Hörst du das?, kam es spielerisch erschrocken klingend von Uriel. Ich gehöre nicht zur Familie. Aber geht man den so mit seinem Ziehsohn um? Der Blonde trat etwas näher zu Wahn. Das ist schon sehr gemein von dir. Findest du nicht. Der Blick des Mannes wanderte zu dem Kind, welches noch immer hinter dem Stuhl vorsah. Deine Mutter ist auch meine Mutter. Das heißt ich bin dein Bruder. Und das wiederum bedeutet ich gehöre zu deiner Familie Luna. Findest du das denn nicht? Was sonst sollte ich denn sein als ein Teil der Familie. Nun sah Uriel wieder zu Wahn. Ob du es willst oder nicht. Ich gehöre dazu. Damit wirst du dich abfinden müssen. Ich für meinen Teil wäre jetzt glatt dafür etwas Zeit mit meinem Schwesterherz zu verbringen. In dem Blick des Mannes lag plötzlich etwas gefährliches.

Das lässt du schön bleiben, knurrte Wahn. Du wirst sie in Ruhe lassen oder du bekommst die Konsequenzen zu spüren. Verlass dich darauf. Das verbliebene Auge Wahns glühte etwas.

Kaum hatte der Schwarzhaarige dies gesagt fing Uriel an zu lachen. Der war gut. Der war sowas von gut, kam es von ihm. Der Blonde riss plötzlich anch vorne und packte Luna am Kragen. Das Mädchen schrie auf als Uriel sie so grob packte und aus ihrem Versteck zerrte. Kaum hatte er sie im Griff plazierte er sie vor sich. Sein linker Arm lag um ihren Hals während er mit der Rechten ihre Hand packte mit der Luna gerade nach dem Arm greifen wollte. Uriel hielt das Mädchen dabei so hoch das ihre Füße in der Luft baumelten.
Jetzt zeig mir doch mal die Konsequenzen, brachte er kalt hervor. Wenn du es denn noch kannst. Kaum hatte er dies gesagt war Chris zur Stelle. Der Rothaarige hatte eine Eisenstange in der Hand mit welcher er nun zuschlug. Sein Ziel war das verletzte Bein des Mannes.

Wahn brüllte auf als die Eisenstange sein verletztes Bein traf. Versucht das doch einmal wenn ich nicht angekettet bin, kam es als Antwort. Das hier ist kein Dauerzustand und das solltet ihr wissen. Sowie sich mir eine Gelegenheit bietet mach ich euch einen Kopf kürzer. Ihr verschreit mich doch so als Monster.

Und das bist du ja auch. Ein Monster das nicht einmal vor seiner eigenen Familie Halt macht, kam es kalt von Chris. Der Rothaarige drehte kurz den Kopf als er Luna jammern hörte. Das Mädchen ging noch immer in dem Griff Uriels. Er hatte ihre Hand losgelassen um mit der Rechten ihr Kinn zu packen. So zwang der Blonde das Kind zuzusehen was Chris machte. Dieser wandte sich von Wahn ab und trat mit der Eisenstange in der Hand zu Uriel und Luna. So ist es nämlich meine Kleine. Dein Vater hat nicht nur deiner Mutter grausames angetan. Hast du dich nicht gefragt wo den deine große Schwester hin ist? Sie ist nicht mehr bei euch und das aus dem Grund weil er sie getötet hat. Mit seinen eigenen Händen.
Während Luna den Kopf schüttelte wandte sich Chris wieder dem Angeketteten zu. Ist es nicht so? Wieder hob er die Eisenstange und schlug gegen das Bein von Wahn.

Haltet doch einfach eure Fresse. Sie ist ein Kind, fuhr Wahn auf. Du hältst mich für das Monster. Was bist du dann gerade? Der Retter in goldener Rüstung. Wo steckt Sailin verdammt?

