schultern dann verschränkte er die Arme vor der Brust. Ihn mal zu fragen wäre aber vielleicht nicht verkehrt oder?

Kaiden legte den Kopf etwas schief. Er konnte den Worten Shaians am Ende nicht emhr so ganz folgen. Und wer ist ihn? fragte er schließlich einfach nach und verschränkte die Arme vor der Brust.

Wahn d Fay, kam es nur von Shaian. Seine Stimme klang dabei nicht mehr so freundlich. Ehemaliger Lord der schwarzen Legion Antarres und nun Imperiator des gleichnamigen gefallenen Reiches. Er lebt nun in dem neuentdeckten Asthoria. Shaians Blick blieb auf Kaiden hängen. Du kannst dich doch noch daran erinnern wie Baal mit seinen Imperialen vor den Toren Drakars stand? Nun Wahn hat damals mehr oder weniger mitgeholfen sie aufzuhalten. Da fiel auch das Imperium und er wurde neuer Herrscher. Soweit ich das beurteilen kann wird in Drakar doch noch immer gebaut oder? Schließlich war der komplette äußere Ring zerstört worden. Trin schüttelte den Kopf. Shaian sprich nicht so abfällig von ihm. Wahn ist ein sehr guter Freund. Nun zuckte der junge Mann mit den Schultern. Das mag sein und ich respektiere das ja auch. Nur ich kann ihn nicht leiden.

Kaiden zuckte mit den Schultern. Ich war bei einen der Außenposten als Drakar angegriffen wurde. Habe also an anderer Front gekämpft. Ich kenne diesen Mann also nicht. Er wandte sich nun an Trin. Und was hältst du von der Sache. Diesen Imperator aufsuchen oder nicht?

Aufsuchen, platzte es aus Trin heraus kaum das Kaiden die Frage gestellt hatte. Ihr Blick wanderte zu Vehamot. Ich werde mich selbst dorthin begeben und mit Wahn reden. Wir müssen vorher aber zurück nach Drakar. Ich muss etwas holen und außerdem ist Ark dort. Mit ihm wird es schneller gehen. Und mit Fayt möchte ich auch noch reden. Shaian nickte vorsichtig. Ich werde mit meinen Leuten noch etwas hier bleiben um diese Spuren zu deuten.

Gut meinte Vehamot. Dann ist es entschieden. Wir brechen auf um nach Drakar zurückzukehren und Shaian Leute untersuchen weiter diese Runen. Solltest du etwas herausfinden lass es uns wissen. Trin kann dann nach Asthoria reisen. Vehamot verabschiedete sich von den Sohn Raphaels und bereitete die Abreise vor. Das Lager wurde abgebrochen.

Es dauerte einige Zeit doch dann befanden sie sich wieder in Drakar. Insgeheim hoffte Trin das Varresh mittlerweile bereits zurückgekehrt wär, doch als sie eine Wache diskret fragten verneinte diese nur. Ich werde mich sobald wie möglich auf den Weg machen, sagte die Elfe als sie sich zu dem Hauptmann umdrehte. Vehamot könntest du bitte Fayt Bescheid geben das ich ihn gerne hinter der Festung bei Ark treffen würde? Ich muss nur noch etwas holen. Da der Hauptmann nickte lief Trin sofort los. Ihr Weg führte sie in die Festung und durch die vielen Gänge. Vor einer geschlossenen Tür blieb sie stehen. Kaum hatte sie diese geöffnet trat sie auch schon in das Zimmer dahinter. Es waren Varreshs Gemächer. Das Bett war ziemlich unordentlich was daran lag das Trin hier schlief. Sie hatte sich hier regelrecht eingenistet und jedem Diener verboten auch nur etwas anzurühren. Die Elfe lief zu einem Schrank und öffnete diesen. Dann ging sie in die Hocke und kramte dort herum. Schließlich holte Trin eine kleine Schachtel hervor. In dieser lag ein dunkler leicht purpurschimmernder Kristall. Die Elfe steckte sich diesen ein dann verließ sie das Zimmer auch schon wieder. Sie hätte sich noch ausruhen können doch das wollte Trin nicht.
Nach wenigen Minuten trat die Elfe durch den Hinterausgang der Festung in den großen Garten. Sie lief zwischen den Bäumen und Betten hindurch zu der Stelle weiter hinten. Vor einem Unterbau lag ein großes schwarzes Wesen. Die dunklen Schuppen glänzten etwas in dem Licht. Hallo Ark, sagte die Elfe schließlich bedrückt als sie neben den Drachen trat. Ihre Hand legte sie an dessen Seite.

