Gehen wir einfach sagte Wahn und lief los. Die Leute hier zerreißen sich schon das Maul über uns. Er hatte es nun eilig zu seinem Pferd zu kommen und stieg auf. Auf das andere ging er nicht weiter ein.

Der Blick Sailins wanderte nun unweigerlich zu den Leuten. Vorher hatte sie nicht wirklich auf diese geachtet doch nun fiel auch der jungen Frau auf wie die Leute tuschelten. Nach einem tiefen Seufzer steig Sailin in den Sattel ihrer Stute und setzte sich mit dieser in Bewegung. Vielleicht später einmal wenn sich die Lage wieder etwas beruhigt hat. Dann wird Selina uns ja vielleicht doch noch einmal empfangen. Ich möchte ihr einfach so gerne helfen. Ihr und Seng.

Erst als sie Aruma verlassen hatten atmete Wahn tief aus. Das unwohl Gefühl fiel ein wenig von ihm ab. Die Maske allerdings behielt er weiterhin auf. Man wusste ja nicht auf wen man auf dem Weg noch alles treffen würden. So als hätte er es geahnt begegneten sie tatsächlich noch jemanden nach einer Weile des Reitens. Wahn legte den Kopf schief als er seinen Sohn Samael in der Person erkannte.

Mutter, Vater, brachte der junge Mann auf dem grauen Pferd hervor als er bei diesen zum stehen kam. Samael was machst du hier?, fragte Sailin vollkommen verwundert. Du solltest doch bei deinen Geschwistern sein. Der Schwarzhaarige winkte ab. Wir haben Nachricht bekommen und die ist recht brisant. Ich dachte mir das vorallem Vater die wissen sollte. Wolf und Jake haben sich gemeldet. Sie sind anscheinend der Katastrophe in Midian entkommen. Eigentlich wollten sie nach Lumina kommen allerdings... Der junge Mann atmete schwer aus. Anscheinend bekommt oder hat Varresh gerade Ärger. Laut dem Schreiben sind Schatten in seine Richtung unterwegs.

Das ist gar nicht gut meinte Wahn. Kurz sah er zu Sailin. Das ist ein ganz schöner Weg dorthin. Wolf und Jake waren zwei Männer der Legion und sehr gute Freunde des Wächters. Vor langer Zeit hatte er ihnen geholfen als ihr Dorf von Werwölfen angegriffen wurde. Jedoch konnten sie dessen Untergang nicht ganz verhindern. Wolf und Jake waren zwei Brüder und überlebten die Katastrophe. Zudem war der ältere selbst ein Werwolf. Einer reinen Blutes. Die Beiden schlossen sich der Legion an um ein neues Heim zu finden. Und Varresh. Der Lord von Drakar war ebenfalls ein Freund und verbündeter. Ein Halbdämon der ihnen schon so manches mal zur Seite gestanden hatte so wie sie auch umgekehrt bei ihm.

Was siehst du mich da an?, fragte Sailin und schüttelte den Kopf. Du hast Samael doch gehört. Unsere Freunde brauchen Hilfe. Also worauf warten wir dann noch? Kaum hatte die junge Frau dies gesagt gab sie Shari die Sporen und ließ die Stute nach vorne preschen direkt an Samael vorbei.

Sonst bin ich immer der derjenige der vor rennt kommentierte Wahn und trieb auch sein Pferd an. Auch Samael schloss sich ihnen an.

Halt durch Varresh sagte ein Mann mit weißen Haaren und brauner Kleidung. Auf seinen Rücken trug er einen Bogen. Ein weiterer Mann mit mittellangen schwarzen Haaren und einen bläulichen Stich darinnen, lehnte an einer der Hauswände. Er blutete aus einer Wunde an der Seite.Das schwarze Oberteil war bereits ziemlich zerrissen. Er atmetet schwer und die Augen waren nur noch halb geöffnet. Wir haben die erste Angriff welle abwehren können aber es kommen weitere. Die schaffen wir auch noch irgendwie. Der Mann namens Wolf blickte besorgt zu den Halbdämon. Vor kurzen hatten sie ihn schwer verletzt gefunden. Sein Trupp war nahezu ausgelöscht worden. Sie brachten ihn in das etwas verlassene Dorf und wurden auch ziemlich bald von ein paar Schatten angegriffen. Wolf und sein Bruder Jake so wie ein paar anderer Männer der Legion welche auf Patrouille waren und somit nicht dem Fluch zum Opfer fielen, verteidigten die Stellung bis zum äußersten. Es sah jedoch nicht gut aus. Es kommen noch mehr. Ein ganzer Trupp Schatten rief ein anderer Mann auf. Sie sind nicht mehr weit entfernt. Er hatte lange fast schwarze Haare welche zu einen Pferdeschwanz gebunden waren und trug einen roten Schal über der braun und schwarzen Kleidung. Auch er hatte einen Bogen als Waffe. Das sieht nicht gut aus Wolf. Wenn keine Hilfe kommt sterben wir hier.

