Der Dämon gab eine art Seufzen von sich. Ich habe einfach die Hoffnung das du etwas bewirken kannst. Ich kann dich nach Goa bringen. Nach Antarres. Dort musst du die Stadt des Lichtes Sanctaris aufsuchen. Rede mit den Anführen. Sag ihnen was du von mir weißt. Das die Zeit nicht ihren gewohnten Lauf geht. Das etwas falsch ist. Vielleicht wissen sie wie der Fluch zu brechen ist. Jack kann dich ja begleiten wenn er glaubt ich würde dich nur benutzen. Er breitete nun langsam die Schwingen aus. Du bist meine einzige Hoffnung Sailin. Ich werde bei dir sein. Rufe mich wenn du mich brauchst. Doch in das geschehene eingreifen kann ich nicht. Das solltest du noch wissen. Vor den Augen der anderen öffnete sich nun wirklich ein dunkles Portal bestehend aus Magie. Geht wenn ihr bereit seid sprach der Dämon noch dann breitete er die Schwingen gänzlich aus und erhob sich in die Luft. Im Nebel verschwand er einfach. Jack starrte ihn fassungslos hinterher. Dann fuhr er herum. Du wirst da nicht alleine reingehen, Wenn dann folge ich dir. Hast du verstanden. Ich traue diese, Dämon einfach nicht.

Sailin sah Jack an. Bist du dir wirklich sicher das du das tun willst?, fragte sie. Als Jack daraufhin nur energisch nickte lächelte die junge Frau. Danke. Ich muss gestehen das ich mich darüber doch freue. Wer weiß schon was auf uns zukommt.
Sailin zog die kleine Hängetasche zurecht, welche sie um den Oberkörper trug. Die kleine rote Tasche hing ihr bis zur Hüfte. Kurz klopfte Sailin noch den Staub von ihrer schwarzen Hose und atmete tief ein. Ohne weiter etwas zu sagen lief die Frau zu dem Portal. Vor diesem blieb sie stehen und schaute es an. Nach einem Blick auf Jack durchschritt sie es.
Sailin fühlte sich nur für einen Moment merkwürdig, dann stand sie plötzlich mitten am Rand von einer Art Dorf. Die Sonne schien hoch oben am Himmel und die Geräusche aus dem Dorf drangen zu ihr und Jack. Es duftete nach gebratenem Fisch und allerhand Gewürze. Der Klang von einem fallenden Hammer auf Metall war etwas entfernt zu hören. Die Häuser waren teilweise aus Holz und Stein errichtet worden. Es sah so überhaupt gar nicht mehr nach der Menschenwelt aus. Keine Auto waren zu hören, oder Leuchtreklamen an den Wänden. Es wirkte einfach nur friedlich und ländlich.
Sailin starrte auf die Häuser vom Dorfrand, dann aber griff sich die junge Frau an den Kopf und ging in die Knie. Verdammt, murmelte sie und kniff die Augen zu. Ihre langen Haare fielen ihr ins Gesicht.Das sind zuviele.

Jack kniete sich zu Sailin. Was ist denn los? fragte er. Der junge Mann legte ihr eine Hand auf den Rücken. Dann sah er sich etwas um. Für ihn kam es so vor als stecke er nun mitten in einen Film. Im tiefsten Mittelalter. Dies war also Antarres. Er hatte von Goa nur aus Geschichten gehört, die Sailin ihm erzählte. Jetzt befand er sich wirklich in dieser Welt. Eine Parallelwelt der Erde. Er schüttelte den Kopf. Das hätte er eigentlich nicht für Möglich gehalten. Zwar glaubte er Sailin aber es selbst zu sehen war doch etwas anderes.

Sailin ließ sich nach hinten fallen so dass sie nun richtig sass und atmete tief ein. Sie nahm ihren Arm runter und schaute schließlich Jack an. Es tut mir Leid. Ich brauche einen Moment, meinte sie. Ich kann es nicht glauben. Wir sind wirklich in Goa. In meiner Welt. Hier ist alles anders als bei den Menschen. Hier gibt es Magie und einige andere unvorstellbare Dinge. Ich hab dir doch mal erzählt das ich magische Dinge spüren kann. In der Menschenwelt war nichts magisches, bis auf die Kugel welche ich aus meiner Welt mitgebracht habe. Aber hier in Goa gibt es soviel davon. Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen. Schon solange habe ich es nicht mehr gefühlt.

