Wahn, antwortete Sailin und betrachtete den Ring an ihrer Hand. Das was du da auf der Bühne gesagt hast..., fing sie an und hob den Kopf an um den jungen Mann anzusehen. Danke Wahn. Das war wunderschön. Auch das Lied. Die junge Frau lächelte leicht. Jetzt bin ich wohl eine der Frauen welche ein eigenes Lied haben oder? Sailin hob die rechte Hand und legte diese auf die Wange des Schwarzhaarigen. Ich werde immer bei dir bleiben. Weil ich dich liebe und du mir mit den Kindern zusammen die wichtigste Person in meinem Leben bist. Kaum hatte sie das gesagt näherte sie sich dem Gesicht Wahns etwas mehr und gab ihm einen Kuss.

Wahn genoss einfach den Moment und blendete die Geräusche welche von drinnen zu ihnen drangen einfach aus. Dazu streckte er seine eine Hand aus und sties die Tür des Balkons in einer beilöufigen Bewegung zu. Er erwiderte den Kuss und legte seine Hände auf ihre Wangen. Er war froh das alles so gut verlaufen war und glaubte auch daran das es die richtige Entscheidung war. Hier bei den Menschen würde sie keiner dafür verdammen.

Eigentlich hätte er sich freuen müssen. Nach allem was geschehen war lief es zwischen Sailin und Wahn wieder gut. Sie hatten erneut zueinander gefunden. Doch sie so dastehen zu sehen. Küssend und einander ihm Arm liegend und er konnte nichts anderes machen als zuzusehen. Das war etwas der er einfach nicht ertragen konnte und so drehte er den Kopf etwas zur Seite. Er versuchte es. Allein schon für sie, doch immer wenn er Wahn sah kam dieser Zorn in ihm auf. Das war etwas das er einfach nicht verhindern konnte. Und langsam auch nicht mehr wollte. Für ihn war diese Beziehung nichts weiter als eine Zweckgemeinschaft. Wahn würde der jungen Frau nie gut tun. Das hatte er nie. Dennoch schaffte er es immer wieder mit kleinen Gesten sie bei Laune zu halten. Dieser Heiratsantrag war erneut solch eine. Sie hatte sich von ihm abhängig machen lassen. Sie hatte es zugelassen das ihr Kopf ihr regelrecht einredete das es ohne Wahn nichts lebenswertes mehr gab. Doch da war sie im Irrtum.
Sein Blick wanderte erneut zu dem Balkon. Er hatte es gesehen das Leuchten in ihren Augen als Wahn ihr den Ring angelegt hatte und die Freude als er ihr den Kuss geschenkt hatte. Noch immer standen die Zwei dort. Wahn hatte sich etwas von ihr gelöst und sah sie an. Dann aber gab er ihr erneut einen Kuss nur um sie dann mit sich hinein in das Zimmer zu ziehen.
Er konnte es sehen. Die Schatten welche durch die kleine Nachtischlampe an die Wand geworden wurden zeigten wie Wahn der jungen Frau das Oberteil auszog nur um sie dann in Richtung Bett zu schieben. Nur einen Moment später sank der Mann mit ihr in dieses.
Ein Schnauben war zu vernehmen. Er hätte es sein sollen welcher nun mit ihr das Bett teilen sollte und nicht Wahn. Er hätte ihr die Kleider vom Leib ziehen und sie sich nehmen sollen. Nur er, denn Wahn war ihrer einfach nicht würdig. Unweigerlich musste er an den Abend denken als sich Sailin ihm hingegeben hatte. Sie war seine gewesen. Seine Freundin und bald schon die Mutter seines Kindes. Eines Kindes welches Wahn auf dem Gewissen hatte. Etwas das er ihm nie verzeihen konnte und auch nie würde. Wahn hatte ihm alles genommen. Die Frau, welche er liebte und das ungeborene Kind. Seine Familie. Sailin wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben und das alles nur wegen Wahn. Nur deshalb war er dazu verdammt sie von Weitem sehen zu können. Deswegen stand er hier und sah zu dem Balkon hinauf. Die Schatten an der Wand zeigten sehr deutlich was dort in dem Zimmer gerade geschah. Etwas das einfach nicht sein sollte. Sie gehörte zu ihm und nicht Wahn.
Es ist schon sehr unfair oder?, kam es plötzlich von jemandem der hinter ihm auftauchte. Ich weiß sehr genau warum du hier bist Chris Bedrich. Wisse ich bin aus keinem geringeren Grund hier. Aber keine Sorge. Ich will sie nicht haben. Nicht das sie nicht hübsch ist doch ich werde sicher nichts mit meiner eigenen Mutter anfangen. Chris hob eine Augenbraue an als er den blonden Mann sah. Du bist dieser Uriel, meinte er. Kaum hatte er dies gesagt legte er den Kopf schief. Warte. Was sagst du? Mutter? Uriel nickte. Ja Mutter. Der Mann trat zu Chris und legte ihm einen Arm über die Schulter. Mit der freien Hand deutete er zu dem Balkon. Ich glaube wir haben eien Menge zu bereden mein Freund. Denn ich glaube wir zwei haben das gleiche Ziel. Vor allem eines und das wäre wie wir diese Farce da oben beenden können. Das mit den Beiden sollte nicht sein. Anima ist ein Monster. Er wird ihr immer wieder wehtun. Dieser Mistkerl hat meinen Vater ermordet. Er ist Schuld am Tod seiner eigenen Tochter. Wollen wir sie wirklich in den Händen dieses Monsters lassen? Uriel verzog kurz den Mund während Chris sein Blick erneut zu dem Balkon wanderte. Er konnte es hören. Das leidenschaftliche Stöhnen Sailins gemischt mit einem Knurren Wahns. Nun war es Chris der den Mund verzog. Als er wieder zu Uriel sah nickte er leicht. Plötzlich grinste der Blonde. Ich wusste es. Na komm mein Freund. Ich lade dich ein. Zufälligerweise kenne ich da einen Schuppen der für uns Beide nun gerade recht kommt. Ohne noch einmal zurück zu sehen wandte sich Chris ab. Mit Uriel zusammen verschwand er in dem Wald.

---Ende---