Hey ihr drei gab Wahn von sich und legte den Beiden Kindern kurz die Hand auf den Kopf. Dann umarmte er sie nach und nach. Der Schwarzhaarige zog es allerdings vor nicht viel zu sagen denn der Unmut war immer noch in seiner Stimme zu hören. Zu viel ging ihm durch den Kopf.

Was ist den los?, fragte Sailin und schaute den Jungen bei sich an. Ich denke ihr wollten mit Keith und euren Freunden etwas spielen? Aiden schaute seine Mutter etwas betrübt an. Sie sind nicht gekommen und dann waren da so viele Leute.
Ariya zog an Wahns Arm und schaute ihn ängstlich an. Stimmt es Papa? Kommen wirklich diese vielen Dämonen? Werden sie mir wieder wehtun? Wie der eine? Ariya fasste sich unweigerlich an den Hals. Sharoon nickte und sah ebenfalls weinerlich. Die Leute sagen sie werden kommen. Sie tun uns weh, sperren alle ein oder töten sie sogar. Ich will nicht wieder eingesperrt sein.

Ich kann euch nicht genau sagen was geschehen wird. Ja es sind Dämonen unterwegs. Aber wir wissen noch nicht was sie wollen und wir versuchen alles in die Wege zu leiten sie aufzuhalten. Wahn seufzte. Koste es was es wolle.

Ariya schaute sich kurz um. In den Blicken aller konnte sie diese Ratlosigkeit sehen. Ich hab Angst Papa, sagte sie leise zu Wahn als sie ihn wieder anschaute. Die sagen das es sinnlos ist zu kämpfen und wir einfach überrannt werden. Aiden wand sich nun auch seinem Vater zu.
Nicht nur die Menschen da draussen haben Angst und fürchten sich davor, stellte Selina fest und seufzte. Khaine sah zu den Kindern, welche alle drei verängstigt ihren Vater ansahen. Du solltest dir immer im klaren sein was dir wichtig ist, dann findest du auch die Antwort auf deine Fragen Wahn. Du bist ein Bundmitglied. Als du dieses geworden bist hast du auch die Aufgabe übernommen die Leute dieser Stadt und des Landes zu schützen. Dieser Kampf scheint ausweglos zu sein, doch es gibt immer etwas wofür man in die Schlacht zieht. Oder?

Wahn zuckte mit den Schultern. Ich sagte doch. Schickt eure Armee. Ich werde kämpfen und wir sehen ja dann auf was es hinausläuft. Ob es ein guter Zug ist oder nicht. Nun sah er kurz zu Khaine. Ich wollte nie Bundmitglied sein. Irgendwie hab ich mich einfach dazu breitschlagen lassen.

Meinst du wirklich? Einfach nur breitschlagen lassen? Niemand geht doch so einen wichtigen Posten ein indem er sich breitschlagen lässt. Der Dunkelelf sah Wahn abschätzend an. Naja nun bist du es jedenfalls. Egal wie es dazu gekommen ist.
Ist doch völlig egal wie und warum, meinte Sailin nun plötzlich und legte ihre Hände auf die Schulter von Ariya und Sharoon. Der Kampf wird kommen ob wir wollen oder nicht. Die junge Frau schob nun die beiden Mädchen den Läufer runter und auch Aiden stieß sie sanft an. Es werden genug ihr Leben lassen, sagte sie leiser und schaute wehleidig. Genug. Ob nun hier oder an einer anderen Stelle. Viele werden ihre Liebsten verlieren. Kommt ihr drei. Der Bund hat noch Sachen zu klären und das ist nichts für eure Ohren. Die junge Frau wand sich traurig um und lief mit den Kindern den Gang runter in Richtung Ausgange.

Als die Kinder wieder draußen waren wandte sich Wahn an die anderen. Und was wird nun geschehen? Wie entscheidet sich der Bund. Wird eine Armee entsandt um euch Zeit zu verschaffen? Das Volk will das die Hüterin hier bleibt und der Wächter oder wohl eher Anima kämpft.