Ah verstehe meinte Jack und sah sich noch etwas um. Er richtete sich dabei wieder auf und half ihr ebenfalls dabei. Nun wo finden wir dieses Sanctaris? fragte er sie schließlich. Wir sollten das wohl schnell hinter uns bringen. Aber dafür das diese Welt in Gefahr schweben soll sieht es hier ziemlich ruhig aus.

Sailin stimmte Jack innerlich zu. Es sah wirklich sehr friedlich aus. Die junge Frau schüttelte dann aber den Kopf. Ich weiß es nicht. Wie gesagt noch nie war ich in Antarres. Jedenfalls nicht das ich wüsste. Doch laut Erzählungen lag es glaube ich etwas im Norden des Landes. Wir können ja in das Dorf gehen und ein wenig rumfragen. Ich denke die Leute werden uns sicher helfen können. Sailin klopfte sich etwas Staub von der Hose. Vielleicht finden wir dort auch etwas passenderes zum anziehen. Ich mein so fallen wir doch etwas auf. Sailin deutete auf die sehr modern wirkenden Sachen welche Jack trug.

Jack kratzte sich am Hinterkopf. Und mit was sollen wir das bezahlen. Die nehmen sicher keinen Euro. Er sah sich wieder um. Die Menschen hier warfen ihnen neugierige Blicke zu. Sailin hatte recht. Sie fielen einfach auf. Also gut fragen wir uns durch.

Sailin lächelte Jack an und nickte. Als die Beiden einen kleinen Platz im Dorf erreichten schaute sich die junge Frau kurz um. Sie spürte die Blicke der Leute auf sich. Zwischen den Häusern standen einige Bäume und in der Mitte des Platzes war ein kleiner Brunnen. Mehrere Stände waren um den Platz verteilt. Die Händler boten so einiges an Waren an. Sailin atmete tief ein und lief zu einem der Stände. Verzeihen sie Sir, begann sie gleich nachdem der Mann zu ihr aufsah. Was möchtest du denn mein Kind?, fragte dieser und musterte sie. Mein Freund und ich sind nicht von hier. Wir kommen aus einem Land etwas weiter entfern und ich fürchte wir haben uns verlaufen. Eigentlich wollen wir in die Stadt des Lichtes Sanctaris. Der Mann schüttelte etwas den Kopf. Oh so ganz falsch seid ihr nicht. Die Stadt des Lichts ist weiter im Nordwesten. Doch ihr solltet euch etwas neues zum Anziehen besorgen. Euer Aufzug sieht doch sehr merkwürdig aus. Woher stammt ihr nocheinmal? Sailin seufzte. Wir wurden leider ausgeraubt, weshalb uns das nicht so einfach möglich ist. Diese Sachen sind alles was uns aus unserer Heimat geblieben ist. Verstehe. Wieder diese verdammten Diebe. Der Mann wollte noch etwas sagen als Pferdegetrappel zu hören war. Laute Schreie wurden laut und mehrfaches Wiehern ertönte. Sailin drehte sich erschrocken um, während der Händler sich duckte und einfach wegkroch. Verschwindet lieber, meinte er noch.
Sailin starrte auf die ankommenden Reiter. Es schien das es mehrere waren. Einige von ihnen ritten in andere Strassen hinein, während sechs Reiter direkt auf den Platz zuhielten. Rückt alles raus was ihr habt, rief ein Mann mit kürzeren schwarzen Haaren und dunklen Sachen am Leib. Sein Pferd bäumte kurz etwas auf und er hielt ein langes Schwert in der rechten Hand. Ihr kennt das ja bereits. Der Blick des Mannes fiel auf die weißhaarige junge Frau. Ihre Sachen sahen doch etwas merkwürdig aus.

