Es ist okay, meinte der Schwarzhaarige. Er legte seine Arme um den Jungen und strich diesem über den Rücken. Du wirst sehen es wird schon alles werden.
Betrübt schaute Sulona erst zu den Freunden in ihrer Zelle und dann zu dem beiden Geschwistern. Für sie alle war es schwer, doch die Zwei hatten mit am meisten daran zu knabbern. Schließlich waren das Schicksal beider Eltern ungewiss.

Wahn, kam es weinend von Sailin. Die junge Frau stand selbst nach einigen Stunden noch bei dem Fenster und schaute hinaus auf den Hof. Es regnete noch immer und so blieb auch der Blick der Hüterin auf dem jungen Mann haften der dort unten festhing. Ab und an sah Sailin zwei Wachen über den Hof laufen. Sie schienen zu patroullieren während sich die anderen Männer Nargash regelrecht in der Stadt breit machten.

Als sich die Tür zu dem Zimmer öffnete drehte sich die Hüterin etwas um. Mitten in der Tür stand Illian. Sofort wurde das Schluchzen Sailins lauter. Bitte, kam es von ihr. Ich mach alles was du willst, aber lasst doch bitte Wahn da runter. Bitte. Lass ihn runter. Die Tränen liefen der jungen Frau nur so die Wangen hinab. Illian ingegen zuckte nur mit den Schultern. Du weißt wohl besser als ich das dies nicht möglich ist, meinte er. Zuerst sah es so aus als schaute selbst Illian betrübt doch dann bildete sich ein leichtes Grinsen. Du wirst dennoch alles tun was ich will. Mit diesen Worten trat er ganz in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.


Wie weit ist es noch?, fragte Nathan. Der kleine Junge von Kara saß auf dem Schoß von Wahns Schwester und schaute diese an. Doch Kara reagierte nicht wirklich. Die, welche es mithilfe von Cyrill und den Wyvern geschafft hatten zu fliehen saßen zusammen an einem Lager um sich auszuruhen. Einige der Leute waren verletzt und so kümmerte sich Lauriel um diese.

Mama?, hackte Nathan noch einmal nach so das die junge Frau nun doch etwas den Kopf drehte. Was ist denn los?, fragte der Junge. Es ist alles okay, meinte sie leise doch dann liefen ihr doch plötzlich die Tränen. Kara spürte einfach das etwas mit ihrem Bruder nicht stimmte. Wahn und sie waren Zwillinge und hatten dadurch einfach eine besondere Verbindung. Ariya schaute betroffen. Auch sie machte sich Sorgen. Nicht nur um ihre Eltern sondern auch ihre beiden Geschwister.

Hat jemand von euch Lilith gesehen?, fragte Raven nur einen Augenblick später. Ariya schaute sich um und schüttelte dann nur den Kopf.

Wolf der gerade seinen Wachrundgang beendet hatte legte seinen Bogen ins Gras und setzte sich daneben zu den anderen ans Feuer. Um Ehrlich zu sein habe ich keinen Überblick mehr. Es sind zu viele zurückgeblieben aber um auf deine Frage zu antworten: Nein ich habe sie nicht gesehen. Er streckte seine Hände etwas dem Feuer entgegen um sich zu wärmen.

Vielleicht sieht sie sich um so wie es Wolf getan hat, meinte nun Jake. Der Junge saß neben seinem Bruder und zuckte mit den Schultern. Oder sie ist zurück um die Zurückgebliebenen zu finden. Nun seufzte Raven. Ich hoffe es. Wir haben wirklich genug Leute verloren. Der junge Mann ballte die Hände zu Fäusten. Und ich habe Sulona noch gesagt sie soll nicht wieder zuviel riskieren. Es war aber absehbar das nicht alle fliehen konnten, wandte nun Lauriel ein. Das Einzige was wir nun hoffen können das es unseren Freunden gut geht. Irgendwie. Von Aiden kam nur ein großer Seufzer. Irgendwie kann ich das nicht wirklich glauben. Auch der Junge schaute sehr bedrückt, während Ariya ihn plötzlich umarmte. Sie machte sich einfach nur unheimliche Sorgen und hatte Angst. Papa geht es gut oder Mama?, brachte Nathan schlagartig hervor. Erneut weinte der Junge los so das Kara ihn nur in den Arm nehmen konnte. Sie versuchte etwas zu sagen doch dann nickte sie nur leicht.