Denkst du wirklich Sailin bleibt einfach hier?, fragte Selina und schüttelte dann den Kopf. Ehrlich ich weiß es nicht was getan werden soll. Leiana sah den jungen Mann an. Was heißt hier uns? Du gehörst auch zum Bund. Die Frau lief zu einem der Throne und setzte sich hin. Seufzend lehnte sie ihren Kopf an die Lehne. Es ist noch nichts beschlossen was getan werden soll, doch wir haben über die Möglichkeit geredet eine größere Truppe in Richtung Nebelreich zu entsenden. Zusammen mit Orcalus. Leider warst du genau zu dem Zeitpunkt nicht da. Ich weiß daher das dies vorhin für dich überraschend kam. Die Leute reden schon seid einiger Zeit darüber, nicht erst seit heute. Jetzt war nur neu das sie unbedingt Anima dort haben wollen. Und das gefällt mir nicht. Irgendwie gefällt mir das alles nicht, doch was sollen wir tun? Gegen die Leute entscheiden und sie gegen uns aufbringen? Oder dem Willen von ihnen nachkommen, dafür aber die Soldaten ins Ungewisse schicken? Kyle fuhr sich mit einer Hand über den Arm und sah Wahn an. Es ist einfach eine grausame Situation. Wenn dieses Medium und Raven nicht wären wüssten wir von alledem nichts und würden in unser Verderben laufen. Nun da wir was wissen müssen wir nur entscheiden. Und das schnell.
Keith seufzte und hob seinen rechten Arm kurz. Ich werde ihnen mal folgen, meinte der junge Mann und wand sich ab. Den Kindern ging es nicht gut und auch Sailin war die Sorge anzusehen gewesen.
Nicht nur die drei Kleinen haben Angst. Es sind so viele, meinte Selina und schaute kurz Keith nach.

Wir können die aufgebrachte Menge nicht mehr lange beruhigen sprach Diablo etwas verbittert. Was immer auch getan werden muss, es sollte schnell passieren. Auch wenn das heißt das manche ins ungewisse aufbrechen werden. Etwas wehleidig sah er zu Wahn. Dieser hatte seinen Blick zu Boden gerichtet. Natürlich. Alles zum Wohl des Volkes murmelte er.

Das ist doch alles Scheiße, brachte der sonst so ruhige und besonnene Kyle hervor. Zum Wohl des Volkes. Und was machen wir? Hier rumsitzen und genüsslich abwarten wie unsere Freunde dort unten sterben. Wir sollten auch etwas tun und nicht nur das. Nach einem wehleidigen Blick auf Wahn wand sich der Schwarzhaarige ab und verließ den Raum. Er ging genau durch die Tür, welche zu dem Zimmer führte indem Raven lag.
Selina schaute dem jungen Mann betroffen hinterher, dann aber sah sie zu den Anderen. In allen Gesichtern konnte sie das Gleiche sehen. Keiner war begeistert was da von ihnen nun gefordert wurde. Die junge Frau drehte sich etwas zur Seite und schaute nur kurz zu ihrem Gefährten hoch, dann umarmte sie ihn einfach, während Leiana ihren Kopf an die Lehne des Thrones legte und nach oben sah. Ich fürchte da gibt es nichts mehr zu überlegen, murmelte sie und seufzte. Wir sollten morgen damit anfangen.

Zusammen mit den Kindern lief Sailin die Strasse runter. Als sie ein Rufen hörte blieb die junge Frau kurz stehen, während die Kinder weitergingen. Hey, meinte Keith als er die Hüterin erreicht hatte. Diese sah ihn jedoch nur kurz an und wand sich wieder um. Gerade als sie weitergehen wollte packte der Schwarzhaarige ihren Arm. Hey das wird schon werden. Keith legte den Kopf etwas schief und sah Sailin seitlich an, da diese ihren Kopf etwas wegdrehte. Ihm blieben die Tränen nicht verborgen so das er sie nun einfach ganz zu sich zog. Sanft drückte er sie an sich.
Sailin stand einfach nur da und hatte die Augen geschlossen. Die Tränen rannen nun einfach. Das was die Leute da forderten und eigentlich von Wahn und den anderen erwarteten war einfach grausam.
Mama, kam es leise von Aiden als er neben Keith und Sailin auftauchte.

