Ich bin da wohl gerade keine große Hilfe gab Diablo von sich und schnaubte etwas. Die fitteren hier sollten dir dabei helfen.

Caim schien noch zu überlegen, dann aber richtete er sich auf. Er dachte an Samaels versprechen. Sie würden ihren Vater nicht im Stich lassen. Daran hielt er fest.

Nach einem kurzen Blick auf Caim sah die Rothaarige wieder zu Diablo. Nun dich zähle ich wohl auch zu den Gefangenen so wie du aussiehst. Was also heißt das du wie auch der Kommandant und der Rest der Verletzten zuerst hier verschwinden sollten. Aber wie ich sagte geht das nicht mit einem mal. Die junge Frau schaute in die Runde. Vergiss es, meinte Alasdair nun. Ich werde nicht als erstes hier abhauen. Und so wie Diablo aussieht wird er es wohl auch nicht. Ich gebe dir Recht das einige der Verletzten gleich gehen sollten, aber wir dürfen die Kleinen nicht vergessen. Vorallem Caim und Rogna sollten gleich in der ersten Gruppe mitgehen. Und wir brauchen einige welche den Verletzten helfen. Nun schaute Lilith zu Alasdair. Nun du bist hier der Kommandant. Ich richte mich in dieser Hinsicht gerne nach deinen Anweisungen. Zumal ihr besser wisst wer zuerst Hilfe braucht. Aber Caim kommt gleich mit. Der Lord und Sailin würden wollen das er in Sicherheit kommt. Lilith blickte nun zu dem Jungen. Samael hingegen legte diesem die Hand auf die Schulter. Keine Sorge okay? Jetzt bist du erst einmal dran und dann unsere Eltern.

Alasdair hingegen nickte. Der Halbelf blickte sich um. Sie hatten nicht allzuviel Zeit also musste schnell gehandelt werden. Deswegen benannte er gleich mehrere Personen, welche in die erste Gruppe gehen sollten. Darunter auch Rogna und Sulona. Die Elfe wollte nicht wirklich doch auf Kyles zureden hin gab sie schließlich nach. Diablo selbst wollte nicht als erstes gehen. Samael hingegen sollte seinen kleinen Bruder begleiten.

Nur wenig später stand die Gruppe. Während Alasdair die nächsten Leute für die zweite Gruppe zusammenstellte lief die Erste los. Lilith führte sie in den Geheimgang und dann durch einen dunklen Tunnel. Wirklich lange mussten sie nicht laufen dann kamen sie auch schon ins Freie. Wie die Rothaarige gesagt hatte kamen sie in der Nähe der zerstörten Mauer heraus. Nun hieß es schnell zu sein und ungesehen zu bleiben. Hey Kleiner, meinte Samael plötzlich als sie sich gerade in Deckung befanden. Der junge Mann kniete sich hin und legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter. Du wirst mir jetzt einen Gefallen tun. Geh mit Lilith und der Gruppe mit. Ihr seit geich in Sicherheit. Ich werde sehen was ich für unsere Eltern tun kann okay?

Ich will aber mit kommen beharrte Caim. Ich will helfen Vater und Mutter zu befreien. Ohne sie geh ich hier nicht weg. Er weigerte sich einfach weiter zugehen und den anderen zu folgen.

Aber Caim, brachte Samael nun hervor. Der junge Mann sagte einen Moment nichts und sah sich um. Viel Zeit blieb ihnen eigentlich nicht um nun zu diskutieren. Und Samael kannte seinen Bruder. Er war stur. Na gut, seufzte Samael schließlich. Du kannst mitkommen, aber du hörst auf das was ich sage. Wenn du laufen sollst dann läufst du. Verstanden?

Caim nickte eifrig. Gut Bruder. Geh vor ich folge dir. Er lief an die Seite Sameals und deutete nach vorne. Dann zog er ihn an der Hand. Na los sie haben schmerzen ich weiß es.

