Skye flog etwas vor ihnen weg, während die Gruppe einfach ritt. Die Pferde wurden etwas schneller angetrieben da sie nicht von den Imperiale erwischt werden wollten. Sailin saß einfach nur auf ihrem Pferd, hielt sich an dem Knauf des Sattels fest und blickte starr nach unten. Die Tränen liefen weiterhin.
Da sie nicht wussten wie weit die Imperialen bereits vorgedrungen waren und ob sie wirklich verfolgt wurden hielt sich die Gruppe ziemlich verdeckt. Als ein größerer zugewachsener Wald in Sicht kam verlangsamten sie ihren Ritt. Während Seng und Jack zusammen mit Selina die Pferde und die nach wie vor auf ihrer Laika sitzende Sailin in den Wald brachten versuchte Lilith ihre Spuren zu verstecken.
Selina strich ihrem Pferd über das Fell und ließ die Zügel los als sie einen etwas freieren Platz zwischen den Bäumen gefunden hatten. Neben ihr schnaubte die weiße Stute. Mit Sailin auf dem Rücken legte sich das Tier hin. Nach wie vor war die Stute fertig. Wir sollten ihnen eine Pause gönnen, meinte Selina. Die junge Frau trat zu Sailin. Diese rutschte von dem Rücken des Tieres, blieb aber neben diesem sitzen und strich Laika durch das Fell.
Das ist nicht gut, brachte Selina hervor. Die junge Frau wand ihren Blick von Sailin weg und sah zu den beiden Männern. Ich fürchte so einfach kommen wir hier nicht weg. Wahrscheinlich haben die Imperialen noch die Leiche gefunden. Wer weiß schon wie weit sie bereits vorgedrungen sind. Als es knackte fuhr die Weißhaarige herum. Erleichtert stellte sie fest das es nur Lilith war. Diese sah kurz zu Sailin, welche am Boden neben ihren Pferd hockte. Ihre Augen waren geschlossen während sie mit dem Kopf an dem Tier lehnte. Lilith deutete hinter sich. Ich denke ich habe unsere Spuren gut genug versteckt. Plötzlich hob Sailin ihren Kopf und richtete sich auf. Einer dieser Imperialen muss es doch wissen. Kaum hatte sie das gesagt lief die junge Frau zu Jack. Mit ihren Händen packte sie den Umhang des jungen Mann. Wir müssen nur einen von ihnen dazu bringen uns zu erzählen was passiert ist. Bitte Jack. Erneut sammelten sich ein paar Tränen in ihren Augen während sie den Schwarzhaarigen eindringlich ansah.

Sailin starrte den jungen Mann entgeistert an, dann ließ sie seinen Umhang einfach los und sank in die Knie. Die werden Wahn und Aiden.... mein Kleiner... die werden ihnen schreckliche Dinge angetan haben. Die Grünhaarige wurde ganz bleich als sie automatisch daran denken musste was die Imperialen Wahn schon alles angetan hatten. Würde Aiden das Gleiche zugestoßen sein? Lilith stieß einen Seufzer aus. Das hast du jetzt super hinbekommen. Sie macht sich ja nicht schon genug Sorgen. Nun blickte sie Jack aber fragend an. Woher weißt du soviel darüber? Soweit ich weiß kommst du aus der Menschenwelt oder?

Dann sind wir ja schon zu zweit, meinte Lilith. Du hast Recht. Ich kenne den Lord noch nicht so lange wie du oder Sailin. Dennoch lasse auch ich nichts auf ihn kommen. Der Lord hat mich aufgenommen als ich keine Heimat mehr hatte. Von ihm konnte ich schon einiges lernen und er hat meinen Respekt. Genauso wie Sailin. Selina atmete schwer ein. Ist ja gut. Wir können uns alle einig sein das wir Wahn am liebsten helfen würde, aber im Moment können wir dies aber nicht. Die junge Frau lief zu Sailin und kniete sich zu ihr runter. Sanft nahm sie die Grünhaarige in den Arm, bevor sie wieder zu den Anderen blickte. Wir sollten versuchen uns etwas auszuruhen und dann sehen wie wir aus diesem Schlamassel wieder herauskommen.
Da sie im Moment wirklich alle eine Pause vertragen konnten schlugen die Freunde ein Lager auf. Um nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen wurde kein Feuer angemacht. So schliefen sie nur während abwechselnd Wache gehalten wurde. Sailin ließen sie dabei außen vor. Die junge Frau sollte sich endlich einmal ausruhen.
Als es hell wurde richtete sich Selina etwas schlaftrunken auf. Der Rücken der jungen Frau schmerzte. Kurz blickte sie sich um dann fiel ihr Blick auf den Fleck wo Sailin hätte liegen sollen. Doch dort war die Grünhaarige nicht. Verdammt, brachte Selina laut hervor.

