Es gibt noch ein weit ab gelegenes Land sagte der Imperiale. Zwar waren ein paar der Imperialen schon dort, einschließlich mir. Aber dieses Land interessiert Luzifer nicht. Dahin werde ich gehen. Ein Schiff liegt schon bei der Bucht in der Nähe vor Anker. Ich wollte das hier nur noch zu Ende bringen und dann seht ihr mich nie wieder. Sollte euch doch nur recht sein. Hier gibt es nichts mehr für mich außer den Tot.

Du solltest dir vielleicht überlegen mit ihm zu gehen, kam es einfach gerade heraus von Kalistra in Selinas Richtung. Was?, brachte die junge Frau schockiert hervor. Aber ich kann doch Seng und den Rest nicht im Stich lassen. Und was wird aus Wahn? Wir müssen ihm helfen. Die Schwarzhaarige seufzte. Hier wirst du erst einmal niemanden mehr helfen können. Auch Sengerath nicht. Es wird bestimmt eine Zeit geben in welcher du helfen kannst, aber jetzt. Kalistra deutete auf die Kinder. Du musst auf seine Kinder achten und sein Versprechen weiterführen. Kurz schaute die Schwarzhaarige zu Leonie. Und nehmt Wahn mit. Selbst wenn er es nicht schafft und danach sieht es aus wäre zumindest sein Körper ausser Reichweite von all dem hier.

Das ist wohl wahr, reagierte Mepheistos. Vermutlich würden sie irgendetwas mit seinen Überresten anfangen. Vor allem das Herz der Dunkelheit ist immer noch etwas sehr besonderes für das Imperium. Aber soll das heißen ich soll sie jetzt alle mitnehmen? Erwartetest du da nicht ein wenig viel?

Tue ich das?, fragte Kalistra. Ich denke nicht das es dir soviele Umstände machen würde einen Schwerverletzten, eine Frau und vier Kinder mitzunehmen, welche dir nun wahrlich nicht das Wasser reichen können. Naja alle bis auf die Frau vielleicht. Kurz huschte ein Grinsen über Kalistras Lippen.

Von Mepheistos kam ein Schnauben. Als ob sie freiwillig mit einen alten Feind in ein anderes Land gehen würden. Völlig auf sich gestellt. Ach wie auch immer. Das ist eure Entscheidung. Platz ist wohl genug auf den Schiff.

Ich kann auf mich selbst aufpassen. Das musste ich die letzte Zeit zur Genüge. Die Kinder lasse ich nicht im Stich. Wahn kann sich nicht um sie kümmern. ich hingegen schon. Aber sag. Ist auch Platz für ihn?, fragte Selina und deutete plötzlich nach oben. Über den Köpfen der Gruppe tauchte der große weiße Vogel auf.

Mepheistos warf nun einen Blick nach oben als Cyrill angeflogen kam. Oh na Klasse. Er grummelte etwas vor sich hin. Ja es ist ein großes Schiff. Auch wenn so viele Leute darauf nicht geplant waren. Dort würde sogar ein größerer Drache drauf passen, aber kommt nicht auf dumme Gedanken.

Dann ist ja gut, reagierte Selina. Sag mal warum kommst du nicht mit?, fragte plötzlich Clive. Der Junge sah zu Kalistra. Du sagst die ganze Zeit nur wir sollen gehen. Die Schwarzhaarige drehte den Kopf und sah zu dem Jungen. Einen Moment blickte sie ihn an, dann aber schaute die Frau wieder nach vorne. Ich kann nicht weg. Nicht solange wie ich ihn nicht gefunden habe. Du hast nicht zufällig eine Ahnung wo er ist oder?, fragte Kalistra nun einfach Mepheistos.

Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. Nein. Ich bin schon seit längeren nicht mehr im Imperium gewesen. Zumindest nicht direkt in Katharsis. Man hat mich ja durch das ganze Land gejagt. Aber ich habe mir schon gedacht das auch er Gefangen genommen werden würde. Sie haben einige Leute nach Nor Dra Xerxes gebracht. Vielleicht ist er dort.

