Sailin? brachte der Mann doch ziemlich irritiert klingend hervor. Als wolle er sich überzeugen ob er richtig lag zog er ihr die Kapuze vom Kopf. Das gibt es doch nicht folgte es dann von ihm und er erwiderte die Umarmung. Mensch wir dachten du bist tot. So viel Zeit ist vergangen.

Nicht tot aber sehr lange geschlafen, reagierte Sailin und schüttelte etwas den Kopf. Langsam löste sich die junge Frau wieder von Diablo. Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. Es ist so schön dich zu sehen und das gesund. Wir dachten schon wir würden dich auch verlieren.
Etwas sprachlos blickte Llael zu der jungen Frau und dem Bruder Wahns. Heißt das sie war in der Menschenwelt?, hackte der Mann dann aber bei seiner Tochter nach. Diese nickte und grinste. Ja aber nicht nur sie. Und wenn euch das mit Sailin schon von den Socken haut dann wird es das erst recht. Aurelia deutete auf den anderen Begleiter der noch unerkannt geblieben war. Kurz kratzte sich die Dragonikerin an der Wange. Vielleicht solltet ihr euch aber setzen.

Der Verhüllte zog nun etwas seine Hand unter den Umhang hervor. Man konnte gleich sehen das sie aus imperialer Technik bestand. Eine Frage? begann er nun. Ging in der letzten Zeit so einiges schief bei euch in der Planung wie ihr gegen Luzifers Leute vorgeht? Dann fuhr er plötzlich herum als ein Mann sich Sailin genähert hatte. In der Hand des Schwarzhaarigen erschien nun das Schwert welches den Namen Fluch trug. Die Klinge bohrte sich durch den Hals des anderen Mannes welcher einen Dolch fallen ließ. Ihr habt Spione unter euch, beendete er und zog sein Schwert wieder heraus.

Mit geweiteten Augen starrte Sailin zu dem Toten während sie sich etwas an Diablos Arm klammerte. Der Angriff hatte sie doch sichtlich überrascht. Da sie abgelenkt gewesen war hatte sie nicht einmal mitbekommen wie sich der Mann genähert hatte.
Spione?, brachte Llael erschrocken hervor. Auch der Mann blickte zu dem Toten, dann aber wandte er sich dem Vermummten zu. Dabei sah Llael eine ganze Weile das Schwert in dessen Hand an. Das kann nicht sein. Du?, keuchte er plötzlich auf und spannte sich sichtlich an. Es ist alles gut, rief Sailin gleich auf und ließ Diablos Arm los um zu dem Vermummten zu laufen. Du liegst richtig Llael er ist es, aber bitte es ist alles gut. Wenn ich es richtig verstanden habe habt ihr ein Ritual gemacht und das scheint irgendwie geholfen zu haben. Oder irgendetwas in der Art. Wir verstehen es selbst nicht. Er ist wieder er. Es ist Wahn so wie er vor all dem war. Naja größtenteils. Er hat mir geholfen. Ohne ihn würde ich noch immer unter dem Zauber Luzifers stehen und schlafen. Und naja... Sailin sah zu dem Toten. Ich hätte wohl gerade ein Problem wenn er das nicht gemacht hätte.

Diablo wirkte nun völlig fassungslos. Wahn? brachte er hervor. Du auch? Das ist doch nicht möglich. Nargash sagte doch das niemand von dem Dasein eines Verdammten erlöst werden kann. Nargash selbst zuckte mit den Schultern. Sieht so aus als hätte ich mich geirrt. Aber der Junge bricht ohnehin alle Regeln. Nun zog Wahn die Kapuze zurück. Das Schwert ließ er verschwinden.

Du bist es also wirklich, keuchte Llael. Der Blick des Mannes blieb auf dem Schwarzhaarigen haften. Ihr solltet mal eure Gesichter sehen. Ich kann mir nun sehr gut vorstellen wie ich ausgeschaut habe als ich ihn in der Menschenwelt getroffen habe, grinste Aurelia. Apropos. Ihr werdet nicht erraten wer da alles bei ihm und Sailin war. Die junge Frau hob die Hände um an den Fingern abzuzählen. Neben Elias und Jack habe ich auch Baal sowie seinen Sohn getroffen. Und vier kleine Knirbse. Alisha, Luna, Neo und auch Faix. Kaum hatte sie aufgezählt zuckte Aurelia mit den Schultern. Wenn ich es richtig verstanden habe ist Wahn einfach mit den Kindern vor vier Jahren dort aufgetaucht und seitdem war er dort. Würde doch zeitlich mit dem Ritual zusammenpassen findet ihr nicht? Mehr wird er euch sicher erklären können.

