Na los, rief nun der Kommandant auf. Er deutete auf das Feld hinter den Ruinen. Alles auf seine Posten. Zeigen wir diesen Dämonen aus welchem Holz wir geschnitzt sind. Sie mögen zahlreich sein, doch wir werden ihnen eines besseren belehren. Nun zog der Mann sein Schwert und hob es hoch. Die Krieger Sanctarias erhoben sich nun und machten sich bereit.
Kara richtete sich auf und schaute zu den Männern. Sie waren entschlossen, doch auch eine Spur von Angst lag in ihrem Blick. Die junge Frau sah auf das Schwert welches nun in Wahns Hand lag. Es sah für eine Klinge wirklich befremdlich aus, mit diesem dunklen Stahl und den roten Runen. Gleich darauf packte Kara ihre Decke und lief zu einem der provisorisch aufgebauten Zelte hinter den Mauern. Der Kampf würde bald beginnen und sie Arbeit bekommen.

Die Krieger positionierten sich hinter den Mauern der Ruine. Noch wusste der Feind vermutlich nichts von ihrer Anwesenheit. Dies wollten sie zum Vorteil nutzen und einen Präventivschlag landen. Viele Bogenschützen hielten ihre Waffen gespannt. Die Männer stellten sich hinter dem Schutz der Mauern auf, so wie es auch die Reiter taten. Wahn schwang sich auf Shaitans Rücken. Der Kommandant Sanctaris inspizierte nochmal die Reihen. In der ferne konnte man schon die ersten spitzen der Lanzen sehen welche die Dämonen mit sich führten. Der Erste Kampf stand unweigerlich bevor.

Hey du, brachte der Kommandant heraus als er bei Wahn ankam. Der Blonde blieb stehen und funkelte den Dunkelhaarigen an. Ich will das du dir eins merkst. Hier zu dieser Zeit und Stunde, auf diesem Schlachtfeld habe ich das Kommando. Ich weiß wer und was du bist. Doch hier bist du kein Bundmitglied sondern einfach nur ein weiterer Kämpfer. Das heißt für dich du hörst auf meine Befehle und erteilst keine. Hab ich mich klar ausgedrückt?

Wahn verzog die Lippen etwas gehässig. Aber sicher doch. Ich verstehe voll und ganz. Verzeihung das ich nicht bin wie ihr und den Feind nun mal früher bemerkt habe. Zeig doch was du kannst Kommandant. Ich falle dir schon nicht in den Rücken wenn du das glaubst oder Angst davor hast.

Pass auf was du sagst, knurrte der Kommandant. Bevor er jedoch noch etwas machen konnte kam ein anderer Mann neben ihm und redete mit ihm. Sofort wand sich der Blonde um und deutete auf die Mauer. Macht euch bereit, sagte er und schaute kurz noch einmal über die Truppen.
Kara stand weiter hinten. Sie und einige Männer würden nicht am Kampf teilnehmen. Vorerst wohl, denn noch war es ihre Aufgabe sich um die Verwundeten zu kümmern. Und diese würden wohl kommen. Viel Glück, murmelte die Schwarzhaarige nur. Die Dämonen der roten Armee kamen immer näher. Sie ahnten nicht das etwas auf sie lauerte. Dann nach einiger Zeit, die feindlichen Truppen waren nun noch näher an den Ruinen dran, hob der Kommandant seinen Arm. Angriff, rief er auf und ließ seinen Arm nach unten sausen.

Ein Pfeilhagel regnete vom Himmel. Die Dämonen brüllten überrascht auf, als die ersten in ihren Reihen vielen. Sofort rissen sie ihre Schilder Hoch. Dann jedoch stürmten sie nach vorne. Das war das Zeichen für die Nahkämpfer. Der Kommandant gab den Befehl an die Reiter. Wahn trieb Shaitan an. Die Reiter preschten in die Reihen der Dämonen und schlugen nach ihnen aus. Der Kampf war nun in vollen Gange. Hinter den Reitern folgten die Krieger zu Fuß.

Khaine, welcher einer der Krieger zu Fuß war, schoss nun ebenfalls nach vorne. In seinen beiden Händen hielt er die Klingen. Der Dolch hing nach wie vor an seinem Gürtel am Rücken. Dieser war für den Notfall gedacht. Die Reiter preschten direkt in die überraschten Dämonen hinein. Khaine sah noch wie Wahn immer wieder mit seiner Klinge ausholte, dann musste auch der Dunkelelf sich seinem ersten Gegner zuwenden. Mit gekonnten Hieben hielt er sich den Dämon von Abaddons Armee von sich. Immer wieder huschte ihm dabei ein Grinsen über das Gesicht. Der Dunkelelf war flink, doch ab und an wurde auch er von einer Klinge getroffen.

