Kaum hatte sich der Rauch etwas verzogen fielen einige der kleineren Steinbrocken zur Seite. Der jüngere Mann kämpfte sich aus den Trümmern. Sofort fiel sein Blick nach oben doch von Wahn fehlte jede Spur. Verdammt, brachte er zornig hervor, dann aber schaute er sich um. Eine Weile suchte er noch doch seine Begleiter hatten nicht so viel Glück gehabt wie er.

Ich wusste doch schon immer das du zu etwas höherem berufen bist, lachte der Mann mit den langen schwarzen Haaren als er die Zelle in dem Gefängnistrakt Midians betrat. Er war komplett in eine schwarze Lederkluft gekleidet. Der Mund wurde von einer ebenso dunklen Maske verdeckt. Die gelben Augen des Mannes wanderten zu der Rothaarigen. Lilith stand ihm gegenüber an der Wand der Zelle. Ihre Arme waren in Ketten gelegt und hingen über dem Kopf. Ein blutiger Kratzer war an ihrer rechten Wange zu sehen. Das Kleid welches sie trug hatte schon bessere Tage erlebt. Mehrere Schnitte gingen durch dieses. An einigen der Stoffränder klebte Blut. Was willst du Zabine?, fragte Lilith mit einem kleinen scharfen Unterton. Die Rothaarige konnte den Mann einfach nicht ausstehen. Zabine hob tadelnd seine Hand. Du solltest freundlicher zu mir sein. Wegen mir hängst du hier anstatt in den Betten der Imperialen. Wenn ich Seth nicht überzeugt hätte würdest du nun das Schicksal anderes teilen. Lilith verzog den Mund. Du bist ekelhaft. Das hast du doch nicht umsonst gemacht. Es ist doch offensichtlich das du dafür etwas willst oder eher mit Seth ausgehandelt hast. Da gebe ich lieber meinen Körper hin als etwas mit dir zu tun zu haben. Plötzlich schoss Zabine nach vorne und packte das Kinn der Rothaarigen. Pass auf was du sagst es könnte wahr werden. Mit dem Finger fuhr er ihr über die verletzte Wange, während er grinste. Die Andeutung darauf konnte man in seinem Gesicht sehen. Trotz der Maske. Im Moment will ich gar nichts nur mich vergewissern das es dir hier unten an nichts fehlt. Mach mich los, kam es von Lilith. Dann fehlt es mir an nichts. Zabine musste lachen. Das werde ich schön bleiben lassen. Mit dem Grinsen im Gesicht verließ der Mann wieder die Zelle. Als sich Lilith etwas hängen ließ klirrten die Ketten. Ihren Blick richtete sie zu Boden. Sie hatte wirklich Glück. Etwas das ein paar der Frauen nicht hatten. Nicht alle von ihnen waren zusammen mit Kara und den Anderen entkommen. Lilith Blick wanderte schließlich zu der Zelle gegenüber. Dort lag am Boden eine Elfe. Lauriel hatte es wie so einige nicht geschafft zu entkommen. In der Zelle neben der Elfe befand sich eigentlich noch jemand, doch Seth hatte ihn vor einiger Zeit holen lassen. Lilith hoffte nur das es Alistair gut ging. Vor allem aber waren ihre Gedanken bei denen die es geschafft hatten Midian zu verlassen. Wie es diesen wohl ging? Ob der Lord sie befreien kommen würde?

Varresh lief durch den Wald. Er war immer noch auf der Suche nach seiner Gefährtin Trin. Allerdings kam er nicht sonderlich schnell voran da er immer noch ziemlich geschwächt. Hin und wieder rief er ihren Namen. Bisher aber kam noch keine Antwort. Mittlerweile hatte er sich schon weit in den Wald vorgearbeitet.

Als Trin ein Rufen hörte blickte die Elfe auf. Sie saß auf einem großen Ast eines nicht sehr hohen Baumes und lehnte an dessen Stamm. Ihr Hals schmerzte weshalb sie ihre Hand an diesen gelegt hatte. Als da jemand erneut rief schluckte sie. Hörte die Elfe doch eindeutig ihren Namen. Langsam lehnte sie sich nach vorne um etwas sehen zu können. Zwischen den Bäumen lief jemand und Trin erkannte ihn auch. Man konnte ihm die Schwäche ansehen so das die Elfe die Schultern sinken ließ. Zuerst blickte sie in die entgegengesetzte Richtung. Sollte sie sich nicht lieber verdrücken bevor Varresh sie finden konnte? Die Elfe war doch extra gegangen damit ihren Freunden und vor allem ihm nichts geschehen konnte. Doch nun war er hier und Trin wusste er war stur. Nachdem sie sich seufzend von dem Baum geschleppt hatte wollte die Elfe erst in die entgegengesetzte Richtung laufen. Doch bevor sie zwei Schritte tun konnte drehte sich Trin um.
Nach einem Moment trat sie zwischen den Bäumen hervor und blieb stehen. Nicht weit von Varresh entfernt. Du solltest nicht hier herumlaufen. Das tut dir nicht gut, sagte sie bedrückt.

