Trin schüttelte den Kopf. Strich dann aber Ark nochmals über den Hals. Manchmal weißt du wirklich nicht wie man sich benimmt. Die Elfe drehte sich nun ganz zu den Wyvern um und neigte kurz ihren Kopf. Es ist mir eine Ehre Ahriman, sagte sie freundlich. Ich bin Trin Alania. Meine Tochter brauch ich dir ja sicher nicht mehr vorstellen. Sulona lächelte etwas. Nein wir kennen uns nun schon eine Weile. Als die Grünhaarige nun ebenfalls auftauchte blickte Trin zu dieser. Die junge Frau hatte ein wenig Proviant zusammengepackt. So sah es jedenfalls aus da sie mit einer größeren Tasche ankam. Die Elfe wusste nicht so Recht was sie sagen sollte. Auf der einen Seite wollte sie niemanden mit in diese Sache hineinziehen, doch auf der Anderen war Trin froh. Ich danke euch, kam es dann aber doch vorsichtig von ihr.

Ahriman neigte sich nun etwas damit Wahn und Sailin aufsteigen konnten. Der Imperator nickte Trin nur zu. Es ist soweit alles geklärt also lasst uns los fliegen meinte er. Der Wyvern blickte zu Trin und Ark. Fliegt vor ich folge euch. Kaum schwang sich Ark in die Lüfte folgte der Wyvern ihn auf gleicher Geschwindigkeit.

Wann genau sie eingeschlafen war hatte Trin nicht einmal mehr mitbekommen. Die Elfe war erschöpft und forderte viel von ihrem Körper, doch die Sorge um Varresh ließ sie einfach nicht richtig ruhen. Selbst ihre Träume spiegelten das wieder um was sich Trin fürchtete. Zuerst ging es nur um Erinnerungen. Gute wie auch schlechte. Wie sie diesen Mann kennengelernt hatte und wie kühl er ihr gegenüber zuerst war. Damals war Drakar der Feind von Shima und auch den Elfen. Als Varreshs Vater Banmor noch herrschte. Es gab so etwas wie einen Frieden doch hassten sich die zwei Seiten gegenseitig sehr. Und dann geschah etwas womit keiner gerechnet hatte. Ausgerechnet eine Elfe rettete dem Sohn des Dämonenherrschers das Leben. Zu der Zeit wusste Trin nicht wer dieser junge Mann gewesen war. Sie hatte ihn gerettet und war später dafür verdammt worden. Ihr eigenes Volk ächtete sie. Und dann geriet Trin in Gefangenschaft. Varresh behielt sie als Pfand, doch gleichzeitig rettete er sie damit vor skrupellosen Menschen die ihr das heimzahlen wollten was sie tat. Später ließ der junge Mann sie jedoch wieder frei. Doch da tat Trin etwas womit niemand gerechnet hatte. Sie blieb bei ihm. Denn irgendwie war es seid dem ersten Treffen mit ihm um die Elfe geschehen. Sie hatte sich in ihn verliebt. Dies war jedoch eine Tatsache die ganz und gar nicht gut ankam. Weder in Shima noch bei ihrem Volk. Obwohl Varresh am Anfang mit ihr spielte hielt die Elfe zu ihm. Wollte ihm unbedingt gegen einen Feind helfen der versuchte das ganze Land ins Chaos zu stürzen. Es wäre ihm fast gelungen wenn Varresh nicht endlich eingelenkt hätte. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde ihm klar das auch er Gefühle für Trin hatte. Auch wenn er es am Anfang nicht glauben konnte. Doch die Elfe zeigte ihm immer wieder das es ihr ernst war. Und dann geschah etwas womit Trin damals nicht gerechnet hatte. Sie verlor Varresh und es zerriss ihr förmlich das Herz. Genau diese starken Gefühle von damals übermannten die Elfe nun wieder. Was wenn ihm etwas zugestoßen war? Und sie hatten es nicht mitbekommen. Damals hatte eine starke Kraft dafür gesorgt das Varresh zu ihr zurückgekommen war.
Ihre Träume zeigten immer wieder das gleiche. Den Zeitpunkt als Varresh damals in ihren Armen starb. Trin zitterte und erwachte schweißgebadet aus ihrem Schlaf. Nur um festzustellen das sie nicht mehr flogen. Stattdessen lag die Elfe sogar ziemlich weich. Als sie den Kopf drehte sah Trin das Fell auf welchem sie sich befand. Was?, fragte sie verwundert als ihr Blick auf die Anderen fiel. Sie waren umgeben von merkwürdigen Bäumen. Die Luft war sonderbar feucht. Ein kleines Feuer brannte um welches sich Sailin und Sulona gesetzt hatten. Ark und auch Ahriman waren ebenfalls in der Nähe, während Wahn etwas weiter hinten war. Der schwarze Drache schien zu schlafen jedenfalls hatte er die Augen geschlossen.
Du bist eingeschlafen und wärst dabei beinahe von Ark gefallen, sagte Sulona nun. Er ist auch ziemlich erschöpft deswegen sind wir lieber gelandet. Nun setzte sich Trin ganz auf. Ihre Hand wanderte an ihren Kopf. Aber doch nicht hier, brachte sie dann aber hervor. Die Elfe kannte diesen Ort auch wenn sie noch nicht viel davon gesehen hatte. Doch dieser Geruch verriet schon alles. Ich weiß Mutter, schüttelte Sulona den Kopf. Deswegen sind wir auch nur am Rand der Sümpfe. Besser hier als das du wirklich noch runtergefallen wärst. Trin atmete tief durch. Vielleicht reicht ja schon alleine Wahns Präsenz aus damit sie nicht kommen.

