Nach einer ihm endlos vorkommenden Zeit löste man Wahn von den Ketten. Der Schwarzhaarige sackte zu Boden und blieb einfach für eine Weile dort liegen. Sein Rücken pochte wie ein Herz aus reiner Qual und ihm war schlecht. Mehrere Imperiale betraten nun den Raum und packten den jungen Mann an den Armen. Den Rest seines Oberteils riss man ihm nun vom Körper. Mit nichts weiter als nur einer Hose bekleidet schleppten sie ihn durch die Gänge des Imperiums. Dem Schwarzhaarigen schwanden die Sinne, schließlich schloss er die Augen.

Als er sie wieder öffnete wehte ihm in kalter Wind entgegen. Er stemmte sich mühsam nach oben und versuchte seine Umgebung etwas auszumachen. Seine Hände griffen in feuchtes Laub. Wahn verstand nicht so recht was nun geschehen war. Seine Umgebung hatte sich verändern. Dutzende Bäume standen um ihn herum und Nebel verhangen war seine Umgebung. Er griff zu seinen Gürtel und stellte fest das sich an diesem die Schutzhülle mit dem Imperialen Dolch befand. Diesen zog er nun heraus. Ihm war nicht wohl bei der Sache. Erst wollte er etwas aufrufen, als er ein Heulen hörte was doch weit aus der Ferne kam entschied er sich jedoch dagegen. Langsam drehte er sich um die eigene Achse. Es schien als sei er alleine. War dies auch Teil der Strafe?

Leder also murmelte Wahn und sah zu dem Dolch in seiner Hand. Er hatte ein mieses Gefühl bei der Sache. Dann erklang auch wieder das langezogene Heulen. Der junge Mann schluckte bitteren Speichel herunter. Schließlich jedoch setzte er einen Fuß vor den nächsten. Nun galt es ein Tier zu finden aus welchen er Leder gewinnen konnte. Er hatte auch schon eine böse Vorahnung um welche Tiere es sich dabei Handeln würde. Der junge Mann lauschte angestrengt in die Schatten des Waldes hinein. Er fragte sich wie er hier hergekommen war und wo genau sich all das hier befand. Vermutlich jedoch würde er das so schnell nicht erfahren. Einzig und alleine eines war sicher. Das hier gehörte zur Ausbildung. Der Ort war also extra dafür vorbereitet worden oder ausgewählt. Wie auch immer. Wahn musste weiter. Es knackte gelegentlich unter seinen nackten Füßen. Nur wenige Geräusche waren zu vernehmen, doch sie reichten um ihn einen Schauer über den Rücken zu jagen. Wahn bewegte sich etwas langsam. Sein Rücken protestierte bei jedem Schritt. Allmählich bekam er das Gefühl, das hier war so beabsichtigt, um es ihm nicht all zu leicht zu machen. Er gab einen missmutigen Laut von sich. Mit festen Griff um den Dolch lief er weiter. Als es hinter ihm knackte, fuhr er erschrocken herum. Dies hatte jedoch zur Folge das er den Halt verlor und einen kleinen Abhang hinab rutschte. Er landete in einen flachen Sumpfloch. Missmutig rappelte er sich auf und griff nach einen Ast mit dessen Hilfe er sich herausziehen konnte. Nun war er also auch vorgewarnt, das die Tiere hier nicht die einzige Gefahr waren. Dieser Wald war alt, und barg offensichtlich viele gefahren. Mit wachsamen Sinnen setzte er schließlich seinen Weg fort. Dann erreichte er eine Art Lichtung. Auf der einen Seite erstreckte sich ein größerer Sumpf. Auf der anderen versperrten seltsame Felsen den Weg. Der letzte Weg jedoch führte direkt in die dunklen Schatten hinein. Wahn schluckte. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig als genau diesen zu nehmen. Zwischen den Bäumen konnte er immer wieder ein paar Schatten ausmachen. hin und wieder ertönte das Heulen, so das er stehen blieb und angestrengt lauschte. Dann knackte es hinter ihm.