Kara hockte in dem kleinen Unterstand. Die Schlacht hatte vor ein paar Minuten angefangen. Schlachtgeräusche halten durch die Gegend. Die junge Frau sass einfach da und starrte vor sich hin. Es würde einige Zeit dauern, doch dann würden sie sicher viel Arbeit bekommen. Eine Schlacht hieß immer viele Verletzte.

Wahn lies Shaitan weiterhin durch die Menge preschen. Sein Schwert schnitte durch das Fleisch der Feinde. Gnadenlos bahnte er sich einen Weg durch die Horden der Angreifer. Seine Rüstung schützte ihn gut von den feindlichen Hieben. Der Kampf tobte lang. Immer mehr Dämonen und auch Krieger Sanctaris vielen diesem zum Opfer. Rund um sich sah er seine Kameraden Fallen. Sie wurden auch immer weiter nach hinten gedrängt. Die Horden der Dämonen waren einfach zahlreich. Hatten sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite so war dieser nun verflogen. Als Wahn einen kurzen Moment Luft hatte sah er sich um. Weiter hinten entdeckte er den Anführer der Dämonen. Für ihn allerdings unerreichbar. Er stand auf einen Hügel. Abaddon der Lord der roten Armee. Wahn erinnerte sich an unschöne Moment die er durch diesen Dämon erlitten hatte. Der schwarze Lord war unberechenbar und kalt. Er schien mit einen seiner Leuten etwas zu bereden. Plötzlich riss Wahn an den zügeln seines Pferdes. Reiter Rückzug rief er auf. Eine Welle Dämonen mit Lanzen bahnten sich einen Weg durch die Kämpfenden. Für Reiter die schlimmsten Waffen die sie aufbringen konnten. Ehe sie es sich versahen vielen auch schon die ersten Reiter von Lanzen erstochen zu Boden. Nochmals rief Wahn auf. Plötzlich streifte etwas spitzes seinen linken Arm und zog eine Spur Blut mit sich. Wahn knurrte und schlug mit seiner Klinge nach dem Dämon aus der ihn nun erwischt hatte. Der Kopf des Wesens wurde vom Rumpf getrennt und landete am Boden. Kurz darauf traf ihn schon die nächste Lanze. Weg hier verdammt! Immer weiter drängten sie zurück doch weiter hinten lichteten sich auch die Reihen der Dämonen. Die Reiter und Krieger zogen sich wieder zurück zu der Ruine und die Dämonen ließen nach einer Weile von ihnen ab. Abaddon gab ebenfalls den Befehl des Rückzugs an seine Meute weiter.

Abaddon fluchte leise vor sich hin. Er hatte seiner Armee den Rückzug befohlen da dieser Angriff etwas unerwartet kam. Sieh an sie versuchen wirklich uns aufzuhalten. Da muss es wohl jemand geschafft haben aus Nerrevar die Kunde zu überbringen. Wie die Lämmer auf der Schlachtbank. Ein hinterhältiges Grinsen zierte die Lippen des Dämons und sein eines verbliebenes Auge funkelte auf. Nun ihr werdet sehen was ihr davon habt.

Kara sah auf als mehrere Männer nun wieder in die Ruinen kamen. Es waren doch einige weniger als zuvor. Die junge Frau atmete tief ein als sie die vielen Verwundeten unter ihnen sah. Sofort sprangen die Verbliebenen und Kara auf um sich um diese zu kümmern.
Khaine trat über eine Mauer und griff erst einmal nach einem Stofffetzten. Mit diesem wischte er das Blut von seinen beiden Schwertern. Sein Blick wanderte über das Lager. Kara und die anderen Helfer knieten alle vor irgendeinem Verletzten und versorgten gerade die Wunden. Nach einem weiteren Blick über das Lager schüttelte Khaine den Kopf. Es waren doch ein Paar. Der Blick des Dunkelelfen blieb schließlich auf Wahn haften, welcher nun von Shaitan stieg. Blut tropfte etwas auf den sandigen Boden so das Khaine eine Augenbraue anhob. Er zog jedoch vor nichts zu sagen, stattdessen sah er über die Mauer hinweg. Der nächste Angriff von denen wird härter kommen. Jetzt wissen sie das wir da sind. Nun müssen wir besonders achtsam sein.
Hey du, rief plötzlich der Kommandant auf. Khaine sah diesen nun an. Los lass dich versorgen. Jeder Kämpfer sollte für den nächsten Kampf wieder bereit sein. Der Blick des Blonden lag ebenfalls kurz auf Khaine. Dieser sah ausdrucklos zurück. Nach wenigen Sekunden wand sich er Kommandant ab und lief zu Kara. Etwas grob zog er die Frau hoch. Du kannst dich um die leichter verletzten kümmern und lass die ernsten Sachen denen die sich damit auskennen. Hier du kannst mit dem anfangen. Nun deutete er auf Wahn, nur um dann zu gehen. Kara sah dem Mann mürrisch hinterher, dann aber trat sie zu Wahn und dem Dunkelelf. Was für ein Idiot, murrte sie schließlich.

