Scheiße brachte Wahn hervor. Das ist Samael. Er kannte einfach die Präsenz des Dämon und würde sie immer wieder erkennen auch nach so langer Zeit. Auch die Elfe am Boden war ihm nicht unbekannt. Als Verdammter hatte Luzifer ihm den Befehl erteilt sie zu eliminieren. Eine gute alte Freundin aus Aeon. Bevor die anderen etwas sagen konnte rannte Wahn auf den Dämon zu und wirkte eine Magie so das, das Schlangenwesen von der Elfe ablassen musste. Dann streckte er seinen Arm aus als er vor ihr anhielt drehte sich halb herum so das er seitlich zwischen dem Dämon und der Elfe stand. In seiner Hand materialisierte sich eine dunkle Klinge welche mit grünen leuchtenden Runen verziert war und dämonische Merkmale aufwies. Vorallen der Knauf war sehr auswendig. Er zeigte einen gehörten Schädel mit sechs Schlangen welche sich um ihn herum wanden. Auch die Klinge selbst schimmerte etwas grünlich.

Oh Gott Samael, keuchte Sailin. Die junge Frau starrte entsetzt zu dem Dämon und nahm die Hände vor den Mund. Das Schlangenwesen zog etwas den Schwanz zusammen, während er aufrecht dastand. Seine Augen funkelten rot. Seinen Mund hatte er etwas geöffnet so das ein tiefes Knurren erklang. Dabei konnte man die spitzen Fänge sehen. Getrocknetes Blut klebte um den Mund herum und am Kinn. Der Oberkörper des Dämons lag komplett frei so das man ein paar frische aber vor allem ältere Wunden sehen konnte. Auch einige Narben waren zu sehen.
Trin, rief Aurelia nach einem Moment auf. Die Dragonikerin setzte sich in Bewegung um zu der Elfe zu kommen. Diese lag am Boden und atmete schwer. Ihr Blick war voller Entsetzen auf den Dämon gerichtet. Dieser knurrte erneut, während er nun Wahn regelrecht fixierte.

Als Wahn einen Schritt nach vorne machte stürzte sich der Schlangendämon direkt auf ihn. Der Schwarzhaarige wich geschickt aus und schlug ihm den Knauf der Klinge gegen den Rücken. Als der Schwanz auf ihn zuraste duckte er sich unter ihm hinweg. Immer wieder wich er aus und versuchte seine Angriffe harmlos zu halten. Nach einer Weile sprang er zurück und feuerte eine Magie die sich in eine Druckwelle entlud.

Samael hör auf, rief Sailin während der Schlangendämon von der Druckwelle nach hinten geschleudert wurde und hart am Boden aufschlug. Lange blieb er jedoch nicht liegen. Recht schnell richtete sich das Wesen wieder auf. Ein tiefes Knurren kam von ihm. Gerade als er sich erneut nach vorne stürtzen wollte traf den Dämon etwas in die rechte Schulter. Durch die Wucht drehte er sich unfreiwillig etwas auf die Seite. Nun brüllte der Dämon auf, während er sich ihnen wieder ganz zuwandte. Schlagartig weiteten sich erneut die Augen Sailins. In seiner Schulter steckte ein Pfeil. Sofort drehte die junge Frau den Kopf. Die Elfe war nicht mehr bei Aurelia sondern ein paar Meter weiter weg und hielt noch immer ihren Bogen in der Hand.

Was folgte war ein längerer Kampf an dem sich nun alle Anwesenden beteiligten. Jedoch konnten sie den Dämon nicht nieder ringen. Sailin versuchte es immer wieder mit zureden doch dies brachte nichts. Samael reagierte einfach nicht darauf und griff weiter an.

Sailin passt auf, rief Aurelia als die junge Frau es erneut mit zureden versuchte. Die Dragonikerin packte den Arm Sailins und riss die junge Frau zur Seite. An der Stelle wo diese gestanden hatte schlug der Schwanz des Dämons ein. Nach diesem stach die Dragonikerin mit ihrem Speer. Was folgte war ein lautes Brüllen. Die Augen Samaels glühten noch etwas intensiver auf. Nur einen Moment später packte er den Speer, riss diesen der jungen Frau regelrecht aus der Hand nur um dann mit seinem wieder befreiten Schwanz erneut zuzuschlagen. Mit voller Wucht traf er Sailin und Aurelia. Noch während die Beiden dadurch nach hinten flogen und sehr unsanft am Boden aufkamen schlug Samael erneut zu um Wahn los zu werden. Auch dieser wurde getroffen und landete hart.
Fast zur gleichen Zeit schlug ein Pfeil neben dem Dämon am Boden ein so das dieser sich sehr schnell der Elfe zuwandte. Die Augen dieser weiteten sich als Samael sich in bewegung setzte. Innerhalb von Sekunden war er bei ihr, bereit mit seiner gespreizten Hand und den scharfen Klauen zuzuschlagen.

