Daran habe ich auch schon gedacht bestätigte Orcalus. Aber bis sie hier ankommen haben Abaddons Horden bereits das Nebelreich durchquert und sind über Midian hergefallen. Und ich fürchte auch sie haben ihre Mittel die Türme der schwarzen Stadt zu fällen. Abaddon hatte genug Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Wir brauchen Zeit aber ich weiß nicht wie wir das anstellen sollen.

Warum denn nicht meinte Sengerath zu seinen Freund und deutete in die Richtung eines Gebäudes. Dort soll es gutes Essen und Trinken geben. Lass uns dort hingehen.

Wir haben jedenfalls nicht alle Zeit der Welt. Leiana sah Orcalus an. Wie wärs wenn wir einen Boten aussenden um nach Hilfe zu fragen? Nur zur Sicherheit und als Absicherung. Während wir uns hier den Kopf zerbrechen marschieren Abaddons Truppen und wir müssen uns entscheiden was wir tun. Die Frau seufzte. Ich denke zuerst sollten wir die Leute beruhigen. Ich denke Wahn wird Recht haben. Die Menschen werden unruhig werden und Angst bekommen. Wir müssen eine Panik verhindern.

Khaine folgte seinem Freund in das gezeigte Gasthaus. Die Leute sahen auf so das der Dunkelelf die Angst in ihren Augen sehen konnte. Er konnte sie regelrecht spüren. Der Blick Khaines wanderte zu einem Mann. Er trug eine Kutte und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Als der Fremde an ihm vorbeilief konnte Sengeraths Freund einen kurzen Blick auf die Maske erhaschen. Er hatte ihn doch schon einmal gesehen. Dieser Mann war dieses sogenannte Medium. Khaine setzte sich an einen der Tische und beobachtete das Treiben der Leute. Immer wieder wanderten Blicke der Menschen zu ihm. Er war nun einmal ein Dunkelelf.

Es verging ein Tag. Der Bund saß immer wieder zusammen und versuchte ihren nächsten Züge zu planen. Es wurden Boten ausgesandt um den anderen Reichen eine Nachricht zu überbringen. Man fragte sie nach Hilfe für die bevorstehende Schlacht. In der Stadt selbst gab es Unruhen. Die Menschen hatten Angst. Sie fürchteten die Entscheidungen des Bundes würden zu spät kommen. Immer wieder konnte man kleine Ansammlungen der Bewohner sehen. Es wurde wild gestikuliert und immer wieder deuteten Hände in Richtung Tempel der Avestia. Wahn lief durch die Straßen. Eine kleine Gruppe drehte plötzlich den Kopf nach ihm um. Die Blicke welche man ihm zuwarf waren Verachtungsvoll. Der junge Mann war dies allerdings gewöhnt. Als Lord der schwarzen Legion genoss er bei vielen keinen guten Ruf. Und wenn etwas geschah so gaben die Menschen zuerst den Andersartigen die Schuld. Da spielte es keine Rolle ob er nun ein Mitglied des Bundes war oder nicht. Der Schwarzhaarige versuchte die Blicke einfach zu ignorieren und ging weiter.

Manches wird sich wohl nie ändern, sagte eine dunklere Stimme und trat aus dem Schatten eines Hauses heraus. Purpurne Augen sahen den Wächter an. Ich dachte schon ihre Blicke auf mich wären verachtenswert, aber bei dir. Der Dunkelelf verzog die Lippen und sah zu einigen Leuten welche sich nun wieder abwanden und in Richtung Tempel liefen. Aber du kennst das ja sicher schon zur genüge. Lass dich durch so etwas bloss nicht runterziehen. Die kennen es ja nicht anders.

Wahn seufzte. Weißt du, vor einiger Zeit war mir das noch egal. Ich dachte mir ist halt so. Ich bin was ich bin und das ändert sich nicht. Aber irgendwie bezweifle ich langsam das meine Entscheidung dem Bund beizutreten die richtige war. Jetzt scheint es noch schlimmer geworden zu sein. Viele glauben wohl ich bin so etwas wie ein schlechtes Omen und das die Legion fehl am Platz ist.Dann kommt noch hinzu das ich der Wächter der Hüterin bin. Das passt einigen nicht und wird ihnen nie passen. Und jetzt fallen Dämonen über unser Land her und in ihren Augen bin ich auch nichts anderes.