Nicht unbedingt in der goldenen Rüstung aber vielleicht in einer silbernen, kam es knapp von Chris. Der Rothaarige zuckte mit den Schultern und plazierte die Stange auf seiner Schulter da er den Arm etwas nach hinten anwinkelte. Oh der Herr bequemt sich mal und fragt nach seiner Angebeteten? Kaum hatte er dies gesagt drehte sich Chris etwas und deutete mit der freien linken Hand auf die Kamera hoch oben an der Decke. Sie ist in Sicherheit falls es dich interessiert. Wie es der Zufall will kann uns Sailin gerade in diesem Moment sehen. Ihr geht es gut. Sehr gut sogar. Du musst wissen wir hatten eine sehr angenehme Nacht zusammen. Plötzlich hatte Chris ein sichtlich zufriedenes Grinsen im Gesicht als er sich wieder Wahn zuwandte. Sie hat sich für mich entschieden. Ich fürchte ja fast du wirst die Hochzeit absagen müssen.

Nicht, kam es in dem Moment von Sailin. Die junge Frau rutschte von dem Bett an welchem sie zuvor noch mit allen Gliedmaßen angekettet gewesen war und hockte sich vor den großen Fernseher. Ein klirren erklang dabei. Um den Fuß der jungen Frau hin eine schwere Eisenkette. Das andere Ende war an der Wand des Raumes eingelassen. Sailin konnte sich so fast in dem ganzen Zimmer bewegen.
Mit Tränen in den Augen sah sie zu dem Mann der auf dem Bildschirm gezeigt wurde. Glaub ihm kein Wort Wahn. Bitte, schniefte die junge Frau. Sailin musste an die Nacht denken. Chris hatte sie gestreichelt und war ihr eindeutig zu nah gekommen doch es war nichts passiert. Der Mann hatte einfach bei ihr geschlafen, während sie keinen Schlaf gefunden hatte. Bitte Wahn, weinte Sailin. Glaub ihm nicht. Wahn.

Und das soll ich dir jetzt glauben?, meinte Wahn gereizt. Du kannst erzählen so viel du willst. Sie liebt dich nicht und wird es auch nie tun. Dafür hast du sie schon viel zu viel bedrängt und wenn ich mich allmählich recht entsinne, trägst du eine große Mitschuld an dem was hier geschehen ist.

Von Chris kam nur ein Schnauben. Ich mag einen Fehler begangen haben aber versuche nicht die Hauptschuld am Tod von deiner Tochter oder die Vergewaltigung abzuschieben. Das warst du und nur du allein. Der Rothaarige stellte sich etwas seitlich zu Wahn hin. Dafür bist du verantwortlich. Genauso wie für den Tod von meinem Kind. Sailin war schwanger als du sie so schändlich behandelt hast und dann noch der Schlag gegen ihren Bauch. Das warst auch du. In deiner Rage und deinem unkontrollierbaren Zorn. Zwei Eigenschaften welche gerne mal bei dir hervorbrechen. Und da willst du von dir behaupten auf eine Familie achten zu können? Das ich nicht lache. Du bist auf kurz oder lang sogar ihr Todesurteil. Mit Ariya angefangen. Kaum hatte Chris dies gesagt schlug er erneut mit der Eisenstange zu. Diesmal da er seitlich von stand traf er den Oberkörper des Schwarzhaarigen. Fast zeitgleich schrie Luna auf. Noch immer zwang Uriel sie zuzusehen.

Wieder kam von Wahn ein schmerzverzerrter Laut. Wenn ich doch so schädlich für meine Familie bin dann erklärt mir doch mal eines. Warum benutzt ihr sie dann als Druckmittel gegen mich? Das Letzte knurrte er etwas und riss schließlich an den Ketten.

Druckmittel?, fragte Chris überrascht und schaute genauso dreinblickend zu Uriel. Sieht du hier irgendwo ein Druckmittel? Der Angesprochene schüttelte den Kopf während er Luna weiterhin festhielt. Chris hingegen sah wieder zu Wahn. Du musst dich täuschen. Sicher wieder eine deiner Wahnvorstellungen. So wie du sie öfters hast. Papi, schrie Luna als die Stange erneut Wahn traf. Das Mädchen fing an zu weinen.