Matt pass auf, rief plötzlich ein anderer junger Mann. Seine kurzen Haare waren weiß und etwas zerzaust. Jake, Wolfs Bruder, hielt ein Schwert in der Hand und blickte zu dem Mann mit den schwärzlichen Haaren. In seiner Nähe schlug ein Pfeil ein. Gleich darauf drehte Jake den Kopf wieder und sah sich plötzlich einem Schatten gegenüber. Dieser hob gerade seine Waffe an. Bevor der jungen Mann reagieren konnte wurde der Schatten zur Seite gerissen als sich jemand auf diesen stürzte. Samael, keuchte Jake erleichtert als er den Schwarzhaarigen erkannte.

Auch Wahn sprang nun vom Rücken seines Pferdes und stürzte sich in den Kampf. Er attackierte gleich zwei der Schatten mit dunkler Magie und beförderte sie kurzzeitig zu Boden. Dann streckte er seine Hand aus und ein Schwert aus dunklen Stahl erschien in dieser. Die Klinge war mit zahlreichen dämonischen Verzierungen versehen und an der Schneide selbst leuchteten im oberen Teil grünliche Runen. Um den Griff wanden sich sechs Schlangen und er endete in einen dämonisch gehörnten Schädel. Weiter unten wo der griff in der Parrierstange endete verzierten zwei heulende Wölfe diesen. Am Rand ragten noch ein paar Krähenflügel ab. Alles in allem handelte es sich um eine sehr aufwendige und dunkle Waffe. Sie erhielt von Wahn den Namen Fluch da sie sich einer verbotenen Magie bedienen konnte. Mit der Klinge schlug er nun zu. Auch wenn es ihm schwer fiel gegen seine einstigen Leute kämpfen zu müssen. Nun galt es jedoch die verbliebenen zu schützen.

Während sich Samael um den Schatten kümmerte und damit Jake zur Hand ging eilte Sailin hinter den Kämpfenden entlang, vorbei an Wolf und Matt zu dem Mann der an der Wand lehnte. Varresh, brachte sie schockiert hervor als sie seine Wunden sah. Ohne Umschweife kümmerte sich die Hüterin gleich um den Halbdämon. Da sie dafür das doch recht mitgenommene Oberteil etwas zur Seite schieben musste erblickte die junge Frau mehrere sonderbare Symbole am Oberkörper des Mannes. Einen Reim konnte sie sich daraus nicht machen. Da Sailin sich auch gleich wieder um die Versorgung kümmerte verschwendete sie auch keinen weiteren Gedanken daran.
Pass auf Jake, brachte Samael hervor da der junge Mann seine Deckung etwas vernachlässigte. Er starrte zu dem Schwarzhaarigen der gekonnt einem der Angriffe der Schatten auswich nur um dann einen gekonnten Gegenangriff zu plazieren. Jetzt bekommt ihr mal was ab, grinste der junge Mann. Wahn wird euch sowas von in den Hintern treten.

Nicht Sailin brachte Varresh hervor und packte sie am Arm. Ihr dürft nicht hier bleiben. Verschwindet von hier. Luzifer er... Zu mehr kam er nicht als Wahn plötzlich laut auf brüllte und von einer Magie getroffen gegen die nächste Hauswand prallte. Zwischen den Schatten tauchte nun eine weitere Gestalt auf. Luzifer ging gemächlichen Schrittes auf sie zu. Ihr müsst euch aber auch überall einmischen. Wie schade das ich ihr nicht ernsthaft schaden kann. Dieser hinderliche Fluch. Ich brauche dich leider noch. Kaum hatte er dies gesagt bewegte er kurz die Hand und schleuderte so auch Sailin von Varresh weg. Wahn rappelte sich wieder auf. Der Aufprall war so hart das sogar die Wand zusammen gebrochen war, so das er Schwierigkeiten hatte wieder auf die Beine zu kommen. Die Schatten drängten nun weiter vor.

