Was ist los?, kam es plözlich von Clive so das Selina den Kopf drehte. Es ist alles gut. Bleib bei Leonie, rief sie schlagartig auf um zu verhindern das der Junge näher kam und all das sah. Dann wandte sich die junge Frau den treuen Begleitern Wahns zu. Ihr Armen, kam es bedrückt von ihr. Ich weiß ihr wollt Wahn verteidigen, doch... es ist zu spät. Lasst ihn uns mitnehmen und ihm wenigestens die letzte Ehre erweisen. Kalistra trat nun neben Selina und verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. Ich glaube nicht das Anima tot ist. Sonst wären der Wolf und die Krähe nicht hier. Kaum hatte sie das gesagt wurde Selina schlagartig noch bleicher. Außerdem, fuhr Kalistra fort. Haben sie nicht uns im Visier sondern unseren unbekannten Begleiter. Etwas an ihm scheint ihnen nicht zu passen. Hab ich nicht recht? Auch Kalistra sah nun zu dem Imperialen.

Tja. Vor Tieren kann man sich nicht verstecken kam es von dem Mann. Vor manchen Dämonen auch nicht. Er sah nochmals zu dem Mann dann zuckte er mit den Schultern. Ich muss ihn mir wenigstens ansehen bevor ich etwas sagen kann. Nun zog der Mann die Kapuze ein Stück zurück so das man sein Gesicht sehen konnte. Sein Rechtes Auge war komplett rot während es bei dem linken nur die Iris war. Er hatte einen etwas zerzausten nach unten länger werdenden Kinnbart. Die Lippen verzog er etwas. Ich kann es natürlich auch lassen.

Mepheistos, keuchte Selina. Aber was? Wie? Die junge Frau wirkte vollkommen überrumpelt. Dann aber verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck. Was willst du von Wahn? Ihn wieder für irgendeines deiner ekelhaften Experimente benutzten? Reicht das hier nicht? Während sich Selina nun doch aufregte blieb Kalistra merkwürdig ruhig.

Dann hätte ich euch bestimmt nicht da mit raus genommen meinte der Mann. Ich bin ihm einfach etwas schuldig. Belassen wir es dabei. Lasst ihn mich kurz ansehen und haltet mir die Tiere vom Leib. Der Mann schnaubte etwas.

Du glaubst doch nicht wirklich das ich das zulassen werde, kam es von Selina. Die junge Frau stellte sich nun zwischen Shaitan und Mepheistos. Gerade du. Vergiss es. Lass ihn machen, kam es plötzlich von Kalistra so das Selina die Frau fassungslos ansah. Er hat keinen Grund Anima nun etwas anzutun. Soweit ich nämlich weiß wurde Mepheistos getötet. Jemand anderer hat seinen Platz im Imperium eingenommen. Da du nun hier stehst kann das ja nur eines bedeuten. Die Schwarzhaarige sah zu Wahn. Nach einem Moment trat sie zu den Tieren. Laßt ihn machen oder aber ihr werdet euren geliebten Freund wirklich noch verlieren. Ich versichere euch. Wenn er etwas tun sollte mache ich ihn einen Kopf kürzer.

Ich will meinen Kopf noch behalten murrte der Mann und lief nun an Selina vorbei. Shaitan und Fenrir behielten ihn dabei im Auge doch sie schienen Kalistra verstanden zu haben. Ich entkomme doch nicht Baltasar und Duriel um mir dann hier den Schädel abschlagen zu lassen. Er machte um die Tiere doch einen Bogen und kniete sich dann zu Wahn herunter. Tatsächlich vorsichtig drehte er ihn etwas. Eine Weile schien er ihn zu untersuchen. Dann richtete er sich auf. Tja was soll ich sagen. Ich habe diesen Kerl schon in einigen schlimmen Zuständen auf dem Labortisch gehabt und konnte ihn immer wieder zusammenflicken, aber das übertrifft alles. Ihr werdet es nicht hören wollen aber das wars wohl. Ich rede nicht um den heißen Brei herum. Der Körper fast vollständig zerstört und Luzifers Schoßtiere haben sich an seinen Innenleben bedient. Er legte kurz die Hand ans Kinn. Und dennoch lebt er noch. Das ist dann wohl dem Fluch zu verschulden. Er hob beide Hände an und zuckte mit den Schultern. Doch wirkte er irgendwie tatsächlich etwas schockiert. Ich schlage vor nehmt die Überreste mit und gebt ihm eine ordentliche Feuerbestattung. Das wäre wohl eine Erlösung für ihn.