Wir können nur das beste hoffen seufzte Wolf. Die Wyvern und Cyrill sind zu erschöpft um nochmal zurück zufliegen und nach dem rechten zu sehen. Und ich schätze wir können nicht mehr helfen. Im schlimmsten Falle würden wir nur Nargash Männer in die Arme rennen. Wir können nicht warten sobald sich unsere Freunde erholt haben müssen wir weiter. Hier sitzen wir auf dem Präsentierteller.

Da sprichst du ein wahres Wort, meinte Lauriel nun. Ich weiß es ist schwer aber versucht etwas Ruhe zu finden. Wie Wolf sagt reisen wir weiter wenn die Wyvern und Cyrill sich erholt haben. Ahriman meint es wäre noch ein gutes Stück bis zu den Dunkelelfen. Dort dürften wir erstmal sicher sein. Und dann sehen wir weiter.

Während sich die Elfe nun ebenfalls hinsetzte lehnte sich Ariya etwas an Aiden. Isaac hingegen lehnte an einem Baum nicht weit entfernt und starrte in den Himmel. Sie alle konnten wirklich nur hoffen das es den Anderen gut ging.

Caim wippte etwas mit angezogenen Knien auf dem kalten Kerkerboden herum. Er wusste nicht wie lange sie schon hier waren, aber die Stimmung schien immer schlechter zu werden. Zeit schien allmählich an Bedeutung zu verlieren. Hier im Kerker wusste man nicht ob es gerade Tag oder Nacht war. Hin und wieder stritten sich die Männer auch. Anspannung lag in der Luft. Caim hatte die meiste Zeit über geschwiegen. Immer wieder musste er an seine Eltern denken.

Jetzt hört doch endlich mal auf zu streiten, murrte Sulona. Die Elfe stand in der Zelle und versuchte die Männer zu beruhigen da diese mal wieder eine Meinungsverschiedenheit hatten. Wirklich hören taten sie nicht. Stattdessen wurde die Elfe etwas zur Seite gestoßen so das Kyle sich zu ihr stellte.

In der Nachbarzelle schüttelte Samael nur den Kopf. Er war es langsam Leid etwas zu sagen. Zumal er sich einfach um etwas anderes Sorgen machte. Gerade musste er an seinen Vater denken so das er eigentlich nicht den Streithähnen zuhören wollte. Doch plötzlich horchte der junge Mann auf. Da war ein mekrwürdiges Geräusch. Es klang wie ein Kratzen oder so. Schlagartig richtete sich der junge Mann auf und trat zu den Gitterstäben. Seit ruhig, brachte er hervor. Da die Männer jedoch nicht hörten knurrte er auf während seine Augen kurz rot aufleuchteten. Haltet doch mal die Klappe. Könnt ihr das nicht hören? Langsam wurden die Männer nun doch ruhig und horchten. Was ist das?, kam es verwundert von Alasdair. Der Kommandant schaute erschrocken als sich die Wand, welche sich gegenüber von den Zellen befand, plötzlich bewegte. Ein Spalt erschien und in diesem tauchte eine Hand auf. Diese war zierlich und krallte sich regelrecht an das Mauerstück. Dieses wurde langsam immer mehr aufgeschoben. Solange bis plötzlich jemand durch einen Spalt trat. Es war eine junge Frau mit langen roten Haaren, welche sie zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Mit ihren blauen Augen starrte sie zu den Leuten in den Zellen.

Lilith? brachte Diablo doch verwundert hervor. Wie kommst du denn hier her?. Er richtete sich auf und trat vor an das Gitter. Die Hände legte er an dieses. Die junge Frau hier zu erblicken gab ihm doch etwas Hoffnung. Vielleicht gab es nun eine Möglichkeit aus diesen Gefängnis zu entkommen. Auch die anderen standen einer nach dem anderen auf. Mensch bin ich froh dich zu sehen.