Jack stellte sich schützend vor Sailin. Während die meisten Leute einfach weg liefen plünderten die Männer auf den Pferden die Häuser. So wirklich wusste Jack nicht was er tun sollte. Gegen eine solche Horde käme er nicht an. Noch dazu hatte er von dieser Welt keine Ahnung. Er hoffte nur Sailin würde nichts unüberlegtes tun. Schreie hallten. Ein Mann wurde einfach niedergestochen von einen der Reiter. Es folgte ein weinen einer Frau. Nun sah sich Jack suchend um. Er fand einen langen Stock. Als einer der Reiter ihnen zu nahe kam schlug der junge Mann einfach zu. Der Reiter fiel vom Pferd und fluchte. Dann kamen weitere auf Jack und Sailin zugeritten. Plötzlich schoss etwas an ihnen vorbei. Ein helles Licht das einen der Männer traf. Kurz darauf tauchte eine Person vor ihnen auf. Ein Mann mit einen langen Speer in der Hand. Er stellte sich direkt vor die beiden Fremden. Zurückbleiben befahl er. Ein langer schwarzer Mantel wehte im Wind. Auch der Rest seiner Kleidung war schwarz und dunkel gehalten. Eine Kette lag quer über seine Brust wie ein Gurt. Die Haare des Mannes waren lang und schwarz mit einen deutlich sichtbaren purpurnen Stich. Das merkwürdigste an diesem eindeutig kampferprobten war die eiserne Maske die auch den Mund mit bedeckte. Sie hatte ein dämonisches Aussehen und Hörner ragten an den Seiten hervor. Die Maske hatte nur eine Öffnung für das linke Auge. Das rechte schien teil der Kopfbedeckung zu sein. Der Mann ging in Angriffsstellung.

Sailin stand hinter Jack und starrte den Fremden an. Durch die Maske im Gesicht wirkte er etwas angsteinflößend, doch er hatte ihnen geholfen und griff nun die Räuber an. Sailin wusste nicht wer er war, doch im Moment war sie froh das er auf ihrer Seite stand. Denn so wirklich wusste die junge Frau nicht wie sie sich zur Wehr setzten sollte.
Was willst du denn hier Wächter?, kam es ernst aus dem Mund des schwarzhaarigen Reiters. Der Mann wendete etwas sein Pferd und starrte den Fremden mit der Lanze an. Sein Griff um das Schwert wurde fester. Kurz nickte er dann ritt einer der Räuber direkt auf den Wächter zu. Plötzlich wurde er ebenfalls vom Pferd gerissen als eine weitere helle Kugel angeflogen kam. Sailin schaute zur Seite als noch jemand auftauchte. Es war eine junge Frau mit langen zu einem Zopf geflochtene braune Haare. Ein weißes Band war um diesen gewickelt. Die Braunhaarige trug ein weißes knielanges Kleid. Der untere Saum war rot, während sie noch zusätzlich eine orangefarbene Weste trug. Ein grüner Streifen verlief in der Mitte am Reissverschluss nach unten. Ein roter Stoffgürtel hing um die Hüfte der jungen Frau, während sie einen weißen Stab in ihren Händen hielt. Ein kleiner roter Kristall war am Ende von diesem zu sehen. Die braunen Augen der jungen Frau waren auf die Räuber gerichtet. Mein Wächter und ich würden geschickt um euch endlich hier herauszutreiben. Ihr habt lange genug die Leute gequält., sagte die Unbekannte mit einer ernsten doch etwas lieblichen Stimme.
Sailin fragte sich wer die Beiden waren. Der Reiter gab nur ein Schnauben von sich und ließ sein Pferd wieder aufbäumen. Euch Beide machen meine Männer doch mit Leichtigkeit fertig, knurrte er nur und gab seinen Männern ein Zeichen. Diese griffen nun an.

Der Wächter drehte den Speer in seiner Rechten und stürmte auf die Männer zu. Dann brachte er die Waffe in eine andere Position womit er gleich zwei Reiter von ihren Tieren holte. Dann einen setzte er gekonnt mit einen Hieb des Speeres außer Gefecht während er den zweiten einfach die Beine weg zog. Gleich darauf wurde er von einen weiteren hinterrücks attackiert und eine Waffe streifte seinen Arm. Der Wächter fuhr herum und konterte den nächsten Hieb. Dann rammte er seinen Speer in die Brust des Mannes. Dieser sank zu Boden. Die Hüterin unterstützte ihn mit ihrer Magie. Es dauerte ein wenig doch dann zogen sich die Angreifer etwas zurück. Du solltest dir bessere Männer suchen Keith knurrte der Mann mit der Maske. Er atmete etwas schwerer.