Du lässt mir ja keine andere Wahl beharrte Varresh. Was hast du vor Trin? Weglaufen bis er dich findet? Er ist ein verdammter Bluthund in der Beziehung das müsstest du doch wissen. Ich lasse dich damit nicht alleine.

Aber ich muss damit alleine sein Varresh, brachte Trin hervor. Die Elfe schüttelte den Kopf. Ich habe es verbockt also muss ich irgendwie damit klar kommen. Es ist nicht fair wenn wegen mir noch jemand leiden muss. Das haben nun wahrlich schon genug. Langsam drehte Trin ihren Kopf zur Seite um Varresh nicht ansehen zu müssen. Ich hab mir selbst zuzuschreiben das niemand mehr etwas mit mir zu tun haben will. Das kann ich nicht mal wem übel nehmen.

Das stimmt doch gar nicht sagte Varresh nun. Deine Freunde stehen trotz allen zu dir. Es war ein Fehler ja und Wahn hat allen Grund wütend zu sein. Nur bedenke seine Sichtweise ist gerade etwas benebelt. Er ist nicht mehr ganz richtig im Kopf, sonst würde er darüber auch anders denken. Niemand lässt dich alleine Trin.

Trin drehte sich um und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr Blick wurde von Tränen getrübt so das sie zu Boden sah. Du solltest gehen Varresh, sagte sie leise. Du hast es selbst gesagt Wahn wird mich finden und ich möchte nicht das du noch zu Schaden kommst. Es tut mir Leid das ich dir das angetan habe. Ich habe damit viel zerstört und wohl auch das was zwischen uns war.

Glaubst du wirklich das es etwas an meinen Gefühlen zu dir ändert hackte Varresh nach. Ach komm schon das solltest du wirklich besser wissen. So gut müsstest du mich kennen. Ich weich dir nicht von der Seite. Am besten wäre es allerdings wenn du zurückkommst. Wir zwei alleine haben keine Chance gegen Wahn aber mit den anderen zusammen könnten wir es schaffen. Es muss einen Weg geben ihn wieder zu Vernunft zu bringen.

Trin drehte ihren Kopf etwas um den Halbdämon anzusehen. Nach einem längeren Moment nahm sie die Arme runter und wendete sich ganz um. Langsam trat sie zu dem Dunkelhaarigen. Vor ihm blieb die Elfe stehen und schaute ihn für einen Augenblick einfach an. Es wirkte als zögerte sie denn kurz sah es so aus als wollte Trin schon kehrt machen und weglaufen. Schließlich fiel die Elfe aber mehr oder weniger nach vorne um Varresh zu umarmen. Es tut mir Leid, brachte Trin schluchzend hervor. Die Elfe zitterte und umklammerte den Mann regelrecht. Ich weiß nicht was da in mich gefahren ist, aber du hast mir so gefehlt und da... da... Ich liebe dich so. Doch nun ist alles kaputt. Ich hab Angst. Er wird seine Drohung wahr machen.

Das wird er sicherlich meinte Varresh betrübt. Aber du stehst nicht alleine da. Lass uns zurück zu den anderen gehen. Gib dir einen Ruck. Wenn er jetzt kommt ist es gleich vorbei. Varresh legte seine Arme um Trin.

So blieb die Elfe für einen längeren Moment stehen. In den Armen des Mannes den sie liebte. Für einen Augenblick schloss Trin die Augen. Er war da, hier bei ihr. Und sie kannte Varresh. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte konnte man ihn nicht mehr umstimmen. Trin atmete tief ein, bevor sie schließlich nickte. Dann löste sie sich ein wenig von ihm. Ihre Arme blieben hinter seinem Rücken doch so konnte die Elfe Varresh ansehen. Lass uns zu den Anderen gehen. Ihr Blick traf seinen und für einen Augenblick hielt sie diesem sogar stand. Danke, sagte Trin dann leise als sie etwas wegschaute.

Seht mal wer da kommt rief Diablo auf als er Varresh zusammen mit Trin auf sie zukommen sah. So wie es aussieht hat er sie gefunden. Er wandte sich zu Sailin. Es wird Zeit das wir aufbrechen. Wenn wir uns noch länger hier aufhalten steht er bald vor der Höhle udn macht Kleinholz aus uns.