Schon mal daran gedacht was Sailin von deinen Aktionen hält? Du willst doch ihr Herz gewinnen. Wenn du ihre Kinder angehst dann wird das ganz sicher nichts. Du scheinst dir ja echt für nichts zu schade zu sein. Das ist erbärmlich Chris. Selbst für dich, konterte Wahn.

Chris, welcher gerade wieder ausholen wollte hielt inne und sah zu dem Kind in Uriels Armen. Schaff sie raus, kam es nach einem längeren Moment indem der Rothaarige überlegte, plötzlich von ihm. Lass dich nicht von ihm beeinflussen, reagierte der Blonde gleich. Das will er doch nur. Das du Schwäche zeigst. Schaff sie raus, knurrte Chris und er riss den Arm etwas beiseite. Keine Sorge er wird keine Schwäche von mir zu spüren bekommen. Und jetzt schaff sie heraus. Während Chris plötzlich hinterhältig grinste setzte sich Uriel mit Luna in Bewegung. Papi, jammerte das Mädchen.
Und? Zufrieden?, fragte Chris als der Blonde mit dem Kind weg war. Er trat näher zu Wahn und beugte sich etwas vor. Glaub bloss nicht das ich es für dich getan habe, sagte er etwas leiser nur zu dem Schwarzhaarigen. Dieses Balg interessiert mich nicht die Bohne. Von mir aus könnte es vom nächsten Zug überfahren werden. Sie ist nur ein weiterer Stein der zwischen Sailin und mir steht. Sie bindet meine Freundin an dich. Und das passt mir gar nicht.

Ist mir ziemlich egal was dir passt und was nicht, knurrte Wahn. Dann aber riss er den Kopf nach vorne so das er Chris hart an der Nase traf. Ich weiß zumindest nun mit Sicherheit, das ich dir keine weiteren Chancen mehr geben werde. Das nächste mal wenn sich mir die Gelegenheit bietet und wir uns gegenüberstehen, reiß ich dich in Stücke.

Chris stolperte nach hinten und riss den Arm nach oben. Seine linke Hand legte er an seine Nase. Als er diese etwas wegzog konnte er ein wenig Blut daran sehen. Du verdammter Schweinehund, knurrte Chris auf. Der Griff um die Stange festigte sich und erneut holte er damit aus.
Nein, schrie Sailin auf als ihr nichts übrig blieb als am Bildschirm des Fernsehers mit ansehen zu müssen wie Chris Wahn mit der Eisenstange schlug. Die junge Frau legte ihre Hände auf den Bildschirm während ihr Tränen in die Augen schoßen. Es tat ihr in der Seele wehzusehen zu müssen wie ihr Freund misshandelt wurde. Noch dazu wusste sie nicht wo ihre Tochter nun war. Geschweige denn was mit den anderen ihrer Kinder geschehen war.
Als die schwere Tür aufging, welche den Raum absperrte, drehte Sailin den Kopf. Uriel stand dort und warf ihr das Mädchen regelrecht vor die Füße bevor er schweigend die Tür wieder schloss. Sofort setzte sich die junge Frau in Bewegung um zu Luna zu kommen. Mama, kam es schniefend von dieser und sie richtete sich etwas auf. Meine Süße. Was haben sie nur mit dir gemacht, schluchzte Sailin. Sie nahm ihre Tochter in den Arm, jedoch nicht ohne vorher die Wunde an Lunas Kopf anzusehen. Noch während sie das Kind umarmte legte sie ihr die Hand an die Stirn. Nur einen Moment später leuchtete ihre Hand in einem warmen Licht auf. Im Hintergrund konnte man Schläge und Chris sein Fluchen hören welches aus dem Fernseher drang.