Der Weißhaarige hielt die Klinge in der Hand und drehte diese. Sein Blick verfinsterte sich dabei zusehends. Ihm entgingen natürlich die rötlichen Adern in dem Material nicht. Das darf doch nicht wahr sein, knurrte Margaroth als er wieder zu Wahn blickte. Wo hast du das her?

Margaroth betrachtete den Dolch noch einmal, dann packte er dessen griff und drehte ihn um. Ohne zu zögern warf der Mann den Dolch auf Wahn zu. Doch anstatt diesen zu treffen landete die Klinge in dem Holzblock neben dem Schleifstein. Dort blieb die Waffe stecken. Ich warne dich. Noch einmal solch eine Verfehlung und du wirst mit Konsequenzen zu rechnen haben. Mit diesen Worten und einem vernichtenden Blick wand sich Margaroth ab.

Am frühen Abend nächsten Tag verließ Kara eines der Labore. Die junge Frau hatte dort für die Imperialen aufräumen müssen. Es störte die Schwarzhaarige nicht denn meistens war sie bei solch arbeiten alleine und nicht den merkwürdigen Blicken der Männer ausgesetzt. Während die junge Frau durch die Gänge lief kam sie an dem Fenster vorbei, welches zum Hof hinausführte. In diesem trainierten gerade noch die Imperialen zusammen mit ihrem Bruder. Luzifer ließ ihnen auch nicht einen Tag Ruhe. Erst gestern hatten die Männer den Großteil des Tages in der Schmiede verbringen dürfen. Als Kara durch das Fenster sah trafen sich Wahns und ihr Blick. Die junge Frau lächelte ihm kurz zu, lief dann aber weiter um nicht noch für Ablenkung zu sorgen. Wollte sie doch nicht das Wahn noch einmal Ärger wegen so etwas bekam. Kara lief den Gang einfach weiter runter. Sie wollte einfach nur noch in ihr Zimmer. Es dauerte nicht lange da stand die junge Frau vor der geschlossenen Tür. Gerade als ihre Hand die Klinke berührte legte sich eine Hand auf ihre. Bevor Kara reagieren konnte wurde ihr der Mund mit einer zweiten Hand zugehalten. Der Imperiale bei ihr drückte die Klinke runter und stieß Kara in den Raum. Noch während diese auf dem Boden landete trat der Mann ein und schloss die Tür hinter sich. Kara drehte sich am Boden um und schaute entsetzt nach oben. Vor ihr stand der Imperiale, welcher sie schon in der Mine angefasst hatte. In seinem Gesicht lag ein merkwürdiger Ausdruck. Als er den Mund zu einem grinsen verzog blitzen Fänge in diesem auf. Kara rutschte schlagartig nach hinten. Der Imperiale lachte leicht.

Das geht ja wohl noch besser, rief zur gleichen Zeit einer der Imperialen auf, welcher Wahn und die Anderen beim Training beobachtete. Noch während er das rief und seine Peitsche schwang trat ein zweiter Imperialer neben ihn. Wo bleibt er denn? Ich hab die Schnauze voll den Babysitter zu spielen. Der Mann mit der Peitsche grinste und drehte Wahn den Rücken zu. Jetzt beruhige dich. Er wollte noch etwas erledigen. Schau nicht so, meinte er noch als er den verwirrten Blick des anderen Imperialen bemerkte. Plötzlich lag ein hinterhältiges Grinsen in dem Gesicht des Imperialen mit der Peitschte. Ich würde gerne mit ihm tauschen, wenn du verstehst was ich meine. Der Imperiale machte eine vielsagende Handbewegung in Höhe der Hose so das sein Nebenan ebenfalls grinste.

Kara hockte zitternd am Boden und starrte zu dem Toten. Du kannst es nicht lassen oder?, fragte plötzlich eine Stimme aus Richtung der Tür bevor die junge Frau auf all das reagieren konnte. Margaroth stand da zusammen mit ein paar Imperialen. Ihre Blicke blieben auf dem Mann am Boden und dem Schwarzhaarigen hängen. Margaroth trat ein gefolgt von den Anderen. Diese umkreisten nun Wahn. Zwei von ihnen packten den Bruder Karas an den Armen. Ich hab dir gesagt was geschieht wenn du noch einmal so etwas machst. Der schwarze Drache trat vor Wahn. Du vergisst wo du dich befindest. Hier gibt es keinen Platz für Gefühle. Wenn dieses Weibsbild sich nicht selbst schützen kann dann ist das so. Halt dich aus diesen Angelegenheiten raus. Erneut blickte der Mann zu dem toten Imperialen. Du wirst dafür eine harte Strafe bekommen das ist dir hoffentlich klar. In Margaroths Stimme lag einfach nur Kälte und Verachtung. Kara blickte auf und schüttelte Kopf. Halt dich da raus wenn du nicht auch noch bestraft werden willst, knurrte der Weißhaarige. Dann blickte er die Imperialen an. Schafft diesen Kerl hier raus. Du solltest mitgehen wenn du weißt was für dich gut ist, fügte er noch an als er erneut zu Wahn sah. Nein bitte, brachte Kara nun hervor. Er kann doch nichts dafür. Die junge Frau richtete sich auf und sah Margaroth fast schon flehend an. Dessen Hand zuckte schon. Es sah fast so aus als ob er gerade noch überlegte ihr nicht eine runter zu hauen.