Bitte was?, platzte es regelrecht aus Selina hervor. Auch sie wirkte schockiert. Die junge Frau wusste nicht was erschreckender war. Die Tatsache das Wahn noch lebte und so zugerichtet war oder das was Mepheistos über dessen Ableben gesagt hatte. Nicht nur zerreißen nun sollen wir ihn auch noch bei lebendigem Leibe verbrennen?
Nein, jammerte plötzlich jemand am Grubenrand auf. Leonie stand da und klammerte sich an Clive. Das Mädchen hatte ihren Kopf etwas weggedreht und schluchzte. Wahn darf nicht sterben, hörte man sie weinen. Ihr müsst etwas tun. Während Clive versuchte Leonie davon abzuhalten in die Grube zu sehen atmete Selina schwer ein.
Wenn du nur hergekommen bist um uns das mitzuteilen dann bitte, murrte die junge Frau. Ich lasse Wahn jetzt nicht im Stich und werde ihn eiskalt töten. Selina schüttelte den Kopf und lief zu dem Lord Midians. Wir müssen ihn hier heraus bringen und dann zusehen was wir für ihn tun können.

Ich bin hergekommen um zu sehen ob es noch eine Chance gibt aber das ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit behauptete Mepheistos seltsam ruhig. Ich bin es ihm einfach Schuldig das er wenigstens ein ordentliches Begräbnis erhält und nicht in dieser Grube bei lebendigen Leib von den Würmern gefressen wird. Vorausgesetzt diese Hunde hätten noch etwas übrig gelassen. Deswegen bin ich hier. Es ist mir ehrlich gesagt egal ob ihr mir glaubt oder nicht. Überleg es dir gut ob du ihn noch weiter quälen willst indem du ihn krampfhaft im Leben hältst. Wenn ja dann bitte. Er hat bereits abgeschlossen kurz bevor diese Ketten ihn zerfetzt haben. Aber jetzt schafft ihn erst einmal hier raus bevor die Imperialen kommen. Wir bringen ihn auf den Wagen. Los jetzt. Wir brauchen ein Tuch um ihn einzuwickeln.Als er los lief um alles vorzubreiten sah er nochmals zu den Tieren. Und für die Beiden ist auf den Wagen tatsächlich auch noch Platz. Sie leben nicht mehr lange wenn sich keiner um die Wunden kümmert.

Mag ja bei Shaitan der Fall sein, antwortete Kalistra. Aber wenn Anima das zeitliche segnet dann werden dies auch Fenrir und Arax tun. Aber bitte, schaffen wir sie auf den Wagen. Hey Junge komm mal her, rief sie Clive zu.Du kannst uns bei den Tieren helfen und du Kleine. Geh zum Wagen und warte da. Leonie zögerte erst. Als Clive dann aber ebenfall in die Grube ging wandte sich das Mädchen ab und eilte weider zu dem Wagen.
Hey Fenrir, kam es sanft von Selina. Besorgt sah die Frau zu dem Wolf und Shaitan. Es ist in Ordnung. Wir bringen euch hier raus, zusammen mit Wahn. Meint ihr, ihr schafft es noch ein wenig zu laufen? Vorallem du Shaitan? Clive hilf Fenrir wenn er nicht kann. Der Junge nickte nur knapp und näherte sich dem Wolf vorsichtig.

Shaitan stemmte sich nun wackelig auf die Beine. Er wich Wahn jedoch nicht von der Seite. Mepheitos kam schließlich mit einer Decke wieder welche er von den Wagen geholt hatte. In dieser wickelte er Wahn etwas ein um schlimmeres zu verhindern. Ein wenig des Tuches lies er auch über den Kopf einfach Hängen. So würde ihn das Mädchen nicht sehen müssen. Der Bruder Wahns bewegte sich schließlich mit ihm auf den Arm zum Aufgang der Grube. Nun folgte auch Shaitan, während Fenrir einen winselten Laut ausstieß. Er schien nicht mehr aufstehen zu können. Auch Shaitan stand schließlich etwas verloren vor den Aufgang. Na das kann ja was werden seufzte der Imperiale. Nimmt mir jemand Anima ab. Schwer ist er nicht mehr. Dann müssen wir zusehen wie wir das Pferd hier rausschieben.