Wahn hatte sich zu der Wiese begeben auf welcher er öfters trainierte. Diesmal jedoch setzte es sich einfach vor die Wand in der Nähe. Viel ging ihm durch den Kopf. Nun sollte er also mit der bald zusammengestellten kleineren Armee ins Nebelreich aufbrechen um den anderen Zeit zu verschaffen. Wie es ihm dabei ergehen würde das schien das Volk nicht zu scheren. Für sie war er nur ein Dämon und ein notwendig Opfer dazu wie es nun zu sein schien. Der junge Mann sah nach oben. In seinen Blick lag etwas das man nicht so recht deuten konnte. Doch ziemlich schnell veränderte er sich. Er presste die Augenlider zusammen stand auf fuhr herum und schlug mit seiner Rechten, begleitet von einen aufbrüllen in die Wand.

Sailin stand schon früh am Morgen auf einer der Strassen Sanctaris. Geschlafen hatte die junge Frau keine Minute. Wahn war nicht in die Bleibe gekommen und zu viel hatte ihre Gedanken beschäftigt. Der Blick der jungen Frau blieb auf den Kriegern hängen welche eilig hin und her liefen. Die Vorbereitungen für die Abreise der Armee wurden getroffen. Waffen wurden aus den Lagern geholt und auf Karren gelegt. Männer wurde in ihre Rüstungen geholfen. Hier und da besserte man etwas nach. Die Hüterin stand einfach nur da und sah dem Treiben zu. Was sollte sie auch sonst tun?

Zur gleichen Zeit stand Wahn in einen Nebenzimmer im Tempel der Avestia. Er war gerade dabei sich seinen eigene Rüstung anzulegen. Sie bestand aus einen glänzenden schwarzen Metall. Ein besonderes Material welches nur in Midian abgebaut wurde. Es war stabil und gleichzeitig auch leicht.
Wahn würde niemals eine Rüstung tragen die ihn in seiner Bewegungsfreiheit einschränken würde. Schnelligkeit und blitzschnelle Reaktionen hatten ihn oft genug aus ausweglosen Situationen gerettet. Die Rüstung stammte aus den Schmieden Midians und war einen besondere Anfertigung. Wahn griff zu einen weiteren Teil welches er sich am Unterarm anlegte und befestigte. Und du willst das wirklich tun? fragte Sengerath der etwas neben ihm stand. Bleibt mir denn eine Wahl? kam die Gegenfrage von Wahn. Sengerath zuckte mit den Schultern. Es wird sich doch sicher eine andere Möglichkeit finden lassen. Wahn zog die Riemen fest. Es gibt keinen anderen Weg. Ich gehe. So wollen sie es. Und so kann ich dennoch die anderen vor der kommenden Gefahr schützen. Wenigstens eine Zeit lang. Ihr braucht Zeit. Ich werde dabei helfen auf meine Art. Mehr kann ich dann eh nicht tun. Der Schwarzhaarige sah nun zu Sengerath. Dabei legte er einen Waffengurt an. Danke Seng aber die Sache ist entschieden. Und was ist mit deiner Familie Wahn! beschwor Sengerath ihn weiter. Doch die Antwort auf diese Frage blieb Wahn ihm schuldig.

Es wird schon alles gut gehen Sailin, sagte Kyle und schaute die Hüterin aufmuntern an. Inzwischen war die Frau zusammen mit den Kindern in den Tempel gekommen. Nur kurz schaute die Hüterin auf, dann aber wand sie ihren Blick der Tür zu, welche zu einem der Nebenräume des Saales führte. Wahn und auch Sengerath traten heraus. Papa, riefen die Kinder und liefen sofort zu den beiden Männern. Sailin musste schlucken. Ihr war einfach nicht wohl und nun hatte sie einen Kloss im Hals. Die Sorge war ihr ins Gesicht geschrieben.
Wahn, sagte jemand anderes und schaute ebenfalls zu den Beiden reinkommenden. Raven stand ebenfalls im Saal. Einige Verbände waren an seinem Körper sichtbar. Nochimmer sah er nicht fit aus aber er stand wenigstens.

Wahn umarmte seine Kinder kurz. Dabei beugte er sich diesmal allerdings nur vor. Ihm war einfach nicht wohl dabei das er sie wieder einmal zurück lassen würde. Doch was blieb ihm groß für eine Wahl. Schließlich wandte er sich Raven zu. Solltest du nicht im Bett bleiben Raven. Deine Wunden sind noch lange nicht verheilt.