Die große Stahltür zu dem Raum ging auf und Chris erschien. Wird langsam etwas unbequem oder?, fragte dieser. Sein Blick wanderte zu Wahn. Auf dem Boden um den jungen Mann herum war eine Menge Blut zu sehen. Wahns Blut. Auch an manchen Stellen an der Wand konnte man etwas davon sehen. Man man. Da hat der Knabe aber ganz schön ordentlich Wut rausgelassen, grinste Uriel. Und ich dachte ich hasse dich. Aber er scheint ja noch mehr Hass zu empfinden.

Der Typ kann es einfach nicht begreifen das Sailin nicht ihm gehört. Jetzt verliert er einfach den Verstand. Wahn schnaubte. Aber irgendwie glaube ich das du da deine Hände mit ihm Spiel hast. Warum sonst bist du hier.

Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, zuckte Uriel mit den Schultern. Mag sein das ich da ein wenig an sein Gewissen appeliert habe. Uriel verschränkte etwas die Arme vor dem Oberkörper. Sein verlangen macht ihn blind. Warum ihn dann nicht ein wenig für meine Zwecke nutzen? Wie du siehst funktioniert es ja wunderbar. So muss ich mir nicht die Hände schmutzig machen. Und dennoch habe ich meinen Spaß. Der Blonde nahm die Arme runter um dann mit dem Linken eine ausschweifende Bewegung zu machen. Du musst aber auch zugeben das du an dem hier irgendwie eine Mitschuld trägst.

Ich gebe hier gar nichts zu, knurrte Wahn etwas. Ja ich weiß ich habe Fehler gemacht die ich so schnell nicht mehr ausbügeln kann, aber ich weiß auch das Chris sich in keinster weiße anmaßen darf es besser zu können. Er wird es noch bereuen das alles hier getan zu haben, dafür sorge ich.

Das dürfte dann sehr interessant werden, kam es belustigt von Uriel. Dieser Kerl hat doch noch gar nicht richtig angefangen. Der Blonde trat etwas näher zu Wahn und ging dann in die Hocke. Von dort hob er den Becher auf, welcher eine rote Flüssigkeit in sich hatte. Nur einen Moment später richtete er sich wieder auf und drehte sich um. Genau in dem Moment kam Chris in Begleitung der Grünhaarigen in den Raum. Ihre Hände waren vorne etwas zusammengebunden. Uriel nickte dem Rothaarigen kurz zu dann wollte er an Sailin vorbei laufen. Dabei stolperte er jedoch und schüttete etwas von dem Inhalt des Bechers auf das Oberteil der jungen Frau. Oh Verzeihung, kam es nur knapp von ihm.
Sailin sah den Mann nur kurz an, dann aber wandte sie ihren Blick in die Richtung ihres Gefährten. Wahn, kam es leise von ihr. Die Augen der Grünhaarigen weiteten sich. Sie hatte ihn shcon über den Bildschirm gesehen doch nun vor ihm zu stehen und zu erkennen wie schlimm seine Wunden waren taten ihr in der Seele weh.

Das Sailin nun hereingebracht wurde konnte nichts gutes heißen, deswegen schluckte Wahn etwas als er sie mit Chris zusammen sah. Andererseits war er froh das es ihr soweit gut zu gehen schien aber die Tatsache das Chris ein breites Grinsen im Gesicht hatte missviel ihm. Das Blut an ihren Oberteil machte das ganze natürlich nicht besser. An einen Unfall glaubte Wahn allerdings nicht. Für ihn war sicher, Uriel hatte das mit voller Absicht getan.

Jetzt schau doch nicht so, kam es knapp von Chris. Der Rothaarige legte seinen Arm um Sailins Hüfte und zog sie so etwas an sich. Langsam strich er ihr mit einem Finger über die Wange. Die junge Frau konnte es nur bedingt verhindern indem sie ihren Kopf etwas wegzog. Wie du siehst Wahn geht es ihr gut. Du musst zugeben ihr geht es besser wie in deiner Gegenwart. Von Sailin kam ein Schnauben. Mich gefangen zu halten ist bestimmt nicht besser, murrte sie. Bevor die junge Frau noch mehr sagen konnte legte Chris ihr einen Finger auf den Mund. Das tue ich nur um dich zu schützen. Wahn ist gemeingefährlich. Er würde nicht einmal vor dir zurück schrecken, sagte der Rothaarige regelrecht besorgt klingend. Du spinnst doch Chris, reagierte Sailin. Doch der Mann zuckte nur mit den Schultern. Und was war es was er dir genau dort an der Stelle angetan hatte?, fragte er und deutete nach links. Anstatt zu antworten drehte Sailin den Kopf weg. Lass mich und meine Familie einfach in Ruhe Chris. Der Rothaarige seufzte. Versteh doch das ich das nur mache um dich zu schützen. Ich weiß du glaubst mir nicht doch ich werde dir gleich beweisen das Wahn keine Rücksicht auf dich nimmt. Hauptsache er kann seinen Durst löschen. Nun drehte Sailin doch den Kopf und schaute verwirrt. Vor allem als Chris ihre Fesseln löste, sie nach vorne stieß und mit Uriel aus dem Raum verschwand. Die Stahltür ging lautstark zu.