Von was redet ihr? fragte Wahn nun. Er lehnte ein einen Baum am Rande des Sumpfes. Das er etwas weiter weg vom Feuer saß als die anderen schien ihn nicht sonderlich zu stören. Man hörte den Wind durch das Geäst der Bäume fegen. Wahn konzentrierte sich nun etwas. Da er ein sehr gutes Gehör besaß konnte er die Geräusche des Sumpfes in fast allen Einzelheiten ausmachen. Der Sumpf war voller Leben auch wenn man das im ersten Moment nicht wirklich sehen konnte.

Sumpfmonster wenn man es kurz sagt, meinte Trin und schüttelte den Kopf. Diese Viecher sind grausam und töten alles was ihnen in die Quere kommt. Da waren diese Dinger in dem Dschungel in Asthoria noch ein Witz dagegen. Nur die Krieger Drakars betreten diesen Sumpf und das auch nur wenn es unbedingt sein muss. Sie wissen diese Viecher zu handhaben. Doch auch da gibt es oft genug Unglückliche welche es nicht mehr lebend herausschaffen. Es reicht ein unachtsamer Moment. Die Elfe richtete sich nun ganz auf und setzte sich neben ihre Tochter. Sulona gab ihr etwas Brot. Der Blick Trins wanderte zu Wahn. Es war sonderbar Saiin hatte sich in einer Tasche Proviant und Wäsche mitgenommen, doch erst jetzt fiel ihr auf das Wahn dies gar nicht getan hatte. Sag mal brauchst du nichts?, fragte Trin einfach gerade heraus. Du hast ja absolut nichts mitgenommen bis auf dein Schwert und dich selbst.

Mehr brauche ich auch nicht kam es von Wahn. Essen wird sich hier wohl zur genüge auftreiben lassen. An meinen Äußeren kann ich ohnehin nicht wirklich etwas ändern, wozu also Kleidung und alles andere halte ich nur für überflüssigen Ballast. Ein gutes Schwert ist also alles was ich brauche.

Trin blickte Sailin nun fragend an. Diese schüttelte den Kopf. Wir haben noch immer nicht rausgefunden wie man diese Rüstung entfernt. Nun sah die Elfe erneut zu Wahn. Sie hatte gehört das ihm diese Rüstung auferlegt worden war. Und mit der Nahrung schien er irgendwie Recht zu haben. Trin lehnte sich nach vorne um näher an Sailin Ohr zu sein. Ich täusche mich nicht oder? Er wirkt irgendwie noch gefühlskälter als sonst. Nun seufzte die Grünhaarige. Wir wissen auch nicht woran das liegt. Eigentlich haben wir gehofft das es sich mit der Zeit gibt. Du weißt die Zeit im Imperium ist prägend. Aber es wurde nur schlimmer anstatt besser.
Gerade als die Elfe noch etwas sagen wollte drehte sie den Kopf. Ein merkwürdiges fast schon schlürfendes Geräusch erklang. Wir sollten vielleicht besser gehen, kam es schlagartig von ihr. Dann aber fügte sie leise hinzu. Wenn wir das noch können.