Wahn betrat den großen Thronsaal in Katharsis. Luzifer erwartete ihn bereits. Mir scheint du hast es gefunden. Wahn nickte daraufhin. Ja mein Fürst. Er holte das Relikt aus seiner Tasche. Dann näherte er sich dem Thron. Neben diesen stand auch etwas entfernt sein Bruder Mepheistos. Luzifer winkte diesen zu. Der Mann mit der braunen Kutte kam zu Wahn und nahm ihn das Relikt aus der Hand. Du weißt was du damit zu tun hast sagte Luzifer nun zu ihm gewandt. Meheistos nickte. Nachdem er sich verbeugt hatte verließ er den Saal. Gute Arbeit Anima kam es nun vom dunklen Fürsten. Ich hoffe es gab keine Probleme. Kurz sah er auf den Arm des jungen Mannes. Keine nennenswerten entgegnete dieser. Allerdings haben mich ein paar Krieger in Roben angegriffen. Sie haben Ätherische Magie genutzt oder Geräte dazu. Ich konnte allerdings ein paar von ihnen begraben denke ich. Luzifer nickte. Verstehe. Du kannst nun gehen. Auch Wahn verneigte sich nun.

Trin schaute betroffen als sich ihr Blick mit Sulona kreuzte. Die Halbelfe sah nach wie vor nicht sehr glücklich aus und drehte sich sogar weg. Ich bin froh das Varresh dich gefunden hat, sagte Sailin mit einem leichten Lächeln als sie zu der Elfe trat. Ihr kommt gerade rechtzeitig. Wir wollen nach Lumina reisen. Unsere Vorräte sind ziemlich knapp und einige brauchen Hilfe die wir hier nicht geben können. Trin sah die junge Frau nun direkt an. Wie geht es den Jungs? Kurz blickte sie zu Rogna und Jake. Die Beiden lagen noch, wobei Rogna das nicht so recht zu passen schien. Er hatte die Arme verschränkt und starrte grimmig auf sein Bein. Die Medizin hat angeschlagen. Sie sind noch etwas schwach, aber die Wunden heilen bereits. Ich werde den Anderen Bescheid geben das wir soweit fertig sind. Zum Glück haben wir noch einen Karren gefunden so können wir wenigstens die Verletzten transportieren welche nicht laufen können, sagte Sailin an Diablo gewandt, dann sah sie kurz zu Fiana. Die junge Frau saß neben Orson. Nach wie vor trug sie die Augenbinde.
Nachdem sie alles vorbereitet und verladen hatten machte sich die Gruppe auf den Weg. Die Verletzten wurden auf den einzigen Karren gelegt, der von zwei Pferden gezogen wurde. Jeder Andere lief. Sailin folgte gleich nachdem sie sich bei Ahriman nochmals bedankt hatte.

Sie kamen nur langsam voran dadurch dadurch sie die Verletzten dabei hatten. Ein paar Krieger sicherten den hinteren Bereich ab während andere an der Spitze liefen. Diablo sah sich besorgt um. Wenn ein ANgriff erfolgen würde, so wäre es wohl kaum möglich alle zu verteidigen.

In der gleichen Zeit näherte sich jemand den Höhlen. Der Mann mit der Augenbinde ging neben ein paar Spuren in die Knie. Dort berührte er den Sand und roch dann an seinen Fingern. Schließlich zerrieb er ihn ein wenig. Ihr habt also ein paar Verletzte kam es mit einen Grinsen von ihn. Das macht die Sache leichter. Und so lange weg seid ihr auch noch nicht.

Trin lief neben Varresh etwas weiter hinten. Der Dunkelhaarige konnte nicht so schnell und irgendwie war es der Elfe auch ganz lieb nicht so nah bei den Anderen zu sein. Immer wieder drangen komische Blicke zu ihr durch. Als sie erneut zu Sulona blickte schaute ihre Tochter schlagartig weg so das Trin ihre Schultern sinken ließ. Wenn die Elfe zu den Kindern Wahns und Sailins schaute dann blickte Ariya starr und ziemlich ausdruckslos zurück. Ich glaube nicht das dies eine gute Idee war, murmelte Trin schließlich. Eine noch schlechtere war es jedoch alleine bleiben zu wollen, kam es von Sailin als die junge Frau zu ihnen trat. Wir haben uns Sorgen gemacht. Trin schüttelte leicht den Kopf. Hey, lächelte die ehemalige Hüterin leicht. Das wird schon wieder. Wir verstehen warum du es getan hast, aber lass ihnen Zeit. Der Schock saß ziemlich tief. Wir stehen trotzdem zu dir. So wirklich wohl fühlte sich die Elfe dennoch nicht und so blickte sie Varresh an.