Wahn sah dem Kommandanten missmutig hinterher. Er konnte den Mann absolut nicht ausstehen. Dann fiel sein Blick auf seinen linken Arm. Die Waffen der Dämonen hatten waren von Feuermagie durchflossen. Dementsprechend sahen die Verletzungen der Männer auch aus. An den Wunden befanden sich Brandränder. Bei einigen mehr bei anderen weniger. Auch die Wunde an Wahns Arm wies solche auf. Der Schwarzhaarige schüttelte sich angewidert. Hier würde es bald noch sehr viel mehr Verletzte geben. Viel mehr. Schließlich setzte er sich auf den Boden zu Kara. Seinen Arm hob er an. Du sagst es kam es leise von ihm.

Kara sah Wahn kurz an, dann aber nahm sie seinen Arm etwas in die eine Hand, während er mit Rechts vorsichtig das Blut abtupfte. Ab und an musterte sie den jungen Mann vor sich. Ihr vielen einige Risse in der leichten Kleidung auf. Etwas Blut klebte daran. Die Risse sehen so aus als wären sie nicht von den Waffen zugefügt worden. Kara schmierte etwas Salbe auf den Wundrand und wickelte dann eine Binde über diese. Kaum hatte sie das Pflaster zum fixieren darauf geklebt hob sie ihren Arm und zog etwas den Stoff an einem der Risse weg. Was?, brachte sie verwirrt heraus als sie dort wiedererwarten keine Wunde vorfand. Ich hätte schwören können das man dich dort getroffen hat. So wie der Stoff aussieht. Nun sah die junge Frau Wahn direkt an.

Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. Ich hatte einfach Glück. Mich hat da nichts getroffen wohl nur die Kleidung. Das Unglauben lag ihm Blick der jungen Frau und Wahn seufzte. Danke. Du wirst hier wohl noch einiges zu tun bekommen. Der nächste Schlag der kommt wird vernichtend. Sie wissen das wir hier sind und Nerrevar war nur der Anfang.

Kara lächelte Wahn kurz an, dann aber nickte sie. Ich helfe doch gerne und genau wegen so etwas bin ich hergekommen. Die junge Frau schaute ihn nun jedoch ernst an. Du hast ja echt einen super Glauben oder? Ja okay dieser Angriff war überraschend für die Dämonen. Das muss aber nicht heißen das der nächste Schlag gleich vernichtend ist. Weißt du damit machst du einem nicht mehr Mut.

Es wäre einfach gelogen und ich hasse Lügen erwiderter Wahn. Wir wurden hier rausgeschickt um den anderen Zeit zu verschaffen sich besser vorzubereiten. Uns erwartet hier nur eins. Der Tod. Diese Schlacht hat nur diesen einen Sinn und es ist nur eine Frage der Zeit bis die Dämonen nach Antarres vordringen und uns überrollen. Hoffnung ist hier wirklich fehl am Platz. Deswegen verstehe ich nicht warum du hier hergekommen bist.

Kara sah Wahn kurz an, dann aber wand sie ihren Blick weg und schaute zu den anderen Männern, welche sich verarzten ließen. Vielleicht weil ich selbst keine Hoffnung mehr habe?, fragte sie doch wohl eher sich selbst als Wahn. Ich war mein Leben lang auf der Suche nach etwas ganz bestimmten. Nie habe ich es gefunden. Du kannst dir nicht vorstellen wie das ist. Da ist etwas, das schon immer dein Leben bestimmt hat, doch egal wie sehr man versucht es zu finden. Man tut es nicht. Nun schaute Kara Wahn wieder an. Ich will nicht jammern und ehrlich gesagt warum erzähl ich dir das eigentlich? Ich hab mir halt gedacht warum nicht den armen Seelen beistehen. Ich mein jedem ist bewusst was das hier wird. Es kann schnell kommen oder auch langsam. Wenn es darum geht Antarres mehr Zeit zu verschaffen dann sollten wir das auch oder? Wäre schon blöd wenn wir gleich beim nächsten Angriff scheitern, dann wäre dies hier alles ziemlich sinnlos. Und jeder einzelne Tot ebenfalls.