Nun richtete sich Selina erst recht auf. Das gibt es doch nicht, meinte sie und blickte sich aufgebracht um. Als es knackte drehte sich die Weißhaarige um. Zwischen den Bäumen tauchte Lilith auf. In ihren Händen hielt die Rothaarige die Lederbeutel, in welchen sie alle ihr Trinken hatten. Neben ihr tauchte Sailin auf. In den Armen der jungen Frau lag ein wenig Obst. Anscheinend hatten sie dieses gesammelt. Ihr solltet wirklich etwas runterkommen, meinte Lilith und verzog etwas den Mund zu einem Grinsen. Die junge Frau trat zu Selina und reichte ihr den Beutel, sowie auch Sengerath. Jack warf sie seinen einfach zu. Es tut mir Leid, sagte Sailin zur gleichen Zeit. Bedrückt schaute sie die Anderen an. Ihre Augen waren schon wieder etwas gerötet.

Während sich Sailin niederließ und das Obst vor sich auf einem der Felle ausbreitete streckte sich Lilith. Ich weiß ja nicht was ihr davon haltet aber vielleicht wäre es gut wenn wir Skye losschicken. Selina blickte die Rothaarige etwas verwundert an so das Lilith schwer einatmete. Während Sailin sich frisch gemacht hat habe ich mich etwas umgesehen. Die Imperialen sind auf dem Vormarsch. Ich weiß nicht wie weit sie bereits vorgedrungen sind, doch wäre es sicher keine schlechte Idee Varresh zu warnen. Er könnte vielleicht helfen. Und bevor er nicht wissend von all dem überrascht wird.

Wozu haben Wahn und ich all das auf uns genommen wenn nun doch alles den Bach runtergeht?, fragte Sailin. Die junge Frau kramte herum und zog einen Zettel hervor. Zitternd hielt sie diesen in ihren Händen während sie etwas zum Schreiben suchte. Selina kniete sich zu ihr und nahm der jungen Frau das Papier aus der Hand. Das was ihr da getan habt war nicht umsonst, versuchte sie Sailin aufzumuntern. Es wird bestimmt einen Weg geben sie irgendwie zu stoppen. Selina drehte sich um und suchte eine Unterlage. Dann fing sie an einen Brief für den Lord Drakars, einem der zwei Reiche Aeons, zu schreiben. Gleich nachdem sie damit fertig war richtete sich die junge Frau auf. Skye saß auf einem Baumstumpf und legte etwas seinen Kopf schief. Bring das so schnell du kannst nach Drakar, sagte Selina als sie den Zettel an dem Bein des Vogels befestigt hatte. Halt dich immer in Richtung Nordwesten. Pass auf dich auf. Der Falke gab einen pfeifenden Ton von sich dann erhob er sich und flog davon.
Kaum war der Falke weg suchten die Fünf ihr Zeug zusammen. Nun galt es unbemerkt an den Imperialen vorbei zu kommen und einen Weg zurück zu finden. Da Sailin nach wie vor nicht sonderlich gut drauf war, auch wenn sie mittlerweile ruhiger rüber kam, hielt Sengerath weiterhin die Zügel ihrer Stute. Zusammen zogen die Fünf los. Nun galt es einen Weg zurück zu finden. Und das ohne von den Imperialen erwischt zu werden. Erneut hielten sie sich bedeckt, doch kamen sie nicht Drumherum auch einmal aus ihrer Deckung herauszukommen. Es sah gut aus doch dann traten mehrere Imperiale hinter größeren Felsformationen hervor als sie diese passieren wollten. Lilith zog bereits ihren Dolch hervor da hob einer der Männer seinen Arm. Mit dem Finger deutete er tadelnd auf sie.

Wer ist Ward?, fragte Lilith etwas verwirrt. Die Rothaarige duckte sich als einer der Imperialen nach ihr ausschlug. Trotz des Kleides bewegte sich die junge Frau flink. Sie schaffte es ihren Dolch zu ergreifen und unter dem nächsten Hieb zu verschwinden. Nach einer leichten Drehung rammte sie dem Mann den Dolch in die Seite, ließ dann aber von ihm ab als sie sah das Sailin Probleme bekam. Einer der Imperialen baute sich vor der Grünhaarigen auf. Diese stand einfach nur da und starrte diesen an. Gerade als Lilith zu Sailin stürmen wollte holte ihr Gegner aus und traf die Rothaarige. Die junge Frau flog zur Seite und prallte gegen einen der Felsbrocken. Sailin jetzt tu was, brachte Lilith hervor als sie sich wieder aufrichtete. Wieder stand der Imperiale vor ihr so das die Rothaarige nur den Mund verzog. Sie würde ihn wohl doch zuerst ausschalten müssen.
Selina stand derweilen bei Jack und unterstürzte den jungen Mann mit ihrer Magie. Kurz blickte sie zu Sailin. Die junge Frau stolperte etwas zurück, während der Imperiale näher kam.