Die Show ging weiter. Wahn versuchte zwischen drinnen die Menge immer wieder anzuspornen und lies auch keine Gelegenheit aus die Stimmung mit einen Witz aufzulockern. Schließlich hatten sie wieder ein Lied beendet. Puhh. Also ich weiß ja nicht wie es euch geht. Aber mir persönlich ist es warm. Kurz zog er am Kragen seines Oberteils. Aber ihr seid einfach klasse. Diesmal klatschte er in die Hände. Dann atmetet er tief durch. So Jungs und Mädels. Ich sagte ja bereits das, das hier heute ein besonderes Konzert werden soll. Glück für euch, Pech für mich. Weil mir geht gerade wortwörtlich der Arsch auf Grundeis. Ein Lachen drang aus den Publikum da er dies etwas witzig verpackte. Ich brauche jetzt eure Hilfe. Habt doch bitte alle Feuerzeuge oder Handys in die Höhe zu unseren nächsten Song. Ich möchte das ihr alle mitmacht. Lässt diesen Raum mit Lichtern erstrahlen. Das Licht der Bühne veränderte sich nun zu einen blauen ruhigen Farbton. Wahn steckte nun das Mikrofon in die Halterung. Der nächste Song ist einer ganz speziellen Person gewidmet der ich sehr viel zu verdanken habe und der ich etwas mitteilen möchte. Die Musik setzte ein.

Sailin legte den Kopf schief. Die Melodie welche nun angespielt wurde kannte sie gar nicht. Es war eine ruhige. Sailins Blick wanderte etwas durch die Halle. Immer mehr der Konzertbesucher hoben ihr Handy und auch Feuerzeuge hoch. Bald schon erstrahlte die Halle in einem Licht, welches Sailin einen Schauer über den Rücken laufen lies. Es sah gemischt mit dem blauen Licht auf der Bühne einfach magisch aus.
Dann fing Wahn an zu singen und die Grünhaarige drehte wieder ihren Kopf zu der Bühne und zu Wahn. Es war ein ruhiges Lied, mit den typischen Gitarrenklängen der Band. Die Melodie ging Sailin schlagartig unter die Haut. Wahns Stimme klang kräftig doch sanft durch die Halle während er von großen Verlust und Leid sang. Leid an welchem er teilweise nicht ganz unschuldig war. Etwas das ihn in ein tiefes Loch gezogen hatte. Eines aus welchem er ohne Hilfe nicht herausgekommen wäre. Doch da gab es eine Person, welche für ihn da war. Und das auch wenn jeder Andere ihn bereits aufgegeben hatte.
Noch während Sailin plötzlich einen Kloss im Hals bekam wurde die Melodie kräftiger als Wahn sich entschuldigte. Er entschuldigte sich für die Verfehlungen und das Leid. Der Refrain des Liedes trug die Botschaft durch die ganze Halle. Ein Refrain der Sailin einen Schauer über den Rücken laufen ließ denn das war der Moment indem sie realisierte über wen Wahn da sang und was er für eine Botschaft damit aussendete. Er entschuldigte sich bei ihr.

Wahn stoppte nach einen weiteren Refrain den Gesang. Die Musik spielte ruhig weiter. Ich möchte nun jemanden auf die Bühne bitten. Jemand der in der größten Not für mich da war und mich nie aufgegeben hat. Er drehte nun den Kopf in Richtung Sailin und streckte seine Hand in ihre Richtung aus. Würdest du bitte zu mir kommen?

Erschrocken starrte Sailin in Richtung des jungen Mannes. Sie fühlte sich als ob ihr Herz gerade einen Aussetzer hatte. Das konnte er doch gerade nicht ernst meinen. Wahn wolltet tatsächlich das sie auf die Bühne kam? Auf die Bühne in Sichtweite von all diesen Fans? Bevor sie noch weiter überlegen konnte wurde die junge Frau plötzlich angestoßen so das sie von der Box rutschte. Kurz sah sie hinter sich. Einer der Jungs hatte dies getan und nickte ihr nun zu. Dies war der Moment indem die junge Frau tief durchatmete und sich in Bewegung setzte. Fast zeitgleich tat dies auch Wahn. Er kam ihr etwas entgegen um der Grünhaarigen auf die Bühne zu helfen. Sailin nahm seine Hand entgegen und ließ es einfach zu. Noch während sie zu Wahn auf die Bühne trat wanderte Sailins Blick zum Puplikum. Plötzlich war sie noch nervöser. Dennoch riss sie sich von dem Anblick los und drehte den Kopf wieder um doch recht sprachlos zu Wahn zu sehen.