Und du solltest aufhören dich in unsere Angelegenheiten zu mischen, knurrte Keith und hob seinen Arm. Wir ziehen uns zurück. Für heute. Die junge Frau, welche die Hütern des Landes war, stellte sich neben ihren Wächter und schaute nur kurz auf die Wunde an dessen Arm. Lass es doch einfach bleiben Keith., meinte sie schließlich zu dem Reiter. Was bringt dir das alles denn hier? Nichts bis auf tote Kameraden und unschuldige Opfer. Keith schnaubte. Du weißt doch gar nichts wohlbehütetes Mädchen. Der Reiter wendete sein Pferd und gab ihm die Sporen. Die junge Frau seufzte und sah nun zu ihrem Wächter, dann aber wand sie ihren Blick zu den beiden Fremden. Sailin schaute sich kurz um. Die Bevölkerung des Dorfes kam langsam wieder aus ihren Verstecken heraus. Sie sahen froh aus die Hüterin und ihren Wächter zu erblicken. Manche dankten ihnen lautstark.
Geht es euch gut?, fragte die junge Frau nun Jack und Sailin.

Jack nickte udn legte den Stock weg. Ja es geht uns gut. Sie kamen nicht wirklich an uns heran. Dank ihm hier fügte er noch an und deutete auf den Mann mit der Maske. Ich schätze ihr habt uns gerade den Hals gerettet. Danke dafür. Jack maß die Frau aufmerksam und schließlich nochmals ihren Begleiter. Wer seid ihr beiden. Die Leute hier scheinen euch ja irgendwie alle zu kennen. Verzeiht aber wir sind nicht von hier.

Die junge Frau lächelte etwas und sah die beiden Fremden nun etwas musternd an. Das würde erklären warum ihr so sonderbare Sachen tragt. Die Braunhaarige legte ihre Hand an die Brust. Mein Name ist Sashira Ilmith. Ich bin die Hüterin dieses Landes und diene dem Volk. Nun zeigte die junge Frau auf den Mann neben sich. Und dies ist mein Wächter. Er sorgt für meinen Schutz und unterstützt mich auf meiner Reise dem Volk beizustehen. Es ist also nicht verwunderlich das wir euch geholfen haben. Dies ist unsere Aufgabe. Und keine Ursache deswegen. Sashira legte ihren Kopf schief und sah Sailin an. Die junge Frau hatte eine Hand an den Arm ihres Freundes gelegt. Die Augen der Weißhaarigen waren merkwürdig maat und hatten absolut keinen Glanz. Woher kommt ihr? Was führt euch denn hierher? Ist es der Zustand deiner Freundin der dich bekümmert? Nun legte Sailin ihren Kopf schief. Mein Zustand? Mir geht es doch gut. Oh ich dachte nur, weil du blind bist., meinte Sashira. Das ist etwas kompliziert, murmelte Sailin nun und senkte etwas den Kopf. Um aber auf deine Frage zurückzukommen. Wir kommen von ziemlich weit her und wollen eigentlich nach Sanctaris. Sashira sah nun ihren Wächter an. Diese beiden Fremden kamen ihr doch ziemlich merkwürdig vor.

Der Wächter steckte den Speer mit der Spitze voran in den sandigen Boden. Nach Sanctaris kommt ihr wenn ihr den Weg dort vorne einfach folgt. Ihr könnt von hier aus den Vorposten schon sehen, doch es ist noch ein ganzes Stück. Er sah sie nachdenklich an. Aber in dem Aufzug solltet ihr nicht dort hin gehen. Jack verzog die Lippen. Wir haben aber kein Geld für so etwas. Zumindest glaube ich nicht das unser Geld hier angenommen wird. Er griff in seine Hosentasche und zog einen Geldschein hervor. Der Wächter legte den Kopf schief. Papier? fragte er. Nein sicher nicht.