Sehr wahrscheinlich nichts, seufzte die junge Frau, schüttelte jedoch gleich den Kopf. Aber... Es ist deine Seele und ich... ich will dich nicht verlieren Wahn. Nicht schon wieder. Bitte Wahn... Ich weiß das diese Magie ein Vorteil gegenüber Luzifer ist. Jedoch... Versprich mir einfach sie nicht zu oft zu nutzen. Nur dann wenn es wirklich sein muss.

Das versuche ich ja kam es von dem Schwarzhaarigen. Mehr kann ich aber nicht versprechen. Es klopfte an der Tür und ein Mann trat herein. Es handelte sich um niemand anderen als um Baal. Die Haare des Mannes waren wieder etwas länger so das er wieder mehr Ähnlichkeit zu Wahn aufwies. Ich grüße dich Schattenlord. Hallo Sailin. Kurz verneigte er sich. Daraufhin schüttelte Wahn nur den Kopf. Lass die Förmlichkeiten. Es ist gut das du da bist. Wir haben einiges zu besprechen.

Baal?, fragte Sailin sichtlich verwirrt. Die junge Frau richtete sich ein wenig auf dem Sofa auf und legte den Kopf schief. Das der Mann hier auftauchte verwunderte Sailin doch sehr. Schließlich war er in der Menschenwelt zurückgeblieben. Zusammen mit ihrem Sohn Ephraim und damit auch in der Nähe der anderen Kinder. Was machst du hier? Ist etwas mit Ephraim? Geht es ihm gut? Was ist mit den Kleinen? Die Fragen sprudelten regelrecht aus Sailin heraus.

Immer mit der Ruhe. Ich bin nur hier weil ich euch im Kampf unterstützen will. Den Kindern geht es gut sagte Baal im gleichen Atemzug. Sie vermissen halt ihre Eltern aber das bleibt nicht aus. Wir haben es ihnen immer wieder erklärt und es scheint das sie es verstehen. Wahn bedeutete nun Baal ihm zu Folgen. Er schien nicht länger warten zu wollen. Wir sehen uns sagte er noch zu Sailin. Dann folgte er Wahn nach draußen.

Selbst als die Tür längst ins Schloss gefallen war blickte Sailin noch zu dieser. Nach wie vor war sie über Baals Auftauchen verwundert. Auch darüber das Wahn nun einfach mit dem Mann verschwand. Doch so sehr sie dies auch tat umso schmerzlicher wurde Sailin gerade wieder bewusst wie sehr sie die Kinder vermisste. Die drei Kleinsten waren nun schon so lange ohne Wahn und sie. Wer wusste schon wie lange es noch dauern würde bis sie die Kleinen endlich wieder in die Arme schließen konnte. Erneut atmete Sailin schwer ein, dann ließ sie sich zurück auf das Sofa sinken. Auch wenn sie es ungern zugab so tat ihr der ganze Körper durch die Kämpfe weh. Da sie sich zusätzlich noch um die Verwundeten gekümmert hatte spürte Sailin mittlerweile auch einfach nur wie ausgelaugt sie war. Und so tat die junge Frau nun doch das was Wahn von den Anderen und auch ihr wollte. Sailin schloss die Augen um sich auszuruhen.

Baal und Wahn saßen etwas länger in einen der Nebenzimmer des Hauptgebäudes als eine Wache hereinplatzte. Die Späher melden eine größere Arme auf den Vormarsch. Sie greifen Vain an. Wahn richtete sich auf. Und nun geht es weiter. Bereitet alles für einen Aufprall vor. Wir müssen dieses Stadt halten bis die Verstärkung eintrifft. Jawohl mein Lord sagte der Mann schnell und eilte los. Halte dich im Hintergrund, meinte Wahn noch zu Baal bevor er das Zimmer verließ.

Bist du sicher Mutter?, fragte Samael sichtlich zweifelnd nach. Der Mann legte den Kopf schief und sah die Frau an, welche wieder in ihrem normalen Kleid dastand und keinen Dolch in der Hand trug. Sie alle standen vor dem großen Haus, während die Vorbereitungen für die Konfrontation vor der Stadt abgeschlossen waren. Die Armee des Feindes war schon sehr nah.
Die junge Frau winkte ab. Ja bin ich. Mein Platz ist hier hinten und ich tu das was ich immer mache. Sailins Blick wanderte zu Samael und Caim. Verzeiht Jungs. Ich habe euch Sorgen gemacht und das wollte ich nicht.