Wieder fuhr er herum, doch diese mal stand wirklich etwas hinter ihm. Er starrte direkt in die Augen einer Wolf ähnlichen Kreatur. Das braune Fell war zerzaust und der Blick der Bestie wild. Wahn kannte diese Wesen. Es handelte sich um Wargen. Die Kreatur war nicht alleine. Immer mehr schoben sich nun aus hinter den Bäumen hervor. Wahn wich langsam zurück. Er wusste diese Wesen wären dafür geschaffen um zu töten. Die roten Augen glühten im dunklen. Geifernde Mäuler waren leicht geöffnet. Die Tiere bewegten sich auf ihn zu. Bereit anzugreifen. Dann wie auf ein unsichtbares Kommando griffen sie an. Wahn fuhr erneut herum und stürmte los. Er hetzt durch den dichten Wald und versuchte die Wargen abzuschütteln. hin und wieder schlugen ihm dabei tief hängende Äste ins Gesicht so das er aufkeuchte, als genau dies wieder geschah. Sein Rücken tat das äußerste dazu, die Situation noch unangenehmer zu machen. Als er weiter rannte sah er neben sich noch mehr der Kreaturen auftauchen. Die blutenden Wunden welche die Peitsche hinterlassen hatte, zogen die Bestien an. Der junge Mann wollte nicht wissen wie viele diesen Kreaturen bereits zum Opfer gefallen waren. Plötzlich sprang einer der Wargen ihn seitlich an. Wahn kam zu Fall und rollte sich zusammen mit dem braunen Tier über den Boden. Seine Krallen fuhren aus und er schlug sie dem Warg in die Seite. Dieser jaulte auf und dies war das Zeichen für die anderen nun geballt anzugreifen. Wahn musste sich verteidigen. Immer wieder wurde er von den Tieren attackiert. Einer von ihnen verbiss sich in seiner Schulter. Mit den eisernen Klauen schaffte es Wahn diesen von sich zu befördern, da bohrte der nächste schon seine Fänge in sein linkes Bein. Der Schwarzhaarige brüllte auf und kam erneut zu Fall. Seine Augen flammten rot und die Fänge traten hervor. Als er eine Magie wirken wollte musste er erschrocken feststellen das sie nicht funktionierte. Nur eine kleine Flamme konnte er entstehen lassen. Dieser schleuderte er auf den Warg der sein Bein hielt. Etwas in diesen Wald blockierte die Magie, das hieß er würde nicht einmal seine Dämonenform zur Hilfe nehmen können.

Wieder sprang einer der Wargen ihn an und Wahn schaffte es diesmal ihn von sich zu schleudern. Dann stach er zu. Der Imperiale Dolch war seine einzige Waffe außer seinen eigenen Krallen und Fängen. Der Stahl schimmerte auf als er einen Schnellen Hieb gegen die Schnauze des Wargs vollführte. Jaulend lies das Tier ab. Wahn versuchte sich nun freizukämpfen. Dies gelang ihm auch. Die Warge umkreisten ihn jedoch weiter. Der junge Mann blutete mittlerweile aus Zahlreichen Wunden. Sie heilten nicht so schnell wie sie es sollten. Vermutlich lag dies auch an dem Ort und der Kraft welche fast alle Magie bannte. Immer wieder hielt er sich die Kreaturen vom Leib indem er mit dem Dolch zuschlug. Er hielt die Waffe schräg vor seinen Körper. Als einer der Wargen die Geduld verlor und ihn direkt an sprang, bezahlter er dies gleich mit seinen Leben. Wahn durchtrennte ihm gezielt die Kehle. Na los kommt schon her! rief er auf und ging erneut in Kampfposition. Dann gab er selbst ein Knurren von sich. Er hatte genug von alledem. Dies waren nur Wilde Kreaturen. Er jedoch war mehr. Es galt nun zu zeigen, wer hier der Jäger war und wer der gejagte. Eine Weile umkreisten ihn die Warge noch, bevor sie mit neuer Kraft angriffen. Dem ersten angriff entging Wahn knapp und holte mit seiner linken aus. Die Krallen rissen tiefe Wunden in die Seite des Wargs, so das dieser am Boden nach mehreren Schritten zusammenbrach. Dem nächste Tier drückte er einfach die Luft ab, indem er sich mit seinen Knie auf den Hals des Tieres niederließ, während er einen anderen den Dolch in die Brust rammte. Wieder drang ein Knurren aus Wahns Kehle, gefolgt von einen Jaulen als ein weiterer Angreifer zu Boden ging. Mittlerweile war Wahn übersät von blutenden Wunden, welche von den Klauen und Fängen der Tiere stammten, doch den Schmerz blendete er gerade einfach aus. Er kämpfte unbeirrt weiter. Schließlich gab einer der Wargen ein langgezogenes Heulen von sich und die braunen Tiere begannen sich von Wahn zurück zu ziehen. So schnell sie gekommen waren, so schnell verschwanden sie nun auch zwischen den Bäumen des Waldes. Als er nichts mehr von ihnen hörte , lies sich Wahn zu Boden sinken. Vor ihm lag einer der der toten Wargen. Mit dem Dolch begann er diesem nun das Fall abzuziehen. Danach schnitt er sich ein Stück Fleisch des Tieres heraus und begann es zu essen. Denn der Hunger plagte ihn.

