Lilith sah die junge Frau einfach an welche nun ganz hinter dem Sofa vorkam. Sie trug einen langen dunklen Mantel. Hinten hing eine Kapuze herunter. Ihre Füße steckten in grauen Halbschuhen. Sie trug lange bis über die Knie reichende Strümpfe unterschiedlicher Farbe und eine kurze weiße Hose. Mehrere Gürtel hingen ihr um die Hüfte, während sie ein ebenso helles Oberteil trug. Ihre Hände steckten in grauen Fingerlosen Handschuhen. Der Blick der Blauhaarigen traf Lilith ihren. Diese sah sie musternd an dann schaute die junge Frau zu dem Dunkelhaarigen. Kurz zuckte sie mit den Schultern. Schon gut. Ich habe euch hier nur nicht erwartet. Nun blickte Rena zu Sailin. Sicher leg sie nur dahin. Ist eh nicht mein Sofa also von daher. Chris wird begeistert sein. Ein merkwürdiger Unterton schwang mit als Rena dies sagte. Kurz atmete sie tief ein. Gut siehst du aus Jack. Was führt dich her? Etwa diese besagten Probleme? Was für eine Hilfe können wir denn sein? Erneut sah sie zu Sailin. Die junge Frau lag einfach da und starrte zur Decke hoch. Was ist denn los?

Rena sah betroffen zu Sailin. In deren Augen sammelten sich die Tränen, dennoch starrte sie einfach weiter vor sich hin. Auch als die Tränen an der Seite runterliefen. Frag mich was leichteres, meinte die junge Frau schließlich und drehte sich um. Während sie in das nebenliegende Zimmer lief redete sie jedoch weiter. Chris war sehr neben sich als er wieder zurückgekommen war. Diese Sache mit Sailin und das sie ihn abgewiesen hat hatte Chris sehr mitgenommen. Er hat ziemlich viel getrunken und ist kaum rausgegangen. Rena redete etwas lauter damit Jack und Lilith sie im Wohnzimmer verstehen konnten. Es klang so als suchte sie etwas. Irgendwann legte es sich ein wenig. Er war zumindest wieder umgänglicher. Hat sich sehr in seine Angelegenheiten reingehängt und uns geholfen. Wie du sagst Jack es ist etwas passiert. Rena kam wieder in das Zimmer. Sie hielt eine Decke in ihren Händen. Kurz sah sie zu Lilith, lief dann aber zu dem Sofa und breitete die Decke aus. Diese legte die junge Frau über Sailin. Merkwürdige Sachen sind geschehen. Nun konnte nichts mehr verheimlicht werden. Rena blickte zu Jack. Unsere Wissenschaftler haben herausgefunden das etwas mit der Zeit nicht stimmte. Dann gab es komische Naturphänomene und Dämonen tauchten auf. Sie sind hier. Unter uns. Noch hat es nicht jeder mitbekommen, doch ich habe sie gesehen. Es gibt schon einige sonderbare Vorfälle mit Toten. Doch niemand unternimmt etwas. Die junge Frau atmete schwer ein. Es tut mir Leid aber über Wahn weiß ich nichts. Ich kann nur sagen das Chris die letzten Tage ziemlich merkwürdig drauf war. Etwas schien ihn zu stören. Ich kenne ihn nun schon lange und deswegen sehe ich das da etwas war. Wo er jetzt ist weiß ich nicht. Genau deswegen bin ich auch hier. Wir vermissen ihn.

Ihr müsst nichts tun, schüttelte Rena den Kopf. Micheal, Allan und die Anderen suchen schon. Wahrscheinlich wollte Chris jedoch nur seine Ruhe. Sieh dir doch nur diesen Saustall hier an. Rena lächelte kurz blickte dann aber gleich wieder ernst. Kommen wir lieber zu euch. Ihr sucht also diesen Baal und Mepheistos? Kurz legte die junge Frau den Kopf schief. Sie konnte sich an den einen Namen erinnern. Moment mal. Reden wir hier von dem Mepheistos der in dem alten Zentrum von Viktor gestorben ist?

Rena sah zu dem Sofa. Dieses war gerade so groß das Sailin darauf liegen und Jack sich noch daneben setzten konnte. Die junge Frau sah sich um und schob dann den Zeitungsstapel von dem Sessel. Los setzt dich, meinte sie zu Lilith welche nur den Kopf schüttelte. Stattdessen lief die Rothaarige zum Fenster und blickte raus. Rena zuckte mit den Schultern und setzte sich hin. Ihr Blick blieb auf Jack hängen.
Die junge Frau konnte sich noch daran erinnern was das letzte Mal geschehen war als Wahn zusammen mit Sailin hier gelandet war. Mepheistos hatte mit noch einem Anderen Experimente durchgeführt und dabei den Klon Wahns erschaffen. Dieser floh und tötete seinen Erschaffer. Dies alles geschah in dem ehemaligen Hauptquartier Viktor J Hennigs. Einem skrupellosen Kerl, der eine ganze Weile über die Stadt geherrscht hatte. Dank Wahn waren sie diesen jedoch losgeworden.
Ihr wollt diese Beiden also suchen? Und was dann?, fragte Rena und legte etwas den Kopf schief. Wie können wir denn dabei helfen?