Das gleiche gebe ich gerne zurück, meinte Lilith. Die junge Frau trat näher an die Zelle in welcher sich Diablo und die Anderen befanden. Kurz warf sie einen Blick zu den weiteren Zellen. Auch die in welcher sich Caim und Samael befanden.

Lilith was machst du hier? fragte Alasdair verwundert. Und vorallem was ist das da? Nun deutete der Kommandant auf die Öffnung in der Mauer. Die Rothaarige blickte kurz zu dieser dann zuckte sie mit den Schultern. Das da? Nun das ist ein Geheimgang. Den hat der Lord vor einer ganzen Weile anlegen lassen. Nur sehr wenige wissen überhaupt davon. Naja und wonach sieht das denn aus? Ich will euch helfen.

Das ist lobenswert von unseren alten Freund, er hat an alles gedacht. Aber wie bekommen wir die Zellen auf. Den Schlüssel haben die Wachen und die geben den sicher nicht aus Mitleid raus. Jack zuckte mit den Schultern.

Kaum hatte der junge Mann dies gesagt kramte Lilith in einer ihrer Taschen. Mit einem Grinsen im Gesicht holte sie etwas heraus und hielt es nun vor Jacks Nase. Meinst du das da? Du hast es doch gesagt. Der Lord hat an alles gedacht. Die junge Frau blickte sich erneut etwas um. Es stimmt also was die Wachen gefasselt haben. Aber sagt wo ist Sailin?, fragte sie nun doch überrascht.

Jack seufzte. Illian hat sie mitgenommen und niemand konnte etwas dagegen tun. Es sieht für uns alle nicht gerade rosig aus. Da ist es doch ein Lichtblick das du hier nun auftaucht und vor allen noch die Schlüssel hast.

Samael der ebenfalls ans Gitter getreten war schaute verwirrt zu der jungen Frau. Diese wirkte erschrocken von dem was Jack sagte. Warum erkundigte sie sich nicht nach Wahn sondern nur nach Sailin? Sag mal was haben den die Wachen von sich gegeben?, fragte er nun doch neugierig. Kaum hatte er das gesagt schaute Lilith bedrückt. Etwas über den Lord was mir ganz und gar nicht behagt hat. Er soll seit Tagen im Zentrum der Stadt sein. Ich konnte der Sache leider nicht nachgehen. Wahn hat mir die Schlüssel anvertraut für den Fall das genau das hier geschieht. Deswegen sollte ich auch zusammen mit euch Kindern als erste verschwinden. Die junge Frau trat nun zu der Zelle von Samael und Caim. Diese schloss sie auf bevor sie sich der Tür der anderen Zelle zuwandte. Es gibt einen Weg hier heraus der uns an den Wachen vorbeiführt. Der Gang bringt uns an den Rand der Stadt. Von dort aus müssen wir nur noch vorsichtig durch die Mauer. Was allerdings kein Problem ist da diese eh zerstört wurde. Es ist gerade nachts deswegen sind nur die Wachen auf den Beinen. Allerdings können wir nicht gleich alle gehen. Es wird nur Gruppenweise funktionieren.

Caim setzte sich nun wieder auf den Boden. Diesmal im Schneidersitz. Ohne meinen Vater und meine Mutter gehe ich nirgendwo hin gab er zu verstehen und drehte den Kopf etwas weg. Diablo blickte etwas wehleidig zu ihm. Dann aber schüttelte er den Kopf. Ich schätze wir müssen uns beeilen bevor sie etwas mitbekommen.

Für einen Moment schaute Lilith so als ob sie überlegte. Dann aber seufzte sie. Caim ich kann dich verstehen. sehr gut sogar. Wir werden für deine Eltern tun was wir können, doch zuerst müssen wir die Leute hier in Sicherheit bringen. Dein Vater hat mir diese Aufgabe gegeben und ich werde ihn nicht enttäuschen. Er vertraut mir das ich alle in Sicherheit bringe. Du kennst ihn doch. Er würde nie gehen wenn er wüsste das hier noch Gefangene sind. Lilith sah erneut zu den Leuten. Am besten ist wenn wir die Verwundeten zuerst hier herausbringen.