Es ist alles in Ordnung Kleines, meinte Wahn einfach nur und ließ ihre Hand los. Schließlich atmete er tief durch. Es gab eine Zeit, da lebte ich einfach nur vor mich hin, immer mit dem Gedanken vor den Augen das dieser Tag mein Letzter sein könnte. Das Leben hatte für mich kaum mehr eine Bedeutung. Ich habe mich gehen lassen und alles und jeden von mir weggeschoben. Ich errichtete eine Mauer um mich und niemand war in der Lage sie nieder zu reißen. Doch dann kammst du. Du hast da etwas in mir erweckt. Plötzlich wusste ich wieder was Gefühle sind. Was es bedeutet nicht alleine zu sein. Da war diese Hand die sich nach mir ausstreckte, obwohl jeder mich verloren glaubte. Wenn du an meiner Seite bist fühle ich mich vollkommen. Du hast mir gezeigt was es bedeutet zu Leben. Was es bedeutet dafür zu kämpfen. Du bist mein Licht und ich will es nie wieder verlieren. Wahn ging nun vor Sailin in die Knie. Mit der einen Hand hielt er das Mikrofon und mit der anderen nahm er nun ihre Hand. Sailin Liam. Ich frage dich hier und jetzt. Willst du meine Frau werden?

Wahn, kam es stockend von Sailin. Die junge Frau konnte nicht begreifen was da gerade geschah. In den Augen der jungen Frau sammelten sich Tränen während sie den freien Arm etwas hochnahm und ihre Hand auf den Mund legte. Hatte Wahn sie gerade wirklich gefragt ob sie seine Frau werden wollte? Das war etwas mit dem sie niemals gerechnet hätte und es traf sie gerade wie ein Schlag. Nun rutschte Sailins Herz erst recht in die Hose.
Sailin hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Wahrscheinlich kam es ihr nur wie Stunden vor, in welchen sie den Mann vor sich einfach nur ansah, während er vor ihr kniete und ihren Blick erwiderte. Schließlich aber nickte die junge Frau. Erst zaghaft, dann aber etwas mehr. Ja, antwortete Sailin nach einem kurzen Moment unter Tränen um ihre Antwort zu bekräftigen. Ja das will ich.

Wahn richtete sich nun auf und umarmte Sailin. Dann küsste er sie einfach vor allen Leuten. Was folgte war ein Applaus und lauter Jubel der Fans. Danke meinte er schließlich. Ich danke dir.

Wahn, kam es knapp von Sailin. Noch immer sah sie ihn einfach an während ihre Arme um ihm lagen. Ihre Knie waren ganz weich und irgendwie realisierte sie noch immer nicht ganz was da gerade geschehen war. Du bist verrückt weißt du das, sagte die junge Frau leise. Einfach verrückt. Schließlich konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. Ich liebe dich Wahn, fügte Sailin an und gab dem jungen Mann noch einmal einen Kuss.

Ich weiß, sagte Wahn. Diesmal aber nicht ins Mikrofon. Es tut mir leid. Alles was ich dir und euch angetan habe, selbst wenn ich es nicht mehr weiß. Danke das du bei mir bist und danke das du stets zu mir hältst. Hiermit möchte ich dir etwas zurückgeben. Bevor du mir hier aber jetzt umfällst vor Schock geh zu den Jungs. Er deutet zu Caim und Samael, welche am Rand der Bühne warteten. Nachdem sie von ihnen in Empfang genommen wurde setzte Wahn wieder mit seinen Gesang an. Das Lied spielten sie zu Ende. Danach bedankte sich Wahn bei den Fans fürs Mitmachen und ein letztes Lied wurde noch gespielt zum Abschluss.

Noch immer sehr wacklig auf den Beinen stand Sailin da und schaute einfach auf die Bühne. Irgendwie ging das letzte Lied jedoch an ihr vorbei. Mit ihren Gedanken war sie komplett woanders. Diese überschlugen sich regelrecht. Als die junge Frau eine Berührung spürte drehte sie jedoch den Kopf. Samael hatte sich etwas zur ihr gebeugt und grinste sie an.
Etwas entfernt von der Grünhaarigen stand Chris an die Wand gelehnt da und schaute zu dieser. Er konnte sehen wie Samael die junge Frau nun in den Arm nahm und auch Caim tat dies. Die Jungs, welche sich in der Nähe Sailins befanden, folgten dem Beispiel einer nach dem Anderen. Während diese bis über beide Ohren grinsten und Sailin irgendwie noch total neben sich stand, verzog Chris den Mund. Seine Hand ballte sich zur Faust. Das war etwas womit er im leben nicht gerechnet hatte. Dieser verdammte Mistkerl, murrte der Rothaarige während sein Blick zu Wahn wanderte. Chris konnte es nicht verstehen. Wieso tat er dies urplötzlich. Wollte er Sailin doch nie zur Frau nehmen und nun hatte er ihr einen Heiratsantrag gemacht? Noch während das letzte Lied ausklang drehte sich Chris um und schlug plötzlich mit zur Faust geballten Hand gegen die Wand. Als er den erschrockenen Blick eines der Fans neben sich sah schnaubte der Mann. Er wandte sich ab und verließ einfach die große Halle indem er noch den Türsteher anrempelte.