Der Drache mit den schwarzen Schuppen und der an der Unterseite bläulichen Haut richtete sich auf. Du siehst besorgt aus Trin meinte er schließlich. Was führt dich zu mir. Es ist wegen Varresh oder?

Trin nickte nur. Wir konnten ihn weiterhin nicht finden und nun sind diese merkwürdigen Symbole aufgetaucht. Bäume sterben und an ihren Stämmen zeichnen sich rote Linien ab. Es sieht merkwürdig aus doch viel erschreckender finde ich dieses Gefühl. Etwas stimmt nicht. Die Elfe atmete schwer aus. Ark ich habe eine Bitte an dich. Sobald Fayt hier ist und ich mit ihm gesprochen habe würde ich zusammen mit dir gerne nach Asthoraia fliegen. Vielleicht ist er ja bei Wahn oder den Anderen. Ich möchte einfach sicher sein das wir überall gesucht haben.

Wie du willst meinte der Drache und machte eine Bewegung die einen Kopfnicken gleichkam. Dann sah er auf. Jemand hatte sich den zwei genähert. Ein junger Mann mit mittellangen schwarzen Haar dessen spitzen rot waren. Er trug dunkle Kleidung und seine Augenfarbe war rot. Du wolltest mich sprechen? kam es von ihm.

Trin blickte einen Moment zu dem jungen Mann, dann aber trat sie direkt vor diesen. Trotz all der Suche konnten wir Varresh bisher nicht finden. Und nun sind diese merkwürdigen Zeichen da. Etwas stimmt ganz und gar nicht, doch das ist dir genauso wenig entgangen wie mir. Trins Blick blieb auf ihrem Sohn haften. Ihre Hand legte sich einfach an seine linke Wange. Mit dem Daumen strich sie sanft über diese. Fayt ich werde nie gut machen können was in der Vergangenheit geschehen ist. Das Leben war bisher nicht einfach für dich. Dein Vater und ich haben versagt als es darum ging dich zu schützen. Viele Jahre musstest du dich alleine durchs Leben schlagen. Nach all dem hast du es verdient ein normales und sorgenfreies Leben zu leben. Doch leider geht das nicht. Es tut mir Leid das du erneut die Bürde trägst hier alles zu regeln und auf alles zu achten. Gerne würde ich dir dabei zur Seite stehen aber ich muss weg. Ich weiß du wirst dies hier alles schaffen denn du kommst eindeutig nach deinem Vater. Ihr Beide geht einfach alles an und versucht daraus das beste zu machen. Die Elfe lächelte etwas. Ihre Hand blieb auf der Wange des jungen Mannes liegen. Ich bin so stolz auf dich und wie auch Varresh und deine Schwester bist du mir das Wichtigste was ich habe. Verzeih das ich dich nun allein lassen muss, aber ich muss wissen wo dein Vater ist. Und vielleicht finden ich in Asthoria bei Wahn eine Antwort. Außerdem sollte deine Schwester nun doch wissen was los ist.

Ich verstehe schon entgegnete Fayt. Grüß Soluna von mir und sei vorsichtig auf deiner Reise. Man weiß ja nie was dort gerade vor sich geht. Ich hoffe Vater ist wirklich dort und alles klärt sich. Ich regel das hier schon.

Nun nickte die Elfe und nahm die Hand von Fayts Wange. Ich werde Acht geben. Außerdem ist ja Ark bei mir. Könntest du mir einen Gefallen tun wenn ich weg bin? Schicke doch bitte einen Falken oder Boten nach Porto Drako. Llael ist dort bei seiner Familie. Zwar wollte er zu den Anderen nach Asthoria zurück aber es gibt wohl nach wie vor Verzögerungen. Lass ihm ausrichten was los ist und vielleicht besteht ja eine Chance das er etwas weiß. Llael ist der beste Freund deines Vaters.