Das könnt ihr vergessen, rief Wahn ihnen hinterher. Er konnte sich denken worauf das hier hinauslaufen sollte. Verdammten Bastarde. Missmutig riss er an den Ketten. Er merkte nun jedoch wie diese sich etwas lockerten und er seine Arme bewegen konnte. Es klackte etwas dabei. Na super, murrte er.

Einen Moment lang starrte Sailin regelrecht auf die Ketten. Diese lockerten sich sowohl an den Armen wie auch an den Beinen des jungen Mannes. Man konnte den mechanismus durch den ganzen Raum rattern hören. Langsam drehte Sailin den Kopf um zu der Stahltür zu sehen. Dann aber setzte sie sich in Bewegung um näher an den Schwarzhaarigen heranzukommen. Wahn, kam es schniefend aber hörbar besorgt von ihr. Was haben sie dir nur angetan? Kaum war sie bei ihm ing Sailin in die Hocke. Am liebsten hätte sie ihm ihre Hände auf die Wangen gelegt. Jedoch hatte sie Angst ihm dadurch wehzutun.

Hält sich in Grenzen, murmelte Wahn. Ich habe schon weitaus schlimmeres erlebt und überstanden. Mach dir keinen Kopf. Aber eines ist ziemlich sicher. Chris und Uriel werden dafür bezahlen. Solange diese beiden hier sind haben wir keine Ruhe. Nie. Wahn legte seine Hand nun an seine Seite. Ich mach das nicht mehr mit mit diesem Kerl.

Schweigend blickte Sailin den jungen Mann an. Sie hatte einen Kloss im Hals. Wieder fühlte sie sich an all dem schuldig. Sicher konnte sie wohl nichts dafür das Ilian sie fünf Jahre lang misshandelt hatte und sie dadurch schwanger geworden war. Doch wäre das alles geschehen wenn sie damals einfach nur stärker gewesen wäre und Leiana hatte retten können? Und dann diese Sache mit Chris. Sie hätte sich nie auf ihn einlassen dürfen.
Sailin atmete schwer ein und sah auf ihr Oberteil. Sie spürte den nassen Fleck wo Uriel sie mit dem Blut aus dem Becher getroffen hatte. Plötzlich schluchzte die junge Frau erneut auf. Sie machte sich Sorgen. Um ihre Kinder und auch wann. Selbst wenn er sagte sie sollte sich keinen Kopf machen. Zudem hatte die Grünhaarige Angst. Was würden sich Uriel und Chris noch einfallen lassen wenn sie nicht endlich hier herauskommen würden? Mit Tränen in den Augen hob Sailin etwas den Kopf und schaute zu Wahn. Nach wie vor hatte er die Binde nicht über seinem linken Augen. Sofort schaute sich Sailin um. Am Boden in der Nähe fand sie diese. Ohne zu zögern lief die junge Frau zu der Stelle hob die Binde auf und schüttelte diese aus. Dann trat sie wieder vor Wahn. Hätte ich bloss diesen blöden Dolch nicht..., fing Sailin an. Stoppte dann aber während die Wahn die Binde wieder umlegte und schien zu überlegen.

Wahn konnte das Blut an Sailins Kleidung nun schon regelrecht riechen. So zog er nun den Kopf etwas zur Seite. Verzeihung, meinte er betroffen. Das Blut. Ich hab einfach nur Durst. Hat nichts mit dir zu tun. Und das mit dem Dolch schien ja Notwehr gewesen zu sein. Auch wenn ich die Situation nicht kenne.

Aber ich habe dich damit schwer verletzt, schniefte Sailin erneut. Dann aber warf sie noch einmal einen Blick auf ihr Oberteil. Sie wollen das du die Kontrolle verlierst und mich in einem Blutrausch angreifst, murmelte die junge Frau nach einem Augenblick. Erneut schaute sie nachdenklich. Dann aber streckte die Grünhaarige einfach ihren Arm aus und hielt ihn Wahn direkt vor die Nase.

Das macht es jetzt nicht gerade besser, seufzte Wahn und sah zu dem ihn dargereichten Arm. Ich sollte noch eine Weile ohne auskommen. Diesmal mache ich nicht den selben Fehler. Anima ist noch immer halb in mir versiegelt.

Den selben Fehler?, fragte Sailin verwundert und legte den Kopf schief. Was meinst du mit den selben Fehler? Die junge Frau nahm ihren Arm runter und atmete schwer ein. Es würde mir nichts ausmachen und das weißt du auch. Vielleicht wenn du so zu Kräften kommst könnten wir hier verschwinden. Aber es ist okay wenn du nicht willst. Dann lass mich was anderes versuchen.