Und ob es die richtige Entscheidung war, kam es plötzlich von jemandem hinter Wahn bevor Khaine überhaupt antworten konnte. Der Dunkelelf sah zu der jungen Frau welche nun aufgetaucht war. Denk nicht einmal daran das du ein schlechtes Omen bist oder sonst etwas in der Art. Weder ist die Legion fehl am Platz noch du. Genau da wo du stehst als Bundmitglied und als mein Wächter kannst du den Leuten beweisen das sie unrecht haben. Wie du sagst du bist das was du bist. Die Leute werden es irgendwann auch endlich mal einsehen. Und du stehst nicht alleine. Deine Freunde, Kinder und ich sind immer hinter dir. Sailin schaute ihren Wächter an und lächelte etwas. Wir werden diese neue Bedrohung ausschalten und Abaddon zurücktreiben. Dann werden die Leute es endlich sehen das du nicht das bist was sie denken. Das du nicht einer dieser Dämonen bist. Du bist Wahn, Vater dreier wunderbarer Kinder, ein ehrenwertes Bundmitglied, Mentor vieler Kämpfer und Wächter der Hüterin. So etwas zu sein ist doch eine Ehre, also sag so etwas nicht.
Khaine verschränkte die Arme vor der Brust. Ich hätte es zwar anders gesagt aber das trifft den Kern.

Ich weiß ich soll mir so etwas nicht einreden Sailin gab Wahn geschlagen von sich. Er fasste sich kurz an den Hinterkopf. Und ja ich weiß das ich nicht alleine bin. Aber es ist einfach schwer und nach all der Zeit habe ich es fast schon aufgeben das man mich je so wie ich bin in der Stadt akzeptieren wird. Einfach ohne diese misstrauischen Blicke und dieser Vorwurf. Es ist einfach nicht leicht und ich fürchte mich vor der Zukunft und was sie für uns bereit hält. Der Schwarzhaarige griff sich wieder ganz automatisch an die Brust.

Sailin sah etwas wehleidig an, dann aber trat sie näher an ihn heran. Langsam hob sie ihren Arm und legte schließlich ihre Hand auf seine, welche an der Brust lag. Angst vor etwas unbekanntem zu haben und sei es nur die ungewisse Zukunft ist menschlich Wahn. Es kommt nur drauf an wie du damit umgehst. Ob du dich deiner Angst ergibst oder dich ihr stellst. Wieder lächelte die junge Frau etwas. Es wird sicher eine Zeit kommen das diese Vorurteile dir gegenüber weg sind und bis es soweit ist kannst du auf uns alle zählen. Wir werden immer, wirklich immer hinter dir stehen. Nun schaute die Hüterin kurz auf der Strasse rum. Die Angst der Leute war sichtbar und auch ihre Nervosität. Seufzend sah Sailin wieder Wahn an und drückte etwas die Hand des jungen Mannes. Ich hab auch Angst. Niemand weiß was die Zeit bringt. Manchmal würde ich mich einfach verkriechen. Doch das wäre nicht richtig. Ausserdem weiß auch ich das meine Freunde, Familie und du mir immer beistehen werdet.
Leute, ich möchte ungern euer Gespräch unterbrechen, aber etwas stört mich hier, meinte nun Khaine und sah die Strasse runter. Fällt euch auch auf das ungemein viele zum Tempel gehen?

Jetzt beruhigt euch doch erst einmal versuchte ein junger Mann die Aufgebrachte Menge vor dem Tempel der Avestia zu beruhigen. Er hatte schwarzes etwas über das Kinn reichende Haar wobei ein paar der seitlichen Strähnen etwas länger waren und sich zwischen den schwarzen ein paar wenige weiße befanden. Der junge Mann trug ein kurzärmliges braunes Hemd und darunter ein graues Shirt. Des weiteren hatte er eine Schwarze Hose und dazu passende Stiefel an. Am Gürtel hing ein schimmernder Dolch. Der Bund ist sicher bald hier versuchte er es weiter. Diablo atmetet schwer auf als er Wahn, Sailin und Khaine in der Menge erblickte.

Wahn bahnte sich einen Weg nach vorne zu seinen Halbbruder. Ich habe mir den Job als Wache etwas anders vorgestellt murrte Diablo als er bei ihm ankam. Daraufhin klopfte ihm Wahn kurz auf die Schulter. Schließlich wandte er sich um. Was ist es das das Volk von Sanctaris so aufbringt? fragte er in die Menge hinein. Wir alle wissen von der drohenden Gefahr und wir bereiten uns längst schon darauf vor. Das Drachenblut Orcalus befindet sich bereits auf den Weg nach Rimor und Sades um die Streitkräfte Mobil zu machen und Boten wurden zu unseren Verbündeten entsandt

Aber wird das reichen?, fragte eine junge Frau aus der Menge. Die rote Armee soll sehr stark und zahlreich sein. Viel zu zahlreich. Ich sehe aber nichts, rief ein anderer. Bis auf uns scheint sich keiner Sorgen zu machen. Die Soldaten Sanctaris machen noch immer ihre normalen Tätigkeiten wie immer. Sollten sie nicht langsam losziehen? Gemurmel wurde in der Menge lauter. Das dauert viel zu lange. Der Bund muss jetzt endlich jemanden losschicken. Was wenn Abaddon schon längst im Land ist? Ein Mann mit kurzen blonden Haaren starrte aus der Menge zu Wahn und den anderen. Leute bitte. Beruhigt euch, kam es nun von Leiana. Die Dragonikerin tauchte bei Wahn, Diablo und Sailin auf, welche nun ebenfalls zum Tempel vorgedrungen war. Panik macht alles nur noch schlimmer. Wir sind schon dabei alles nötige an Vorbereitungen zu treffen um die Armee aufzuhalten. Die Soldaten und Krieger werden entsandt. Bitte habt noch ein wenig Geduld. Wir mobilisieren alle. Alle?, rief eine Frau auf. Was ist mit uns? Ihr könnt doch uns nicht hier schutzlos bleiben lassen. Die Menge schaukelte sich immer mehr auf.

