Aus den einfachen Grund begann Wahn. Nun besteht die Gefahr das Handeln vor Vernunft kommt. Blindes in die Schlacht rennen um sie zu retten. Ach wie auch immer. Wir werden es ja sehen wenn wir da sind. Caim senkte nun den Kopf.

Auf die Schulter des jungen Mannes legte sich eine Hand. Sailin hatte Shari neben Paan gelenkt und blickte ihren Sohn nun einfach an. Mach dir keine Sorgen. Wenn es sich da wirklich um Larissa handelt dann werden wir sie finden und ihr helfen. Sie ist schließlich ein Teil der Familie oder? Und mach dir keinen Kopf wegen dem was dein Vater gesagt hat, fügte sie etwas leiser hinzu. Er und auch ich sind schon ein paar mal übereilt einfach irgendwo reingestürmt.

Ich weiß, ich weiß murmelte Caim. Ich werde keine Dummheiten machen. Lasst uns einfach weiter reiten. Er trieb sein Pferd wieder an. Wahn warf ihm noch einen kurzen Blick zu drehte sich dann aber wieder um.

Einen Moment lang blickte Sailin ihrem Sohn nach. Schließlich schaute sie kurz Samael an, der mit den Schultern zuckte, nur um dann Shari die Sporen zu geben damit diese sich in Bewegung setzte. Gemeinsam ritt die Gruppe eine ganze Weile bis sie schließlich eine alte Siedlung in der Nähe des Meeres erreichten. Um nach Gotaria zu kommen mussten sie wohl oder Übel über dieses setzten. Jedenfalls wenn sie sich eine lange Reise durch mehrere feindliche Gebiete ersparen wollten.
Während Salvina begleitet von Aurelia in die Siedlung ging schlugen die anderen ihr Lager etwas in der Nähe auf. Samael und Caim fingen an etwas Holz zu sammeln so das sich Sailin zu Wahn begab, welcher gerade noch bei Shaitan stand. Was ist los?, fragte sie recht sanft aber auch irgendwie besorgt klingend. Caim ist dein Sohn und nicht irgendein Fremder. Im Moment wirkt eher Zweites so. Jedenfalls in deiner Art wie du mit ihm oder über ihn sprichst.

Ich habe nicht direkt über ihn gesprochen kam es von Wahn und er schüttelte den Kopf. In meiner Zeit als Verdammter habe ich ihn fast getötet. Die Bilder hängen einfach fest. Auserdem wollte ich schon längst wieder in der Menschenwelt sein.

Ich wäre auch lieber schon wieder dort. Es behagt mir ganz und gar nicht die Kleinen solange allein zu lassen, seufzte Sailin. Dennoch schüttelte sie den Kopf. Sobald deine Schuld beglichen ist und wir das Mädchen befreit haben kehren wir zurück. Doch vorher solltest du mit Caim reden. Ich weiß das es dir Leid tut. Das was da fast passiert ist belastet euch Beide gleichermaßen. Es ist nicht gut wenn ihr Zwei nun darüber schweigt. Bitte Wahn. Tu mir den Gefallen. Ich möchte nicht das dies zwischen euch steht.

Ja bei gegebener Zeit kam es von Wahn. Aber was anderes. Die Zwei sind schon zu lange weg und dort bei der Siedlung ist es mir zu ruhig. Viel zu ruhig. Nicht das wir hier eine böse Überraschung erleben. Er deutet kurz zu der Siedlung in der Ferne.

Sailin folgte dem Fingerzeig und sah ebenfalls zu der Siedlung. Mit einem hatte Wahn wirklich Recht. Es war zu still. Das Einzige was nun zu hören war, wo sie schwiegen, war das knistern des Feuers. Dieses hatten die Jungs bereits angezündet. Dann lass uns doch nachsehen, meinte Sailin schließlich. Kaum gesagt legte die junge Frau den Kopf schief. Oder willst du das lieber alleine machen?

Wäre mir jetzt lieber du bleibst in meiner Nähe gab Wahn zu verstehen. Nicht das hier was passiert wenn ich weg bin. Ich spüre die Anwesenheit von Dämonen. Wenn auch schwach.

Verstehe, sagte Sailin und schaute doch etwas erschrocken. Ihr Blick wanderte zu den beide Brüdern welche zu ihnen sahen. Würde es dir etwas ausmachen etwas auf Samael zu achten Caim? Jedenfalls solange wir mal nachsehen gehen wo die Beiden bleiben?, fragte Sailin den jungen Mann nun einfach so das von Samael ein etwas entrüstet klingender Ton kam. Nun ist es schon soweit das der Kleine auf mich achten muss, schnaubte er.

