Wo wäre da der Spaß?, reagierte Chris auf Wahns Frage. Bist du dir sicher das sie dir wirklich verziehen hat?, fragte er dann aber nach und legte den Kopf schief. Der Rothaarige nahm die Hand von Sailins Bauch und drehte sich wieder leicht in Richtung des Gefangenen. Ich wette das hat sie nicht. Das was du getan hast ist unverzeihlich. Das kann selbst sie mit ihrem sonst so sonnigen und vor Hoffnung überquellenden Gemüt nicht tun. Erneut trat Chris vor Wahn. Hol es her, sagte er zu Uriel. Es wird Zeit das er es sieht. Vielleicht versteht er es dann. Noch während der blonde Mann den Raum verließ und seine Schritte durch den Gang hallten ballte Chris seine Hand zur Faust und schlug zu. Er traf Wahn genau im Gesicht.

Wieder drehte Wahn den Kopf zur Seite und spuckte Blut aus. Mach du nur. Schlag zu. Wenn du dich dann besser fühlst. Irgendwann bin ich dann wieder an der Reihe und wenn du so weiter machst kommst du danach zu nichts mehr.

Ich glaube nicht, reagierte Chris und schlug erneut zu. Immer wieder hob er die Faust. Sailins Aufschrei ignorierte er dabei einfach. Die Augen der jungen Frau waren geweitete und sie versuchte sich irgendwie zu befreien indem sie an dem Seil zog. Doch alles ziehen brachte nichts. Ihre Arme waren zu fest an dem Rohr angebunden.
Hier ist sie, kam es dann aber plötzlich von Uriel so das Chris, der den Arm erhoben hatte und erneut zuschlagen wollte, stoppte und den Kopf etwas drehte. Uriel stand in der Tür des großen Raumes. In der einen Hand hielt er eine Art Bildschirm. Mit der anderen hatte er den Kragen eines Kindes gepackt. Schlagartig keuchte Sailin auf. Neben Uriel stand ein Mädchen mit weißen Haaren, welche mit türkisfarbenen Strähnen durchdurngen waren. In ihren blauen Augen stand deutlich die Angst. Am Leib trug das Kind ein hellrosanes Nachthemd.

Ok das reicht. Das ist genug, knurrte Wahn. Lasst die Kinder da aus dem Spiel. Er sah zu seiner Tochter welche von Uriel gehalten wurde. Was soll dieser scheiß. Tut ihnen was an und ihr bereut es.

Plötzlich schaute Chris ganz unschuldig. Du missverstehst das gerade. Niemand hat die Absicht der Kleinen gerade wehzutun. Chris trat zu Uriel und packte das Mädchen etwas grob am Arm. Schlagartig bekam die Kleine Tränen in die Augen. Lass sie los, rief Sailin auf. Ihr Blick wanderte zu dem Mädchen. Alles wird gut Luna. Hab keine Angst. Es wird alles gut. Angst lag im Blick der jungen Frau während Chris das Kind einfach in Wahns Richtung zog. Etwas vor ihm blieb er stehen. Das Kind hielt er vor sich indem er sie mit der Linken festhielt. Die rechte Hand legte er auf ihr Kinn und zog so den Kopf etwas hoch. Sie bedeutet dir viel oder? Für sie würdest du alles tun. Es ist schließlich dein Kind. Doch sag würdest du das für all deine Kinder tun?

Was für eine bescheuerte Frage? Natürlich würde ich das und das weißt du Chris. Wahn riss nun an den Ketten die ihm am Stuhl festhielten. Das sein Kind nun mit in die Sache rein gezogen wurde, passte ihm überhaupt nicht. Sie haben genug durchgemacht. Lass die Kleinen gehen.