Sicher werden auch welche hier bleiben. Sanctaris darf nicht schutzlos zurückgelassen werden das ist dem Bund durchaus klar meinte Wahn. Noch dazu befindet sich die rote Armee immer noch am Ende von Nerrevar höchsten Anfang des Nebelreichs. Zuvor müssen sie an der schwarzen Festung vorbei und dort laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Währenddessen kann sich Sanctaris vorbereiten sollte Abaddons Armee wirklich bis hier her gelangen.

Aber sollten sie nicht aufgehalten werden bevor sie ins Land einbrechen können? Sailin seufzte. Das was Wahn gesagt hatte trat ein. Die Leute hatten nun Angst und Panik und machten Druck. Bitte beruhigt euch, sagte Selina und trat etwas vor. Der Bund ist sich vollkommen im Klaren das dies eine schwere Zeit werden wird. Für uns alle. Gerade jetzt werden wir zusammen arbeiten müssen damit wir aus dieser Zeit siegreich heraustreten können. Panik bringt nur noch mehr Kummer. Das Drachenblut ist unterwegs so wie es gesagt wurde. Boten wurden ausgesandt um Hilfe von unseren Verbündeten zu erbitten. Es werden Krieger an die Grenze geschickt, doch nicht alle. Natürlich werden wir Sanctaris und seine Bewohner nicht schutzlos lassen.
Wird jeder kämpfen? Auch Anima?, kam es nun von einem Mann aus der Menge. Sailin hörte nur seine Stimme. Es waren soviele Leute das sie nicht ausmachen konnte woher die Frage kam. Es heißt doch er steht auf unserer Seite. Wird er also auch für uns kämpfen?

Wahn deutete nun ein leichtes Achselzucken an. Warum sollte Anima nicht kämpfen. jeder wird das tun. Jeder von uns muss seinen Teil beitragen. Die einen durch Kampf die anderen so wie sie es am besten können. Wir werden jeden brauchen. Nur so können wir gegen die rote Armee etwas unternehmen. Die Tatsache das eine Armee losgeschickt werden sollte um die Dämonen aufzuhalten, machte ihn Sorgen. Für ihn klang dies wie ein Himmelfahrtskommando.

Wahn irgendetwas müssen wir schließlich tun, sagte Leiana etwas leiser zu dem jungen Mann als sie seinen Blick sah. Du willst doch nicht das die Leute in Midian alleine der Armee gegenüberstehen.
Wird Anima dies wirklich tun?, fragte der Mann wieder. Anima ist der Anführer der schwarzen Legion und wir alle wissen doch um deren Ruf. Aber Anima ist auch der Wächter der Hüterin und die wird ja wohl nicht dorthin mitgehen. Es ist schließlich ein Schlachtfeld. Diesmal war es ein anderer Mann. Er stand etwas weiter vorne in der Menge so dass die Hüterin ihn diesmal erblicken konnte. Es war ein Dunkelhaariger, welcher einen Umhang trug. Seine Kapuze hatte er jedoch nicht hochgezogen. Natürlich werde ich mitgehen und den Männern zur Seite stehen. Sie werden mich brauchen, sagte Sailin entschlossen und schaute den Fremden an. Als Hüterin ist es meine Aufgabe und auch mein Wille. Wie soll sich Anima auf den Kampf konzentrieren wenn er die Hüterin schützen muss? Die Hüterin wird sicher auch hier gebraucht. Schaut euch doch mal um. Sailin schüttelte den Kopf. Die Männer und Frauen werden dort bei dem Kampf oder was auch immer sie erwartet ihr bestes geben um dieses Land zu schützen. Genauso wie mein Wächter, die schwarze Legion und alle anderen. Ich werde genauso meinen Beitrag dazu leisten.

Moment meinte Wahn etwas erschrocken an Leiana gewandt. Soll das heißen ihr schickt eine kleinere Armee ins Nebelreich und das ist beschlossene Sache? Das ist fraß für die Dämonen. Dort gibt es nichts was sie retten kann. Sie würden euch nur Zeit verschaffen aber jeder der dort hingeht hat sein Leben verwirkt. Das wäre reines Kanonenfutter! Er konnte es nicht fassen.