Wahn kam ziemlich schnell wieder auf die Beine und stürmte vor. Seine Hand glühte nun grünlich auf. Ach scheiß drauf knurrte er und packte Samael direkt am Kopf als er ihn erreicht hatte und sich wieder zwischen ihn und Trin stellte. Nun wirkte er seine Magie gegen den Schlangendämon.

Wahn, rief Sailin etwas erschrocken auf als der Dämon den Arm des Schwarzhaarigen packte. Seine scharfen Krallen versenkte er regelrecht in diesem. Kaum geschehen floss etwas Blut aus der Wunde an Wahns Arm. Ein tiefes Knurren kam von Samael. Er wollte sich aus dem Griff befreien. So geschah es das sich der dunkle Schwanz des Dämons um die Beine des Mannes wickelte.
Was tust du?, keuchte Aurelia als sie sah das sich die Haarspitzen Samaels langsam anfingen weiß zu färben.

Als er merkte das der Schwanz des Dämons sich um seine Beine legte drückte Wahn seinen Sohn nun zu Boden. Die Magie verstärkte sich nun auch nochmals. Dann aber lies er ihn los was ihn allerdings Überwindung kostete. Er atmete schwer.

Einen Moment lang starrte Sailin regungslos zu dem Schwarzhaarigen und dessen Sohn. Samael rührte sich nicht mehr wirklich. Die Augen des Dämons waren geschlossen, während er dennoch schwer atmete. Was gleich ins Auge fiel waren die Haare Samaels. Diese waren nun komplett weiß.
Was zum Geier hast du getan?, rief Aurelia auf. Während sich Sailin nun in Bewegung setzen um zu den beiden Männern zu kommen blieb Trin einfach stehen. Ihr Blick huschte immer wieder zwischen den Leuten hin und her. Den Bogen hielt sie erhoben und richtete diesen sogar auf Wahn.

Wahn hielt sich nun seine Linke. Ich habe ihm die Kraft genommen. So ist er keine so große Gefahr mehr. Mit Reden kommen wir hier nicht mehr weiter. Nun drehte Wahn etwas den Kopf und bewegte kurz seine Hand, nachdem er sie losgelassen hatte. Der Bogen wurde Trin aus den Händen gerissen und landete am Boden.

Nicht Trin, rief Sailin nun auf als sie sah wie die Elfe nach dem Dolch an ihrem Gürtel greifen wollte. Wahn ist Wahn. Du musst mir bitte glauben. Er ist kein Verdammter mehr. Er ist... naja er ist halt wieder er und er wird dir sicher nichts tun. Die junge Frau hob beschwörend ihre Hände. Ihr Blick war etwas musternd auf ihre Freundin gerichtet. Trin sah sichtlich mitgenommen aus. Sie wirkte schlanker wie sonst und auch ihre Sachen hatten einmal bessere Tage gesehen. Zudem war Trin leicht verdreckt.
Schweigend starrte die Elfe von Sailin, zu Aurelia und dann wieder zu Wahn. Wieso sollte ich dir vertrauen? Das letzte Mal als ich das tat wolltest du mich umbringen, kam es zögerlich klingend von Trin.

Ich erwarte von niemanden mehr das er mir vertraut gab Wahn zur Antwort. Luzifer hat mich gebrochen, getötet und zu einen verdammten geformt. Ich tat was er wollte ohne eigenen Wille. Aber jetzt nach langer Zeit bin ich wieder am Leben und tatsächlich auch Herr über meinen Körper. Auch wenn das eigentlich gar nicht mehr möglich ist wenn man den Geschichten über die Verdammten Glauben schenkt. Wie auch immer. Ich bin das was von meinen alten Ich übrig geblieben ist. Nicht mehr und nicht weniger.

Trin bitte, versuchte es Sailin erneut. Es ist in Ordnung. Mittlerweile sammelten sich Tränen in den Augen der jungen Frau. Sie kniete neben Samael und Wahn. Als sich eine Hand auf ihre Schulter legte drehte Trin etwas den Kopf. Aurelia stand neben der Elfe und nickte dieser zu. Noch während Trin nach einem längeren Moment die Hand von ihrem Dolch zog fiel sie auch schon in die Knie. Zitternd blieb sie dort hocken und starrte zu dem Schlangendämon. Geht es ihm gut?, kam es sichtlich besorgt klingend von Sailin. Ihr tränenverhangener Blick wanderte zu Wahn und zu dessen blutenden Arm. Und dir?

Naja gut würde ich nicht sagen aber es ist nichts was ihn umbringen wird. Es ist wie damals bei Chris als ich ihm die Kraft genommen habe und sie irgendwann zurückgab. Er ist einfach ausgezehrt. Das erschien mir in dem Moment als am wirksamsten. So kann er keinen Schaden mehr anrichten bis wir einen Weg finden ihn davon zu erlösen. Wahn kratzte sich etwas am Arm wo Samael ihn getroffen hatte.