Später vielleicht, reagierte Chris. Der Griff um Lunas Kinn festigte sich etwas so das die Kleine jammerte. Dann aber riss der Rothaarige plötzlich den Arm zur Seite und schleuderte das Kind regelrecht zur Seite. Das Mädchen rollte über den harten Boden und blieb in Sailins Nähe liegen. Luna, kam es gleich besorgt und erschrocken klingend von der jungen Frau.
Jetzt beantworte mir mal eine Frage Wahn d Fay, knurrte Chris, riss Uriel den Bildschirm aus der Hand und hielt das Gerät regelrecht vor die Nase. Wenn sie dir soviel bedeuten warum hast du dann das hier getan? Das Bild an dem Gerät ging an und ein Video startete. Nein, schrie Sailin indem Moment auf. Lass das Chris. Nimm es weg.

Wahn starrte zu dem Bildschirm. Darauf war eine junge Frau zu erkennen. Sie hetzte den langen Gang entlang und schien vor jemanden zu fliehen. Er kannte sie nur zu gut. Es war seine Tochter Aryia. Jene die vor einiger Zeit verstarb. Dann trat noch eine Person ins Bild. Ein Mann der ein Messer in der Hand hielt. Zuerst konnte man ihn nicht gut erkennen. Dann aber sah Wahn die schwarzen Haare mit den grünen Strähnen. Er rannte der Frau hinterher und brüllte etwas. Die Frau hatte Panik und versuchte zu entkommen, doch der Mann lies nicht locker. Er trieb sie in die Enge sagte noch etwas zu ihr, das man durch die verzerrte Qualität des Videos nicht verstehen konnte und stach zu. Immer wieder und wieder. Wahn konnte seinen Augen nicht trauen. Sein Blick war geweitet. Dann begann er zu zittern als die Person den Kopf etwas zur Seite drehte. Der Mann der zu sehen war hatte ein furchtbar entstelltes Gesicht und war nun über und über mit Blut besudelt. Ariya lag regungslos vor ihm am Boden. Das kann nicht... das kann einfach nicht, brachte er zögernd hervor. Denn das Gesicht das nun halb der Kamera zugewandt war, war sein eigenes.

Und wie es sein kann, kam es kalt von Chris. Du warst es. Du hast sie mit deinen eigenen Händen ermordert. Deine eigene Tochter hast du abgeschlachtet wie so ein Schwein. Während der Rothaarige sichtlich Genugtuung fühlte keuchte Sailin auf. In den Augen der jungen Frau sammelten sich Tränen. Ihr Blick war auf den Schwarzhaarigen gerichtet. Jedoch zuckte sie zusammen als sich Chris erneut in bewegung setzte. Er packte Luna wieder und zerrte sie regelrecht über den Boden wieder vor ihren Vater. Und? Willst du ihr noch immer helfen? Oder tust du ihr das Gleiche an wie ihrer großen Schwester. Du bist ein Monster Wahn d Fay. Ein Monster das nicht einmal vor seiner Familie zurückschreckt. Das ist nicht wahr, rief Sailin auf. Hör auf Chris. Hör auf ihm das zu zeigen. Du weißt was geschehen ist und warum. Du bist daran schuld und nicht Wahn. Während die junge Frau den Kopf schüttelte hielt Chris Wahn das Video erneut vor die Nase. Also ich sehe da nur dich, welcher wie ein Irrer jemanden absticht. Und nicht mich.

Das ist gelogen, rief Wahn nun auf. Das habe ich nicht getan. Das könnte ich nicht. Wieso? Er sah nun Hilfe suchend zu Sailin. Wieso? Er konnte es einfach nicht glauben was er da gerade zu sehen bekam.