Rena nickte während sie erneut zu Sailin sah. Für einen längeren Moment überlegte die Blauhaarige. Allan und ich können Sailin erst einmal zu uns nehmen. Dort können wir besser auf sie achten als hier, sagte sie dann schließlich. Mein Bruder wird schon nichts dagegen haben. Er ist zwar mürrisch, doch hilft er gerne wenn es wichtig ist. Was euch angeht. Ich könnte Micheal fragen ob er Platz für euch hat. Nun blickte Lilith zu den Beiden. Ich dachte ihr seid so etwas wie eine Widerstandgruppe. Habt ihr da nicht ein Versteck? Rena drehte ihren Kopf zu ihr und nickte etwas. Das waren wir. Doch das ist im Moment schwierig. Wir haben unsere Verstecke nicht mehr gebraucht nachdem Wahn und die Anderen gegangen waren. Doch hielten wir sie weiterhin in Schuss und geheim. Jedoch sind sie zerstört worden. Wir wissen nicht was geschehen ist. Die junge Frau richtete sich auf. Wenn es für euch in Ordnung ist rufe ich Micheal an. Er kann Sailin und mich dann auch gleich bei mir zu hause absetzten. Da ist es sicher. ihr braucht euch also keine Sorgen um sie machen.

Jetzt sieh mich nicht so an, murrte der junge Mann mit den kurzen roten Haaren. Im leichten Licht des Raumes in welchem er hockte konnte man ein paar weiße Haarsträhnen zwischen dem Rot erkennen. Die Hände des Mannes waren in Eisen geschlagen. Ketten gingen von den Ringen ab und führten zu einer Verankerung in der Wand. Der Rothaarige trug ein grünes Shirt und eine Jeans. Er hatte eine aufgeplatzte Lippe, während etwas Blut an einer Schnittwunde am linken Arm herabgelaufen war. Mittlerweile war dieses etwas trocken. Der Blick des Mannes war auf die Mitte des Raumes gerichtet. Dort saß auf einem eisernen Stuhl der junge Mann mit den mittellangen schwarzen Haaren. Der kleine Kinnbart zierte sein Kinn. Ein Ring hing an seinem linken Ohr, während er eine Kette um den Hals trug. Der Anhänger zeigte ein umgedrehtes Pentagramm, welches von einem kreis umgeben war. Bis auf eine löchrige Hose trug er nichts am Leib. Der Stuhl war am Boden verankert, während die Arme des jungen Mannes durch metallische Schnallen an den Lehnen festgebunden waren. Eine solche Schnalle führte auch um seinen Oberkörper. Getrocknetes Blut klebte an seiner Nase und der Lippe. Eine Wunde war nicht zu sehen. Mehrere blaue Flecke und Schnitte zierten jedoch seinen Körper. Die rechte Schulter war sehr mitgenommen. Blut klebte an dieser. Sie wirkte etwas verschoben so als ob sie mit Gewalt ausgerenkt worden war. Vielleicht sogar gebrochen. Erneut verzog der Rothaarige den Mund. Mir gefällt ebenfalls nicht hier mit dir eingesperrt zu sein. Verlass dich drauf. Gerade als er dies sagte öffnete sich die Tür zu dem Raum. Diese war der einzige Ausgang. Es gab keine Fenster oder sonst etwas in diesem. Nur die beiden Männer und den Stuhl. Chris blickte zu der Person welche nun eintrat. Es war eine Frau. Ihre langen schwarzlila Haare fielen ihr über die Schultern. Das schwarze Trägerlose Kleid schmeichelte ihrem schlanken Körper. Um den Hals trug sie ein ebenso dunkles Band. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht trat die Frau näher. Ihr Blick fiel auf die Schulter des Mannes. Dein Bruder muss aber einen wahnsinnigen Zorn auf dich haben, sagte sie. Kurz sah sie in die Ecke des raumes. Dort lag eine blutverschmierte Eisenstange. Du solltest damit aufhören dir ständig irgendwelche Feinde zu machen. Das bekommt dir nicht gut Herzchen.

Jetzt schau nicht so Wahn, grinste die Frau. Ihr Blick fiel ebenfalls auf Chris. Oh man sind wir heute alle mürrisch drauf, meinte sie als sie den Blick des Rothaarigen sah. Diese blickte sie einfach an. Astraia, eine Dämonin, welche es sich die letzte Zeit nicht hatte nehmen lassen Wahn zusammen mit seinem Bruder zu quälen. Besonders heute wirkte sie irgendwie so fröhlich.
Kurz zuckte die Frau mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. Langsam trat sie zu dem Schwarzhaarigen. Ich weiß nicht aber heute habe ich das Gefühl wir werden bald erfahren was wir wissen wollen. Es haben sich da ganz neue Möglichkeiten aufgetan. Astraia beugte sich vor und legte eine Hand an die Wange des jungen Mannes. Warum sagst du mir nicht einfach wo du dein Versteck hast. Dann bleibt dir das was folgt erspart. Mach es dir doch nicht so schwer Herzchen.