Das war im großen und ganzes schon alles. Wüsste nicht was ich noch erzählen sollte. Wahn legte den Kopf etwas schräg. Euer Ritual hat mich fast vernichtet aber damit auch etwas in mir angekratzt. Danach herrschte in meinen Kopf Chaos. Ich floh zurück nach Katharsis. Sah dort meine Kinder in einen Labor. Dann passierte etwas in mir. Erneut floh ich und nahm die Kinder mit mir. Die anderen in der Menschenwelt fanden uns und mussten mit mir und meinen Wahnsinn klarkommen. So einfach ist das.

Wahnsinn wohl in der Tat, reagierte Llael. Der Mann schüttelte den Kopf schaute dann aber etwas erschrocken zu Samael als es aus dessen Richtung einen dumpfen Schlag gab. Der Sohn Wahns saß am Boden und winkte ab. Beachtet mich einfach nicht. Ich kann nicht mehr, murmelte dieser und atmete schwer ein. Sailin lief zu ihm und ging ebenfalls in die Hocke. Besorgt sah sie den jungen Mann an, während sie ihm eine Hand auf den Rücken legte.
Kannst du dich daran erinnern was davor geschehen ist?, fragte Llael nun einfach direkt Wahn.

Was meinst du? Meine Zeit als Verdammter? fragte Wahn und schnaubte. Ich will mich daran nicht erinnern. Aber ja teils schon. Ich weiß das ich eine Menge Leid verursacht habe.

Eine Menge ist gut gesagt, schüttelte Llael den Kopf. Du willst dich nicht erinnern? Das solltest du vielleicht aber, denn dann wüsstest du was genau das alles war. Zum Beispiel das du dafür verantwortlich bist das... Hör auf Llael. Bitte, kam es nun schlagartig von Sailin. Die junge Frau richtete sich auf. Glaubst du oder die Anderen wirklich das er dies freiwillig getan hat? Ihr habt nicht gesehen was ich gesehen habe. Noch könnt ihr euch auch nur im entferntesten Sinne vorstellen was geschah als sie uns nach Katharsis gebracht haben. Nicht, fügte sie an und schüttelte den Kopf. Tut es bitte nicht. Bohrt nicht nach. Wahn und ich...wir... Sailin stoppte und musste sich sichtlich zusammenreißen. Nachdem sie tief durchgeatmet hatte blickte die junge Frau mit Tränen in den Augen zu Diablo. Unser Sohn... Wo ist unser Sohn?

Im Kerker. Wir konnten ihn nicht anders helfen. Nur ihn vor sich selbst schützen. Wahn ist der einzige der ein Siegel errichten kann was gegen dieses Chaos hilft. Diablo deutete in die Richtung. Wahn funkelte Llael nun trotzig an. Nein ich will es nicht wissen und keine Sorge. Ich kümmere mich um meinen Sohn und dann verschwinde ich wieder.

Llael schaute nun doch etwas überrumpelt. Mit so etwas hatte er nun gar nicht gerechnet. Bisher war es immer irgendwie gewesen wenn Wahn zurückkam und dann sogar noch in Begleitung der jungen Frau, dass sich die Lage änderte. Sollte das was Wahn gerade gesagt hatte wahr sein? Sailin?, fragte er vorsichtig die junge Frau. Doch diese zuckte mit den Schultern. Es ist wie er sagt. Wir sind gekommen damit wir uns um unsere Söhne kümmern können. Danach gibt es für uns nichts mehr zu tun. Sailin drehte den Kopf und sah wieder zu Wahns Bruder. Könntest du uns bitte zu ihm bringen Diablo?

Diablo sah die beiden eine Weile an. Dann aber nickte er. Gut folgt mir ich bringe euch zu Caim. Wahn und Sailin schlossen sich ihm an.
Nargash lehnte sich nun an eine Mauer. Das war wohl kein guter Start. Ich will ja nichts sagen aber wenn er geht bleibt alles wie bisher. Er könnte die Wende bringen bei all dem hier. Wir befinden uns in einen Krieg aber bisher sind wir die geschlagenen.

Ich weiß nicht mal was genau hier so vor sich geht. Bis auf das was Aurelia mir die letzte Zeit gesagt hat, aber die Beiden sind fertig. Das kann man ihnen regelrecht ansehen. So habe ich Mutter und Vater noch nie erlebt, sagte Samael, der noch am Boden hockte und schüttelte den Kopf.
Llael atmete schwer ein und verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. Sein Blick wanderte zu Nargash. Und was schlägst du vor sollen wir machen? Ihn zwingen? Ich glaube das wurde ihm jahrelang genug angetan. Außerdem kennen wir ihn doch. Bei so etwas schaltet er auf stur.

Nargash zuckte mit den Schultern. Keine Ahnung. Ich schlage gar nichts vor. Ich weiß einfach nur das wir alleine Luzifer nicht gewachsen sind. Ich konnte ja nicht einmal den Spion ausfindig machen. Sieht so aus als hat mich meine Kraft endgültig verlassen. Das erklärt warum unsere letzten Überfälle auf den Feind so schief gelaufen sind. Wer weiß. Vielleicht haben wir noch mehr Spione hier. Wie auch immer.