Wie ich Spione hasse, brachte Llael hervor. Der Mann kratzte sich am Kopf und sah zu seiner Tochter. Am besten du sagst Fayt und Sulona das sie sich in Acht nehmen sollen. Aurelia nickte. Ich wollte sowieso zu ihnen. Schließlich muss ich den Beiden berichten das wir ihre Mutter getroffen haben. Noch während Llael etwas verwirrt schaute lief die junge Frau einfach an ihm vorbei um zu gehen.
Nun seufzte der Mann und rieb sich mit der Hand etwas an der Stirn. Ich habe keine Ahnung wie wir Wahn überzeugen können, seufzte er.

Diablo führte Sailin und Wahn tief in den Kerker hinab. Am Ende eines langen Ganges befand sich ein größerer Käfig. Darinnen bewegte sich ein grauer Dämon. Ein langer Schwanz peitschte über den Boden. Mehrere Hörner ragten aus den Kopf und eine eiserner Maske bedeckte das Gesicht bis zu der Nase. Die Augen glühten rot. Am Rücken befanden sich gewaltige Schwingen. Wahn stieß einen merkwürdigen Laut hervor und lief einfach an Diablo vorbei. Sein Bruder seufzte. Der Käfig war eigentlich für dich gedacht. Wenn es uns gelingen würde dich zu fangen. Wahn stand nun genau vor dem Gebilde aus massiven Stahl. Dann gut das ihr es nicht ausprobiert habt. Nun sah Diablo ihn verwirrt an. Wie meinst du das? Kaum hatte er dies gefragt hob Wahn seinen Arm an und eine dunkle Magie umgab den Käfig. Plötzlich gab es knarrende Laute. Den Käfig schien es förmlich zu zerreißen. Kurz darauf brüllte der Dämon in ihm auf und stürzte auf Wahn zu. Dieser zündete jedoch kurz bevor Caim ihn erreichen konnte eine Druckwelle. Das graue Wesen wurde kurz nach Hinten gerissen stürzte dann aber wieder auf Wahn zu. Der Schwarzhaarige riss jedoch nach vorne um langte auf den Kopf des Wesens. Dann wirkte er seine Magie. Diese schimmerte wieder purpurn. Das gibt es doch nicht brachte Diablo hervor und blickte erst zu den Resten des Käfigs und dann zu Wahn und Caim. Mehr und mehr veränderte sich der Dämon bis er in die Knie ging und schließlich ein junger Mann von Wahn eisern gehalten wurde. Der ehemalige Wächter sprach nun ein paar Worte in der für alle anderen fremden Sprache. Dann ließ er los. Der junge sackte zusammen und die schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht.

Caim, kam es sichtlich betroffen und vor allem besorgt klingend von Sailin. Auch die junge Frau setzte sich jetzt in Bewegung. Bei ihrem Sohn ging sie in die Knie. Ihr Blick blieb auf diesem haften. Seine schwarzen Haare waren wie bei Wahn von grünen Strähnen durchsetzt.
Also wenn du bei mir auch so warst dann wundert es mich nicht das ich mich so überrollt fühle, sagte Samael. Auch Bruder Caims war an der Tür aufgetaucht und stützte sich dort etwas ab. Wäre eventuell nicht verkehrt wenn der Kleine es auch lernt zu beherrschen oder? Geht es ihm den wenigstens gut?, fragte er gleich besorgt.

Das Siegel sollte nun wieder eine ganze Weile halten gab Wahn zu verstehen. Also ja damit sollte er wieder der alte sein. Tatsächlich schien sich Caim nun zu rühren. Ihm habe ich allerdings nicht die Kraft genommen wie dir. Der junge Mann schlug die Augen auf. Mutter? Vater? Bruder? brachte er stockend hervor. Ich muss gerade träumen.

Sailin schüttelte den Kopf und legte Caim eine Hand auf die Wange. Kein Traum, lächelte sie auch wenn die junge Frau erneut die Tränen nicht zurück halten konnte. Wir sind es wirklich. Du kannst es ruhig glauben. Samael hingegen seufzte. Wird also nichts mit dem Zwillingslook. Und ich dachte schon er bekommt auch so tolle Haare.

Ich kann es nicht glauben murmelte Caim und stemmte sich nach oben. Wie viele Jahre sind nun vergangen. Wahn hob kurz seine Hände als wolle er sie abzählen. Irgendwas mit 20 oder mehr. Caim umarmte nun seine Mutter. Ich bin so froh euch zu sehen. Ich wusste ihr würdet uns nicht im Strich lassen. Ich wusste es.