Du solltest nicht vergessen das dies hier der letzte Ort auf der ganzen Welt ist in dem noch Leben weilt, knurrte Margaroth. Der Mann blickte Wahn durchbohrend an. Ihr habt euch anzupassen. Sie und du. Dein große Klappe wird dir da auch nicht helfen. Hier zählen keine Gefühle. Wer nicht stark ist hat halt zu leiden. Das müsstest du doch am besten wissen. Margaroth trat zu Kara und packte die junge Frau am Arm. Da er ziemlich fest zudrückte zuckte diese zusammen. Du wirst dich beugen ob du nun willst oder nicht. Nur weil du diesen Schwächling schlagen konntest heißt das nicht das du auch nur im Ansatz fähig bist gegen mich anzukommen. Den Gedanken daran kannst du also gleich wieder verwerfen. Margaroth blickte zu den beiden Imperialen an Wahns Seite. Schafft ihn hier weg. Für dieses Fehlverhalten wird eine sofortige Strafe folgen. Der Griff um Karas Arm wurde fester. Und du kommst auch mit.

Kara schaute mit einem sehr mulmigen Gefühl zu ihrem Bruder. Den jungen Mann dort so angekettet stehen zu sehen machte ihr Angst. Kurz blickte sie zu dem Imperialen hoch der bei ihr stand. Als Margaroth dann den Raum betrat musste die junge Frau schlucken. Der Mann hatte eine Peitsche in der Hand. Ohne großartig an der Tür zu warten lief Margaroth durch den Raum. Hinter Wahn blieb er stehen. Die Peitsche hielt er am Griff fest. Der Rest fiel nach unten. Das Ding reichte bis zum Boden. Glaub bloß nicht das dies hier ein Zuckerschlecken für dich wird, kam es von Margaroth. Diesmal bekommst du die Konsequenzen deines Handels direkt von mir aufgezeigt. Der Mann hob seinen Arm etwas. Seine Hand fing an ein wenig purpurn zu leuchten. Das Glimmen ging auf die Peitsche über als Margaroth mit dieser ausholte.

Kara schüttelte den Kopf. Ihr Blick war geweitet und auf den Rücken ihres Bruders gerichtet. Das Shirt war mittlerweile ziemlich zerfetzt. Rote blutende Striemen waren zwischen den Resten zu erkennen. Selbst an der Peitsche klebte Blut. Hör auf, rief Kara schließlich. Die junge Frau richtete sich auf, wurde aber bei vorlaufen gehindert da der Imperiale sie packte. Kara wollte sich aus seinem Griff befreien doch der Mann packte noch fester zu. Schließlich hielt er die junge Frau so fest das er ihre Arme hinter ihrem Rücken zusammenhielt. Dennoch hörte Kara nicht auf sich wehren zu wollen. Ihr Blick wanderte zu Margaroth. Hör auf. Heißt es im Imperium nicht immer der Stärkere überlebt. Dieser verdammte Kerl hat sich mit Wahn angelegt und verloren. Das zeigt doch nur dessen Schwäche. Wieso nun Wahn dafür bestrafen. Margaroth schlug noch einmal zu, dann sah er zu der jungen Frau. Im Imperium wird es aber auch nicht geduldet wenn man gegen Anweisungen verstößt Fräulein. Und dies tat Anima als er sein Training unterbrach um dir zu Hilfe zu eilen. Das ist schwach denn er lässt sich von seinen Gefühlen lenken. Der Weißhaarige sah direkt zu Kara, während diese versuchte weiterhin aus dem Griff zu kommen. Schließlich drehte er sich um und trat näher an sie. Mach hier lieber nicht so einen Wind. Ist es nicht deine Schuld das er dort nun hängt? Wer war denn hier so schwach das jemand helfen musste? Der Mann wand sich wieder ab und hob den Arm um Wahn erneut mit der Peitsche zu schlagen. Nein, rief Kara wieder auf. Es tat ihr weh wie Wahn bestraft wurde. Margaroth hatte Recht das war ihre Schuld. Ihr Blick war auf den Weißhaarigen gerichtet. Dann bestraf nicht Wahn sondern mich, sagte sie so ernst sie konnte. Das zittern in ihrer Stimme war jedoch nicht zu überhören. Margaroth drehte den Kopf leicht und sah zu der jungen Frau. Ich würde aufpassen was ich mir wünsche, meinte er kalt.

Nun trat Kara dem Imperialen hinter sich einfach kräftig auf den Fuß. Dieser ließ die junge Frau los und knurrte auf. Die junge Frau wollte dem Weißhaarigen die Peitsche aus der Hand reizen, doch schon beim näherkommen drehte sich Margaroth um. Er holte mit der Peitsche aus und traf die Schwarzhaarige. Es gab einen lauten Knall gefolgt von einem längeren Striemen auf der rechten Wange und dem Hals. Kara ging schlagartig in die Knie und jammerte auf. Man kann nicht leugnen das ihr Geschwister seid, kam es nur von dem Weißhaarigen. Du bist genauso unbeherrscht. Margaroth drehte sich wieder in Wahns Richtung, während der Imperiale Kara erneut packte. Wo waren wir?, fragte der Weißhaarige und ließ die Peitsche erneut auf den Rücken des Mannes schnellen.