Naja ob diese Aussage jetzt stimmt bezweifel ich mal etwas, murmelte Kara. Doch sie winkte gleich ab. Das einzige auf was Asthoria verzichten kann ist Luzifer. Aber gegen ihn kommen wir nicht mehr an. Ob es uns nun gefällt oder nicht. Jetzt wo er zurück ist, ist er noch mächtiger den je. Wer soll da noch gegen ankommen? Du hast es doch selbst gesagt Caim. Das ist nicht wirklich ein Widerstand sondern eher ein Ausharren auf das Ende. Wir können froh sein das Luzifer dieses Land wohl noch ziemlich egal zu sein scheint. Die junge Frau schaute ihren Neffen doch etwas betrübt an.

Für mich gibt es da nichts weiter zu besprechen warf Wahn ein. Mit Sicherheit wird er sich dieses Land irgendwann auch noch holen. Aber solange kann man hier noch leben. Solange die Imperialen nicht wissen das ich noch lebe hab ich meine Ruhe. Caim fixierte seinen Vater nun doch. Und das ist es dann also? Du wartest hier bis er kommt und sich den Rest holt. Sollte er dieses Land hier erreichen dann hat er Asthoria komplett zerstört und wohl all jene die noch widerstand leisten. Fünf Jahre sind vergangen. Fünf Jahre haben sie gekämpft um zu überleben. Vor nicht allzu langer Zeit viel jemand der noch den Widerstand anführte, der noch an eine Wende glaubte und mir half doch auch er ist nun fort. Varlek ist gefallen als die Imperialen angriffen. Die Dunkelelfen sind nun führungslos. Sie wurden zersprengt und es ist nur eine Frage der Zeit bis Luzifers Leute auch die Dunkelelfenstadt dem Erdboden gleich macht. Ich konnte dank Varlek zusammen mit Larissa fliehen. Tagelang irrten wir umher um in Richtung Soles zu gelangen. Ich ging meinen Gefühl nach immer in der Hoffnung dich irgendwann zu finden. Vermutlich war ich mit einer der Letzten die daran geglaubt haben. Zum Schluss war nur noch Larissa an meiner Seite. Sie gab mir Mut. Sie glaubte mir. Deswegen bin ich hier. Ich habe sie verloren, weil ich nicht von meinen Ziel abwich. Sie starb weil sie mich beschützte, weil sie sich ihnen entgegen warf als die Imperialen uns fanden. Sag mir jetzt nicht das es umsonst war. Wahn starrte seinen Sohn nun wortlos an.

Nun war es Sailin welche bitten Speichel herunter schluckte. Die junge Frau lief doch recht bleich an während sie sich aufrichtete. Mit Tränen in den Augen lief sie zu dem Fenster und schaute hinaus. Noch jemand war gestorben. Nicht nur Varlek sondern auch noch Larissa. Erneut musste die junge Frau zwei Verluste verkraften. Seit zwei Jahren brachten die Anderen ihr jeden Tot behutsam bei und noch immer tat es weh an die Gefallenen zu denken. Doch ihr Schmerz war wohl nichts zu dem welchen Caim empfand. Er hatte seine Freundin verloren. Einen Menschen der ihm soviel bedeutet hatte wie Wahn Sailin bedeutete. Die Grünhaarige konnte gar nicht in Worte fassen wie Leid ihr Caim tat. Und so konnte sie nur zu ihm sehen. Mit Tränen in den Augen. Doch nicht nur sie. Kara, Selina und auch Lauriel wirkten sichtlich schockiert über das was der junge Mann ihnen da gerade offenbart hat. Sailin hätte ihren Sohn am Liebsten in den Arm genommen. Doch fühlte sie sich dazu nicht berechtigt. Vielleicht hätten sie das verhindern können, wenn sie zurückgegangen wären. War es ihre Schuld? Sailin fühlte sich einfach nur noch furchtbar.