Das warst nicht du, reagierte Sailin. Das warst du nicht. Chris hat mit Loki und Luzifer... Die junge Frau brach ab und starrte auf den Mann der sich gerade zwischen Wahn und sie geschoben hatte. Es war Uriel, der sie einfach ansah. Kurz hob er den Arm und legte sich den Zeigefinger auf den Mund um ihr zu bedeuten still zu sein. Aber Mutter, sagte er in einem Tonfall der Sailin den Schauer über den Rücken laufen ließ. Bilder lügen nicht. Er war es.
Von Chris war ein Schnauben zu hören. Wie kannst es es wagen sie so anzusehen? Glaubst du wirklich sie wird dir noch mit irgendetwas helfen?, fragte er. Warum, rief Sailin trotz Uriel plötzlich auf. Warum tust du das Chris? Wenn du glaubst ich werde... Oh das wirst du, unterbrach der Rothaarige sie als ob er wusste was sie sagen wollte. Sein Blick wanderte zu der jungen Frau als Uriel etwas Platz machte. Ich werde ihn vernichten. Er ist nicht gut für dich. Und sobald er endlich fort ist wirst du es auch einsehen. Er bereitet dir Schmerzen und Kummer. Du glaubst mir nicht?, fragte er als Sailin den Kopf schüttelte. Wieder stieß er Luna von sich. Dieses mal wurde das Kind von Uriel gepackt während Chris den Bildschirm wieder zu Wahn hielt. Du willst sie beschützen?, kam es kalt von ihm. Du solltest sie lieber vor dir beschützen. Erneut schrie Sailin auf. Sie zerrte an den Seilen während ihr die Tränen nun entgültig über die Wangen liefen. Nicht ansehen Wahn. Bitte tu es nicht, flehte die junge Frau ihren Verlobten an. Sie ahnte was Chris Wahn zeigen wollte. Etwas das dem jungen Mann noch mehr den Boden unter den Füßen wegreißen würde.

Wahn sah wieder zu dem Bildschirm. Ein zweites Video lief dort nun und zeigte ihn erneut in der nähe von Sailin. Diesmal hier im Raum. Denn es war der selbe. Hilflos musste er mit ansehen wie der Mann ihm Video, der niemand anderes war als er selbst, Sailin gegen ihren Willen nahm. Chris befand sich auf einen Stuhl gefesselt ebenfalls im Raum. Die Schreie der jungen Frau gingen ihm durch Mark und Bein. Es gab keine Zweifel. Er hatte seine eigene Gefährtin vergewaltigt. Bilder schossen durch seinen Kopf. Sie schienen sich erbarmungslos den Weg in sein Gedächtnis zurück zu brennen. Erinnerungen an diesen schrecklichen Tag. Es war keine Fälschung. Kein bearbeitetes Video. All das war wirklich geschehen und je mehr dieser Bilde zurückkamen um so mehr wurde ihm das Bewusst.

Und jetzt sag mir noch einmal das du gut für sie bist, kam es kalt von Chris. Du hast sie vergewaltigt und ihr damit alle Ehre genommen. Sie war zu diesem Zeitpunkt mit meinem Kind schwanger du elendiges Stück Dreck. Kaum hatte er dies in Wahns Richtung gebrüllt schlug er auch schon wieder mit zur Faust geballten Hand zu. Erneut traf er den Mann mitten ins Gesicht.

Wahn reagierte nun kaum merklich sondern starrte einfach vor sich hin. In seinen Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander. Die Erinnerungen kamen erbarmungslos. Chris hatte einfach Recht ob er wollte oder nicht. Doch wie konnte es nur so weit kommen?

Ihr Held?, knurrte Chris und schüttelte den Kopf. Du bist alles aber nicht ihr Held. Du bist eine ekelhafte Drecksau. Der Rothaarige packte Wahn am Kragen und schlug erneut zu. Das Sailin dabei aufschrie ignorierte er und auch das Wimmern Lunas. Das Mädchen wand sich in dem Griff Uriels. Der Blonde schien zufrieden während Chris plötzlich die Augenbinde Wahns packte und ihm diese einfach abriss. Zum Vorschein kam eine größere Narbe, welche direkt über das linke Auge ging. Das Auge selbst war ebenfalls mitgenommen. Auf diesem konnte Wahn nichts sehen. Auch wenn er gewollt hätte. Plötzlich knurrte Chris auf als er einen Schmerz in seinem linken Unterarm spürte. Luna hatte sich losgerissen und dem Mann einfach in das Gliedmaß gebissen. Noch immer hing das Kind dort. Chris knurrte auf und riss den Arm zur Seite. Dann packte er das Kind und schleuderte sie regelrecht durch den Raum. Es gab einen dumpfen Schlag als Luna mit dem Kopf gegen eines der Rohre knallte. Das Kind fiel einfach rücklinks zu Boden.