Wahn gab ein Schnauben von sich. Mach wie du denkst kam es schließlich von ihm und er winkte leicht ab. Gehen wir sie halt einfach suchen. Leicht wird es trotzdem nicht. Matt näherte sich nun ebenfalls. Ich komme auch mit sagte er einfach schnell und Wahn nickte

Du?, fragte Keith etwas verblüfft. Warum willst du denn mitkommen. Ich mein du hast doch nicht wirklich viel von Sashira gehalten. Jedenfalls sah es so aus.

Spricht da jetzt was dagegen? gab Matt rau von sich. Dann stemmte er die Hände in die Hüfte. Ich kenne sie halt mittlerweile einfach gut genug. Wahn verzog kurz die Lippen. Wie du meinst sagte er schließlich.

Keith sah Matt einen Augenblick lang an. Aha, kam es schließlich von ihm. Dann aber sah er zu Wahn. Ich denke dann geh ich mal zu Sharoon. Die Kleine wird nicht begeistert sein. Kommst du gleich mit? Ich denke mal Aiden wird nicht gefallen das sein Training nun ausfällt.

Tjo das muss ich ihm wohl beichten da haste recht erwiderte Wahn und zuckte mit den Schultern. Machen wir uns halt mal bereit für die Abreise. Matt lief an ihnen vorbei ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Keith stand einige Stunden später an dem gefleckten Hengst und wollte gerade aufsteigen als er die Stimme Sharoons hörte. Verwundert legte er den Kopf schief und nahm den Fuß wieder vom Steigbügel. Kurz sah er zu den anderen dreien. Diese sassen schon auf ihren Pferden. Wahn auf seinem schwarzen Hengst Shaitan und Sailin auf ihrer weißen Stute. Matt hingegen hatte sich einfach ein Tier geschnappt. Was ist denn los?, fragte Keith und ging vor dem Kind in die Hocke. Ich hab was wichtiges vergessen, meinte Sharoon und kam mit dem Kopf näher an Keiths Ohr. Sailin sah verwundert zu den Beiden als das Kind dem Mann etwas ins Ohr flüsterte. Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und schaute Keith fragend an. Dieser nickte nur und wuschelte Sharoon etwas durch die Haare. Sicher mach ich das. Auch wenn ich nicht denke das ich es wirklich muss. Na los. Geh wieder zu Ariya und Aiden. Sharoon nickte und lief wieder zurück.
Was?, fragte Keith als er sich aufgerichtet hatte und Sailins Blick bemerkte. Was wollte sie denn?, fragte die Hüterin und lehnte sich etwas vor. Keith zuckte nur mit den Schultern und stieg auf das Pferd. Keine Ahnung was du meinst, grinste er und trieb sein Pferd an.

Na toll jetzt haben die zwei schon Geheimnisse vor uns sagte Wahn und strich Shaitan kurz durch die Mähne. Das schwarze Tier mit den roten Augen gab ein zufriedenes Schnauben von sich. Dann trieb Wahn das Pferd an. Er ritt den anderen hinterher und sie verließen Sanctaris durch die großen Tore.

Sailin schaute nach ein paar Minuten Ritt nach hinten. An Wahn sah sie vorbei und konnte sogar jetzt noch die große Stadt Sanctaris sehen. Die weiße Stadt mit der äusseren großen Mauer und den darin befindlichen weiteren Mauerringen. Die Gebäude waren aus weißem Stein errichtete worden. Nicht umsonst hieß Sanctaris auch die Stadt des Lichtes. Die weiße Magie war einfach überall zu spüren. Sanctaris war die Hauptstadt Sanctarias und von vielen Leuten besucht. Das Leben dort florierte nur so und der Handel war sehr gut ausgebaut. In der Mitte der Stadt befand sich der große Tempel der Avestia. Der Sitz des Bundes. Sailin hoffte das es den Kindern während ihrer Abwesenheit gut ging. Doch eigentlich wusste sie das die Beiden in guten Händen waren. Seufzend drehte sich die Hüterin wieder um und folgte den Anderen zusammen mit Wahn.
Zusammen mit ihrem Wächter, Matt und Keith reiste die junge Frau in Richtung Südosten. Sie wollten ganz genau die Route absuchen, welche Sashira eigentlich für ihren Rückweg genutzt hätte. Zuerst passierten die Vier einige kleine Dörfer. Die Besitzer der Gasthäuser konnten sich sehr gut an die junge Frau erinnern, da sie bei ihnen eine Pause eingelegt hatte. Doch immer wieder hörte Sailin das Sashira wieder aufgebrochen war. Durch die Suche kamen die Vier nur langsam voran, weshalb sie die Stadt Vallendor erst am vierten Tag erreichten. Die Sonne begann bereits unterzugehen als die Reiter vor einem der Gasthäuser zum stehen kamen. Sailin ließ ihren Blick schweifen. Auf dem großen Platz, welcher sich weiter hinten ausbreitete fingen die Händler an ihre Waren einzupacken. Ein paar Leute liefen noch zwischen diesen herum und wollten einige Sachen noch kaufen. Sailin legte den Kopf schief und stieg von dem Pferd. Die Züge reichte sie einfach Keith und sah dann Wahn an. Ich werde mal schnell die Händler fragen ob sie was wissen. Jetzt ist denke ich eine gute Zeit dafür. Nicht so viel Trubel.