Nachdem Caim zugestimmt hatte liefen Wahn und Sailin zu der Siedlung. Dort angekommen bot sich ihnen ein Bild der Zerstörung. Alles lag in Trümmern und Dreck, so wie Unrat und Überreste von Lebewesen stapelten sich an den Seitenstraßen. Wahn lauschte etwas. Es war ihm einfach zu ruhig und doch spürte er mehrere schwache Präsenzen. Hier stimmt eindeutig etwas nicht murmelte er. Ich glaube die sind unter uns.

Noch während der junge Mann dies sagte schaute sich Sailin um. Das Bild was sich ihnen in dem Ort bot erschreckte die Grünhaarige sehr. Jedoch fragte sie sich auch wo Salvina und Aurelia waren. Denn von den Beiden fehlte jede Spur. Wenn Wahn jedoch Recht hatte und sich die Leute unterirdisch aufhielten dann waren dort wohl auch die beiden Frauen. Noch während Sailin darüber nachdachte spürte sie ein leichtes Stechen an ihrem linken Arm. Die junge Frau kam nicht einmal dazu den Kopf zu drehen um nach der Ursache zu sehen. Ihre Beine gaben einfach nach, während alles um sie herum schwarz wurde.

Wahn fuhr herum und bekam gerade noch etwas zu packen. Nun hielt er einen kleinen Pfeil in der Hand von dem eine merkwürdige Flüssigkeit tropfte. Bevor er weiter darüber nachdenken konnte war erneut ein Zischen zu hören. Diesmal schaffte er es nicht den Pfeil aufzuhalten und er bohrte sich direkt in seinen Hals.Was auch immer an den Pfeilen dran klebte, es schien schnell zu wirken. Dem jungen Mann verschwamm alles vor den Augen. Er begann zu wanken.

Zwischen den Trümmern kam nun jemand hervor. Es handelte sich um einen doch recht verwarlost aussehenden Mann mit langen schwarzen Haaren. Sein Gesicht war von einem ebenso dunklen Bart gezeichnet. Noch während er auf den wankenden Mann und der am Boden liegenden Frau zulief hob er etwas an. Dieses setzte er an den Mund. Kaum bließ er in das Röhrchen flog erneut ein kleiner Pfeil auf Wahn zu. Auch dieser traf sein Ziel. Fesselt ihn gut und dann bringt sie zu den Anderen, kam es rau von dem Mann. Und beeilt euch. Wer weiß wie lange das Zeug bei dem da wirkt.

Als Sailin zu sich kam spürte die junge Frau das sie irgendwie auf etwas weichem lag. Mach langsam, hörte sie die bekannte Stimme Salvinas sagen als sie sich etwas rührte. Nur einen Moment später schlug die Grünhaarige ihre Augen auf. Das Erste was sie sah waren die Gesichter der Hexe und Aurelias. Auf dem Schoß der jungen Dragonikerin ruhte Sailins Kopf. Die Hand der jungen Frau legte sich auf ihre Schulter. Keine Sorge. Du wirst bald wieder alles spüren können. War bei uns nicht anders. Was auch immer die da verwenden es lähmt einen komplett. Nun wo die Tochter Llaels dies gesagt hatte merkte Sailin tatsächlich das sich ihr Körper irgendwie komisch anfühlte. Zwar konnte die junge Frau ihren Arm etwas anheben doch dieser fühlte sich fremd an. Nicht wie ihr eigener.
Anstatt etwas zu sagen drehte Sailin nun leicht den Kopf. Viel konnte sie noch nicht ausmachen. Nur das sie sich anscheinend in einem Käfig befanden. Doch waren sie nicht die Einzigen. Sailins Blick fiel durch die Gitterstäbe hindurch zu mehreren angeketteten Personen. Diese wurden ebenfalls in sonderbaren und aus Metall bestehenden Käfigen gehalten. Teilweise hingen die Ketten um den Hals der Männer. Sie wurden wie Tiere gehalten so jedenfalls kam es der Grünhaarigen vor. Jungs, kam es etwas stockend von Sailin als sie Caim und auch Samael sah. Die Beiden lagen am Boden und rührten sich nicht. Auch sie hatte man gefesselt. Vorsicht, sagte Salvina ermahnend als sich Sailin nun irgendwie aufrichtete. Auf den Knien hockend rutschte die junge Frau zu den Gitterstäben. Die Umgebung war nicht sonderlich hell so das die Grünhaarige noch nicht viel ausmachen konnte. Dennoch erblickte sie ihn schließlich nicht weit weg und ebenfalls angekettet. Wahn, keuchte Sailin. Ihr Blick weitete sich als sie sah das der junge Mann sogar noch mehr in Ketten gelegt war als der Rest.

Was war das denn für ein Zeug murrte der Schwarzhaarige und schüttelte sich etwas, so dass die Ketten klirrten. Das haut ja einen Elefanten um. Die Kerle wissen wie man mit Dämonen umgeht. Und mein Zustand ist wohl doch noch nicht der beste.