Gut ich erledige das dann mal gleich entgegnete Fayt. Er lief kurz zu Ark und streichelte ihm über das Maul. Pass auf meine Mutter auf sagte er noch dann lief er los.

Asthoria

Dunkle Wolken hingen über der großen schwarzen Stadt. Diese befand sich in einem unwirklichen Gebiet. Direkt neben einem Fluss, welcher in einem größeren See mündete, ragte die Stadt empor. Ein Wald umrandete den See, während ein zweiter Strom entlang der etwas zerklüfteten Landschaft durchfloss. Dieser war jedoch nicht mit klarem Wasser gefühlt sondern glühte rot. Es handelte sich um einen Fluss aus heiß glühender Lava. Dieser tauchte das Bild zusammen mit dem See in eine atemberaubende Atmosphäre.
An der schwarzen äußeren Mauer der Stadt ragten mehrere ebenso dunkle Türme empor. Ein paar Wachen standen verteilt auf der Mauer. Hinter dem geschlossenen Tor konnte man immer wieder hämmern und Rufe hören. Die Stadt war im Aufbau. Vieles stand bereits. Vor allem die äußeren und inneren Mauern. Viele Gebäude waren errichtet während an anderen noch gearbeitet wurde. Die große Festung im hinteren Teil der Stadt war ungefähr zur Hälfte fertig. Vor allem das Hauptgebäude war fast komplett errichtet.
Es herrschte reges Treiben in der Stadt. Viele liefen umher oder waren damit beschäftigt die Gebäude zu errichten. Zwischen all diesen Leuten saßen zwei Personen auf den Stufen vor der Festung. Eine Elfe mit langen schwarzen Haaren, welche sie hochgesteckt hatte, saß neben einer jungen Frau. Deren langen grünen Haare fielen ihr über die Schultern. Du hättest nichts machen können, sagte Sulona. Die Tochter Varreshs und Trins schaute kummervoll zu der Grünhaarigen. Es war ein Unfall Sailin. Wir sind alle froh das dir nichts weiter geschehen ist. Laika ist einfach unglücklich gestürzt. Ihr Blick fiel auf den kleinen Verband um Sailins Handgelenk. Auch am Saum ihres langen Kleides konnte man am Knöchel den Ansatz eines Verbandes sehen. Die Grünhaarige senkte ihren Kopf und nickte etwas. Sie trauerte um ihre weiße Stute. Auf dieser war die junge Frau zu der schwarzen Stadt Midian geritten. Doch leider hatte sie unterwegs einen Unfall gehabt. Ihr Pferd war bei einem plötzlich auftauchenden Sturm auf den nassen Steinen ausgerutscht. Während sich Sailin nur leichte Prellungen zugezogen hatte war ihr Pferd sehr unglücklich gefallen. Für das Tier kam jede Rettung zu spät.
Na komm. Wir gehen besser rein, lächelte die Halbelfe und zog die junge Frau dabei hoch. Ich glaube es zeiht ein Gewitter auf. Sailin nickte. Gemeinsam liefen die Beiden in das Hauptgebäude der Festung. Sie liefen durch einen längeren Flur zu großen Türen. Zwei Wachen standen vor diesen. Kaum kamen die beiden Frauen näher öffneten die Beiden die Türen. Vor ihnen tat sich ein großer Saal auf. Dieser war wie der Rest sehr dunkel gehalten. Kerzen aber auch leuchtende Kugeln sorgten für Licht. Der Boden war aus schwarzem glänzenden Marmor. Ein roter Läufer führte nach hinten zu dem Thron. Flankiert wurde dieser an den Seiten der Lehne von jeweils einem Wolf. Hinter diesen standen zwei mittelgroße Pfeiler. Purpurnes Feuer züngelte auf diesen.
Hey Wahn, lächelte Sulona zu dem jungen Mann der auf dem Thron saß. Ihre Hand hatte sie noch immer auf dem Rücken Sailins liegen.