Wahn funkelte Maragroth wütend an. Ich hoffe das lief zu deiner Zufriedenheit knurrte er und warf dem weißhaarigen ein größeres Bündel vor die Füße. Es waren die zusammengeschnürten Wargfelle. Bevor er jedoch noch etwas sagen konnte, brach er einfach zusammen.

Und wieder einmal musst du mich versorgen kam es nach etwas längerer Zeit von Wahn, als er die Augen öffnete. Ich bins Leid. Dieses verdammte Training. Und wofür das alles. Damit die Imperialen irgendeine weitere Elite Kämpfereinheit aufweisen können. Die bilden uns hier zu Mördern aus. Er schnaubte. Kurz sah er sich um während er sich aufrichtete. Die Imperialen hatten den Raum verlassen. Hör zu Kara. Ich weiß das fällt dir nicht leicht, aber ich möchte das du von hier fort gehst. Ich werde dir helfen von hier zu entkommen. Dann gehst du nach Midian. Dort solltest du sicher sein: Die Stadt existiert noch das Spüre ich. Dann wärst du kein Ziel mehr für dieses ganze Imperialenpack.

Versteh mich nicht falsch beteuerte Wahn. Ich möchte nur nicht das dir hier etwas zustößt. Ich werde einfach das Gefühl nicht los das sie dich auch als Druckmittel einsetzen und du bist hier nun mal die einzige Frau. Viele würden dir liebend gerne Dinge antun von denen ich gar nicht erst reden will. Der junge Mann schwang die Beine über die Liege auf welcher er saß. Ich werde das durchziehen. Ihr beklopptes Training. Auch wenn ich noch nicht genau weiß zu was das führen soll. Wenn das jedoch vorbei ist, dann finde auch ich einen Weg hier herauszukommen und stoße zu dir.

Diesmal ist es anders Kara fuhr Wahn fort. Damals hatte ich Hass auf alles was mit Licht zu tun hatte. Ich wollte nur noch Rache für mein Leid. Noch dazu war ich im Endeffekt ein Krüppel und von ihrer Technik abhängig. Diesmal jedoch trifft nichts von alledem zu. Ich lasse mich von denen nicht verbiegen. Glaub mir. Auch ich mache mir Sorgen über das was kommt. Ich kann den Gefallenen noch nicht einschätzen und weiß auch nicht was genau er vorhat. Ich fürchte aber fast sie werden dich nicht ewig hier dulden. Unsere Kraft hat er uns schon genommen. Was hält ihn davon ab einen weiteren Meridianer einfach auszulöschen. Das will ich wirklich nicht erleben.

Wahn seufzte. Das werde ich versprochen meinte er. Luzifer will etwas von mir. Sie werden mich also nicht umlegen dafür das ich dir hier raus helfe. Das sollte nun aber so schnell wie möglich geschehen. Am besten noch heute. Ich habe vermutlich nicht viel Zeit bis das Training weiter geht. Er richtete sich nun auf und schnappte sich die Kutte welche über einen Stuhl hing. Dann schlüpfte er hinein. Seine Stiefel fand er dort auch vor. Schließlich zog er sich die Kapuze der Kutte tief ins Gesicht. Es sind weniger Imperiale als sonst hier. Wir dürften also nach draußen gelangen ohne das wir jemanden dafür bluten lassen müssen. Hoffe ich zumindest. Wahn griff zu der Kette welche er um den Hals hängen hatte. Es war ein Geschenk von der Frau welche er liebte. Während sie in seiner Hand lag glühte diese etwas rötlich auf. Die Magie schien in den Anhänger zu fließen. Schließlich reichte Wahn ihn seiner Schwester. Trage die hier bei dir. So kann ich dich leichter finden. ich habe sie mit einer Magie belegt die mir das ermöglicht. Wenn es soweit ist hol ich sie mir zurück. Los jetzt.

Die Frau ist soeben geflohen kam es von Luzifer während er zum Fenster im Thronsaal hinaus blickte. Baal wirkte alarmiert. Ich werde sofort einige der Männer losschicken um sie zurückzuholen. Der Gefallene jedoch schüttelte den Kopf als der Imperator bereits den Saal verlassen wollte. Lass sie nur. Jetzt wird er sich mehr um das Training kümmern und sich nicht mehr so leicht ablenken lassen. Der Meridianer in ihr ist fort und da draußen gibt es nichts mehr. Baal schien davon nicht so überzeugt zu sein, doch er nickte schließlich.