Das tut mir leid das zu hören meinte Wahn nun doch etwas betroffen. Aber es ändert nichts an meiner Entscheidung. Ich bleibe hier. Caim schüttelte den Kopf. Natürlich tut es das nicht fing er an. Weil du ein verdammter Sturrkopf bist. Aber das bin ich auch, denn das habe ich wohl von dir. Er richtete sich auf und wankte dabei etwas, jedoch fing er sich schnell wieder. Sie sagte ich sei wohl der einzige der dich dazu bringen könnte zurück zu kehren. Vielleicht lag sie falsch. Es ist einfach nur ich weiß nicht wohin ich sonst gehen soll. Wer kann uns denn noch helfen wenn nicht einmal du es kannst. Eine Träne lief nun seine Wange hinab. Was man dir angetan hat war grausam oder eher nicht mehr in Worte zu fassen. Ich habe es ja selbst gesehen und so wie du hier nun vor mir stehst, hätte ich ehrlich gesagt nicht mehr erwartet nach all dem. Wir alle haben wohl kaum mehr Hoffnung. Aber wenn wir wirklich alle aufhören zu kämpfen. Dann stirbt auch die letzte Hoffnung. Hat dann unser Leben überhaupt noch einen Sinn? Und haben all die Opfer je einen Sinn gemacht wenn wir ihm jetzt das Feld überlassen?

Hört auf, schrie Sailin auf. Die junge Frau sank am Fenster zu Boden und weinte bitterlich. Reicht es nicht das bereits soviele gestorben sind?, schluchzte die Grünhaarige. Was soll er den tun? Was soll dein Vater tun? Sich erneut in Stücke reißen lassen? Anima ist fort. Er ist gestorben an dem Tag als ich so dumm war das Siegel zu erneuern. Weil ich dem Feind in die Hände spielte. So konnten sie Wahn benutzen und dazu bringen das Siegel Luzifers zu zerstören. Alles was wir getan haben war für nichts.

Ihr wurdet beide benutzt und keiner war dumm beharrte Caim weiter. Weder du noch Vater können etwas dafür. Luzifer hat euch einfach benutzt weil er wusste ihr würdet so handeln. Weil er eure Gutmütigkeit ausgenutzt hat. Glaubst du wirklich ich würde erwarteten das sich Vater Luzifer alleine stellt? Es sind noch andere da. Aber sie brauchen Hilfe und jemanden der sie leitet. Jemanden der weiß wie Luzifer agiert. Das ist es was ich mir von Vater erhofft habe. Nicht das er sich gleich in sein Schwert stürzt. Wahn gab ein missmutiges Schnauben von sich blieb aber ruhig. Warum tust du es nicht. Du bist mein Sohn. Diese Leute würden dir folgen. Nun senkte Caim den Kopf. Das kann ich nicht. Ich konnte es nicht und werde es auch nie können. Jetzt ist es dafür ohnehin zu spät. Dich zu finden war meine letzte Chance. Das ist doch..brachte Wahn hervor doch er weitete nun seinen Blick. Dann lief er zu Caim und zog dessen Oberteil etwas hoch. Zum Vorschein kamen dunkle schwarze Adern die an der Seite leicht pulsierten. Sie zogen sich den Oberkörper entlang. Dreck brachte Wahn hervor. Ich war zu schwach kam es kleinlaut von Caim. Verzeiht mir.

Was ist da?, fragte Sailin schniefend. Die junge Frau sah wie erschrocken Wahn aussah und auch Lauriel schüttelte mit dem Kopf. Und so richtete sich die Grünhaarige auf. Langsam lief sie zu ihrem Sohn und Wahn, welcher noch das Oberteil hochhielt. Caim, keuchte Sailin als sie die schwarzen Adern sah. Ein Zeichen Luzifers Verderbtheit.

Wahn lies das Oberteil nun los. Wie lange ist das jetzt schon her? fragte er direkt. Caim zuckte mit den Schultern. Vielleicht jetzt ein Jahr oder knapp davor. Sicher bin ich mir nicht. Ich weiß nur das ich nicht mehr lange durchhalte. Wahn lief nun zu der ihm am nächsten stehenden Wand und schlug einfach dagegen so das etwas Verputz herunter rieselte. Dreck verdammter.