Ein paar Stunden später befanden sich Wahn und die anderen wieder auf den Heimweg. Sie hatten sich aus den Hinterausgang heraus geschlichen da sie dem restlichen Trubel heute umgehen wollten. Als sie zu Haus ankamen und die Tür öffneten wurden sie von den anderen empfangen. Ein paar Luftballons waren aufgehängt worden und sie hatten ein kleines Fest vorbereitet. Der Tisch war reichlich gedeckt. Nach und nach beglückwünschen die anderen Sailin und Wahn. Dem Schwarzhaarigen wurde es sogar allmählich zu viel versuchte es sich aber nicht anmerken zu lassen.

Ein kalter Windhauch umfing die Haare der jungen Frau als sie auf dem Balkon von Wahns Zimmer stand und zum sternenklaren Himmel hinauf sah. Sailin atmete tief ein und genoss für einen Moment einfach die kühle Luft. Es war kalt draussen doch im Moment merkte es die junge Frau nicht wirklich. Ihr war einfach nur warm. Im Hintergrund konnte man die gedämpften Stimmen der Feiernden hören. Saiyumi und Kai waren bereits mit den Kindern gegangen. Etwas worüber Sailin dankbar war. Noch immer war das Fest im Gange und so wie jedem kleineren Fest entpuppte es sich irgendwann als etwas größeres. So hätten die Kinder keine Chance gehabt Ruhe zu finden. Genauso wenig wie sie selbst. Deswegen hatte sich die Grünhaarige auch in den Raum Wahns und damit auch auf seinen Balkon zurückgezogen. Irgendwie kam ihr das alles noch immer wie ein Traum vor. War das wirklich geschehen? Wieder atmete Sailin tief durch während ihr Blick weiterhin zu den Sternen gerichtet war. Diesmal jedoch verschränkte sie wegen der Kälte die Arme etwas vor dem Oberkörper.

Etwas später kam auch Wahn heraus und gesellte sich zu Sailin. Ganz schöne Aufregung da drinnen. Ist mir etwas zu hektisch. Hier draußen ist es ruhiger. Er griff in seine Hosentasche und holte eine kleine Schatulle hervor. Das hier gehört auch noch dazu um es nach allen Regeln eines Antrages zu machen. Er grinste kurz. Nein es ist kein Traum. Nun reichte er die Schatulle Sailin.

Verwirrt dreinschauend legte die junge Frau den Kopf schief. Es dauerte einen kurzen Moment doch dann nahm sie die Schachtel. Sie war schwarz und etwas von Samt umgeben. Mit leicht zittrigen Händen öffnete die junge Frau den Deckel. Wahn, kam es gleich darauf etwas erschrocken von Sailin. Während sie mit der Linken die Schachtel weiterhin festhielt nahm sie mit der anderen Hand den silbernen Ring. Er war recht schlicht gehalten und wies nur wenige Verzierungen auf. Der ist aber schön, reagierte Sailin nach einiger Zeit in welcher sie das Schmuckstück einfach nur angesehen hatte. Aber du hättest doch nicht... Die Grünhaarige blickte auf um nun direkt wieder den Mann bei sich anzusehen. Ich..., wollte sie fortfahren doch unterbrach wieder. Stattdessen sammelten sich wieder Tränen in ihren Augen. Ich weiß nicht was ich sagen soll, kam es schniefend von ihr. Sailins Gefühlswelt stand einfach nur Kopf. Das alles kam ihr so unwirklich vor und dennoch war sie einfach nur glücklich.

Wahn nahm Sailin nun den Ring aus der Hand und steckte ihr ihn an den linken Ringfinger. Ich weiß das du es dir gewünscht hast. Das ist mir genug. Du musst nichts mehr sagen. Es ist gut. Genieße es einfach. Du hast es dir verdient.