Wahn blieb auf seinen Pferd sitzen und lehnte sich etwas nach vorne. Die Rechte platzierte er auf den Sattelknauf und die Zügel lies er locker. Sein Blick schweifte über die Stadt. Er hatte keine guten Erinnerungen an diesen Ort. Doch welche große Stadt hatte unter den vielen Kämpfen nicht gelitten. Der junge Mann versuchte die aufkommenden Bilder zu verdrängen.

Während Sailin zu den Händlern lief ging Keith in das Gasthaus. Kurz zuvor hatte er die Pferde festgebunden. Das Gasthaus war gut besucht. Was hatte er auch erwartet. Die Nacht näherte sich und die Leute ließen gemütlich den Abend ausklingen. Hallo Wirt, fing Keith an und lehnte sich mit den Armen auf den Tresen. Habt ihr vor ein paar Tagen oder sogar Wochen eine junge Frau mit längeren braunen Haaren gesehen. Sie hat hier bestimmt eine Pause eingelegt. Ihr Weg hat sie nach Nate geführt wenn euch das was sagt. Der Angesprochene drehte sich zu Keith und hatte ein Glas in der Hand. Dieses rubbelte er gerade trocken. Hör mal zu. Hier kommen täglich dutzende Leute rum. Da kann ich mich nicht an jeden erinnern. Keith seufzte und schüttelte den Kopf. Nun vielleicht hilft es dir ja weiter wenn ich dir noch mehr von ihr erzähl, murrte der Schwarzhaarige schließlich.
Während Keith noch etwas mehr mit dem Wirt redete, sprach Sailin mit einem der Obsthändler. Ach eine Freundin dieser kleinen Diebin?, brachte der Mann hervor und packte Sailin ruckartig am Kragen. Hey, aua, rief Sailin auf als der Mann sie einfach mit dem Oberkörper über den Stand zog. Euch Dieben sollte man sofort den Gar ausmachen, knurrte der Mann.

Als Wahn sah was der Händler tat sprang er von seinen Pferd und lief zu dem Stand des Händlers. Was soll denn das? knurrte er. Geht man so mit der Hüterin um. Er funkelte den Mann herausfordernd an. Sie ist sicherlich keine Diebin also klär uns auf

Der Mann sah kurz zu Wahn und betrachtete schließlich die junge Frau in seinem Griff. Nach wenigen Sekunden ließ er sie schließlich los so dass Sailin etwas nach hinten stolperte. Irgendwie scheinen das die Leute im Moment gerne mit mir zu machen, murrte sie und zog sich ihren Kragen und den Schal wieder etwas zurecht. Verzeiht, brachte der Mann hervor und sah entschuldigend die Grünhaarige an. Ihr habt so nach dem Mädchen gefragt und da ist es mit mir durchgegangen. Natürlich ist die Hüterin keine Diebin. Sailin sah kurz zu Wahn und dann wieder den Mann an. Diebin? Warum sollte Sasira eine Diebin sein? Der Mann zeigte auf mehrere Körbe mit verschiedenen Obst darin. Das Mädel war vor einiger Zeit da und stand hier am meinem Laden. Immer wieder besah sie sich das Obst und ich dachte sie wollt es auch kaufen. Doch gerade als sie den Korb in der Hand hielt gab es Tumult und das Weib ist einfach mit meiner Ware davon gerannt. Eine dreckige Diebin ist sie. Die Hüterin sollte sich nicht mit solch einem Gesindel einlassen.

Das ist aber nicht Sashiras Art wand Matt nun ein und schüttelte den Kopf. Du erwähntest etwas von einen Tumult weißt du was da vorgefallen ist?

Der Händler sah Matt an und schüttelte den Kopf etwas. Nicht genau. Anscheinend gab es wohl wieder Probleme mit diesen nervigen Strassenkindern. Dieses elendige Diebespack hat wohl wieder seine Finger nicht still halten können. Jedenfalls hat jemand bei dem Doc eingebrochen und dieses Mädel hat gleich die Gunst der Stunde genutzt und hat mich bestohlen als ich nicht hinsah. Wahrscheinlich hat sie sich diesem Pack angeschlossen und das war alles geplant.
Sailin schüttelte den Kopf. Das kann ich irgendwie nicht glauben. Hey ihr, kam es plötzlich von Keith. Der junge Mann trat neben alle und zeigte nach hinten auf das Gasthaus. Der Wirt meinte da hing ein Mädchen was Sashiras Beschreibung ähnelte mit anderen Kindern zusammen.

Wahn griff sich an den Kopf und kratzte sich kurz. Wir sollten der Sache wohl einmal auf den Grund gehen. Vielleicht wissen die Kinder oder jugendlichen ja etwas lies er verlauten. Hinter ihm ertönte ein wiehern. Sofort drehte sich Wahn um. Ein junger Mann war an Shaitan herangetreten. Er fand das Pferd offenbar sehr interessant. Shaitan ihn aber wohl eindeutig ihn nicht.