Nein, brachte Sailin hervor. Die junge Frau fand sich einige Meter weit weg von Varresh am Boden wieder. Kurzerhand rappelte sie sich wieder auf. Ihre Augen waren geweitete während die junge Frau zu Luzifer blickte. Sein Erscheinen hatte sie doch komplett überrumpelt. Verstand sie doch nicht warum ausgerechnet er hier nun auftauchte. Was willst du von ihm? Lass ihn in Ruhe, brachte Sailin dann aber hervor als sie merkte das der Mann in Varreshs Richtung lief.

Varresh versuchte noch irgendwie weg zu rutschen doch er schaffte es nicht. Schließlich wurde er von Luzifer einfach gepackt und der Mann legte die Hand auf seine Brust. Eine dunkle Magie umgab sie und schien in den Halbdämon einzudringen. Wahn versuchte nun seinerseits anzugreifen doch auch dieser ging daneben als er einfach an einen Schild abprallte das Luzifer errichtet hatte. Dann lies der Gefallene Varresh einfach fallen und fuhr herum. In der gleichen Bewegung schleuderte er Wahn eine weitere Magie entgegen die ihn zurück warf. Du kommst nicht gegen mich an. Wie oft willst du es eigentlich noch ausprobieren. Luzifer stürzte plötzlich auf Wahn zu, verschwand aber einfach als dieser nach vorne ausschlug und tauchte hinter dem Wächter auf. Eine weitere Magie jagte nun durch Wahns Körper, als Luzifer sie entfachte und er ging in die Knie. Luzifer packte ihn nun am Kragen. Ich werde dir nun etwas sagen. Hör mir gut zu. Du wirst mit ansehen wie sie sterben. All deine Freunde und Lieben. Ich werde dir alles wegnehmen bis auf das letzte und du kannst nichts dagegen tun. Absolut gar nichts. Du wirst brechen. Nun lies er Wahn los. Tötet sie kam es schließlich kalt von ihm. Wolf spannte sich sichtlich an als die Schatten auf die zu kamen.

Entsetzt starrte Sailin zu der Szene welche sich ihr da bot. Zahlreiche Schatten umzingelten regelrecht Jake, seinen Bruder Wolf und auch Matt. Die Geschwister standen Rücken an Rücken und versuchten immer wieder durch einen Angriff nach vorne die sich nähernden Schatten aufzuhalten. Nein, rief Sailin. Die junge Frau sprang regelrecht auf als sie aus ihrer Starre erwachte. Ohne weiter zu zögern hob sie ihre Arme und konzentrierte sich auf die Magie in sich drinnen. Ihre Hände wurden von einem weißlichen Licht umgeben. Im grunde verwendete Sailin ihre Kraft als Hüterin um den Bewohnern Goas Linderung zu verschaffen doch nun setzte sie diese gezielt gegen die Schatten ein. Sie wollte die Schatten nicht verletzen doch als Kreaturen geschaffen aus der Dunkelheit waren sie anfällig. Anfällig gegen das Licht. So hoffte die Hüterin das genau ihre heilige Kraft etwas gegen diese ausrichten konnte um ihren Freunden zu helfen.

Wolf veränderte nun auch seine Gestalt und kämpfte als weißer Werwolf weiter. Er teilte in dieser Form ordentlich aus doch der Andrang war einfach zu stark. Die Lichtmagie schien den Schatten sichtlich zu schaden. Luzifer hob nun seine Hand an und zielte auf Sailin. Nun du musst ja nicht mehr stehen können kommentierte er. Hauptsache du lebst noch. Wahn sprang auf als er das sah, indem er alle Kräfte nochmal mobilisierte. Dann errichtete er einen Schild und fing die Magie Luzifers welche auf Sailin gerichtet war ab, indem er sich regelrecht dazwischen warf. Der Schild jedoch zerbrach und ein Teil ging durch. Wahn brach erneut in sich zusammen. Die Maske lag nun etwas entfernt. Blut lief ihm aus den Mund. Natürlich gab Luzifer zu verstehen. Du erfüllst ja brav deine Aufgabe als Wächter. Dann hörte man Wolf laut auf brüllen. Eine Klinge hatte seine Seite durchdrungen.