Zu spät kam es trocken von Wahn und er richtete sich auf. Kaum hatte er dies gesagt drangen mehrere grüne dämonisch wirkende Wesen mit zahlreichen Tentakeln am Körper aus den Schatten der Bäume hervor. krallen schleiften über Stein und aus den greifenden Mäulern tropfte der Speichel. Einer der Wesen lies eine Ranke in Richtung Sailin schellen. Wahn fuhr herum. Blitzschnell hatte er sein Schwert gezogen. Dunkler Stahl schimmerte im fahlen Licht und mit einen präzisen Hieb durchtrennte die Klinge die Ranke des Wesens. Dieses brüllte wehleidig auf. Wahn schwang sein Schwert seitlich und hielt es schräg von sich. So blieb er stehen und fixierte die Wesen. Die Augen des Mannes funkelten Rötlich. Eine Zeit lang starrten die Wesen einfach abwechselt alle an dann aber zogen sie sich mit einen letzten Blick auf den Imperator und seiner dunklen Klinge die den Namen Schattensang trug zurück.

Trin, welche wie auch ihre Tochter und Sailin aufgesprungen war schüttelte den Kopf. Das fass ich doch nicht. Das mit der Präsenz vorhin hab ich eigentlich nicht ernst gemeint. Vollkommen erstaunt schaute sich die Elfe um. Erst jetzt bemerkte sie das ihr Bogen ja noch bei dem Fell lag. Sie fasste es nicht das diese Wesen einfach abgezogen waren. Lag es daran das Wahn kein Mensch war? Dieses rote Glühen in den Augen verriet das es sich bei dem jungen Mann um einen Dämon handelte.
Sailin lächelte während sie sich dem Schwarzhaarigen zudrehte. Danke Wahn, kam es freundlich von ihr.

Warum so erstaunt Trin? fragte Wahn nun. Niedere vernünftige Dämonen würden einen Reinblut Dämon niemals angreifen es seiden sie unterstehen selbst einen anderen oder aber der das Reinblut ist stark geschwächt. Sie wissen einfach was gut für sie ist. Kopflose Bestien denen es nur ums fressen geht merken es dann halt zu spät.

Die Elfe nickte atmete dann aber tief ein. Dennoch erstaunt mich das immer wieder, meinte sie schließlich. So etwas hab ich hier in den Sümpfen noch nie erlebt. Nur das schon sehr Viele ums Leben gekommen sind. Ich dachte immer diese Wesen töten einfach alles und jeden.

Wahn legte den Kopf etwas schief und steckte sein Schwert zurück in die Schutzhülle. Dann sind diese Wesen wohl intelligenter als ihr je angenommen habt. Auch bei Dämonen gibt es eine Rangordnung. Zumindest bei denen die ihren eigenen Willen haben.

Vermutlich, kam es dann aber einfach nur von Trin. Die Elfe drehte sich um und lief zu dem Fell. Dort hob sie ihren Bogen auf und auch dieses. Ihre Waffe hängte sich Trin wieder um, während sie das Fell verstaute. Lasst uns einfach wieder aufbrechen. Es ist nicht mehr so weit bis nach Drakar. Die Elfe lief zu Ark und strich diesem über den Hals bevor sie erneut auf diesen stieg. Ich hoffe Fayt und Vehamot haben gute Nachrichten, meinte Trin dann etwas leiser zu dem Drachen.
Sailin seufzte. Die junge Frau trat neben Ahriman schaute aber zu Wahn. Sie macht sich wirklich sehr große Sorgen. Und ich kann sie deswegen gut verstehen.

Und ich bin immer noch davon überzeugt das Varresh weiß was er tut behauptete Wahn. Vermutlich hat es etwas mit diesen merkwürdigen Vorkommnissen zu tun. Der junge Mann stieg nun auf Ahriman. Als auch Sailin saß schwang sich der Wyvern in die Lüfte.

Das mag ja sein, aber findest du es nicht seltsam das er einfach so verschwindet?, fragte die junge Frau während sie ihre Arme um den jungen Mann legte. So hielt sie sich an ihm fest um nicht herunter zu fallen. Das ist doch sonst nicht Varreshs Art.