Einen Moment lang stand Sailin noch neben Caim, doch dann versagten ihre Beine vollends den Dienst. Sie sank einfach zu Boden udn blieb dort zitternd sitzen. Das durfte doch nicht wahr sein. Ihr Sohn war da. Er war hier und sie konnte ihnendlich wieder in die Arme schließen. Und nun das? Caim trug Luzifers Verderbnis in sich und Sailin wusste das niemand in diesem Raum ihrem Jungen helfen konnte. Wahn war viel zu geschwächt. Selbst wenn er wollte würde das nicht gehen. Papa?, kam es dann aber plötzlich leise aus Richtung Wohnzimmertür. Dort stand Luna und rieb sich etwas in den Augen. Warum seid ihr so laut?, murmelte das Mädchen während sie von ihrem Vater weg zu den Anderen sah. Als das Mädchen ihren Bruder erkannte, welcher im Raum stand, lief diese sofort los. Caim, rief sie freudig auf.

Caim begrüßte Luna freundlich und nahm sie auch in den Arm. Er setzte sich zusammen mit ihr auf die Couch und etwas später kam auch noch Neo dazu. So hörte er den Erzählungen seiner beiden Geschwister zu. Wahn dagegen verließ nun einfach wieder das Haus. Draußen stellte er sich vor den Holzklotz und fing an etwas Holz zu hacken. Die Hiebe wirkten ungewöhnlich hart und oft schlug er auch daneben. Nach einer Weile ließ er die Axt einfach im Block stecken und trat nach diesem, so das er umkippte. Ein wütendes Knurren entrann dabei seiner Kehle.

Schon eine Weile stand Sailin unter dem Vorbau der Eingangstür und hatte dem jungen Mann zugesehen. Doch nun wo Wahn mit dem hacken aufgehört hatte setzte sich Sailin in Bewegung. Die Grünhaarige lief die beiden Stufen nach unten um dann schließlich direkt zu dem jungen Mann zu laufen. Kaum bei diesem stellte sich Sailin vor ihn und umarmte Wahn einfach.

Wahn regierte nicht merklich. Er schloss einfach nur die Augen. Und jetzt? Was sollen wir jetzt tun? fragte er schließlich einfach geradeaus da er sich zu mehr gerade nicht durchringen konnte.

Unserem Kind helfen, sagte Sailin während sie den Mann einfach weiterhin umarmte. Es muss doch etwas geben das wir tun können um ihm das Leben zu retten. Ich will...ich will ihn nicht auch noch verlieren Wahn. Die junge Frau schluchzte auf und vergrub ihr Gesicht im Oberteil des Mannes. Es muss doch... es muss, hörte man sie undeutlich.

Der einzige der diese Magie herunternehmen kann ist derjenige der sie erschaffen hat. Wahn ballte seine Hände zu Fäusten. Es gibt keinen Weg. Caim wird sterben. Ich kann es nicht verhindern. Nicht mehr. Es ist zu spät.

Aber, kam es dumpf von Sailin. Mehr kam nicht von ihr. Stattdessen schüttelte sie den Kopf. Wusste Sailin doch das Wahn recht hatte. Niemand anderes ausser Luzifer konnte diese Magie von ihrem Sohn nehmen. Und diese Option stand nicht zur Debatte. So sehr sich die junge Frau wünschte Caim würde leben könnte sie nicht zulassen das Luzifer davon erfuhr das Wahn noch lebte. Und sie selbst war dem Gefallenen nie eine große Gefahr. Sie würde nie von ihm Gnade für ihren Sohn bekommen. Das wusste Sailin. Auch wenn dieser kurze sehr flüchtige Moment da war in welchem sie sich schon vor Luzifer sah. Ihn um Caims Leben anflehend. Doch der Mann wprde nur lachen. Caim war das Ebenbild seines Vaters. Und womit könnte Luzifer ihnen noch Leid zufügen als ihnen die Kinder zu nehmen? Und genau das tat Luzifer. Nun würde auch Caim von ihnen gehen. Wie all die anderen schon. Sollte Caim noch eines ihrer Kinder sein, welches sie nicht retten konnten? Sailin wollte dies nicht. Doch was konnten sie tun? Die junge Frau wusste keinen Rat.