Das Dämonenland?, fragte Clive erschrocken. Warum bringen sie einige Männer dahin. Und wen suchst du denn? Anstatt zu antworten seufzte Kalistra. Dann wird dies wohl mein nächstes Ziel sein. Einen Moment lang schwieg sie, dann aber blickte sie zu Clive. Ich suche meinen Gemahl wenn du es denn unbedingt wissen willst. Er ist Wahns Vorfahr und seine Kraft war es, welche dafür benutzt wurde die Türme Midians zu manipulieren. Selina, welche noch immer dabei war Wahn irgendwie mit Magie zu helfen, starrte die Schwarzhaarige nun doch etwas entgeistert an. Gemahl? Nargash und du seid...? Oh...

Nur mal am Rande meinte der Imperiale nun. Die Fahrt bis dahin wird er so wohl kaum überstehen. Aber ich gehe davon aus das ihr ihn nicht hier im Feindessland begraben wollt. Und so wie es aussieht will sie ihn hier auch nicht Sterben lassen. Kurz deutete er auf Selina. Wenn man das ewige Koma so nennen kann. Und das wird er sehr bald. Ins Koma fallen. Er kann nicht mehr richtig Atmen. Die Kehle ist zerfetzt. Das bedeutet wir müssen da etwas machen. Jetzt. Der Mann drückte Kalistra nun die Zügel in die Hand und kletterte wieder nach hinten. Er kramte etwas in einer Tasche die dort stand und holte eine kleine Metallkiste und etwas das aussah wie Schläuche so wie eine Flasche hervor. Mit den Sachen kam er zu Selina und kniete sich neben sie und somit auch Wahn. Das bedeutet die Maske muss ab. Die Sachen legte er auf ein Tuch und griff zu seinen Dolch. Dann wollte er schon das Tuch welches über Wahn lag packen.

Hey jetzt warte mal kurz, brachte Selina schockiert hervor. Ihr Blick fiel auf Clive und Leonie, welche dem Mann gerade genau über die Schultern sahen. Geht nach vorn Kinder, sagte Selina und deutete neben Kalistra. Und schaut nicht zurück.Sonst macht kalistra das Gleiche mit euch Beiden wie mit Luna und Neo. Die junge Frau sah die beiden Kindern ernst an. Leonie nickte langsam und kletterte nach vorne. Clive folgte ihr seufztend. Kaum saß er vorne klammerte sich das Mädchen an ihn.

Stimmt ja kommentierte Mepheistos das gesagte. Die Kinder. Er zuckte mit den Schultern und zog das Tuch von Wahns ein Stück herunter so das die Maske und ein Teil des Oberkörpers frei lag. Ihr werdet sie nicht immer vor solchen Dingen bewahren können. Dann ging er mit den Dolch an den Verschluss der Eisenmaske.

Sicher nicht, antwortete Selina. Aber jetzt und hier kann ich das und werde es auch tun. Sie haben die Tage schon wahrlich genug Leid erfahren. Das hier müssen sie nicht sehen. Nein das müssen sie nicht. Selina schüttelte bekümmert den Kopf.

Mepheistos sah kurz zu Selina dann aber konzentrierte er sich wieder auf die Maske. Mit einen Knacken brach er schließlich den Verschluss ab. Mit dem zweiten am Hinterkopf verfuhr er ebenso. Dann zog er die Wolfmaske vom Kopf des Mannes. Der Mann lies sie einfach fallen und starrte in das Gesicht seines Bruders. Er wirkte doch ziemlich erschrocken. Von nahen sah es einfach noch viel übler aus als wie er es von der Ferne gesehen hatte. Alleine die Verletzung die Luzifer ihm in der unteren Gesichtshälfte zugefügt hatte wirkte einfach nur grotesk so wie die Wunde die Alrik mit dem Dolch verursachte. Und du willst ihn wirklich so so lange krampfhaft am Leben hallten? fragte er schließlich einfach Selina direkt. Das ist doch nur noch eine Qual für ihn.