Ist schon gut Mutter sagte Caim. Hauptsache ihr habt das endlich geklärt. Gib einfach auf dich acht. Es ist schon schlimm genug das Vater eine Zielscheibe ist. Wahn trat nun vor seine Männer. Wieder trug er die Rüstung und die Kapuze der Kutte war tief ins Gesicht gezogen. Er blieb auf etwas erhöhter Position stehen so das jeder ihn sehen konnte. Volk von Midian, verbündete und Mitstreiter. In kürze greift uns die Armee Luzifers geballt an. Diese Konfrontation ist die letzte auf unseren Weg nach Katharsis. Wir müssen Vain um jeden Preis halten. Die Verstärkung wird bald eintreffen. Sie kommen von Soles, Kempten und auch von Saden. Unsere Flotte nimmt den langen Weg über das flüsternde Meer. Des weiteren ist auch Unterstützung der Drakoniker per Luft unterwegs. Behaltet das im Hinterkopf und kämpft um diese Stadt. Sie ist ein wichtiger Versorgungspunkt der Imperialen und sie werden alles tun um Vain zurück zu erobern. Wir aber werden dies nicht zulassen. Wenn wir sie zurückschlagen ist das ein schwerer Schlag für das Imperium und Luzifer selbst. Bereitet euch vor das vielleicht die Dunkelheit selbst an dieser Schlacht teilnimmt. Wie dem auch sein. Wir haben bereits beweisen das wir zusammen viel erreichen können. Wenn der Weg auch steinig war und wir Niederlagen einstecken mussten, so stehen wir nun doch hier. Vor einiger Zeit war dies nicht einmal denkbar. Das Luzifer nun seine große Armee schickt bedeutet das er allmählich um seine Vorherrschaft bangt. Das bedeutet für uns nur eines. Unser Weg ist der richtige und wir treiben diesen selbsternannten Gott in die Enge. Ein wildes Tier beißt um sich und genau das tut er nun. Zeigt mir das ich mich nicht in dieser Allianz getäuscht habe. Das wir zu unvorstellbaren fähig sind. Lasst uns Vain beschützen und dann mit tosenden Gebrüll und aller Kraft gegen Katharis losschlagen. Stürzen wir diesen Größenwahnsinnigen von seinen Thron und beenden diesen Krieg. Für die Legion und für ganz Asthoria. Die Männer stimmten nun ein und jubelten. Dann bemannten sie die Mauern und begaben sich auf ihre Plätze.

Nach einer Weile trat Alasdair neben Wahn. Alle Männer sind auf ihren Posten und bereit, sagte er dem Lord Midians und atmete schwer aus. Alle die nicht kämpfen haben sich etwas mehr in die Mitte der Stadt zurückgezogen. Dort werden auch die Verletzten versorgt. Dieser Kampf wird nicht einfach werden. Aber jeder einzelne Mann ist motiviert und wird sein Bestes geben.

Der Ansturm der Imperialen erwies sich wirklich als Fatal und die Zusammenschluss hatte schwer zu kämpfen. Es trat genau das ein was Wahn angekündigt hatte. Luzifer wollte die Stadt um jeden Preis zurück und schickte sogar die Dunkelheit. Sie rückten ihnen mit Katapulten zu Leibe so das sie gezwungen waren mit Hilfe der Wyvern einen Luftangriff auf diese zu starten. Die Legion und die Verbündeten hielten sich wacker. Vain erwies sich auch als gut zu verteidigen. Jedoch gab es zahlreiche verletzte und eine Zeit lang sah es auch nicht gut aus. Dann aber trafen die ersten Verbündeten aus den Lüften ein. Die Drakoniker waren gekommen und weitere Wyvern. Nun konnten sie die Katapulte allesamt zerstören und ihrerseits zu einen verheerenden Luftangriff ausholen. Nach und nach trafen dann auch die anderen Armeen ein. Die Dunkelelfen, Drakar, Shima und auch die Elfen mit den Wolfsmenschen von Soles. Nun wurde zu einen gemeinsamen Gegenangriff ausgeholt und sie drängten die Imperialen tatsächlich wieder zurück. Die Dunkelheit musste klein bei geben und ihre Truppen nach Katharsis zurückziehen. Die Legion und die Verbündeten verfolgten sie bis dorthin und errichteten weitere Lager. Die Belagerung der größten Stadt und Hauptsitzes des Imperiums hatte somit begonnen.

Mit einem besorgten Blick schaute sich Sailin in dem Lager um, während sie vollgepackt mit Verbandsmaterialien und Salben durch dieses lief. Ihr Ziel war das große Zelt in welchem sich Wahn gerade aufhielt. Hey, kam es knapp von ihr als sie dieses betrat und den Mann glücklicherweise allein vorfand. Da bin ich wohl gerade noch pünklich gekommen. Ich habe gerade die restlichen Verletzten versorgt und wollte mir vor der nächsten sich anbahnenden Schlacht nochmal deine Wunden ansehen. Wenn es denn in Ordnung ist?

Mal abgesehen von dem einem geht es mir eigentlich gut gab Wahn zu verstehen. Es ist also nicht notwendig. Der größte Kampf steht uns nun bevor. Du wirst noch ordentlich zu tun bekommen.

Ist in Ordnung, nickte die junge Frau und legte die Sachen bei Seite. Kaum hatte sie das getan trat Sailin näher zu dem Mann. Bei ihm angekommen legte die Grünhaarige ihre Arme um ihn. Das er die Rüstung trug schien sie nicht zu stören. Passte Sailin doch auf das sie sich an den Spitzen nicht wehtat. Ich muss gestehen das ich doch Angst habe, sagte die junge Frau leise.

Mit Recht kommentierte Wahn. Er legte seine Hand auf den Rücken der jungen Frau. Wenn wir scheitern dann wars das aber ich denke dennoch das wir es schaffen können. Ich glaube es hat noch nie jemand das Imperium belagert. Das dürfte sie doch durcheinander bringen und Luzifer zu schaffen machen. Mein Plan steht von vorne bis hinten. Jetzt kann ich nur hoffen das nichts schief geht und ich die Konfrontation überstehe. Schätze ich wurde bereits zum Feind Nummer eins erklärt.

Das warst du wohl schon vor diesem Schlachtzug, seufzte Sailin. Die junge Frau blickte etwas auf um Wahn ins Gesicht zu sehen. Du hast Recht. Wir können es schaffen. Mit dir an meiner Seite bin ich zu allem bereit. Ich werde dich unterstützen soweit wie ich es kann. Luzifer fürchtet dich und das nicht ohne Grund. Mit einem leichten Lächeln blickte die Grünhaarige den Mann an. Wie gerne würde ich dich nun küssen, aber es wird wohl bei dem hier bleiben müssen. Erneut lehnte sich Sailin an Wahn und festigte etwas ihre Umarmung.