Kalistra kam nun und nahm Mepheistos einfach seinen Bruder ab. Die Frau musste sich eingestehen das dieser wirklich nicht sehr schwer war. Was wohl sehr dem fehlen der Körperteile geschuldet war. Zusammen mit Wahn lief die Schwarzhaarige zu dem Wagen. Setz dich vorne drauf, sagte sie zu Leonie, welche sie mit Tränen in den Augen ansah. Na komm Kleine. Es wird alles gut. Und bitte. Schau nicht hin.
Während Kalistra beim Wagen war half Selina zusammen mit Clive Mepheistos. Mit ziehen und auch Anschieben gelang es den Dreien mit vereinten Kräften nach einer ganzen Weile den schwarzen Hengst endlich aus der Grube zu befreien. Auch dank der Hilfe Kalistras, welche mit einem Seil ankam. Nun galt es nur noch Fenrir zu helfen. Zusammen mit Clive hievte Selina den Wolf hoch und brachte ihn zum Rand. Dort wartete bereits Mepheistos und auch Kalistra. Bindet diese Decke leicht um ihn und dann das Seil, sagte die Schwarzhaarige. Wir ziehen ihn dann hoch. Die Beiden taten wie ihnen gesagt wurde. Vorsichtig zogen Mepheistos und Kalistra schließlich auch den Wolf aus der Grube. Am Ende blieben nur noch Selina und Clive übrig.

Mepheistos reichte erst Selina die Hand um ihr rauszuhelfen. Nachdem dies erledigt war tat er dies auch noch bei Clive. Kurz sah er sich um. Ein paar Imperiale waren auf der Wehrmauer aufgetaucht. Auch dort brach nun Hektik aus. Wir müssen hier schnell weg. Kaum hatte er dies gesagt schnappte er sich den Wolf und trug ihn einfach zum Wagen. Dort legte er ihn drauf. Shaitan war inzwischen selbst raus geklettert und hatte sich hingelegt neben dem eingewickelten Wahn. Schließlich kletterte er nach vorne zum Wagen um die Zügel zu ergreifen. Als Selina noch hinten aufgesprungen war und Kallistra sich neben ihm gesetzt hatte, welche noch Neo und Luna zum Wagen gebracht hatte trieb er das Pferd an.

Wer ist das?, fragte Clive verwirrt als er die beiden Kinder sah welche tief schliefen. Sie sahen genauso alt aus wie Leonie. Das sind Luna und Neo. Die beiden sind Zwillinge und Wahns Kinder, antwortete Selina während sie das Verbandszeug aus Shaitans Satteltasche dafür benutzte um die beiden Tiere, sowie auch einige der blutenden Stellen Wahns zu versorgen. Nun weitete sich der Blick des Blauhaarigen. Warum schlafen sie?, fragte Leonie vorsichtig. Geht es ihnen gut? Immer wieder wanderte der Blick des Mädchens zu Wahn. Dieser atmete, wenn auch recht schlecht. Ja, antwortete Kalistra. Ich habe sie nur schlafen gelegt. Die Beiden waren zu sehr aufgewühlt und wollten sich nicht wirklich beruhigen. Nicht nachdem was im Orden geschehen ist und auf der Flucht. Naja und ihren Vater so zu sehen. Nun das sollten sie nicht. Der Blick Kalistras wanderte zu Selina. Diese versuchte gerade irgendeine Magie zu wirken und das in Wahns Richtung. Ein Versuch, antwortete die junge Frau knapp, dann aber sah sie auf und Mepheistos direkt an. Wohin gehen wir?

Wohin ihr geht müsst ihr selbst wissen. Erst einmal weg von Midian, antwortete der Mann. Ich für meinen Teil werde Asthoria verlassen. Hier werden mich nur irgenwann Luzifers Männer finden und das wäre wohl übel für mich. Die anderen Städte dürften auch nicht mehr sicher sein. Wie auch immer sagt mir wo ich euch hinbringen soll und dann bin ich weg.

Du willst Asthoria verlassen?, fragte Selina verwundert. Aber wo willst du denn hin? Es gibt kein Land welches nun nicht vom Imperium und vorallem Luzifer kontrolliert wird. Du wirst auch nirgends sicher sein.