Wahn verzog die Lippen. Er zog es vor die Kinder in den Glauben zu lassen einen Wächter gefangen zu haben. Danke meinte er nun und befreite sich und Matt damit auch aus dem Netz. Dann richtete er sich auf und streckte sich etwas.

Sailin betrat zusammen mit dem Mädchen namens Maja einen Raum. Kurz schaute die junge Frau zurück. Sie waren einen langen Flur entlang gelaufen. Maja lief an der Hüterin vorbei und stellte sich neben eines der Betten. Sailin sah zu dem Mädchen und ließ dann ihren Blick schweifen. Mehrere Betten standen in dem breiten Raum. Bis auf zwei waren alle belegt. Ein ständiges Husten oder Keuchen war zu hören. Sofort lief die Hüterin zu einem der Betten und legte ihre Hand auf die Stirn des Jungen. Sie war heiß, ein deutliches Zeichen dafür das er Fieber hatte. Ohne weiter zu warten lief die Hüterin im Raum herum und sah sich die Kinder an. Nach einigen Minuten stand sie mitten im Raum und hatte die Arme verschränkt. Während sie ihren Blick schweifen ließ sah sie einen Schatten am Fenster. Sofort lief Sailin zu diesem und öffnete es. Als sie raus sah erblickte sie gerade noch Edro. Er schien um das Haus zu laufen. Die Frau schüttelte nur den Kopf. Kannst du ihnen helfen?, fragte Maja plötzlich. Sailin wand sich um und nickte. Ich denke schon. Doch zuerst müssen wir etwas besorgen. Habt ihr Papier und Stifte? Das Mädchen nickte und lief davon.

Währenddessen sahen die Kinder die drei Männer mit großen Augen an. Macht es Spass Wächter zu sein?, fragte ein kleiner Junge plötzlich Wahn.

Spaß machen? fragte Wahn selbst. Naja sagen wir es ist nicht immer so einfach, aber ich beschütze Sailin gerne. Da steckt aber halt auch etwas Druck dahinter bei dieser ganzen Hüterin Wächter Geschichte. Leider.

Hast du denn viel zu tun sie zu beschützen?, fragte ein anderer Junge und stellte sich zu dem Ersten. Ich hab gehört Frauen kommen öfters mal in die Lage gerettet zu werden, meinte ein weiteres Kind unter vorgehaltener Hand leise. Ein Mädchen legte ihren Kopf schief. Was meinst du denn mit Druck?

Wie erkläre ich das jetzt am besten seufzte Wahn. Man erwartet ziemlich viel von einer Hüterin und auch von ihren Wächtern. Es fällt schwer den Erwartungen zu entsprechen. Also das zu tun was andere hoffen es wird getan. Ich glaube so kann man es am besten ausdrücken. Nun ich bin nicht gerade ein Vorzeige Wächter. Und ja. Gefahren stehen wir oft gegenüber.

Oliver sah Wahn schräg an, während die anderen Kinder gespannt zuhörten. Aber haben Wächter nicht eigentlich eine Maske?, fragte der Blonde nun plötzlich. Meine Mutter hat mir mal davon erzählt, bevor sie.... Sie meinte Wächter haben eine dämonische Maske und sind an die Hüterin gebunden. Stimmt das denn?

Ja das stimmt antwortete der Schwarzhaarige. Auch ich besaß mal eine. Sie werden dem Wächter auferlegt wenn er den Bund mit der Hüterin schließt. Mit der Zeit ist zwischen uns jedoch sehr viel geschehen so das unser Bund nun anders besteht. Ich brauche keine Maske mehr.

Zwischen euch ist viel geschehen?, murmelte Oliver und sah Wahn schräg an. Sein Blick wanderte zu Matt und Keith. Und wer sind die Beiden? Also ich habe noch nie gehört das die Hüterin drei Beschützer brauch. Duhu, sagte ein blondes kleines Mädchen und piekte Wahn an den Arm. Was ist denn ein Bund?

Die zwei sind Freunde. Der Typ da draußen ist nur ein Anhängsell gab Wahn zu verstehen dann sah er das Mädchen nachdenklich an. Ich glaube das kann ich jetzt nicht so wirklich erklären. Eine Vereinigung ein Zusammenschluss, nenn es wie du willst.

Das Mädchen sah Wahn nun doch etwas verwirrt an. Da sie nun wirklich nicht wusste was er damit sagen wollte schaute sie zu Oliver. Weißt du was er damit meint? Der Blonde sah von den beiden anderen Männern wieder zu Wahn. Er schien zu überlegen. So wie er es sagt klingt es so als seien sie Mann und Frau. Also eine Vereinigung oder ein Zusammenschluss. Das klingt so als wären sie verheiratet. Keith musste plötzlich grinsen.

Wieder einmal stieß Wahn einen Seufzer aus. Dann lies er die Schultern etwas hängen. Nein sind wir nicht. Wir sind nicht verheiratet. Aber es ist so ähnlich. Bei einer Heirat geht man Pflichten gegenüber dem Partner ein. So könnt ihr euch das bei einen Bund auch vorstellen. Nur eben ohne Hochzeit und Mann und Frau.

Ein leises Kichern erklang von der nun wieder offenstehenden hinteren Tür. Sailin stand dort mit Maja und schien amüsiert zu sein. Fragt ihm nicht zu viele Löcher in den Bauch. Er wird sonst nur noch mürrischer. Keith sah zu der Hüterin und legte den Kopf schief. Und? Was ist? Sailin lief zu den Männern welche noch immer von den Kindern umzingelt waren. Einigen geht es wirklich nicht besonders gut. Sie sind krank und ohne eine Behandlung wird es nicht besser werden. Oliver sah Sailin fragend an. Keine Angst, meinte diese. Ich kann helfen. Doch dafür brauch ich noch etwas. Sailin hob ihren rechten Arm. In der Hand hielt sie einen Zettel. Diesen reichte sie nun Wahn. Kannst du mir bitte diese Medikamente aus der Stadt besorgen? Ich bleib derweilen hier und seh was ich schon einmal machen kann. Und könntest du bitte Edro mitnehmen? Der schleicht hier um das Haus und macht den Kindern dahinten Angst.

Aber warum soll ich den jetzt mitnehmen brachte Wahn etwas verstört hervor. Auch das noch. Gut ich hol das Zeug. Er wandte sich ab und lief zur Haustür. Draußen angekommen sah er sich kurz um und fand auch gleich Edro. Du kommst jetzt mit und frag einfach nicht warum. Schätze du bist zu sehr aufgefallen. Der Schwarzhaarige winkte den Mann heran.

Edro sah Wahn an und legte den Kopf schief. Aber ich, fing er an, dann aber schüttelte er den Kopf und seufzte. Na gut ich komme ja. Gerade als die Beiden loslaufen wollten öffnete sich die Tür und Sailin kam zum Vorschein. Warte Wahn. Wenn du die Medikamente holst. Die Kinder sagten doch etwas davon das Sashira auch welche holen wollte. Vielleicht weiß der Verkäufer ja etwas.

Wahn nickte und lief los. Edro behielt er im Blickwinkel. Die beiden liefen wieder in die Stadt zurück. Dort ging es dann direkt zu dem Alchemisten. Dort besorgte er die erforderliche Medikamente und Dinge die Sailin brauchte. Dann fragte er auch den Alchemistin nach Sashira.