Ich seid unsere Söhne, sagte Sailin während sie die Umarmung erwiderte. Niemals würden wir euch im Stich lassen. Die junge Frau schniefte. Ihr liefen die Tränen die Wange hinab. Nach all der Zeit war sie einfach nur froh Caim wie auch Samael halbwegs gesund und munter zu wissen. Verzeiht das es so lange gedauert hat, aber... Wir gehen zu den Kleinen nach hause. Dort wird es auch euch Beiden bald wieder besser gehen. Ganz bestimmt.

Nach Hause fragte Caim nun etwas irritiert. Unser zu Hause wird immer noch von der Dunkelheit belagert. Wahn lenkte nun ein. Wir gehen erst mal nach draußen. Die anderen warten. Er wandte sich ab und lief los. Caim sah ihm nun verwirrt hinterher.

Geht es Mutter?, fragte Samael etws besorgt während sich Sailin mit dem Arm über das Gesicht wischte. Diese nickte nur knapp und richtete sich dann ebenfalls auf. Ihre Hand reichte sie nun einfach Caim um ihm beim aufstehen zu helfen. Na komm lass uns gehen, sagte die junge Frau freundlich. Ihr Blick wanderte kurz zu dem zerstörten Käfig und dann zu Diablo. Ich glaube du warst lange genug hier drinnen, fügte Sailin an als sie wieder zu ihrem Sohn sah.

Caim folgte seinen Bruder und dem Eltern nach draußen. Dort angekommen wurde er von den anderen erst einmal stürmisch begrüßt. Sie waren froh das er nun nicht mehr als Dämon in einen Käfig sein Dasein fristen musste und wieder der Alte zu sein schien. Alle bis auf Wahn umarmten ihn kürzer oder auch länger. Der ehemalige Wächter hielt sich etwas Abseits auf.

Wie schön, lächelte Aurelia. Da hat sich mein Besuch in der Menschenwelt ja schon zweimal ausgezahlt. Auch wenn Vater nicht wirklich von dieser Idee begeistert war. Aber ohne das würde Caim noch immer da unten im Kerker hocken und Samael hätte sicher bald ein Problem mit den Kopfgeldjägern. Die junge Frau hob den Arm etwas an. Nun müssen wir nur noch Larissa wiederfinden und alle sind wieder komplett. Aurelia, kam es schlagartig etwas ernst klingend von Llael so das die junge Dragonikerin gleich betroffen zu Caim schaute. Oh Verzeih..., murmelte sie. Das war jetzt nicht... also ich wollte nicht... Ich finde es nur so schön das Samael und du endlich wieder normal seid.

Was ist mit Larissa? kam es nun schlagartig von Caim. Ihr habt sie nicht gefunden nach all der Zeit? Nun wirkte Caim niedergeschlagen.

Hey keine Sorge, versuchte Aurelia den jungen Mann gleich aufzumuntern. Gib die Hoffnung nicht auf. Sie wird schon wieder auftauchen. Ganz bestimmt. Das wir sie nicht gefunden haben muss nicht das Schlimmste bedeuten. Wir haben die Suche nach ihr jedenfalls fortgesetzt. Sailin legte den Kopf nun schief und sah ihren Sohn fragend an. Was ist denn vorgefallen? Habt ihr euch gestritten?

Sie wollte mir keine Last sein und ist gegangen. Allerdings hat sie einen Brief zurück gelassen. Dieser komischer Zustand von ihr hat sich immer mehr verschlechtert. Nargash kam erst später und Vater war nicht mehr da. Sie hätten das Problem bestimmt gefunden. Der junge Mann seufzte.

Komischer Zustand?, fragte Sailin und auch Samael blickte seinen Bruder nun etwas verwirrt an. Das Mädchen war doch schon immer etwas komisch, meinte er. An seiner Stimme konnte man jedoch Sorge hören. Nun war es Aurelia die seufzte. Larissa hat irgendwann einfach angefangen Schlafzuwandeln. Dadurch ist sie einfach mitten in der Nacht weggelaufen. Caim hat sie teilweise ein paar Kilometer vom Lager entfernt gefunden. Dann hatte sie noch diese komischen Aussetzer. Es schien das sie teilweise gar nicht registrierte was um sie herum geschah. Dabei war Larissa zeitweise gar nicht wie sie selbst. Und dann diese Gedächtnislücken. Larissa konnte sich manchmal gar nicht mehr daran erinnern was nur Minuten zuvor geschehen war. Das war wirklich merkwürdig.