Ich auch, murmelte Samael betroffen dann aber lief er los. Die Hand seines Bruders ließ der junge Mann nicht los während er einen Weg durch die teilweise stark zerstörte Stadt suchte. Da Samael mittlerweile viele Jahre hier gewohnt hatte kannte er viele Wege welche die Wachen umgangen. Bevor sie den großen Platz im Zentrum der Stadt betraten blieb der junge Mann stehen und verwies auch Caim das zu tun. In der Mitte des Platzes konnte Samael noch immer das metalische Gestell erkennen. An diesem hing auch noch jemand. Dem jungen Mann war auch vollkommen klar um wen es sich handelte.

Schließlich setzten sich Samael und Caim langsam in Bewegung. Immer wieder schaute sich der junge Mann um. Die Zwei hatten gerade die Hälfte vom Weg zurückgelegt als Samael plötzlich stehen blieb. Der junge Mann horchte auf. Von irgendwoher kam ein merkwürdiges Geräusch so das sich Samael umblickte. Caim hielt er hinter sich. Dann nach einem längeren Moment konnte er das Geräusch ausmachen. Im ersten Stock eines der Gebäude rechts von ihnen sah Samael sie. Die junge Frau welche am Fenster stand und mit der Faust dagegenschlug. Das war das Geräusch welches er gehört hatte. Der junge Mann erschrack als er die Hüterin sah. Zwar war es dunkel doch so einiges konnte er erkennen. Sie trug etwas schwarzes am Leib und ihre langen Haare waren weg. Die nicht einmal die Schulter berührenden Reste waren komplett zerzaust und wirkten ausgefranzt. Da war wohl keine Schere am Werk gewesen.

Gerade als sich Samael in ihre Richtung bewegen wollte legte Sailin die Hand auf die Scheibe und schüttelte den Kopf. Sie sagte etwas doch der junge Mann verstand es nicht. Schließlich deutete sie zu dem metallischen Gestell. In ihrem Gesichtsausdruck lag etwas flehendes soweit Samael es sehen konnte.

Mutter kam es leise von Caim. Wieder zog er an der Hand seines Bruders. Wir müssen ihr helfen. Na los doch. Er wollte Samael in die Richtung ziehen. Komm schon. Wir können sie doch nicht bei diesem Kerl lassen.

Ich weiß doch, murmelte Samael. Natürlich müssen wir sie befreien. Er wollte schon in Richtung Wahn loslaufen als er erneut zu Sailin hinaufblickte. Die junge Frau schüttelte den Kopf und deutete wieder auf Wahn. An ihrem Gesichtsausdruck konnte Samael sehen das sie weinte. Komm mit, meinte Samael nun und lief los in die Richtung wohin Caim ihn zog. Samael wusste nicht ob es richtig war doch er spürte einfach das sie das nun zuerst erledigen sollten. Gemeinsam mit seinem Bruder betrat der junge Mann das Haus in welchem Sailin festgehalten wurde. Langsam aber doch so schnell wie möglich arbeiteten sich die Zwei in die erste Etage hervor. Auf eine Wache stießen sie nicht dennoch blieben sie leise.

Warte, meinte Samael gleich als Caim die Türklinge anfassen wollte. Der junge Mann griff nach der Hand seines Bruders und drückte diese runter. Magie, murmelte Samael einen Moment später. Dieser Schuft hat die Tür versiegelt. Keine Sorge, meinte er auf den Blick Caims hin und hob seine Hand. Sie ist nicht stark. Kurz konzentrierte sich Samael bevor er nach einem Augenblick die Hand senkte. Dann öffnete er vorsichtig die Tür. Wie er schon erwartet hatte war Sailin in dem Zimmer alleine. Die junge Frau stand noch immer am Fenster, doch drehte sie sich nun um. Sofort sah Samael wie mitgenommen die junge Frau aussah. Schuhe hatte sie gar keine mehr an, nur ein schwarzes doch ziemlich kurzes Kleid. Sie war blass und die Haare waren wirklich abgeschnitten worden. An ihrem linken Fuß war nach wie vor die Kette angebracht.

Caim wartete nun nicht mehr sondern rannte einfach los. Er lief zu Sailin und umarmte die junge Frau. Dem Jungen kamen auch die Tränen. Ich wusste einfach ich seh dich wieder. Jetzt ist es endlich soweit. Wir holen dich von diesen furchtbaren Mann weg und dann holen wir auch Vater.

Weinend sackte Sailin nun zu Boden. Caim riss sie dabei mit. Ihre Arme legte sie um den Jungen und schluchzte. Mein Kleiner, jammerte sie auf. Nach allem was die letzten Tage geschehen war, war die junge Frau einfach nur froh die Beiden zu sehen und Caim im Arm halten zu dürfen. Sie hatte schon das schlimmste befürchtet. Als sich Samael ebenfalls zu ihnen hockte sah die Hüterin kurz auf. Der junge Mann legte ihr kurz eine Hand auf die Wange und erkannte dabei wie sehr Sailin zitterte. Warte das haben wir gleich, meinte er und machte sich an der Kette um den Fuß der jungen Frau zu schaffen.

Wie...wie habt ihr es rausgeschafft?, kam es stockend von Sailin während der Schwarzhaarige dies tat. Lilith, sagte Samael nur knapp dann gab es ein leichtes Knacken als die Kette aufsprang. Samael legte nun seine Hand auf den Rücken Caims. Es ist okay. Wir haben sie. Nun lasst uns zu Vater gehen. Ich weiß nicht wieviel Zeit uns noch bleibt. Komm wir müssen Mutter etwas helfen okay?

Klar gab Caim von sich und half seinen Bruder soweit er das konnte. Es gibt einen Geheimgang und Lilith ist durch den zu uns gekommen erklärte er während sie los gingen. Jetzt holen wir Vater und dann gehen wir zu den anderen durch den Gang. Ok Mutter? Er blickte sie besorgt an. Es wird alles gut. Du braucht dir keine Sorgen mehr zu machen.

Sailin nickte leicht während sie von Samael gestützt wurde. Caim tat auch sein Bestes um zu helfen. Die Drei liefen den gleichen Weg zurück. Einmal mussten sie anhalten da ein Geräusch zu hören war, dann aber konnten sie weiter. Gleich als sie aus der Tür raus waren und das Zentrum betraten atmete Sailin tief durch. Die frische Luft war doch eine kleine Wohltat, dann aber blickte sie zu dem Gestell. Sofort nickte Samael als er ihren Blick sah. Ich weiß. Los gehts.

Zusammen liefen die Drei los. Vorsichtig und so leise wie möglich. Je näher sie dem Gestell kamen umso unwohler wurde Sailin. Auch Samael musste schlucken. Ihr Vater hin noch genauso da wie vor Tagen. Nur das jetzt Schattensang in seiner rechten Schulter steckte. Der Kopf des Mannes hing nach vorne und direkt vor seinen Füßen lagen die abgeschnittenen Haarbüschel von Sailin. Die junge Frau schluckte schwer als sie das sah. Illian hatte seine Drohung wahr gemacht und Wahn damit noch einmal eine reingewürgt. Als sie näher dran waren blieben die Drei schließlich stehen. Überall war der junge Mann vor ihren Augen mit Blut besudelt. Wahn, kam es sofort schluchzend von Sailin.

Nur Langsam öffnete Wahn die Augen. Er schien nicht einmal mehr die Kraft zu haben den Kopf anzuheben. Es tut gut deine Stimme nochmal zu hören Kleines sagte er leise. Man konnte ihm die Schwäche deutlich anhören. Caim blickte nach oben. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Wir holen dich hier raus Vater. Samael hat es versprochen. Nun schüttelte Wahn nur ganz leicht den Kopf. Nein verschwindet von hier bevor die Wachen kommen. Geht schon.

Nein, jammerte Sailin. Die junge Frau löste sich von Samael, welcher sie noch stützte und trat so barfuß wie sie war vor Wahn. Ihre Hände zitterten als sie diese auf die Seiten von Wahns Kopf legte um diesen dann langsam anzuheben.

Vergiss es Vater, meinte Samael währenddessen. Wir gehen nicht einfach und lassen dich hier.

Ihr könnt mir nicht helfen gab Wahn zu verstehen. Aber ihr könnt den anderen helfen hier heraus zu kommen und eine Zuflucht zu finden. Rettet die bei denen es noch möglich ist und seht es ein...für mich ist es einfach zu spät.